Rennberichte

Auf dem Holzweg! Off-day auf der 3ten Etappe beim Rothaus Giro!

Es gibt die Tage, an denen würde ich mein Rad am liebsten irgendwo abstellen und weit davon weg laufen…. auch wenn sie nicht immer einfach sind um auszuhalten, gehören sie zum Sport dazu! Genau an solchen Tagen lernt man auch die Siege mehr zu schätzen, denn auch wenn man eine Serie hinlegt (wie ich es im Juni schaffte), so ist so etwas überhaupt nicht selbstverständlich! Es ist nicht so, dass ich weit weg von meiner Form bin und dies zeigt, wie hoch das Niveau ist und wie wenig es eben braucht, damit man keine Chance mehr hat!

Die Zuversicht von gestern war schnell weg und es wurde ein elend zäher und schmerzhafter Renntag!

Nach der gestrigen Etappe packte ich mit meinem Papa unser Wohnmobil und reiste nach Grafenhausen zum neuen Etappenort der letzten zwei Etappen. Nach einer regnerischen Nacht und zwei sehr warmen Temperaturen war es heute Morgen extrem kalt und total verhangen.

Die Etappe war mit 75 Km und 2’200 Hm die Längste und der Trailanteil war ebenfalls sehr hoch. Leider konnte ich diese jedoch nicht geniessen, da ich zu sehr mit meinen Problemen kämpfte.

Das Tempo war von Beginn weg horrend hoch und vor allem auf den Flachstücken wurde dermassen gefahren, dass ich mich schon beinahe auf die Anstiege freute um kurz durch zu schnaufen! Die Beine drehten überhaupt nicht wie ich wollte und so verkrampfte ich mich immer mehr.

Das Problem bei solch schnellen Rennen ist, dass wenn man auf der Fläche abfällt, man innert kürzester Zeit sehr viel Rückstand hat. An den Anstiegen kann man eher mal eine Lücke wieder zufahren und am Ende der Gruppe „yoyoen“. Fällt man auf der Fläche ab, dann war’s das!

Dies bedeutet dann halt eben auch, dass man um jeden Preis dranbleiben muss und das war heute mein Problem. Durch mein Verkrampfen versteifte sich mein Rücken immer mehr und nach 30 Km wusste ich kaum noch, wie ich auf dem Rad sitzen sollte! Noch nie hatte ich dieses Jahr Rückenschmerzen, auch wenn es meine erste Schwachstelle ist. Doch wenn es läuft, dann gibt es ja gar nie solche Probleme! Wenn es nicht läuft, dann geben eben genau diese Schwachstellen am ersten an!

Ich konnte mein Rücken durchstrecken wie ich wollte, es half alles nichts und so verlor ich rasch an Boden und den Anschluss an die Spitzengruppe. Ich versuchte eine kurze Zeit Druck raus zu nehmen und etwas langsamer zu fahren, damit ich bei den nächsten aufschliessenden Fahrern wieder dranbleiben könnte und sich der Rücken lösen würde. Gestern verspürte ich zu Beginn ebenfalls Rückenschmerzen, doch die verflogen im Finale komplett….

Heute wurde daraus nichts und so musste ich ab Km 40 praktisch alle Fahrer ziehen lassen. Auf den letzten 15 Km flog ich sogar noch aus den Top 10 und auch meine Motivation war komplett gebrochen. Am Ende rollte ich abgeschlagen auf dem 17ten Rang ins Ziel. Das war mir aber ziemlich egal….

Es war ein weiterer off-day und höchst wahrscheinlich war es das gewisse Rennen „zu viel“, vor allem mental!

Mal sehen wie ich mich Morgen fühle aber so macht Rennen fahren keinen Spass! Vlt habe ich es im letzten Monat etwas übertrieben, doch rückblickend ist man immer schlauer. Da dieses Rennen auch Punkte für die Weltrangliste und somit Startposition an der WM gibt, werde ich nun versuchen, die Top 10 zu halten…. heute verlor ich einen Rang und liege nun auf Rang 7. Vlt ist es Morgen wieder etwas wärmer und der Rücken löst sich ein wenig.

Man wächst ja bekanntlich an den Niederlagen!