Archiv 2013

News – Archiv – 2013

22.12.2013 On the road! Leistungstest im Schwarzwald, Materialtests und good News für die Zukunft!

Am vergangenen Freitag reiste ich auf den Feldberg im Schwarzwald, wo ich in der „Gesundheitsklinik am Feldberg“ meinen ersten Leistungstest absolvierte. Nachdem ich mich nach dem Urlaub ziemlich schnell an die etwas kälteren Temperaturen gewöhnt hatte, konnte ich auch zügig mit dem Training starten (phuu…… die ersten Tage drehten die Beine jedoch eher viereckig als rund, doch zum Glück ging es schnell wieder bergauf…..). Neben dem Rollentraining setzte ich auch die ersten Spuren in die Loipe der Panoramaloipe Gibswil und drehte mittlerweile schon unzählige Runden.

Der Leistungstest sollte mir und vor allem meinem Trainer Mathias Nothegger (www.nom-training.com) ) nun die aktuellsten Werte liefern, damit er mein Training optimal abstimmen und anpassen kann. Neben dem Test auf dem Rad und einem Bluttest stellte mir Peter Schartel Weber anhand Biomechanischer Messungen (Bikefitting), Satteldruckmessungen und der optischen Beurteilung seiner langjährigen Erfahrung meine Bikes optimal ein. Sattelstellung, Sattelhöhe und Neigungswinkel konnten wir somit bei sämtlichen 3 MTB’s und dem Rennrad exakt gleich einstellen, damit meine Kraftübertragung nun bei allen 4 Rädern genau identisch ist! Nun werde ich die kommenden Tage nicht nur auf dem Race-Fully (100 mm Federweg), sondern auch auf dem etwas komfortableren 120 mm Federweg- Fully trainieren. Durch die gewonnen Eindrücke werde ich mich dann für das richtige Bike für das Cape-Epic entscheiden. Ein ganz grosses Dankeschön an Peter und auch an die Gesundheitsklinik (www.gesundheitsklinik.com),

Am Donnerstag konnte ich zudem mit meinem Teamchef bei meinem Sponsor Intercycle in Sursee die kommenden Saisonziele besprechen. Meinen ganz grossen Lebenstraum, auf welchen ich seit meinem 10 ten Lebensjahr hinarbeite, kann ich auch nächstes Jahr ausleben und als Bike-Profi meiner Leidenschaft nachgehen! Für das Vertrauen der Firma Intercycle (www.intercycle.com) möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken! Ich freue mich riesig auf die kommende Saison und bin stolz, auch in Zukunft für das WHEELER-iXS Pro Team unterwegs zu sein!

Da ich am 9.1 und 13.1 noch meine Prüfungen zum Fitness-Trainer ablegen muss, reise ich erst Ende Januar ins erste Trainingslager. Bis dann werde ich zu Hause an meinem Aufbau schleifen. Vom 29.1-12.2 werde ich dann mit dem Cape Epic Team (News gibts bald) auf Gran Canaria die ersten Vorbereitungen mit der Mannschaft machen, später holen wir den letzten Schliff beim Andalusien Bike Race, welches vom 23.-28. Februar statt findet. Anschliessend geht’s dann ziemlich direkt nach Südafrika. Ich habe also wieder einiges vor mir und hoffe, dass ich auch meine Website baldmöglichst im neuen Licht für euch bereit habe!

Als erstes wünsche ich Euch aber allen ganz schöne Weihnachten und frohe Festtage!

Konny

 

16.11.2013 Eine drückende Erkenntnis! 

Nun habe ich bereits die ersten 7 Schultage in Zürich hinter mir. Weitere stehen unmittelbar bevor, ohne Pause, inkl. Samstag und Sonntag muss ich von 8 – 16.30 Uhr die Schulbank in Zürich drücken. Dabei habe ich einmal mehr festgestellt, dass mir der weiche „Fahrradsattel“ besser liegt, als die harte Schulbank :D ! Es ist zum guten Glück super interessant und so vergehen auch die Tage ziemlich schnell und ring. Nebenbei spulte ich beinahe täglich am Abend mein Trainingsprogramm auf der Rolle ab! Die Schweiss Tropfen fliessen also wie gewohnt. Die ersehnte Pause erfolgt erst am nächsten Freitag Abend. Dann werde ich direkt von Zürich nach 14 intensiven Schultagen am Stück nach München reisen und am Abend nach Thailand fliegen. Es wird das erste Mal in diesem Jahr sein, wo ich ganz ohne mein Fahrrad auskommen muss. Ich hoffe, dass ich während diesen 16 Tagen genügend Energie tanken kann, damit ich danach mit dem Aufbautraining starten kann.

Keep study hard!

29.10.2013 Back home!

Nach einer kurzen Nacht in Oudshoorn mussten wir bereits um 7 Uhr zum Flughafen nach George fahren, wo wir schon um 9 Uhr nach Johannesburg abflogen. Gleich nach der Ankunft checkte ich im Hotel am Flughafen ein und versuchte etwas zu schlafen. Doch es ging nicht, ich war zu aufgewühlt und mein Kopf und Körper fanden keine Ruhe. Mein Rückflug war ja leider erst am Montagabend und somit musste ich noch einen ganzen Tag am Flughafen warten. Am Nachmittag kam ein nächster Flieger von George mit Fahrern an und so konnte ich mit Daniel Jung die Wartezeit am Flughafen mit einer gemeinsamen Kaffeerunde verkürzen. Plötzlich hatte er die Idee, dass ich vielleicht den Flug umbuchen könnte. Kaum fertig ausgetrunken stürmte ich zum Swiss Schalter und dank grossem Glück hatte es tatsächlich einen Sitz frei. Ich überlegte nicht lange und so sass ich bereits am Sonntagabend im Flugzeug nach Zürich und dank einer beinahe schlaflosen Nacht auf Sonntag war ich genügend müde, um einen kurzweiligen Flug durch die Nacht zu haben!

Glücklich und froh kam ich somit bereits am Montagmorgen nach Hause! Mein Bruder und Kollege Matthias erwarteten mich bereits am Flughafen! Mit 2 grossen Gepäckstücken bin ich vor 4 Wochen los gereist, mit 3 bin ich nun zurückgekommen. Das dritte Gepäckstück hatte keine 20 Kg und auch in keinem Koffer Platz! Dafür ist es reich an Erfahrungen und gehört mir ganz alleine. Es sind die ganzen Erlebnisse, Eindrücke und Bekanntschaften, die ich in den vergangenen 4 Wochen erleben durfte und an die ich mich nun mein Leben lang erinnern kann!

Es war der Abschluss einer oftmals schwierigen Saison und gleichzeitig der Neuanfang für die kommende! Denn noch nie habe ich mit einem so guten Gefühl eine Saison abgeschlossen und die Vorfreude auf die Neue ist bereits wieder gross. In der Vergangenheit war ich Ende Saison oftmals leer und kämpfte mit mir selber. Obwohl die Saison sehr lange war und ich noch einmal viele Rennen bestritten habe, hatte ich nie den Spass oder die Freude verloren. In der Zeit in Afrika hatte ich beinahe die beste Form des ganzen Jahres und ich war vor allem eines… frei im Kopf! Genau diese Lockerheit hatte mir im ganzen Frühjahr gefehlt. Erst ab der Transalp konnte ich endlich so Rad fahren, wie ich es mir vorstelle und danach zeigte auch meine Leistung wieder nach oben.

Hätte, Wenn und Aber gibt es zum Glück nicht. Ich könnte mich stundenlang fragen, wieso genau ich stürzen musste, wieso flog mir dieser Stein ins Rad, wieso fuhr ich an dieser Stelle nicht an der Spitze, wieso haben die anderen nicht gewartet (normal wird bei einem Sturz des Leaders gewartet) usw…! Fakt ist, dass dieser Sturz für den Ausgang des Rennens entscheidend war. Die Aufholjagd und die Schmerzen brauchten mich zu sehr und es gelang mir die Tage darauf nicht mehr, auf dem Niveau der Vortage weiter zu fahren. Ich und auch Brandon waren auch mit dem dritten Rang zufrieden. Denn wir hatten zusammen Spass gehabt, das ganze Team hat super gearbeitet und wir haben jeden Tag alles gegeben und bis zum Schluss gekämpft! Genau das zählt am Ende und deshalb waren alle zufrieden. Ausserdem hatte ich auch enormes Glück im Unglück, denn ich hätte mich bei meinem Sturz wesentlich schwerer verletzen können und das Rennen wäre vorbei gewesen!

Obwohl ich von der ganzen Reise sehr müde war, konnte ich es gestern Nachmittag bei dem genialen Herbsttag nicht lassen, noch eine kleine Runde auf dem Rad zu drehen. Nun werde ich das Rad in den nächsten Wochen nicht mehr so oft bewegen und meinem Körper die verdiente Pause gönnen. Ich werde das Training in den kommenden 2 Wochen stark reduzieren und dann noch 2 Wochen die Schulbank drücken, damit ich die erste Phase der Ausbildung zum Personal Trainer abschliessen kann. Ende November werde ich dann für einmal ganz ohne Rad auskommen und 2 Wochen in den Urlaub fliegen. Anfangs Dezember beginne ich dann wieder mit dem Aufbau für die nächste Saison! Pläne habe ich bereits wieder sehr viele und schon jetzt ist sicher, dass das erste ganz grosse Highlight das Cape Epic sein wird!

Ich werde euch auch die kommende Zeit stets auf dem Laufenden halten! Irgendwie ein komisches Gefühl, jetzt ist die Saison tatsächlich vorbei! Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei all meinen Betreuern, meinem gesamten Team, meinem Umfeld, meinen Sponsoren und Euch Lesern für ihre Unterstützung bedanken! Es war ein super Jahr und ich freue mich bereits jetzt auf die nächste Saison!

Neben meinem Team und Hauptsponsor Intercycle und Wheeler, gilt der Dank besonders an meine treuen Privatsponsoren: Contec AG, Glaromat AG, Logista AG, Rüegg AG!

Konny

26.10.2013 Platz 3 in der Gesamtwertung des Bridge Cape Pioneer!

Die heutige Schlussetappe wurde wegen des starken Regens auf 68 Km verkürzt. Die Trails, welche am Anfang der Etappe für viel Spass gesorgt hätten, waren nicht mehr befahrbar! Mir war es ganz recht, denn ich fühlte mich nicht mehr sehr gut. Die ersten 10 Km führten neutralisiert durch George und danach folgte ein langer Anstieg während knapp 10 Km. Am Start war es noch trocken, doch noch bevor wir den Anstieg erreichten, fing es wieder an zu regnen. Mit der Spitze konnten wir auch heute nicht mithalten, dies mussten wir auch nicht, da wir uns einzig auf das Gesamtvierte Team ausrichteten! Dieses schien heute Mühe zu haben und somit war unser Dritter Rang nicht mehr in Gefahr. Im Anstieg konnten wir sie sogar distanzieren, doch alleine auf Rang 5 liegend, nahmen wir nach der kurzen Abfahrt Tempo raus, damit wir die restlichen 40 sehr schnellen Kilometer in der Gruppe fahren konnten. Das Tempo war nicht mehr hoch und am Schluss hielten wir uns auch aus dem Sprint raus. Nach über 21,5 Rennstunden in den letzten 7 Tagen konnten wir nach einer sehr erlebnisreichen Rennwoche den dritten Gesamtrang feiern!

 

25.10.2013 Mountainbiken in Extremis! Welcome to Africa!

Heute Morgen zogen bereits die nächsten dunklen Wolken auf, doch diesmal die realen und zwar mit dem gesamten Programm von Blitz bis Donner und Regen! Der einzige Vorteil Afrikas heute war, dass es hier wesentlich wärmer regnet als bei uns! Ich stimmte mich trotz allem positiv auf die bevorstehenden 70 km ein, ich hatte ja keine Ahnung was mich noch alles erwarteten würde!

Das Scott Team startete bei Km 0 ihr Feuerwerk und ich befand mich bald wieder am selben Ort, wie gestern! Yes….weit weg von der Komfortzone, irgendwo im dunkelroten Bereich! Meine Beine schmerzten richtig und ich fiel schon beim ersten langen Anstieg weit zurück! In der folgenden Abfahrt gab auch noch mein Bike den Geist auf und es gelang mir bis ins Ziel nicht mehr, den Schaden zu beheben!

Trotzdem fand ich mich nach dem Downhill wie schon gestern ein wenig besser zurecht und wir überholten einige Teams! Das Fahren an sich war die reinste Schlacht, der Schlamm verklebte die Kette, die Augen brannten vom ganzen Dreck und der Regen peitschte auf unsere durchkühlten Körper! Mir war die Rangierung mittlerweile egal, ich wollte nur noch den Zielstrich sehen! Nach 40 km versagten bei uns beiden die Bremsen! Die Beläge waren bis auf die Kolben runtergeschliffen und es blieb uns nichts anderes übrig, als die kompletten Beläge auszuwechseln! Zum Glück waren Mechaniker bei der Verpflegung, ich hatte die Nerven zu jenem Zeitpunkt schlicht verloren!

Die restlichen 30 Kilometer waren wir dann alleine unterwegs und wir erreichten das Ziel auf dem sechsten Rang! Unser Rückstand war so gross, dass wir in der Gesamtwertung sogar auf den dritten Rang zurück fielen!

Die Zeichen meines Körpers waren heute ziemlich deutlich und obwohl ich noch so wollte und kämpfte, gab er einfach nicht mehr her! Dies muss ich so akzeptieren und ich hoffe, dass wir die verbleibenden 92 Km von Morgen noch einigermassen gut überstehen!

Anscheinend haben die letzten Tage / Wochen ihre Spuren hinterlassen! Ich freue mich trotzdem auf Morgen, es wird der letzte Renntag in diesem Jahr sein! Irgendwie komisch, danach ist’s doch langweilig, nicht??!! ;)

 

24.10.2013 Es hat nicht gereicht heute! Rang 4 und Leaderjersey verloren!

Es waren heute die ganz dunklen Wolken, die schon nach wenigen Kilometern aufzogen und mir einen rabenschwarzen Tag bescherten! Eigentlich ging’s mir ziemlich gut heute Morgen und ich konnte beinahe schmerzfrei aus dem Bett kriechen! Das Knie und der Knöchel waren zwar dick angeschwollen, doch ich war bereit für den Kampf ums gelbe Trikot und ziemlich zuversichtlich, dass wir es verteidigen können! Das Wetter war erneut perfekt und es sollte über 30 Grad warm werden! Vor uns lagen „nur“ 70 km und knapp 2000 Hm, es sollten jedoch die härtesten hier in Afrika werden!

Schon wenige Kilometer nach dem Start führte die Strecke ein schmales Tal hinauf! Das Tempo war extrem hoch und meine Beine machten plötzlich komplett zu! Gestern konnte ich nach dem Sturz mein linkes Bein nicht mehr voll belasten und durch die Disbalance hatte ich heute Probleme mit dem rechten Bein! Noch vor dem ersten Berg verlor ich den Kontakt zur Spitze, da ich das Tempo nicht halten konnte! Nach einer ziemlich groben Abfahrt kam die nächste steile Rampe und da lief es plötzlich wieder! Die Entlastung in der kurzen Abfahrt löste die Blockade und ich hatte wieder Zug auf beiden Beinen! Im Schlussteil des Hauptanstieges, welcher das reinste Geknorze (extrem steil, lose und immer wieder mit Schiebepassagen) war, konnten wir uns sogar von der Gruppe leicht absetzen und somit mit einem komfortablen Sicherheitsabstand in die längste, sehr gefährlich Abfahrt stechen!

Nach der Abfahrt hatten uns die Gesamtzweiten wieder eingeholt, dafür mussten sie aber wesentlich mehr Risiko eingehen! Vor uns lagen nun noch 30 km bis ins Ziel! Die Strecke war extrem kräftezehrend und es folgten viele kurze Anstiege und Flachpassagen, wo Vollgas geheizt wurde! Etwas, was wir in Europa so nicht kennen und genau da sind die Profis von hier super stark!

Bei mir war nach 50 km der Akku leer! Obwohl ich mit allem kämpfte, was ich noch hatte, verloren wir bis ins Ziel noch über 4’30“ und damit auch das gelbe Trikot! Die letzten Tage und vor allem der gestrige scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben! Ich bin körperlich angeschlagen und meine Tanks waren heute einfach leer! Noch ist das Rennen jedoch nicht vorbei und es verbleiben noch 2 harte Etappen, auf welchen viel passieren kann! Morgen soll es erneut regnen und wer weiss, vielleicht können wir unsere Stärke im Schlamm nochmals abrufen!

Im Moment ist es nur noch eine reine Kopfsache! Die Saison war lange und ich habe gerade hier in Südafrika in den letzten Tagen und Wochen sehr viel von meinem Körper verlangt! Zwei Tage und 162 km trennen ihn nun noch von der verdienten Pause! All in….. das letzte Mal in diesem Jahr!

23.10.2013  Sturz, Schmerzen, Verfolgungsjagd! Eine unglaubliche Etappe, die Dritte!

Es hätte einen Ruhetag werden sollen für uns, denn die 107 km waren nicht sehr selektiv und größtenteils auf breiten, schnellen Schotterstrassen! Die ersten 30 km liefen genau nach Plan! Es war windig und niemand hatte Interesse an der Tempoarbeit, womit das Tempo eher zum einschlafen war! Ich mag so was eigentlich gar nicht, denn in solchen Situationen stossen oftmals Fahrer an die Spitze, die sonst nie dort fahren und das Rennen nur unnötig hektisch machen! Egal, ich versuchte ruhig zu bleiben und wir liessen die Situation so laufen, wie sie im Gange war! Nach gut 30 km bogen wir von der breiten Corrigationroad in einen schmalen Schotterweg ein, wo es nur noch zwei Fahrrillen gab! Nun wurde das Rennen lanciert und das Tempo erhöht! Wir hielten uns bewusst zurück, da wir heute möglichst viele Körner sparen wollten!

In einer kurzen Abfahrt lag ich ca. an 10ter Stelle, als ich plötzlich einen extremen Schlag aufs Hinterrad kassierte! Ich hatte dieselbe Linie wie die Fahrer vor mir gewählt, hatte aber keine Chance! Keine Ahnung, wie es genau passierte, vielleicht rollte ein Stein in meine Linie oder was auch immer. Auf jeden Fall schlug es mich auf die linke Seite und ich crashte ich in die Steine! Der Schmerz, welcher mich durchfuhr war schrecklich, doch der Gedanke daran, dass das Rennen soeben vorbei sein würde noch viel schlimmer! Ich konnte kaum noch auf meinen Beinen stehen, das Knie, die Hüfte, die Schulter und vor allem der Knöchel am Fuss, überall hatte ich diese Schmerzen! Brandon half mir auf und da hörten wir beide das Zischen aus dem Hinterreifen! Scheisse….! Wir versuchten das Loch mit einem „Wurm“ (so komisches Zeug) zu stopfen, doch die Luft aus der Patrone verfehlte die Wirkung! Just in dem Moment waren Thomas Holtkamp und Daniel Jung vom Mountain Hereos Team bei uns! Sie hielten sofort an und Thomas reichte mir sein Hinterrad! Ich kann an dieser Stelle nicht beschreiben, wie dankbar ich den beiden Jungs bin! Diese Geste werde ich nie vergessen und ich hoffe, ich kann mich dafür irgendwann revanchieren!

Mit einem funktionierenden Hinterrad waren wir nach ein paar Minuten zurück im Rennen! Doch vor uns lagen noch über 70 Km und ausgerechnet Heute führte der Grossteil der Strecke über weite Felder! Normalerweise halten sich die Teams zurück, wenn die Leader stürzen, doch heute wurde Rennen gefahren! Obwohl wir die Spitze sogar noch gekreuzt haben, hatten sie kein Erbarmen! Zu zweit donnerten wir also der Spitze hinterher! Aus dem geplanten Ruhetag wurde einer der härtesten und endlosesten Tage im Sattel! Neben den Schmerzen funktionierte auch meine Federgabel nicht mehr, womit ich mich unter extremsten Bedingungen in die Abfahrten stürzte! Erinnerungen an mein erstes Cape Epic kamen auf, damals versagte mein Bike nach dem ersten Crash komplett… ja ich hatte Angst heute!

Nach einer 70 Km langen Verfolgungsjagd retteten wir schlussendlich ganze 6 Sekunden im Gesamtklassement ins Ziel, womit wir auch Morgen im gelben Trikot starten können! Ans Aufstehen von Morgen möchte ich noch nicht denken! Es wird ein harter Moment sein, verbunden mit vielen Schmerzen!

Eines ist sicher, ich werde kämpfen bis zum Schluss und ich hoffe, dass ich das Pech für dieses Rennen nun eingezogen habe! Go hard or go home!

Danke nochmals an Dani und Thomas, ihr seid unsere Helden! Danke auch an Wheeler, das Bike überlebte den Sturz und freut sich bereits auf Morgen!

22.10.2013 Kampf auf Biegen und brechen ..  aber leider verloren! Rang 2 auf der 2.Etappe, Gesamtvorsprung jedoch ausgebaut!

Heute war es also soweit, die Königsetappe lag vor uns und im Ziel wurde der Sieger mit dem höchsten Preisgeld in der Geschichte Südafrikas bei einem MTB Rennen gekrönt! Mit dem gelben Trikot wollten wir uns auch heute von der besten Seite zeigen und unser Ziel war klar der Etappensieg! Nach den ersten 40 km war noch eine relative grosse Spitzengruppe zusammen! Nach 42 km folgte ein ziemlich steiler und und extrem loser Anstieg. Wir schalteten einen Gang höher und testen unsere Begleiter! Als wir oben angekommen sind, da konnte uns nur noch ein komplettes Team folgend! Diese Situation wollten wir ausnutzen und obwohl es noch knapp 30 km bis zum finalen Schlussanstieg waren, machten wir weiter Druck! Unsere Begleiter hielten sich mit der Führungsarbeit ziemlich knapp und wir waren uns sicher, dass wir sie im Finale in Schach halten würden! Da sie in der Gesamtwertung auf Rang 4 lagen und gestern über 16 Minuten verloren, waren sie auch keine Gefahr für uns! Wichtig war, dass wir mit Vorsprung auf die Gesamtzweiten den Anstieg erreichten! Das Vorhaben gelang und unser Vorsprung pendelte sich stets bei einer guten Minute ein!

Da waren sie nun, die 10 finalen Kilometer bergauf! Bis auf die Tatsache, dass ich kein Wasser mehr hatte und beinahe vertrocknete, fühlte ich mich noch einigermassen gut, doch auch unsere Begleiter machten einen starken Eindruck! Knapp 4 km vor dem Ziel attackierte einer der beiden und setzte sich ab! Ich spekulierte auf einen Sprint und auch Brandon hielt sich zurück! Ich hatte keine Ahnung wie stark Brandon noch beisammen war und als das Tempo knapp 2 km vor dem Ziel zusammen fiel, attackierte ich und hoffte, die Lücke nach vorne schließen zu können! Brandon hätte damit nur noch den Sprint gewinnen müssen, doch als ich nach wenigen Metern zurück schaute, da hatte er den Kontakt zu seinem Begleiter verloren! Scheisse….dachte ich, doch ich konnte nichts dagegen tun! Die restlichen 1,5 km waren zermürbend, den Brandon war sprichwörtlich implodiert und obwohl ich ihn noch ein wenig ziehen konnte, wuchs unser Rückstand kontinuierlich an! Enttäuscht erreichten wir den zweiten Rang und verfehlten damit leider auch das „grosse“ Geld! Unser Vorsprung in der Gesamtwertung konnten wir allerdings enorm ausbauen und deshalb war es trotzdem ein erfolgreicher Tag! Vielleicht haben wir gestern etwas zu viel Energie im Dreck liegen gelassen, und genau diese paar % fehlten im Finale! Ich freue mich trotzdem auf die nächsten Etappen, denn was am Ende zählt ist das gelbe Trikot, welches ich gerne bis am Samstag Abend tragen würde! Morgen steht mit 107 km die längste Etappe bevor! Full Gaz!

21.10.2013 Einer der härtesten Tage im Sattel mit einem Sieg auf der ersten Etappe gekrönt! Neu auch Gesamtleader!

Obwohl mir die schwarzen Wolken schon beim Einfahren etwas die Stimmung dämpfte, war ich top motiviert am Start und bereit für die bevorstehenden 105 km, zumal es „noch“ trocken war! Pünktlich zum Start setzte dann aber der Regen ein und da es schon die ganze Nacht geregnet hatte, war die Strecke schon im Vorfeld aufgeweicht! Nach gut 8 km folgte der erste, nicht sonderlich steile Anstieg! Ich habe nun doch schon einige Rennen im Schlamm und unter misslichsten Bedingungen erlebt, doch solche Bilder wie heute habe ich noch nie gesehen! Die breite Schotterstrasse war dermassen aufgeweicht, dass sich die ganze Erde an die Reifen klebte! Die Erde war wie Lehm und schon nach wenigen Metern war kein Vorankommen mehr möglich! Das Bike war dermassen verklebt, dass sich beide Räder selbst mit maximalem Krafteinsatz nicht mehr drehten! Ich war der Verzweiflung nahe, denn ich verlor rasch den Anschluss und es lagen noch 100 Km vor uns! Die folgenden 2 km glichen einem Schlachtfeld! Jeder einzelne Fahrer war einzig alleine nur noch mit sich und seinem Bike beschäftigt! Ich verlor komplett die Übersicht und hatte das Gefühl, weit zurück zu liegen! Kann das wahr sein?! Das Rennen schien für mich schon gelaufen! Als ich nach unzähligem Absteigen und putzen die schlimmste Passage endlich hinter mir hatte, da war ich ganz alleine und es war weit und breit keiner mehr zu sehen! Brandon hatte weniger Probleme, da er mit dem Hardtail unterwegs war und dank der Einfachkurbel auch keinen Umwerfer hatte, bei welchem sich der ganze Dreck ansammelte!

Es folgte eine kurze Welle und danach sah ich ihn endlich wieder! Er sagte mir, dass gerade mal 2 komplette Teams vor uns seien und ich konnte es kaum glauben! Im nächsten Aufstieg tauchten dann die gelben Leadertrikots vor uns auf und mit einem kurzen Kraftakt konnten wir die Lücke schliessen! Nun bildeten wir also mit dem Scott Factory Racing Team und dem Team R.C.M die Spitze! Hinter uns war keiner mehr zu sehen, anscheinend hatten andere noch größere Probleme mit dem Dreck als wir! Die folgenden Kilometer fuhr ich durch jede ersichtliche Wasserlache, in der Hoffnung, dass sich der Dreck ein wenig lösen würde, doch vergebens! Die Kette knackste und die Gänge sprangen, ich war erneut der Verzweiflung nahe, den ich bangte um mein Bike und vor allem um die Kette!

Als wir nach 40 Km an der ersten Verpflegung vorbei schossen, hatten wir über 5, 30 Minuten Vorsprung auf die nächsten Verfolger! Jetzt war ich endlich zu 150 % im Rennen, doch für eine Attacke war es noch zu früh! Wir hielten das Tempo stets hoch, doch unser Tagesziel kam erst nach 80 km, es sollte der letzte längere Anstieg sein! Bei einer kurzen Welle nach knapp 60 Km testete Brandon das erste Mal unsere Begleiter! Und siehe da, die Leader verloren schon nach wenigen Metern den Kontakt! Der kräftezehrende Untergrund forderte uns alles ab!

Als wir den letzten Anstieg dann endlich erreichten, da löschten innert wenigen Minuten auch bei mir die Lichter! Erstmals seit ich in Südafrika bin, musste ich an mein Limit! Es war jedoch kein Muskuläres, sondern ein reines Energie Problem! Die Kälte und der Regen hatten mich ausgelaugt und da ich mich auf knapp 4 Stunden Rennzeit eingestellt hatte, hatte ich zu wenig Verpflegung bei mir! Zum Glück ging es den andern kein bisschen besser und so kamen wir geschlossen auf die letzten Kilometer! Da wir die gesamte Führungsarbeit der letzten 55 Km verrichteten, liessen unsere Begleiter einen Sprint aus! Eine sehr faire Geste, doch damit machten sie auch eine gewaltige Vorentscheidung in Bezug auf die Gesamtwertung! Denn die Drittplatzierten kamen mit über 10, die Viertplatzierten mit bereits 16 Minuten Rückstand ins Ziel! Mit dem Sieg holten wir uns auch das gelbe Leadertrikot!

Obwohl ich im Ziel komplett erschöpft war, bin ich zuversichtlich, was die folgenden Etappen anbelangt! Ich fühlte mich heute bis auf die letzte halbe Stunde super! Heute musste jeder an sein Limit und die Abstände waren riesig! Morgen steht die Königsetappe mit dem über 15 km langen Schlussaufstieg bevor! Nach 92 km und 2700 Hm erwartet das Siegerteam ein Preisgeld von 112’000 Rand! Auch wenn wir bereits jetzt in einer komfortablen Ausgangslage sind, werden wir uns auch Morgen nicht verstecken und versuchen, unseren Vorsprung auszubauen! Ich freue mich drauf!
20.10.2013 Rang 3 zum Auftakt des Bridge Cape Pioneer!

Nach langem Warten ging es heute endlich los! Ich konnte es kaum erwarten, um auf die Prologstrecke losgelassen zu werden! Um 12.22 Uhr war unsere Startzeit! Da der Prolog mit gerade mal 14.8 Km eine ziemlich kurze Sache war, mussten wir umso härter fahren! Unser Ziel war aber vorallem, sicher und ohne Stürze über den Kurs zu kommen, denn dieser war schnell und größtenteils auf schmalen Singletrails! Es war volle Konzentration gefragt, zumal es meistens nur eine Linie gab! Verfehlte man diese, stand man irgendwo inmitten schmerzhaften Stachelbüschen!

Uns gelang ein guter Start und ich hatte das Gefühl, so richtig schnell unterwegs zu sein! Brandon bestimmte die erste Hälfte das Tempo und ich war glücklich, dass es ihm so gut lief! Nach gut der Hälfte holten wir bereits das erste Team, welches rund 1 Minute vor uns gestartet war ein! Es folgte eine weitere giftige Rampe und leider bekam nun Brandon plötzlich Mühe! Ich zog vorbei und hoffte, dass er meinem Tempo folgen konnte! Leider konnte er das Tempo nicht bis zum Ende halten und so büßten wir ein bisschen Zeit ein und erreichten den dritten Tagesrang! Der Rückstand war mit 9, bzw. 29 Sekunden auf die Ränge 2 und 1 nicht allzu gross! Gewonnen wurde der Prolog vom Scott Factory Racing Team! Die beiden Lokalmatadoren haben den Kurs selbst gebaut und nutzten ihren Heimvorteil perfekt und überlegen aus! Für uns beginnt das Rennen erst Morgen und wir sind uns sicher, dass uns die bevorstehenden langen und harten Etappen wesentlich besser liegen, als das 36 minütige „Gemetzel“ von heute! Wir freuen uns auf jeden Fall auf Morgen und wer weiss, vielleicht gelingt uns schon Morgen die Kehrtwende und erste Attacke aufs gelbe Trikot!

Keep on pushing hard! 107 km Morgen !

16.10.2013 Letzte Tage in Pietermaritzburg!

Nach dem letzten Wochenende hatte ich ein wenig Bedenken über meinen Körper und ich war mir nicht sicher, ob ich mich von den 3 Renntagen schnell erholen würde! Da ich nie am absoluten Limit war, fühlte ich mich aber überraschenderweise bereits am Dienstag wieder ziemlich gut und erholt! Ich muss auch zugestehen, dass ich mich voll und ganz der Regeneration widmete und ausser einem kurzen Shoppingtrip in einem der größten Einkaufszentren das ich je gesehen habe, machte ich keine grossen Sprünge!

Mein Hauptaugenmerk und Fokus liegt bereits jetzt voll und ganz auf dem bevorstehenden Saisonfinale, welches am kommenden Sonntag starten wird! Heute stand das letzte längere Training an und meine Taschen sind bereits wieder gepackt! Morgen Donnerstag werden wir bereits um 5.30 Uhr aufbrechen und nach Durban zum Flughafen fahren! Von dort aus geht es via Johannesburg nach George, also ganz in den Süden Südafrika’s! Den Freitag und Samstag nutzen wir dann noch einmal für die letzten Vorbereitungen für den bevorstehenden Grosskampf, welchen wir über die 7 Tage führen werden! Ich bin bis in die Fingerspitzen motiviert und hoffe, dass ich an meine Erfolgsserie in Südafrika anschliessen kann! Leider hat mein PC gestern den Geist aufgegeben und somit kann ich nur noch per Handy schreiben! Ich weiss noch nicht genau, ob ich während dem Rennen Zugriff zum Internet haben werde und somit täglich über meine Eindrücke berichten kann! Falls nicht findet ihr alle Infos zum Bridge Cape Pioneer auf der Website unterwww.capepioneer.co.za/

See ya also spätestens in 2 Wochen!

Ein letztes Mal in diesem Jahr Full Gaz!

13.10.2013 Sieg beim 3 Tagesrennen Berg & Bush! Mit 2 Etappensiegen und einem zweiten Rang zum Gesamtsieg!

Die Zeit vergeht wie im Flug und die unglaublich vielen Eindrücke überrollen mich wie eine Lawine! Bereits habe ich das nächste 3 Tagesrennen mit einem Gesamtsieg abgeschlossen! Die letzten Tage waren für mich schlicht überwältigend. Diesmal möchte ich euch nicht den kompletten Rennverlauf schildern, denn dieser ist ziemlich simpel. Vielmehr möchte ich euch über die Eindrücke ausserhalb des Rennens und über die Beschaffenheiten einer der wohl schönsten Gegenden auf dem Planeten erzählen!

Am Donnerstag reisten wir also mit einer gut 2 stündigen Autofahrt zur Startnummerausgabe. Diese befand sich irgendwo im Nirgendwo und ausser ein paar Bungalows und einem Campingplatz war weit und breit kein Dorf in Sicht (ab und zu tauchten ein paar Lehmhütten der Einheimischen auf). Nach einer guten Stunde im Auto hat sich nämlich die Gegend komplett verändert. Die markanten Hügelzüge rund um Pietermaritzburg verschwanden und es breitete sich eine weite Steppe mit goldfarbenen Feldern und kleinen Büschen aus. Die Temperatur veränderte sich ebenfalls und stieg auf 35 Grad… und dies im Frühling! Nun war ich also definitiv angekommen in Afrika, denn genau so stellte ich mir dieses Land immer vor! Die Gegend ist berühmt für ihre Vergangenheit, den hier haben viele grosse Kriege zwischen den Africans und den Briten statt gefunden. (Am zweiten Tag fuhren wir auf einen Hügel, welcher übersäht mit Grabsteinen der grossen Krieger war) Nachdem wir unsere Startnummer abgeholt hatten, reisten wir zu unserer Unterkunft, da der Start und Ziel nicht am selben Ort lagen. 24 Km vom Start entfernt checkten wir dann in einen super coolen Backpackers ein (siehe Bilder unten). Die Anlage war genial und ich machte es mir für die kurze Nacht in unserer „Lehmhütte“ bequem. Für unser Nachtessen mussten wir anschliessend nochmals eine knappe halbe Stunde Auto fahren, denn dieses durften wir im Kreis der grossen Teamsponsoren in einem Spa Resort mitten in der Steppe geniessen! Neil MacDonald war nun ebenfalls angereist und somit war das gesamte Team komplett. Da er sich jedoch immer noch kränklich fühlte, sollte ich erneut mit Brandon das Leaderteam bilden.

Die Nacht war dann kurz, da wir bereits um 4.30 aufstehen und mit dem Auto zum 24 Km entfernten Start fuhren mussten. Dieser war dann auf einer weiten Wiese und da erlebte ich den schönsten Sonnenaufgang meines Lebens. Kurz bevor wir um 6.30 gestartet waren, tauchte die Sonne wie eine grosse rote Kugel hinter der weiten Steppe auf, dieser Anblick war schlichtweg unbeschreiblich! Das Ziel lag dann 90 Km weit entfernt und nach etwas mehr als 3 Rennstunden feierten wir unter brütender Hitze mit über 4 Minuten Vorsprung den nächsten Etappensieg. Schon nach 20 Km konnten wir uns absetzen und einmal mehr kam ich in den Genuss der besten und schönsten Singletrails, die man sich nur vorstellen kann! Im Ziel angekommen, fand ich eine riesige Zeltstadt an einem kleinen Fluss vor. Daneben ein grosses Zelt, wo alle der ca. 800 Teilnehmer einen Sitzplatz hatten! Unser Team hat den grossen Lastwagen mit 12 Schlafplätzen geparkt und so fand ich mitten auf einem Feld den nötigen kompletten Luxus vor, den ich mir wünsche! Da die Firma FedGroup der Hauptsponsor des Rennens ist, war ein Sieg natürlich das grosse Ziel und dieses konnten wir schon am ersten Tag erfolgreich umsetzen.

Die zweite Etappe musste dann leider wegen starkem Wind verkürzt werden. In der Rennhälfte hätten alle Fahrer einen Stausee mit einem grossen Damm auf Jetbooten überqueren müssen. Doch da der Wind dermassen extrem war, konnten die Boote nicht fahren und die Etappe wurde auf 40 Km verkürzt. Für uns natürlich perfekt, denn wir wollten nun so viel Energie wie möglich sparen, damit wir für das bevorstehende Cape Pioneer genügend „Körner“ haben! Wir liessen die Gesamt-zweiten das Tempo bestimmen, hatten aber zu jeder Zeit die Kontrolle über das Rennen. Unser Backup-Team konnte leider nicht folgen und obwohl unsere Begleiter beim längsten Anstieg am Limit waren, liessen wir eine Attacke unsererseits aus und so kam es zum Sprint, wobei wir den Kürzeren zogen.

Auch dieser Tag war von A bis Z genial und wir heizten 40 Km lang Singletrails! Leider verpasste ich die Herde Giraffen, welche nach uns die grosse Gruppe der Hobby-Fahrer kreuzte, dafür verjagten wir unzählige Kühe, welche plötzlich hinter den Büschen hervor sprangen! Am Abend wurde dann die ganze Geschichte der Vergangenheit erzählt und nebenbei das Rugby Spiel übertragen.

Heute stand dann die letzte Etappe mit 67 Km bevor. Unser Vorsprung war immer noch komfortabel und da sich Neil heute wieder besser fühlte, konnte auch unser Backup Team mächtig Tempo machen. Die Strecke übertraf noch einmal alles, was ich bis jetzt gefahren bin! Singletrails soweit das Auge reicht! Einzig der Staub machte mir heute ein wenig Mühe und auch meiner Lunge wurde es offensichtlich langsam zu viel. Da wir mit 2 Teams in der 4 er Spitzengruppe vertreten waren, konnten wir sämtliche Attacken neutralisieren und als wir kurz vor dem Ziel noch immer alle zusammen waren, attackierte ich meinerseits und fuhr den letzten Kilometer alleine voraus. Brandon konnte sich am Schluss auch noch absetzen und so feierten wir nicht nur den Tages, sondern auch den Gesamtsieg nach 3 super genialen coolen Renntagen! Krasse Gegensätze erlebte ich hingegen wettertechnisch! Während es die ersten zwei Tage mit 35 und 36 Grad beinahe mörderisch heiss war, stiegen die Temperaturen heute nicht über 12-15 Grad!

Nach dem Rennen reisten wir wieder nach Pietermaritzburg zu Brandon. Die nächsten Tage stehen ganz im Zeichen der Erholung. Denn bereits am Donnerstag werden wir von Durban via Johannesburg nach Goerge in den Süden fliegen (liegt zwischen Cape Town und Port Elisabeth). Da das Cape Pioneer erst am Sonntag startet, haben wir noch 2 Tage Zeit, um uns optimal vorzubereiten! Wir sind nun beide top motiviert und sehr zuversichtlich auf das bevorstehende Saisonfinale, welches über 7 Renntage führen wird! Für mich war die Reise nach Südafrika bereits jetzt ein voller Erfolg und ich freue mich auf alles, was jetzt noch kommt!

Happy Trails!

09.10.2013 …..3 mehr oder weniger ruhige Tage in Hilton, Pietermaritzburg und Durban!

Nach der intensiven letzten Woche war ich am Montag ziemlich froh, dass es hier in Pietermaritzburg dermassen schlechtes Wetter war und wir keinen Fuss ausser Haus setzten! Es regnete und war kalt. Brandon lebt in Hilton, in einem grossen Quartier ausserhalb von Pietermaritzburg auf einem Hügel gelegen. Ausser der Massage von der Teammasseurin gibt es von diesem tag nicht viel mehr zu erzählen. Am Dienstag stand dann ein lockeres Training an. Chris (mein Zimmerkollege vom letzten Weekend) begleitete uns mit seinem Rennrad. Dass der Verkehr hier in Afrika unglaublich gefährlich ist, diese Erfahrung machte ich schon letzte Woche in Johannesburg. Die Autofahrer nehmen so gut wie gar kein Rücksicht und ich bin gar nicht gerne auf der Strasse unterwegs … zumindest nicht auf 2 Rädern! Unser Ziel bei dem „easyride“ lag leider mitten in der Stadt. Ein gutes Kaffee mit genialem Salat. Doch kaum angekommen, schoss uns ein Autofahrer beinahe ab. Ich fuhr an dritter Position und hatte den Vorfall leider nicht genau gesehen. Kurze Zeit später bogen wir in eine Strasse ab, dem Auto hinterher und ich dachte da wäre dieses eine Kaffee. Doch stattdessen erlebte ich, wie solche Vorfälle in Südafrika geregelt werden. Der Autofahrer machte mit seinen Handzeichen bereits davor klar, was er von uns Radfahrern hielt und dies war dann meinen Begleitern offensichtlich zu viel! 5 Minuten flogen die Fäuste und ich stand mit einem weiten Sicherheitsabstand daneben und amüsierte mich, haha! Der Puls war jedenfalls höher, als beim Heimweg nach dem Mittagessen!

Heute Mittwoch fuhren wir mit dem Auto nach Durban an die Küste. Der Sandstrand war schlicht der Hammer und die Wellen riesig! Zuerst aber besichtigten wir noch das riesige Aquarium, wo ich das erste Mal in meinem Leben Auge in Auge mit einem richtig grossen Hai war! Einzig die Glasscheibe trennte mich von den messerscharfen Zähnen! Nach einer Stunde Wellensurfen konnten wir noch ein ziemlich einmaliges Mittagessen (siehe Bild) geniessen! Das Restaurant stand auf einem grossen Steg mitten im Meer draussen!

Morgen werden wir am Vormittag nochmals ein Training fahren und danach zum nächsten Rennen reisen. Unsere Unterkunft wird diesmal nicht mehr ein Appartement oder Hotel sondern der riesige Teamtruck des FedGroup Teams mit 9 Schlafplätzen sein! Ich weiss leider noch nicht, ob ich Internet haben werde. Wahrscheinlich eher nicht. Wir werden erst am Sonntag Abend zurück sein und somit kann ich bis dahin auch keinen Blog schreiben! Ich freue mich bereits jetzt aufs Rennen, doch ob ich mit meinem Teamkollege auf eigene Faust fahren darf, oder die Titelverteidiger unterstützen muss, weiss ich noch nicht! Anyway, keep on pushing hard, it’s race time again!

Hier noch das offizielle Press Release vom FedGroup Itec Team! In Englisch…. :D !

FEDGROUP ITEC CONTINUE 2013 STAGE RACE SUCCESS

The FedGroup Itec racing team goes into this weekend’s FedGroup Berg & Bush Descent mountain bike stage race in KwaZulu-Natal with good form and loads of confidence following victory at last weekend’s Isuzu 3 Tower’s stage race in Mpumalanga. South African Brandon Stewart and guest teammate, Konny Looser from Switzerland, secured two stage wins and the overall title at Mankele Mountain Bike Park, near Nelspruit on Sunday, bringing to five, the number of stage race wins for FedGroup Itec so far in 2013. Looser filled in for Neil MacDonald, who was ill, but who has now recovered in time to tackle the Berg & Bush, a 202km three-day race through the northern Drakensberg foothills. Stewart and MacDonald won the race in 2012 and are eager to defend their title. “The FedGroup Berg & Bush is one of the true mountain bike stage races in that the route offers such a variety of challenges,” said Stewart. “This means that you don’t only have to have good endurance and fitness, but also a decent level of skill to be able to race well on the high percentage of singletrack and the long, fast descents. “There are no ridiculously long stretches of just transition kilometres, with the organisers keeping the route challenging but stimulating. It’s as much fun as it is tough. We’re definitely looking forward to defending our title,” smiled Stewart. Looser will team up with top South African Under-23 rider, Brendon Davids, to form a second FedGroup Itec team for the Berg & Bush event. Looser (24) is a two-time European Under-23 Marathon Champion, making this a formidable pairing and possibly the biggest threat to Stewart and MacDonald’s title.

FedGroup Itec have added multiple South African champion, current ABSA Cape Epic champion and former Olympian, Yolande Speedy, to their squad for Berg & Bush. Speedy will join Bridgette Stewart in the FedGroup Itec Women’s Team for the event. Stewart is in good form following her second place Mixed Category and top 15 overall finish alongside Chris Wolhuter at the 3 Towers last weekend, while Speedy is returning to her best form following a long injury layoff earlier in the year. Straight after the team’s assault on the FedGroup Berg & Bush, they will head to the Klein Karoo region of the Western Cape to tackle the Bridge Cape Pioneer Trek seven-day stage race, where Stewart and Looser will look to extend the team’s 2013 stage race success, which includes overall team wins at Isuzu Ride the Rock, Mzansi Tour, Old Mutual joBerg2c, Pennypinchers Dr Evil Classic, Isuzu 3 Towers, as well as a number of stage wins and podium finishes at other events. FedGroup Itec will only field the one team in the Cape Pioneer Trek following the decision to let former winner, Kevin Evans, recover fully from the abdominal surgery he underwent earlier in the year.

“We have a big year planned for 2014 and would rather have Kevin fully recovered and back to 100% health and fitness. So, we have told him to spend the rest of 2013 focussing on his recovery and building a base again. This is only possible because we have such understanding sponsors in FedGroup and Itec,” explained Stewart. The FedGroup Berg & Bush Descent starts on Friday near Sterkfontein Dam in the Free State. It is the first of three Berg & Bush events in a 10-day period, the others being the Great Trek (15-17 October) and the Two Day (20-21 October). For more information, visit www.bergandbush.co.za

Follow Team FedGroup’s progress on twitter: @FedGroupItec; on Facebook: Team FedGroup Itec and online: www.fedgroup.co.za

Heute habe ich endlich wieder Internet! Ich habe einige Blogs geschrieben und die Rennberichte der letzten Tage nachgetragen! Viel Spass bei der Reise durch Südafrika!

07.10.2013 Eine weite und eindrucksvolle Reise nach dem Gesamtsieg des 3-Tagesrennen Isuzu 3 Towers in Mankele!

Nach einer rund 8 stündigen Autofahrt (mit 2 Kaffeestopps) erreichten wir gestern Abend Brandon’s Heimat, wo wir nun bis kommenden Donnerstag bleiben werden. Gleich nach der Siegerehrung packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den mehr als 600 Km weiten Weg von Nelspruit nach Hilton bei Pietermaritzburg. Obwohl es ein extrem langer Tag wurde, war es für mich sehr spannend, den Wechsel der Vegetation und Landschaft zu beobachten. Unglaublich einfach nur, die weiten „goldfarbenen“ Felder und endlos langen Hügelzüge dieser Hochebenen! Lediglich 2 Mal fuhren wir durch ein Dorf, doch die Anblicke dieser Gegenden werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Die Häuser sind heruntergekommen und die Strassenränder am Rande der Dörfer waren teilweise komplett vom Müll bedeckt. Armut so weit das Auge reicht! Zwischen den Dörfern herrschte meistens nur Niemandsland, doch ab und zu tauchten die Silhouetten riesiger Kohlen-Mienen mit ihren Kraftwerken auf. Mitten auf dem Land, alleinstehend, umringt von einem kleinen Township wo die Arbeiter unter ärmsten Bedingungen ihre Zeit neben der Arbeit verbringen. Direkt daneben liegt auch noch die riesige Schutthalde, wo der ganze Schlamm aufgetürmt und vergraben wird. 1965 stand das Verhältnis von Schwarz zu Weiss 14 Mio. zu 7 Mio. in Südafrika. Heute steht es 50 Mio. zu 2 Mio. und da der Staat der ungeheuren Wachstumsrate in dem Ausmass nicht nachgekommen war, steht er nun vor einer riesigen Aufgabe, um der enormen Energienachfrage wie Strom etc. gerecht zu werden.

Als ich 2011 das erste Mal nach Südafrika kam, da war ich überfordert mit der Situation in Kapstadt. Die Anblicke der Armenviertel, der sogenannten Townships und der riesigen Schere zwischen arm und reich machten mir grosse Mühe. Ich hatte die Möglichkeit, wieder in den Flieger zu steigen und in meine Heimat zurück zu kehren. Geblieben sind mir damals die ganzen Eindrücke und obwohl ich ein Jahr Zeit hatte um das Ganze zu verarbeiten, wurde ich auch 2012 nicht damit fertig. Die Probleme in „unserer“ Welt sind oftmals ein Witz. Die Ampel steht zu lange auf Rot, der Nachbar ist zu laut, das Internet zu langsam, der Zug hat Verspätung, der Empfang ist zu schlecht,  usw.! Dies sind oftmals „Problemchen“ unserer Gesellschaft. Nichts gegen die Sorgen und Tatsachen, mit denen ein Grossteil der Bevölkerung in Afrika und auch vielen anderen Ländern auf der Welt konfrontiert werden! Ich brauchte ein Jahr Abstand von dem und wollte das nächste Mal mehr Zeit haben in Südafrika, um mich damit arrangieren zu können. Dies habe ich nun und die Welt sieht bereits nach einer Woche etwas anders aus. Vieles was für uns fremd erscheint, ist hier einfach normal, wie beispielsweise die 2 Meter hohe Mauer mit Stromzaun um das ganze Haus. Ich werde also auch die nächsten Tage viel lernen und akzeptieren müssen, auch wenn ich es wahrscheinlich nie verstehen werde :D !

Leider habe ich die letzten 3 Stunden der Reise gestern nicht mehr viel von der Aussenwelt gesehen, da es bereits dunkel war. Heute geniessen wir einen Ruhetag, bevor wir Morgen wieder mit dem Training starten und ich die Gegend entdecken kann. Für das kommenden Wochenende gab es eine Planänderung und so werden wir anstatt einem Eintagesrennen nochmals ein 3-Tagesrennen bestreiten. Es wird erneut im 2 er Team gefahren und bereits am Donnerstag steht mir die nächste Autofahrt bevor. Das Rennen startet am Freitag und führt über 3 Etappen mit jeweils 90 Km, 65 Km und 60 Km und die Gegend soll erneut fantastisch sein! Somit erhöht sich die Anzahl Renntage auf 13 während meinen 28 Tagen in Afrika! Langweilig wird mir also auch die nächsten Tage bestimmt nicht!

Stay tuned!

http://www.bergandbush.co.za/DisplayLink.aspx?group=Descent&name=Race%20Info

06.10.2013 Rang 3 auf der 3. Etappe und Gesamtsieg gesichert!

Diese Nacht hatte ich zum Glück wieder geschlafen wie ein Baby, womit mir das Aufstehen um 5 Uhr wesentlich leichter fiel als gestern! Die letzte Etappe sollte mit 46 km und 1300 Hm nicht mehr allzu schwer werden! SOLLTE….. Eine Regel besagt, dass nicht die Strecke oder die Streckenlänge ein Rennen schwer machen, sondern die Fahrer und deren Fahrweise! Diese Regel sollte heute zum tragen kommen und so befanden wir uns schon nach gut 3 Kilometer im Hintertreffen und in grosser Not. Nach einem super schnellen Start sprinteten die Gesamtzweiten in die erste steile Welle des Anstieges. Ich konnte zwar mitgehen, doch musste ganz schön leiden. Brandon hatte etwas Mühe und verlor einige Meter. So musste auch ich raus nehmen, es gelang mir jedoch anschliessend, in einer kurzen Fläche die komplette Verfolgergruppe wieder an die Spitze heran zu fahren. Doch kaum aufgeschlossen folgte der nächste Anstieg und da zogen 3 komplette Teams davon. Nach 10 Km hatten wir bereits 40 Sekunden Rückstand und ich hatte plötzlich grosse Sorgen um unseren Gesamtsieg. Ich versuchte ruhig zu bleiben und hoffte, dass sich Brandon auf den schnellen Flachstücken im Windschatten etwas erholen würde. Dies gelang ihm perfekt und nach 1 Rennstunde war er zurück im Rennen. Plötzlich lagen wir nur noch 35 Sekunden hinter der Spitze und konnten auf Rang 3 aufschliessen, da diese den Kontakt verloren hatten. Ein Plattfuss warf unsere Begleiter schliesslich nach 30 Km ganz zurück und so konzentrierten wir uns alleine auf die Verfolgung der Spitze. Bei 40 Km lagen wir eine gute Minute zurück und es stand uns nur noch eine Abfahrt bevor. Diese nahmen wir dann ohne Risiko und so konnten wir nach 1,53 Rennstunden als Tages Dritte den Gesamtsieg feiern! Die Strecke war erneut genial und an der Seite von Brandon zu fahren war sehr angenehm! Mit diesem Sieg holten wir uns sicherlich sehr viel Selbstvertrauen und Vorfreude auf das bevorstehende Saisonfinale, das CAPE PIONEER!

3 geniale Renntage mit super schönen Strecken machten den Auftakt in Südafrika perfekt!

05.10.2013 Rang 1 auf der 2. Etappe, Vorsprung ausgebaut!

Es war ein schönes Gefühl, bereits nach dem ersten Rennen mit dem Leadertrikot am Start zu stehen. Vor uns stand die 2. Etappe mit 68 Km und 1800 Hm und es sollte erneut sehr „ruff“ werden! Mit unserem Vorsprung von gestern lagen wir bereits in einer sehr komfortablen Situation. Wir konnten uns darauf beschränken, das Rennen zu kontrollieren und abzuwarten. Doch schon nach wenigen Metern wurde uns bewusst, dass es etwas schwerer werden sollte als angenommen. Ich hatte sehr schlecht geschlafen und fühlte mich nicht sehr gut. Brandon ging es ebenfalls nicht sehr gut und irgendwie schienen es die 2 platzierten von gestern zu spüren und schlugen ein sehr hohes Tempo an. Nach zwei kurzen Anstiegen mit anschliessenden genialen Singletrails folgte der längste Anstieg des Tages (800 Hm am Stück). Dieser war extrem ruppig und ich war erneut sehr froh über mein Fully. Doch neben den Schlägen hatten wir noch ganz andere Sorgen. Das Rennen wurde mit einer Tempoverschärfung von „Westvaal“ zu Beginn des Anstieges so richtig lanciert. Doch die beiden Fahrer vielen ihrer eigenen Taktik zum Opfer, denn als James und Brendon (die Gesamtzweiten) erneut verschärften, fielen sie zurück und da blieben schliesslich nur noch Brandon und ich übrig. Das unrhythmische Fahren machte Brandon allerdings ziemlich Mühe, doch wir konnten den Anschluss bis zum Gipfel halten. Nun stand uns eine lange und sehr schnelle Abfahrt bevor und so langsam fand ich zurück ins Rennen. De Kräfte der beiden Youngster (unsere Begleiter fahren normalerweise Cross Country) liessen etwas nach und da ich mich endlich wieder richtig gut fühlte, konnte ich das Rennen wieder kontrollieren. Brandon lief es ebenfalls wieder besser, doch attackieren wollten wir nicht. Es standen nun nochmals zwei kürzere Anstiege bevor. Beim ersten hielt ich das Tempo so hoch, dass ich eine Attacke ausschliessen konnte. Doch kaum erreichten wir die letzte Welle attackierte James mit einem satten Antritt. Nun war es an mir, die Lücke zu schliessen, was mir auch gelang. Diese Situation sollte entscheidend sein, denn mit seiner Attacke zerstörte er seinen eigenen Teamkollegen Brendon. Dieser hatte nun grosse Mühe und glücklicherweise konnte sich Brandon von ihm absetzen. Ich nahm etwas raus und wartete auf ihn um ihm zu helfen. Es folgte ein kurzes Flachstück und da James auf seinen Kollegen warten musste, zogen wir entscheidend davon. Endlich hatte ich Rennadrenalin im Blut, die Müdigkeit war weg und die Beine drehten genau so, wie ich mir das wünsche! 8 Km genialster Singletrail trennten uns noch von der Ziellinie! Dieser Trail war einer der „geilsten“, den ich je gefahren bin! Nach 2,53 Std. rollten wir schliesslich erneut als Sieger ins Ziel und bauten unseren Vorsprung auf über 5 Minuten aus.

Am Nachmittag erlaubten wir uns einen Kurztrip nach Nelspruit, wo ich schliesslich eines der grössten Einkaufszentren, dass ich je gesehen habe bestaunte! Ein Paradies für alle Shopping-Fans!

04.10.2013 Rang 1 auf der 1. Etappe!

Ich war ziemlich nervös, als ich heute um 7 Uhr an der Startlinie stand. Vor mir lag die erste Etappe über 70 Km und 1780 Hm und obwohl ich die Konkurrenz nicht einschätzen konnte, war ich bis in die Fingerspitzen motiviert, mein Bestes zu geben. Ein wenig Bedenken hatte ich allerdings über die Temperatur, welche auf über 30 Grad steigen sollte und die knappe Zeit, die ich für die Anklimatisierung hatte. Obwohl ich viel Reiserei hinter mir hatte, fühlte ich mich sehr gut und so setzte ich mich gleich nach dem Start an die Spitze des Feldes. Das Rennen wird genau gleich wie beim Epic oder Transalp im 2 er Team gefahren und so musste ich mich Brandon’s Taktik anschliessen. Er wollte am ersten Anstieg (gut 500 Hm) abwarten und so übernahm Nico Bell die Tempoarbeit. Nach wenigen Metern war es mir aber deutlich zu langsam und da ich mich sehr gut fühlte, setzte ich mich wieder an die Spitze und schlug ein hohes Tempo an. Diese Situation blieb die folgenden 15 Km unverändert. Ich fuhr mein Rhythmus und als wir auf dem ersten Hügel waren, konnten uns nur noch 2 Teams folgen. Nun verschärften auch diese immer wieder das Tempo, doch wir konnten das Rennen mehr oder weniger kontrollieren und auch den ersten Bergpreis gewinnen. Nach 45 Km folgte dann eine Schlüsselstelle. Wir mussten einen Fluss durchqueren und sanken dabei bis zum Bauchnabel im kalten Wasser ein. Die Steine waren extrem rutschig und schon nach wenigen Schritten versank ich komplett im Wasser, das Bike auf dem Rücken! Brandon kannte die Stelle aus den Vorjahren und nach dem durchqueren des Baches folgte eine kurze Laufpassage. Während die einen unserer Begleiter noch im Wasser standen, rannte Brandon mit dem Bike davon. Nun hatte er eine Lücke gerissen und ich liess ihn eine kurze Zeit ziehen, bevor ich mit einer Tempoverschärfung die anderen 2 Teams entscheidend distanzieren konnte. Ich schloss zu Brandon auf und nun gab es nur noch eine Taktik, vollgas Richtung Ziel! Nach 2,56 Std. holten wir uns somit mit 3,40 Minuten Vorsprung den Tagessieg und das Leadertrikot!

Die Strecke war der absolute Hammer und die vielen Schläge machten mir diesmal dank dem Fully nichts mehr aus! Ich hatte 3 Std. lang Spass pur und freute mich über den erfolgreichen Einstand im Team.

03.10.2013 Auf geht’s zum ersten Rennen!

Heute hiess es bereits wieder „Taschen“ packen, denn es stand uns eine rund 4,5 stündige Autofahrt von Johannesburg nach Nelspruit bevor. Zusammen mit Neil reiste ich also bereits nach 2 Tagen  „Joburg“ weiter zu meinem ersten Renneinsatz. Die Reise verging sehr schnell, denn ich war die ganze Zeit von der Landschaft begeistert und versuchte, so viel aufzunehmen wie nur möglich! Die Gegend wechselte von weiten, kargen Hügelzügen zu etwas markanteren und bewaldeten Hügeln. Die Gegend um Nelspruit ist eine der grössten genutzten Fläche der Forstwirtschaft in Südafrika und bereits kurz nach dem Mittagessen erreichten wir unser Appartement. Eine sehr schöne Anlage und nach einem kurzen Check-in setzten wir uns aufs Bike und fuhren zum gut 15 Km entfernten Renngelände. Dies liegt auf dem Grundstück von „Mankele“ und ausser ein paar kleinen Häuschen verteilt gibt’s da sonst nichts ausser Wald und Wiese. Mankele ist eigentlich ein grosser Bikepark mit verschiedenen Singeltrails, welche das ganze Jahr ausgesteckt und befahrbar sind. Neben einem riesigen Festzelt wurde eine Miniausführung der Zeltstadt wie zB. beim Epic oder Gigathlon aufgebaut. Nun lernte ich erstmals Brandon Stewart und seine Frau Bridgette kennen. Sie sind die eigentlichen Teammanager des FedGroup’s Team und daneben auch Fahrer. Mit Brandon hatte ich meinen ganzen Aufenthalt im Voraus geplant und ich war gespannt auf unsere erste Begegnung. Brandon ist rund 8 Jahre älter als ich und von seiner Erfahrung kann ich sicherlich noch einiges lernen. Er ist zudem ein sehr cooler Typ und wir verstanden uns von Beginn weg sehr gut. Er hat das Rennen bereits 3 Mal gewonnen und natürlich strebte er auch dieses Jahr den Gesamtsieg an. Dies war selbstverständlich auch mein Ziel und meine Motivation stieg stündlich an. Da Kevin Evans verletzt war, verzichtete Neil auf einen Start und stattdessen lernte ich Chris aus Kapstadt kennen. Er fährt die Tage mit Bridgette Stewart im Mixed-Team und mit ihm werde ich die nächsten Tage das Appartement teilen. Nach dem Nachtessen im Zelt mussten wir dann früh ins Bett, da der Start Morgen bereits um 7 Uhr in der Früh sein wird!

03.10.2013 Erste Eindrücke aus Johannesburg, BBQ mit Strassenprofi Robert Hunter, Auge in Auge mit den „echten“ Löwen!

Am Dienstag Morgen landete ich pünktlich um 9.10 Uhr in Johannesburg. Die Nacht im Flugzeug war alles andere als angenehm und ziemlich zäh…. Etwas müde aber mit voller Vorfreude betrat ich also zum dritten Mal in meinem Leben den Afrikanischen Kontinent. Am Flughafen wurde ich von Neil Macdonald, einem der 3 Teammitgliedern neben Kevin Evans und Brandon Stewart vom Team Fed Group, abgeholt. Neil ist der Einzige, der direkt in Johannesburg wohnt. Brandon und Kevin leben gut 4 Std. weiter weg in Durbin. Das Haus (eine Villa), liegt am Rande von Johannesburg in einer sehr schönen Wohnsiedlung und bietet den gesamten Komfort, den man sich wünscht. Ganz anders also, als ich es von Kapstadt gewohnt war. Ich fühlte mich sofort sehr wohl, dass Einzige, woran ich mich gewöhnen musste waren der Stacheldraht und die dicken Starkstromleitungen, welche auf der grossen Mauer rund ums Haus und die gesamte Wohnsiedlung gespannt sind. Am Eingang der Siedlung erwarteten uns zudem Sicherheitskräfte, welche das Tor den ganzen Tag auf und zu machen und die Anlage bewachen. Ich fühlte mich also ziemlich sicher und von Aussen würde man in der Schweiz eher an ein Gefängnis denken. Nach einem erholsamen Nachmittag kam am Abend noch Robert Hunter (ein sehr bekannter Top-Sprinter auf der Strasse) zum BBQ. Neil und Rob sind schon seit langer Zeit sehr gute Freunde und da Rob’s Frau aus der Schweiz kommt und sie auch den grössten Teil ihrer Zeit in der Schweiz verbringen, hatte ich sogar ein wenig Unterstützung bei der Kommunikation, hehe! Robert Hunter war viele Jahre Strassenprofi und bestritt unzählige Male die Tour de France, Giro und alle grossen Rennen auf der Welt. Als Sprinter gelangen ihm auch bei sämtlichen Rundfahrten Etappensiege, was ihn in Südafrika zum Superstar machte. Eine coole Bekanntschaft also und eine grosse Ehre für mich.

Am Mittwoch stand dann am Vormittag das erste Training an. Phuuu… ich war ganz schön froh, als wir vom Highway auf die erste Nebenstrasse abbiegen konnten. Der Verkehr ist schlicht der Wahnsinn und die 50 Tonnen Trucks nehmen natürlich auch nicht sonderlich Rücksicht, sie sind ja sowieso stärker! Bei einem Tierpark hielten wir kurz an und da kam hinter einem dicken Zaun der erste Löwe auf mich zu. Unglaublich, majestätisch und einfach nur super beeindruckend diese Tiere. Im nächsten Gehege sonnte sich auch noch ein weisser Tiger aus Indien. Wir fuhren bald weiter, denn die Sonne drückte die Temperaturen auf gut 30 Grad!

Nach dem Training erledigte ich mit Neil noch ein paar Sachen, bevor wir dann noch kurz in den richtigen Tierpark fuhren. Hier waren wir dann den Giraffen, den Löwen, Hyänen, Leoparden und Zebras ganz nahe, gerade die Autoscheibe und Türe trennten uns von den gefährlichen Tieren, wobei ich sicherlich den höheren Puls hatte als der Löwe! (Die Löwen liefen 2 Meter neben dem Auto vorbei und die grosse Giraffe putzte mit der riesigen Zunge die Autoscheibe). Nach der Fütterung (ca. 5 Kg Steak), konnten wir sogar noch die Baby-Löwen streicheln. Krasse Tiere einfach nur! Leider (oder fürs Training sicher von Vorteil), gibt es sie hier in Johannesburg nur im Park. Heute Freitag werden wir zum ersten 3 Tagesrennen fahren. In der Region des Krüger National Parks. Dieser ist so gross wie ganz England und hier kann man die Big 5 der Tiere alle wild entdecken! Nun werde ich also bereits wieder meine Taschen packen und Johannesburg verlassen. Es steht uns eine 4 stündige Autofahrt bevor und da soll die Gegend bereits ziemlich anders aussehen als hier. Ich bin also gespannt, was mich erwartet und freue mich auf die ersten 3 Renntage. Mit wem ich genau fahren werde, weiss ich noch nicht genau aber bereits am Nachmittag werden wir Brandon Stewart treffen und er hat dann die letzten News bereit!

Mit 75, 78 und 55 Kilometern erwarten mich noch nicht gerade die super harten Etappen, aber das ist nach der ganzen Reiserei usw. sicherlich ganz gut so! Unter folgendem Link findet ihr die Infos zum Rennen. Ich habe wirklich kein Plan, was mich erwartet, but let’s see what’s going on :D ! http://www.mankele.co.za/events_isuzu_3_towers.php

 

22.09.2013 Time’s running! South Africa’s calling!

Nun ist es soweit! Heute werde ich um 22.45 Uhr die Reise nach Südafrika antreten! Ich freue mich wie ein kleines Kind auf die kommenden 4 Wochen! Ich habe nochmals gut trainiert die letzten Tage und bin bereit für die bevorstehenden 11 Renntage! Bereits am kommenden Freitag werde ich zur ersten Etappe des 3 tägigen Isuzu 3 Towers Stage Race starten! Das Einzige, wovor es mich ein wenig graust ist der 10 stündige Flug nach Johannesburg….. Das Bike ist bereits eingecheckt und nun geniesse ich noch die letzten paar Stunden zu Hause! Ich hoffe, dass ich euch bald von den ersten Eindrücken berichten kann!

Bis bald!

Bilder by Martin Platter

22.09.2013 Rang 6 beim Iron Bike Race in Einsiedeln über 101 km & 3600 Hm.! Schmerzhafte Erfahrungen….

Mit dem Ausgang des gestrigen Rennens war ich heute so enttäuscht, dass ich den Tag auf dem Dach bei der Arbeit verbringen wollte, um zuerst einmal auf andere Gedanken zu kommen. Ich hatte mir viel vorgenommen und fühlte mich von Beginn weg sehr gut. Doch leider reichte es am Ende nur zu Rang 6.

Der Start vor dem Kloster in Einsiedeln ist stets etwas sehr besonderes. Nirgendwo sonst hat es so viele Zuschauer und auch die Ruhe vor dem Sturm, bei welcher der Abt vom Kloster Einsiedeln noch den Bikersegen spricht, ist sehr speziell. Am Start standen wie schon bei der O-Tour mit Florian Vogel & Martin Fanger einige sehr schnelle Cross Country Fahrer und es war klar, dass es ein sehr harter Kampf um die Spitzenplätze geben würde. 2010 & 2011 gewann ich jeweils die 77 Km Strecke und aus den Erfahrungen vom letzten Jahr auf der Langstrecke hatte ich meine Schlüsse gezogen und dementsprechend meine Taktik ausgelegt. Nach 10 flachen Kilometern dem Sihlsee entlang, folgte der erste kurze Anstieg. Wie erwartet war das Tempo von Beginn weg sehr hoch. Vogel sprintete förmlich in den Anstieg hinein, was genau meinen Absichten entsprach und schon nach der ersten Welle versuchte ich, das Tempo hoch zu halten. Nach der ersten ganz kurzen Abfahrt umfasste die Spitzengruppe nur noch 8 Fahrer. Auch im nächsten Anstieg war es erneut Vogel, welcher bereits nach 30 Minuten eine Entscheidung suchte. Schon in der zweiten Abfahrt zur ersten Verpflegung (Brandegg) konnte er sich leicht absetzen. Es folgte der zweite Anstieg und ich wusste, dass ich die entstandene Lücke sofort schliessen sollte. Dies gelang mir zum Glück und nach wenigen Metern waren wir nur noch zu Dritt, da ausser Stoll niemand mehr folgen konnte. Ich fühlte mich super, doch im obersten steilen Abschnitt bekam ich dann plötzlich Bedenken über das hohe Tempo und so nahm ich etwas raus. Vogel & Stoll zogen zu zweit davon und von hinten schlossen Buchli, Stauffer, Huguenin und Stutzmann wieder auf. Fanger hatte bereits den Anschluss verloren. Nach einer kurzen und sehr schnellen Abfahrt folgte der dritte Anstieg hinauf zur Sattelegg.

Vogel & Stoll hatten eine knappe Minute Vorsprung und ich war mir sicher, dass es eine gute Entscheidung war, nicht auf Biegen und Brechen mit den beiden mit zu gehen. So hatte ich im gesamten Anstieg einen guten Rhythmus und meinen Begleitern schien das Tempo ebenfalls ganz recht zu sein. Die Abfahrt durchs „Büel“ war wie jedes Jahr sehr nass und rutschig, da der Holzweg komplett durchnässt war und somit sehr gefährlich zum befahren. Ich konnte von der Spitze die Linie wählen, doch als ich aus dem Abschnitt raus kam, hatten mich Buchli und Stauffer überholt und schon einige Meter heraus gefahren. Huguenin stürzte und verlor den Anschluss. Bei mir war nur noch Stutzmann und als wir nach der Abfahrt zum vierten Anstieg hinauf zur „Wisstannen“ kamen, musste ich zuerst die entstandene Lücke zu meinen Teamkollegen schliessen. Auch Stutzmann gelang der Anschluss und so waren wir wieder zu viert auf der Verfolgung des Spitzenduos. Doch schnell mussten wir feststellen, dass nur noch Vogel an der Spitze lag. Stoll konnte dem Tempo nicht mehr folgen und so schlossen wir nach der Abfahrt zu ihm auf. Nun waren wir 4 Intercycle Fahrer und Stutzmann, welche über die folgende Fläche von Studen nach Unteriberg dem enteilten Vogel hinterher jagten. Obwohl wir gut harmonierten konnten wir nicht viel Zeit gut machen und kurz vor dem langen Anstieg hinauf zum Spirstock (800 Hm) verloren Stauffer & Stutzmann den Kontakt.

Zu Beginn des Aufstieges war es Stoll, welcher sofort Tempo machte und da war es schliesslich auch mir zu schnell. Wenig später verschärfte Buchli noch einmal und nach kurzer Zeit verlor auch Stoll den Anschluss. Ich hatte sehr grossen Respekt vor dem langen Anstieg und hoffte, dass ich durch einen dosierten Anfang gegen Ende nochmals zusetzen könnte. Mein Rückstand auf Stoll wuchs trotzdem ziemlich schnell an, doch mein Vorsprung nach hinten schien relativ sicher, um den 4 ten Rang halten zu können. Etwa in der Hälfte des Anstieges kam eine 5 minütige Tragepassage und da geschah es urplötzlich. Es verdrehte mir innerhalb weniger Minuten dermassen den Magen, dass ich absolut keinen Druck mehr auf die Pedale brachte. Statt zu zu setzen wurde ich immer langsamer und von hinten tauchten neben Huguenin auch noch Teamkollege Gerber und Perrin auf. Zwar rettete ich mich auf dem 4 ten Rang noch über den Bergpreis, doch mir war klar, dass mich nun ein hartes Finale erwarten würde. Vogel erlitt einen Plattfuss und somit bestand plötzlich wieder die Chance auf einen Podestplatz. Doch schon in der Abfahrt zur Ibergeregg hatte ich grösste Schwierigkeiten, da mich meine Kräfte vollends verlassen hatten. Ich stand sprichwörtlich still, denn von der Tragepassage bis ins Ziel (25 km) brachte ich keinen Schluck, geschweige den einen Gel mehr runter. Somit fehlte mir natürlich die nötige Energie.

Nach der schwierigen Abfahrt zur Holzegg folgten nochmals zwei Anstiege mit 300, bzw. 200 Hm und da war mir dermassen schlecht, dass ich mich auch noch übergeben musste. Doch bis auf ein wenig Wasser kam natürlich nicht mehr viel aus meinem Magen….! Die Gruppe um Rang 3 war ebenfalls schon weit weg und so erreichte ich schliesslich nach 4,32 Std. auf dem sechsten Rang das Ziel in Einsiedeln. Ich war sehr enttäuscht, denn meine Beine drehten super und die Möglichkeit, in dieser Saison doch noch einen Podestplatz heraus zu fahren, bestand durchaus! Ich hatte vor allem die ersten 3 Rennstunden viel gearbeitet und investiert um am Ende ganz vorne zu sein, leider war diesmal der Magen die Schwachstelle und bremste mich aus. Trotz allem war es ein sehr schöner Renntag und leider schon der letzte in diesem Jahr, wo das ganze Team zusammen kam. Nun werden wieder die meisten während vielen Monaten ihre eigenen Wege gehen, bevor die „Bikerfamilie“ im Frühling wieder zusammen kommt! Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei meinem Team, meinen Eltern und meinen treuen Fans für die super Unterstützung bedanken. Mehr dazu später in einer Nachlese!

Für mich war das Rennen ja noch nicht das Letzte und es stehen noch 11 Renntage bevor. Dank den guten Beinen freue ich mich jetzt riesig auf die kommenden 4 Wochen in Südafrika! Bereits in einer Woche werde ich nach Johannesburg fliegen und schon am 4. Oktober das erste Rennen fahren! Bleibt also dran, es gibt sicher viel zu berichten!

Ausflug auf den Gornergrat auf 3089 Meter über Meer mit dem einmaligen Blick aufs Matterhorn!

18.09.2013 Contec Bike Event / letztes Rennen in der Schweiz!

Vergangenes Wochenende entschied ich mich gegen einen Start, obwohl ich mehrere Optionen gehabt hätte, um nochmals zu einer Rennbelastung zu kommen. Nach den drei intensiven und kräftezehrenden Wochen machte ich nach der O-Tour ein paar Tage Pause und stellte das Rad in die Ecke! Erst am Freitag durfte ich es wieder hernehmen und dazu reiste ich mit meinem Vater zum Contec Bike Event nach Uetendorf bei Thun. Es war nicht das erste Mal, dass ich dabei sein durfte und gemeinsam mit ein paar Kunden der Firma www.contec.ch machten wir eine coole Biketour am Fusse des super schönen Emmentals. Ich darf schon seit einigen Jahren auf die Unterstützung der Firma Contec zählen und es war wie immer ein sehr schöner Tag im Sattel mit vielen guten Gesprächen. Danke!

Am Samstag fing ich dann wieder mit dem Training an und am Sonntag reiste ich mit meiner Freundin für ein paar Tage ins Wallis. Leider spielte das Wetter nicht so sehr mit und wir standen dem ersten Wintereinbruch schon ziemlich nahe. Normalerweise müsste ich bei solchen Bedingungen vor allem Ende Saison mächtig beissen, doch im Moment geht das Training selbst bei diesem „Sauwetter“ ziemlich ring. Das Projekt Südafrika gibt mir dazu genau die richtige Motivation! Am Donnerstag reisten wir dann nach Zermatt, wo wir bei einem Traumtag die einzigartige Aussicht vom Gornergrat aufs Matterhorn geniessen konnten! Am kommenden Wochenende werde ich beim Iron Bike Race in Einsiedeln das letzte Mal in diesem Jahr in Europa an den Start gehen! Das Rennen über 101 Km und 3600 Hm bildet wie immer den Saisonschluss der IXS Classic und somit der Schweizer Marathonsaison! Keep on pushing hard!

08.09.2013 Rang 9 bei der O-Tour in Alpnach.

Die Vorzeichen zur O-Tour standen wesentlich schlechter, als bei den letzten beiden Rennen. Während ich mich nach dem Grand Raid ziemlich schnell wieder aufbauen und mich aufs Rennen im Engadin freute, schaffte ich es diesmal leider nicht ganz. Nach dem anstrengenden letzten Wochenende fühlte ich mich die ganze Woche leer und erschöpft. So verbrachte ich neben dem Training auch ein paar Stunden auf dem Dach und versuchte mich durch Ablenkung wieder neu aufzubauen. Natürlich fällt es einem leichter, mit frischen Beinen an ein Rennen zu reisen, dementsprechend war auch meine Vorfreude. Nicht gerade eine professionelle Einstellung dachte ich mir und so klebte ich mir ein kleiner Sticker auf das Bike „Profi, JA / NEIN“ und da konnte ich während dem Rennen stets drauf schauen und entscheiden, mit welchem Einsatz ich nun dieses Rennen fahren würde. Ja stand für kämpfen und B für die vorzeitige Dusche! Ich wählte natürlich stets das JA und so versuchte ich, einfach das Beste und Maximum aus mir heraus zu holen!

Als ich mich am Start umschaute, da wusste ich ziemlich schnell wie heute der Wind wehen würde! Die Liste der Top-Fahrer war lange, da das Rennen zur UCI World Series zählte und alle noch ein paar Punkte für die WM Quali sammeln wollten! Dementsprechend wurde auch zu den bevorstehenden 86 km und 3000 Hm gestartet….. jep, FULL GAZ! Obwohl das Tempo für mein Befinden extrem hoch war, verkleinerte sich die Spitzengruppe nur sehr langsam, was natürlich einmal mehr die aktuelle Leistungsdichte widerspiegelte. Bereits nach ein paar Km hatte ich das Messer am Hals und ich musste ganze 10 Fahrer ziehen lassen. Die Beine fühlten sich im Vergleich zu den letzten Tagen zum Glück erstaunlich gut an, trotzdem war ich chancenlos, dem Tempo zu folgen. Nach kurzer Zeit schlossen der Finne Vastaranta und Teamkollege Gerber zu mir auf. Nach einer Weile sahen wir, dass nun auch andere Fahrer aus der Spitzengruppe Mühe hatten und zurück fielen. Noch vor dem ersten Bergpreis konnten wir zu Dritt zu Stoll (gab anschl. auf) und Dietsch aufschliessen und noch zwei weitere Fahrer überholen. Somit lagen nur noch 6 Fahrer vor uns. Nach dem ersten langen Anstieg folgten ein paar coupierte Kilometer, bevor es in die erste lange Abfahrt zurück nach Alpnach ging. Obwohl ich einen guten Rhythmus fand und Tempo machen konnte, fuhr ich in der Abfahrt so ziemlich gegen jeden Stein, der vorhanden war. Ich lag sprichwörtlich neben der Linie doch anscheinend war es immer noch genügend schnell, dass unten nur noch Gerber bei mir war. Vastaranta fiel durch einen Reifendefekt zurück und Dietsch verlor den Anschluss.

Nach 2,02 Std. fuhren wir das erste Mal durchs Ziel und nach ein paar flachen Kilometern über den Flugplatz folgte der zweite lange Anstieg des Tages. Gerber zog heute einen super Tag ein und ich hatte mächtig Mühe, seinem Tempo folgen zu können. Nach gut der Hälfte des Anstieges folgte eine Passage, wo die Strasse extrem steil auf einer Betonrampe bergauf führte. Kurz davor schaffte Dietsch den Anschluss und zog auch gleich davon. Obwohl ich das Gefühl hatte, heute schnell unterwegs zu sein, waren die andern einfach einen Zacken schneller. So fuhr ich gemeinsam mit Gerber bis zum Gipfel.

Der erste Teil der Abfahrt führte über eine Alpwiese und obwohl es noch nicht geregnet hatte, war die Wiese nass und ich hatte hier mit meiner Pneuwahl richtig daneben gegriffen. Wie schon in der ersten Abfahrt fuhr ich in alles rein, was irgendwie aus dem Boden schaute und leider war schon nach wenigen Metern ein Absatz zu gross und es überschlug mich wie schon beim Eiger Bike Kopf voran auf die Wiese. Ich hoffte, dass mich dieser Sturz nun endlich „wach“ rütteln würde, doch genau das Gegenteil war der Fall. Gerber war natürlich schon über alle Berge und so wollte ich einfach noch „ganz“ unten ankommen. Es folgten nochmals ein paar kurze Wellen und diese konnte ich zum Glück nochmals hinauf sprinten und plötzlich war ich wieder am Hinterrad von Gerber dran. Gemeinsam fuhren wir die letzten Kilometer zum Ziel und da es um die Plätze 8 & 9 ging beschlossen wir, dass wir auf einen Sprint verzichten und gemeinsam über die Ziellinie fahren würden. So resultierte zum Schluss Rang 9 nach 3,51 Rennstunden.

Noch vor dem Rennen hätte ich nicht gedacht, dass ich überhaupt über die Distanz kommen würde und deshalb bin ich mit dem heutigen Tag trotzdem zufrieden. Ich hatte immer versucht, am Limit zu fahren, ganz im Sinne von …JA ich will! Dass meine Beine heute nicht mehr hergaben war nach den zwei letzten Rennen irgendwie verständlich und ich habe es so akzeptiert. Eindrücklich finde ich im Moment einfach die Leistungsdichte und die Art und Weise, wie gefahren wird! So macht Rennen fahren Spass, auf einer coolen und schönen Strecke, mit einem coolen Team im Rücken und mit Teamkollegen, die einem in jeder Lage aufmuntern! Vielen Dank für die perfekte Betreuung, einmal mehr ein sehr schönes Rennweekend!

 

04.09.2013 Rück -/ Ausblick! Projekt Südafrika steht!

Phuu, das war ein super anstrengendes Weekend! Gleich nach der Rangverkündigung, welche erst um 17 Uhr statt fand, nahm ich den Heimweg von Scuol unter die Räder. Natürlich mit dem Auto, doch bis ich am Samstag Abend dann endlich daheim war, sagten die Sandmännchen schon beinahe gute Nacht! Leider war ich wie immer völlig überdreht und so schrieb ich noch meinen Rennbericht bis spät in die Nacht. Am Sonntag stand ich dann um 8 Uhr bereits wieder auf dem Rennplatz. Diesmal gut 400 Meter von meinem Bett entfernt, bei meinem Heimrennen, dem EKZ Cup Hinwil/Girenbad. Als Streckenchef wollte ich unbedingt noch die fertig gestellte Strecke anschauen, denn als die vielen Helfer die Pfähle in den Boden rammten, da quälte ich mich noch im Engadin um den Nationalpark :D und so konnte ich gar nicht viel mithelfen!

Um 10 Uhr traf dann das Filmteam des SSF ein und so begleiteten sie mich auf der Strecke und löcherten mich mit Fragen für einen ausführlichen Bericht über die Strecke. Um 11.45 Uhr waren wir wieder zurück beim Start-Gelände und um 12 Uhr sollte ich bei der Kategorie Cross als Vorfahrer das „stinkende“ Motorrad ersetzen. 15 Min standen mir somit zur Verfügung, um schnell nach Hause zu düsen und die Rennmontur anzuziehen! Es reichte ganz knapp und so hatte ich die Ehre, bei den Cross, den Soft und auch noch den „Pfüderis“ (teilweise mit Laufräder unterwegs), voraus zu fahren. Plötzlich war 13.10 Uhr und es stand bereits das Eliterennen bevor. Eigentlich hatte ich einmal über einen Start geliebäugelt, doch mit dieser Vorbereitung und einem Nationalpark Marathon in den Beinen, waren meine Chancen gleich null, um irgendwie mit der Spitze mithalten zu können. Doch kaum wollte ich kurz nach Hause fahren, da kam wieder das Filmteam und bat mich, noch die Startrunde und eine grosse Runde mit der Kamera auf der Brust mit zu fahren. Ooooohhhhjeeeee dachte ich! Natürlich sagte ich nicht nein und so musste ich mich noch schnell 10 min „warm fahren“, drückte eine grosse Cola und einen Nussgipfel in mich rein (hatte ja um 7 Uhr das letzte Mal etwas gegessen) und stellte mich als Letzter hinter das Elite Feld.

Einfach nur mitfahren wollte ich nicht und so überholte ich schon nach wenigen Metern das gesamte Feld und fuhr die schnelle Startrunde von der Spitze aus. Doch schon zu Beginn der ersten Runde waren meine Beine übervoll mit Laktat und so nahm ich gleich beim ersten Anstieg wieder raus und fuhr die Runde noch normal zu Ende. Nach knapp 20 Min. war ich somit bereits wieder erlöst von meinem Einsatz! Nach einer kurzen Dusche konnte ich noch die Verlosung eines Kinderbikes bei den „Pfüderis“ durchführen, bevor ich nach dem letzten Rennen noch bis um 20 Uhr mit Aufräumen beschäftigt war. Eine Stunde später lag ich bereits im Tiefschlaf im Bett, haha!

Somit leitete ich erst am Montag Nachmittag die Erholung ein, denn am Vormittag waren wir nochmals mit aufräumen beschäftigt! Die Nachwehen des Marathons traten durch das dichte Programm  etwas verspätet ein und ich hoffe, dass die Zeit bis zum Sonntag reichen wird, um wieder mit der nötigen Frische am Start der O-Tour stehen zu können. Leider bin ich die lange Strecke noch nie gefahren, da ich im vergangenem Jahr vorzeitig ausgestiegen bin. 2010 hatte ich noch die Kurzstrecke gewonnen und ansonsten hatte ich den Weg nach Sarnen noch nie geschafft!

South Africa’s calling!

Vor gut zwei Wochen habe ich euch von einem Projekt erzählt! Dieses steht nun definitiv und ist bereits komplett durchgeplant. Ich werde dieses Jahr nicht wie üblich in Einsiedeln beim Iron Bike Race meine Saison beenden, sondern noch 4 Wochen nach Südafrika reisen und dort nochmals einige Renntage absolvieren. Zuerst werde ich das Isuzu 3 Towers stage race, ein 3-Etappen Rennen bestreiten. Danach das grösste Eintagesrennen Südafrikas, das Crater Cruise bei Johannesburg und zum Abschluss werde ich noch das Cape Pioneer, welches nochmals über 7 Etappen und im gleichen Stil wie das Cape Epic führen wird bestreiten! Somit steht eine super intensive Zeit vor mir und ich freue mich bereits jetzt riesig darauf!

Doch zuerst stehen nochmals zwei grosse Marathons in der Schweiz bevor. Am Sonntag starte ich wie erwähnt bei der O-Tour Challenge, welche erneut zur UCI World Series gehört und somit auch sehr stark besetzt sein wird!

Vielen Dank auch noch an www.sportograf.com für die tollen Bilder vom Nationalpark Marathon!

31.08.2013 Rang 5 beim Nationalpark Bike Marathon! Zu wenig konsequent?

Bereits gestern verspürte ich beim Einfahren super Beine. Als sich das Gefühl auch heute gleich nach dem Start bestätigte, freute ich mich umso mehr auf die bevorstehenden 138 Km! Teamkollege Buchli sprintete förmlich in den ersten Anstieg hinein und schon nach wenigen Metern konnten nur noch wenige Fahrer folgen. Neben Buchli waren mit Weltmeister Sauser, Huber und Stoll allerdings wieder die ganz grossen Namen am Start und mir war klar, dass es ein perfektes Rennen geben müsste, damit ich meinen Podestplatz vom Vorjahr wiederholen könnte! Als Buchli seinen „Startsprint“ beendete, sorgte Huber dafür, dass das Tempo ganz schön hoch blieb. Leider führt die Strecke nach dem ersten Anstieg noch einige Kilometer flach nach S-Charl ins Tal hinein und da niemand an der Tempoarbeit interessiert war, fiel das Tempo schon bald komplett zusammen und die Gruppe füllte sich wieder auf über 20 Fahrer auf. Erst bei der letzten Alp vor dem ersten Pass (Costainas) des Tages folgte der erste Trail, ein schmaler Wanderweg, welcher sich noch ein paar Kilometer hinauf zog. Mein Vorhaben konnte ich perfekt umsetzen und so konnte ich an der Spitze das Tempo bestimmen und auch die erste Abfahrt ins Münstertal nahm ich als erster in Angriff. Unten angekommen waren nur noch Huber, Sauser, Stoll und Longa bei mir. Buchli kämpfte mit den Schmerzen seiner angebrochenen Rippen und folgte ein paar Meter dahinter mit Gerber und Zurbrügg, welche heute beide ein sehr starkes Rennen zeigten und somit für eine super Teamleistung sorgten!

Nun folgte der zweite Anstieg von Fuldera hinauf nach Döss Radond! Ich fühlte mich immer noch super und gemeinsam mit Huber bestimmte ich das Tempo. Ich überlegte mir die ganze Zeit, ob ich eine richtige Attacke fahren sollte, doch der Respekt vor der verbleibenden Distanz und eines möglichen „Konters“ von Huber oder Sauser war zu gross (im Nachhinein ärgere ich mich sehr darüber). Die Gruppe wurde bis zum Gipfel immer kleiner und bei der Einfahrt ins Val Mora waren wir nur noch 6 Fahrer. Auch diesmal konnte ich von der Spitze in den schmalen Singletrail einbiegen und mein Tempo fahren. Nach dem wunderschönen Abschnitt (ich finde das Val Mora eine der schönsten Strecken, die ich je gefahren bin), folgte der dritte Anstieg hinauf nach Alpisella. Nun war es erstmals Sauser, welcher mächtig Druck machte und schon nach wenigen Metern klebten nur noch Huber und ich an seinem Hinterrad. Spätesten da fuhr ich das erste Mal am heutigen Tag am Limit, doch ich wollte um jeden Preis mit den beiden über diesen Pass, da ich hoffte, dass ich danach mit etwas Vorsprung auf Rang 4 das Haupthindernis des Tages (Chaschauna Pass) in Angriff nehmen würde. Obwohl ich mächtig beissen musste, kam ich mit ihnen über den Pass und unser Vorsprung betrug schon mind. 1 Minute!

Nach der Abfahrt folgten ein paar flache Kilometer nach Livigno, bevor es in die Anfahrt des Chaschauna Passes ging. Buchli und Stoll hatten in der Abfahrt davor Zeit gut gemacht und da weder Huber noch Sauser an einem hohen Tempo auf der Fläche interessiert waren, konnten die beiden wieder aufschliessen. Buchli fackelte nicht lange und hielt das Tempo hoch! Nun verspürte ich erstmals etwas Müdigkeit in den Beinen und auch mein Plan wurde mit dem Zusammenschluss wieder zunichte gemacht. Zudem stand mein meist „gehasster“ Anstieg des Jahres, haha… unmittelbar vor mir! Der Chaschauna Pass ist einfach nur super steil und ein „Geknortze“ und „Gewürge“ vom Anfang bis zum Ende! Huber platzierte gleich beim ersten Meter in der Steigung seine Attacke, womit ich mich leider aus der Spitzengruppe verabschieden musste. Sauser und Buchli zogen mit und so kämpfte ich ein paar Meter alleine mit dem Berg, ehe Stoll zu mir aufschliessen konnte. Nun herrschte wieder Transalp-Stimmung bei mir und ich war froh, dass ich Thomis Hinterrad halten konnte! Er fuhr ein super Rhythmus und mir war klar, dass ich auch diesmal um jeden Preis dran bleiben musste, sofern ich nicht alleine die verbleibenden 50 Km bis ins Ziel zurück legen wollte.

Obwohl ich sehr leiden musste (dieser Berg mag mich leider gar nicht und meint es auch nie gut mit mir), erreichte ich mit ein paar Metern Rückstand den Gipfel und in der folgenden Abfahrt hinunter nach S-Chanf konnte ich die Lücke wieder schliessen. Nun lagen noch 45 sehr schnelle Kilometer mit ein paar giftigen kurzen Anstiegen vor uns. Unser Rückstand betrug über 3 Minuten auf Teamkollege Buchli und spätestens nachdem wir die ersten 20 Km „gefressen“ haben und unser Rückstand noch immer gleich viel betrug, glaubte keiner mehr von uns beiden an einen Zusammenschluss. Zudem war ich plötzlich sehr müde und leer und ich wollte einfach nur noch ins Ziel kommen. Ab Lavin ging es noch einmal etwas länger hinauf nach Guarda, nicht sehr steil, doch Thomi erlebte wie schon vor einer Woche wieder eine super letzte Rennstunde und machte mächtig Tempo. In Guarda angekommen, verliess mich leider auch noch mein „Leidenswille“ und ich scherte aus, um meinen eigenen Rhythmus weiter zu fahren. Heute schaffte ich es leider nicht, mental an meine Grenzen zu gehen und so handelte ich mir bis ins Ziel noch 2 Minuten Rückstand ein. Vlt. war es auch ein wenig die Enttäuschung, weil ich mich bis Livigno so gut gefühlt habe und viel fürs Rennen getan habe. Im Ziel war ich dann trotzdem sehr zufrieden mit dem 5 ten Rang nach 5,39 Std. Fahrzeit und auch die Teamleistung war heute genial! Buchli rettete noch ein paar Sekunden auf Stoll ins Ziel und zeigte einmal mehr eindrücklich seine unglaubliche Leidensfähigkeit (ein Vorbild für alle)! Heute war ein sehr schöner Renntag und ich konnte sehr viel lernen! Ich muss noch weiter mental an mir arbeiten und es das nächste Mal vlt. einfach konsequenter einmal versuchen! Heute hat es auf jeden Fall super Spass gemacht! Danke an Thomi für die gemeinsamen Kilometer im Engadin und danke erneut ans gesamte Team für den perfekten Support!

Herzlichen Dank auch an das Hotel Bellavall! Es gibt nur sehr wenige Hotels, bei denen wir Biker mit einer solchen Gastfreundlichkeit empfangen werden! Und auch die Wertschätzung gegenüber uns Rennfahrer wird vom Chef persönlich hoch gehalten! DANKE!

http://www.bellaval-scuol.ch/de/hotel-scuol/1-0.html

Hier der Film von Martin Platter zum Grand Raid! Herzlichen Dank für die Produktion!

http://m.youtube.com/watch?v=x5NcqYo3LzU&desktop_uri=%2Fwatch%3Fv%3Dx5NcqYo3LzU

 

29.08.2013 Anstrengendes Weekend steht bevor! Nationalpark Bike Marathon & Heimrennen beim EKZ Cup Hinwil!

Irgendwie ist es doch einfach schon verrückt, wenn man das Verhältnis der Vorbereitung & Erholung mit der eigentlichen Renndauer vergleicht! Denn der Kampf mit dem Körper, denn Strapazen und  der Schmerzen dauert noch viele Stunden nach dem Rennen an! Dies ist natürlich nicht bei jedem Rennen so, doch mal abgesehen vom Cape Epic und der Transalp steht auch der Grand Raid bei diesem Ranking ganz oben! Bei keinem Eintagesrennen konnte ich mich bislang dermassen leer fahren wie jeweils am Grand Raid! So musste ich mich auch dieses Jahr noch lange mit den Folgen auseinander setzen und ein Grossteil meiner Zeit in die Erholung investieren! Die Schmerzen verschwanden zwar relativ schnell, doch die zwei Plattfüsse (Bein links, Bein rechts) machten mir die letzten Tage deutlich klar, dass sie noch etwas Zeit brauchen, bevor sie wieder ihren Dienst verrichten! Der Weg in mein Zimmer im 3 ten Stock fiel mir auf jeden Fall schon wesentlich leichter, dafür war der Schlaf dann tief genug, um noch einmal am Rennen herum zu träumen!

Die ganzen Emotionen konnte ich gut verarbeiten und sie bauten mich wieder richtig auf. Morgen Freitag werde ich auf jeden Fall mit einem guten Gefühl nach Scuol reisen, denn der Nationalpark Bike Marathon ist eines meiner Lieblingsrennen. Die einmalige Landschaft macht die Strecke zu einer der schönsten die der Marathonsport zu bieten hat! Zudem bin ich 2005 mit 16 Jahren das erste Mal von Fuldera aus über die 104 Km Strecke zu meinem ersten Marathon gestartet! Ob ich für die 138 km und 4000 Hm bereits wieder genügend „Körner“ habe, darauf bin ich selber sehr gespannt!

Am Sonntag findet dann bei uns in Girenbad (Hinwil) der EKZ Cup statt. Dass ich nach einem 6 stündigen Rennen wohl nicht mehr zu einem Start in der Lage bin, ist sicher verständlich. Trotzdem werde ich als (Streckenchef) natürlich beim Rennen dabei sein und vlt. auch bei den „Kleinen“ als Vorfahrer ein paar Runden drehen! Somit steht einem sehr intensiven und erlebnisreichen Wochenende nichts mehr im Wege! Nächste Woche gibt’s dann die neusten News zu meinem Saisonabschluss!

In der Rubrik Medien-Bilder findet ihr noch einige neue Bilder vom Grand Raid! Vielen Dank an www.sportograf.com für die tollen Aufnahmen!

Pics by Martin Platter!

25.08.2013 Rang 5 beim Grand Raid Cristalp, …die Grenzen ausgelotet!

Am Freitag vor dem Rennen meinte Martin Platter (Bike-Journalist) bei einem Interview, dass ich mit meinen 24 Jahren ja bereits zu den „alten Hasen“ bei diesem Rennen gehöre. Bereits zum 5 ten Mal startete ich auf der Langdistanz von Verbier-Grimentz. Entweder bin ich <<so doof>> oder sonst ist meine Vorliebe zu diesem Rennen einfach grösser, dass ich mir dies immer wieder antue :D ! Gestern beim Rennen fragte ich mich dies sehr oft, doch heute, einen Tag später freue ich mich trotz der vielen Schmerzen bereits wieder auf nächstes Jahr!

Wie immer hatte ich auch diesmal grossen Respekt vor dem Start, zum einen natürlich wegen der langen Distanz und zum andren standen von den Top 5 der diesjährigen WM mit dem Weltmeister Sauser, Vizeweltmeister Lakata und Huber deren 3 am Start. Dazu kamen noch einige sehr starke Fahrer, welche vor allem im Vorfeld dieses Rennens sehr gute Leistungen zeigten. Genau dies gelang mir nicht und so war ich umso mehr motiviert, ein gutes Rennen zu fahren.

Wer sich jetzt denkt, dass ein Rennen über 127 km und 5000 Hm eher langsam angegangen wird, liegt falsch. Unmittelbar nach dem Start war es Dietsch, welcher gleich von Beginn weg für Huber ein sehr hohes Tempo anschlug. Da das Feld so stark besetzt war, umfasste die Spitzengruppe trotz des hohen Tempos auf dem ersten Pass noch über 12 Fahrer. Ich fühlte mich sehr gut und freute mich auf das kommende Flachstück vor der Abfahrt. Doch auch da wurde extrem schnell gefahren und die anschliessende Abfahrt mit viel Risiko, womit ich bereits früher im Rennen damit beschäftigt war, den Anschluss zur Spitze halten zu können als mit lieb war. Der zweite Anstieg war eher kurz und so konnte sich die Spitzengruppe nach einer hektischen Phase neu formieren. Es waren allerdings nur noch 9 Fahrer übrig, als wir nach 30 Km durch den Skiort Nendaz fuhren. Die nächsten 20 Km blieb die Gruppe unverändert, doch danach folgte ein zäher Anstieg auf einem Trail nach Les Collons und dieser brachte wie schon einige Male eine Vorselektion. Huber & Huguenin drückten von Beginn weg aufs Gas und es konnten nur noch Sauser, Lakata und Stauffer folgen. Ich wollte und konnte zu diesem Zeitpunkt auf keinen Fall überdrehen, denn es waren erst 2 Rennstunden vergangen und es lagen noch 4 weitere vor uns!! Zudem hoffte ich, dass ich in der Abfahrt nach Heremence die Lücke evlt. nochmals schliessen könnte. Leider gelang dies nicht und so bildete ich mit Stoll, Dietsch und Mennen die Verfolgergruppe.

Nun stand der lange Anstieg hinauf zum Mandelon bevor und wir lagen bereits 2,20 Min. hinter der Spitzengruppe. Dietsch bestimmte das Tempo und das war so hoch, dass Stoll & Mennen zurück fielen und wir beim Abzweiger in den Wanderweg bis auf 1,10 Min. aufschliessen konnten. Doch nun kam ein verblockter Wanderweg und da konnte Mennen wieder aufschliessen während Dietsch zurück fiel. Den Trail mag ich überhaupt nicht und ich war froh, dass ich ohne Defekt durchgekommen bin (vor einem Jahr hatte es mir hier die Kette verdreht). Nach dem Trail folgte die lange Abfahrt nach Evolene, bevor es in den finalen Aufstieg hinauf zum Pas de Lona ging. Ich fühlte mich noch immer gut und fand rasch einen schnellen Rhythmus. Vor dem Hauptanstieg folgten noch zwei kleine technische Abfahrten und da merkte ich plötzlich, dass ich mittlerweile schon über 4 Rennstunden in den Beinen hatte. Zu jenem Zeitpunkt war ich mit Mennen auf Rang 6 & 7 unterwegs, doch wir sahen, dass Stauffer nicht weit vor uns lag. Ich versuchte mich nochmals zu verpflegen, doch der Magen streikte und so brachte ich leider nur noch die halbe Portion runter.

Als wir dann zu zweit in den Anstieg zum Pas de Lona einbogen, da waren wir beide am Ende unserer Kräfte. Der Zug war weg und der Druck auf dem Pedal blieb aus. Es war ein regelrechter Abnützungskampf auf beiden Seiten, doch keiner von uns liess den anderen ziehen. Nach etwa der Hälfte des Anstieges tauchte plötzlich Huguenin vor uns auf. Auch er hatte mächtig den Parkschein gezogen und stand sprichwörtlich still. Just in dem Moment, wo wir ihn überholten, schoss Stoll an uns vorbei. Ihm gelang, was wir nicht mehr schafften und so zog er mit einem sehr starken Finish davon und holte sich am Schluss Rang 4! Somit lagen wir weiterhin auf 6 & 7! Nach über 5 Std. Fahrzeit erreichten wir die berüchtigte Tragepassage. Ich war völlig am Ende meiner Kräfte und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Und trotzdem musste ich mit dem Bike auf dem Rücken irgendwie diese Geröllhalde hinauf klettern! Zum guten Glück erging es Mennen gleich und nun dachte ich immer wieder an den Slogan, „go hard or go home“ nach und pushte mich den Berg hoch. Gut 25-30 Min. dauert diese „Tortur“! Nach gut der Hälfte der Tragepassage gelang es mir, zu meinem Teamkollegen Stauffer aufzuschliessen. Er startete das erste Mal über die Langdistanz und war ebenfalls am Ende seiner Kräfte. Somit lag ich also plötzlich auf Rang 5!

Alles drehte sich, ich sah sprichwörtlich Sterne nach dem Blinzeln und ich taumelte hin und her, als ich oben angekommen war. Ja, ich hatte meine Grenzen wie immer bei diesem Rennen erreicht! Wie in Trance hörte ich die Schreie der vielen Zuschauer und der Sprung aufs Bike ging beinahe in die Hose, da ich kein Gleichgewicht mehr hatte. Ein Schluck aus der Flasche und dann in diesem Zustand in die kurze Abfahrt vor der letzten Gegensteigung stürzen, irgendwie total verrückt! Die Gegensteigung schaffte ich dann zum Glück ganz gut und so trennte mich nur noch die lange Abfahrt zur Ziellinie!

Eine solche Abfahrt gibt es ebenfalls nur bei diesem Rennen! Sie fordert einem nochmals alles ab ist nach dieser Renndauer eine weitere Tortur! Nach 6,25 Std. erreichte ich schlussendlich das Ziel auf dem 5 ten Rang! Für mich bei dieser Besetzung und einem solchen Rennverlauf ein schlicht perfektes Ergebnis! Obwohl ich im Ziel eine Zeit lang fertig mit der Welt war, konnte ich nach der anschliessenden Dopingkontrolle bald einmal wieder lachen! Wie sagt man, Schmerzen gehen vorüber, Stolz bleibt!

Dieses Rennen ist für mich persönlich mit keinem anderen zu vergleichen und genau deshalb ist meine Faszination dafür so gross. Das Gefühl bei der Überquerung der Ziellinie, das Gefühl an der Grenze der kompletten Erschöpfung, die mentale Belastung u. v. m. kann ich nicht beschreiben, doch genau das macht für mich den Grand Raid aus! Ich habe auch vor jedem Finisher dieses Rennens grossen Respekt und Annerkennung! Leider gab es keine Stunde nach meiner Zielleinfahrt einen Wettersturz und viele Hobbyfahrer mussten sogar mit dem Hubschrauber vom Berg geflogen werden! Es gab viele Unterkühlungen und die Bilder im Ziel dämpften leider die ganze Stimmung! Mein Papa war ebenfalls wieder am Start und musste über 1 Stunde im Gewitter in einem Zelt auf dem Pas de Lona ausharren. Schlussendlich war er einer der letzten der das Ziel noch erreichte doch er hat es geschafft, nach mehr als 11 Std. im Sattel! Auf Rang 334 von 743 gestarteten Fahrern!

Die Schmerzen von Heute werden hoffentlich bald verheilen, denn bereits am kommenden Samstag steht mit dem Nationalpark Marathon das nächste super lange Rennen über 138 Km und 4000 Hm auf dem Programm!

Ich möchte mich an dieser Stelle noch ganz herzlich beim Team für den perfekten Support bedanken! Der Aufwand für die Betreuung ist nirgends so gross wie hier und ohne diesen Support wären solche Leistungen nicht möglich! Auch diesmal hat alles perfekt geklappt und wir hatten auch neben der Rennstrecke einmal mehr ein super Rennwochenende, DANKE!

18.08.2013 Rennfrei! Coole Aussichten!

Das Eiger-Bike steckte mir noch lange sehr tief in den Beinen und ich erholte mich nur sehr langsam. Auch mental war es nicht gerade einfach, dieses Rennen zu verarbeiten. Eigentlich ist es nicht nur dieses Rennen sondern es ist im Moment offensichtlich, dass ich nicht in der Lage bin, so schnell Rad zu fahren wie ich es auch schon konnte. Dies ist zwar nicht leicht, doch ich muss es leider so  akzeptieren und Geduld haben. Im Spitzensport bewegt man sich sehr oft an den körperlichen Grenzen. Die Kunst liegt ja genau darin, diese Grenzen auszuloten und das Maximum heraus zu holen. Für mich ist genau diese Aufgabe oder Herausforderung im Moment die grösste Motivation und ich werde jetzt einfach versuchen, mit der nötigen Lockerheit und Geduld den richtigen Zug wieder zu erwischen. In einer Woche steht eines der wohl härtesten Eintagesrennen der Welt auf dem Programm und noch dazu mein Lieblingsrennen, der Grand Raid Cristalp! 127 km und 5000 Hm warten auf uns! Ein Rennen, bei dem mit Sicherheit jeder Einzelne an seine Grenzen stossen wird,…. oder muss! Die Liste der Top-Fahrer ist dieses Jahr sehr lang, denn alle wollen sich die Krone dieses prestigeträchtigen Rennens aufsetzen! Mit 20 Jahren startete ich das erste Mal über die volle Distanz. 3 weitere Starts reihten sich hintereinander und von den Erlebnissen dieses einen Rennens könnte ich schon beinahe ein Buch schreiben! Vor einem Jahr schaffte ich es al Dritter aufs Podest und feierte für mich einen der bedeutendsten Erfolge. Die Vorzeichen für dieses Jahr stehen realistischerweise nicht so gut und so werde ich mir auch etwas andere Ziele setzen! Dies ist auch der Grund, wieso ich dieses Wochenende nicht noch beim EKZ Rennen in Eschenbach gestartet bin. Mit dem Grand Raid, dem Nationalpark und der O-Tour stehen mit den nächsten beiden gleich die zwei längsten Rennen des Jahres bevor und da ist es sicher besser, wenn man im Vorfeld doch noch ein-/ zwei Körner mehr auf die Seite legen kann :D !

Zudem habe ich seit den letzten Tagen ein neues Ziel vor Augen! Ich werde dieses Jahr nochmals länger ins Ausland gehen und dort noch einige sehr coole Rennen fahren! Dieses Projekt motiviert mich zurzeit extrem und ich freue mich bereits jetzt riesig darauf! Die genauen Infos dazu gibt’s schon bald! Also, dran bleiben und Kette rechts!

11.08.2013 Schlichtweg keine Chance, Rang 7 bei der Eiger Bike Challenge in Grindelwald! 

Es war keine einfache Situation, mit der ich mich gestern im Ziel konfrontiert sah. Mit Rund 19 Minuten!! Rückstand und extrem kaputten Beinen erreichte ich nach 4,44 Rennstunden das Ziel in Grindelwald. Der Rückstand ist das eine, dass andere sind 10 Minuten, die mich extrem beschäftigten. Denn um diese 10 Minuten war ich das letzte Jahr bei ziemlich genau gleichen Bedingungen schneller unterwegs. Während vor einem Jahr die Vorbereitungen alles andere als optimal waren, hatte ich mich die letzten Tage eigentlich gut vorbereitet und mich auf das Rennen sehr gefreut. Leider kam alles etwas anders und es war mehr ein „Abmühen“ nach einem guten Start, denn….

Als ich um 7 Uhr an der Startlinie stand, da fühlte ich mich gut und auch die Beine drehten schon beim Einfahren erstaunlich leicht. Ich war also zuversichtlich und bereit fürs Rennen. Der erste Anstieg führte gleich einmal hinauf zur Grossen Scheidegg. Das Tempo war zügig, doch keineswegs Anschlag. Die Spitzengruppe war noch gut 8 Fahrer stark und alle hatten wohl Respekt vor den verbleibenden Rennstunden. Ich hielt mich ebenfalls bewusst zurück, da ich auf eine gute zweite Rennhälfte hoffte (gelang mir zumindest bei der Transalp immer) und meine „Körner“ etwas sparen wollte! Nach einem kurzen Flachstück folgten die steilen Rampen hinauf zum First und da war es Huber, der mit seiner Tempoverschärfung eine Vorentscheidung suchte. Einzig der Italienische Meister Ragnoli und Stauffer konnten den Anschluss halten, Buchli lag ein paar Sekunden dahinter. Leider war es mir ebenfalls zu schnell und gemeinsam mit Stoll nahm ich die steile Abfahrt zum Bort in Angriff. Es kam regelrechtes „Transalpfeeling“ auf und ich war froh, dass ich zu jenem Zeitpunkt nicht alleine war. Es folgten nämlich ein paar unrhythmische Kilometer, bevor der ruppige Aufstieg hinauf zum Feld begann. 2 km und 400 Hm lagen vor uns und leider sind genau solche Anstiege eine grosse Schwachstelle für mich. Der Untergrund wechselt von tiefem, klebrigem Boden bis zu ruppigen Steinen. Ich bekam Seitenstechen und die Beine waren plötzlich leer. Zuerst musste ich Stoll ziehen lassen und kurze Zeit später überholte mich auch Huguenin. Als ich oben auf dem Feld ankam, da war ich bereits völlig fertig und plötzlich auch extrem müde.

Es folgte eine technische Abfahrt auf einem Wiesenwanderweg mit vielen Schrägrillen und Absätzen. Das Gras war durch das Tau nass und da passierte mir durch meine Unkonzentriertheit das Missgeschick. Mit vollem Speed krachte ich über eine Rille und machte anschliessend einen ziemlich schmerzhaften Abflug in die Wiese! Das Bike schlug es mit regelrecht um die Füsse und Beine und es tat sehr weh. Wenigstens war ich danach wieder wach, doch mittlerweile hatten mich auch noch Freiburghaus und Buntschu eingeholt. Zu Dritt fuhren wir die lange Abfahrt vom Feld hinunter und nahmen anschliessend den steilen Aufstieg hinauf zum Bort in Angriff. Ich fühlte mich wieder etwas besser und konnte mich von den beiden absetzen. Von hinten kam jedoch Teamkollege Stauffer (er hatte einen Reifendefekt in der Abfahrt vom Feld) angeflogen. Nun waren wir zu zweit unterwegs, doch die Lücke nach vorne zu Huguenin betrug bereits über 2,5 Minuten! Es folgte nun die Abfahrt hinunter zum Grund nach Grindelwald mit ein paar Gegenanstiegen. Wir waren schnell unterwegs und das erste Mal am heutigen Tag machte es Spass. Unten angekommen hatten wir nur noch 13 Sekunden auf Huguenin und es stand jetzt noch der letzte, über 1000 Hm umfassende Anstieg hinauf auf die Kleine Scheidegg bevor. Ich wollte die Lücke so schnell wie möglich schliessen, doch meine Beine waren anderer Meinung und statt zuzusetzen wurde ich immer langsamer. Stauffer schaffte den Anschluss spielend und zog danach auch gleich davon. Nach wenigen Metern war ich also alleine, denn hinter mir war weit und breit niemand zu sehen. Der verbleibende Weg bis ins Ziel wollte nicht mehr enden und auch die einzigartige Kulisse der Eigernordwand konnte mich nicht mehr aufstellen. Für mich war das heutige Rennen eine grosse Enttäuschung, da ich im Moment offensichtlich weit hinter meiner Möglichkeiten liege. Woran es liegt, weiss ich im Moment nicht. Den Kopf werde ich nun aber sicher nicht in den Sand stecken, sondern versuchen damit klar zu kommen und hoffen, dass es in zwei Wochen wieder besser läuft.

Vielen Dank an dieser Stelle allen Betreuern für die perfekte Verpflegung und dem gesamten Team für die netten Gespräche und die super Stimmung, es war ein sehr schönes Rennwochenende! Ganz besonders gefreut hat mich ausserdem, dass unser Teamchef (Mario Zimmermann) den Anstieg auf die grosse Scheidegg bereits vor uns gemeistert und uns mächtig angefeuert hat! Danke!

Nicht nur der atemberaubende Ausblick auf die Eiger Nordwand ist genial, auch der Blick nach unten auf die neuen 29′ DT Swiss Carbon Laufräder macht Spass :D ! Vielen Dank an http://www.dtswiss.com/

 

08.08.2013 Back on track :D ! Zurück im Renngeschehen bei der Eiger Bike Challenge in Grindelwald! 

Es ist bereits wieder eine Weile her, seit ich das letzte Mal mit der Startnummer unterwegs war! Nach der Transalp reiste ich zuerst nach Hause und dann noch ein paar Tage zu meiner Freundin nach Rosenheim. Ich erholte mich ziemlich schnell und war überrascht, wie gut es bereits nach wenigen Tagen ging. Das schöne und warme Wetter begünstigte natürlich die Erholung und da viele Leute in den Ferien waren, hatte es im Freibad für einmal genügend Platz für alle, hehe! Ich blieb bewusst zu Hause, da ich bis und mit der Transalp gut 5 Wochen ununterbrochen unterwegs war. Dies ist auch der Grund, wieso ich so lange nichts von mir hören lies. Die vielen Rennen und die ganze Reiserei brauchte sehr viel Energie und diese wollte ich in den vergangenen 3 Wochen für den Rest der Saison wieder auftanken! Eigentlich hatte ich noch über einen Start in Ischgl beim Iron Bike geliebäugelt, doch schliesslich setzte ich den Schwerpunkt aufs Training und entschied mich gegen einen Start. Dazu kam, dass mir die Strecke überhaupt nicht liegt und ich es nach zwei Starts noch nie bis ins Ziel geschafft habe. Dieses Rennen ist wohl eine Nummer zu gross für mich :D ! So hatte ich vor allem eines, nämlich einmal Zeit für mich und Zeit für einen Rückblick auf den bisherigen Saisonverlauf.

Für mich verlief die Saison bis zur Transalp ziemlich enttäuschend. Einerseits hatte ich oftmals Materialpech und andrerseits machte ich mir oftmals zu viel Druck. Dazu kamen die Rückenprobleme, welche oftmals mit enormen Schmerzen unter Belastung verbunden waren und mir die ganze Freude und Spass raubten. Diese habe ich nun zum guten Glück im Griff. Dank der Hilfe vom Schaltwerk- Team um Peter Schartel und Mathias Notheger! Vielen Dank an dieser Stelle! Die Transalp war für uns sicher ein voller Erfolg und auch wenn es in der Gesamtwertung nicht aufs Treppchen gereicht hat, dürfen wir mit unserer Bilanz sicherlich zufrieden sein. Nun stehen weitere grosse Rennen bevor. Allen voran mein Lieblingsrennen, der Grand Raid Cristalp. Schon zum 5 ten Mal werde ich diesen Klassiker in Angriff nehmen. Am kommenden Sonntag werde ich bei der Eiger Bike Challenge in Grindelwald ins Renngeschehen zurück kehren! Ich freue mich sehr auf das Rennen über 88 km und knapp 4000 Hm und bin gespannt, wo ich im Moment stehen werde!

 

20.07.2013 Rang 4 auf der achten und letzten Etappe der Craft Bike Transalp!

Kaum zu glauben, aber heute stand bereits wieder die letzte Etappe der Transalp an, ….. leider! Die Woche verging mir viel zu schnell und es trennten uns noch lediglich 38 Km und 1200 Hm vom Ziel in Riva! Das Wetter war wie schon die ganze Woche perfekt und es stand uns nur noch ein Anstieg mit 1200 Hm am Stück bevor! „All in“, dies war unser Vorhaben für das letzte Teilstück und so fuhr ich an der Spitze vollgas in den Anstieg! Wir hatten vor dem Start abgemacht, dass einfach jeder sein eigenes Tempo den Berg hinauf fahren soll und wir dann vor der Abfahrt aufeinander warten würden. Da mir die steilen Rampen nicht sonderlich liegen, hofften wir, dass ich dann im letzten Teil des Anstieges auf dem Welligen Terrain eine evtl. entstandene Lücke wieder schliessen würde.

Da wir gestern auf das Team Specialized ziemlich viel Zeit eingebüsst hatten (sie wurden Etappen-zweite), betrug unser Vorsprung noch knappe 35 Sekunden und somit waren wir uns bewusst, dass wir uns nichts mehr erlauben dürfen! Ich hoffte, dass durch meine Fahrweise einige Fahrer vlt. schon etwas vorzeitig den „Biss“ am letzten Tag verlieren würden. Doch dies war nicht so und offensichtlich wollten alle Top-Teams nochmals einen Podestplatz ergattern! Allen voran Alban Lakata, welcher das Tempo extrem hoch hielt und bald gab es die ersten „Opfer“ seiner Pace. Rasch waren ausser Topeak, Centurion 1 und Bulls keine kompletten Teams mehr vertreten. Mir wurde es auch schnell zu viel, doch zum guten Glück hatte Knox schon vor mir etwas Schwierigkeiten. Ich fiel also zurück und klammerte mich dann an seinem Hinterrad fest. Denn dieses durfte ich auf keinen Fall verlieren, sofern wir die Holzmedaille bis ins Ziel verteidigen wollten!

Tomi hatte heute wieder einen besseren Tag und so fuhr er noch etwas länger mit der Spitze mit. Nach ein paar Km fühlte ich mich dann wieder besser und in einer steilen Rampe konnte ich mich wieder von Knox & Sauser lösen. Nun fuhr ich ein Stück alleine, doch schon bald sah ich Platt vor mir, auch ihm war das Tempo an der Spitze offensichtlich zu hoch. Bald einmal konnte ich zu ihm aufschliessen und ihn dann auch gleich distanzieren. Nicht weit vor mir war Tomi und so konnten wir bis zum höchsten Punkt knappe 1,5 Min. Vorsprung auf Bulls 1 heraus fahren und vor uns lagen nur noch Topeak & Centurion.

Die Abfahrt kannte ich dann vom Riva Marathon von den letzten zwei Jahren. Hier brachte mich ein Plattfuss 2011 um den Doppelsieg mit Huber und genau deshalb hatte ich so Respekt vor der Abfahrt. Wir waren schnell unterwegs und als wir die schlimmsten Stellen hinter uns hatten, da passierte das Unfassbare! Ihr könnt es vermutlich selber erahnen! Plattfuss, jawohl! Ich war fassungslos, reagierte aber schnell und zum guten Glück erfüllte diesmal die Dichtungsmilch ihren Job! Der Zwischenstopp hat uns aber mind. 30 Sekunden gekostet und genau diese fehlten uns dann auf den letzten 7 flachen Km. Denn Platt & Huber sind wohl das stärkste Duo auf diesem Terrain und da sie schon in der Abfahrt Zeit gut machen konnten, schlossen sie 2 Km vor dem Ziel zu uns auf und fuhren auch gleich davon. Schon am ersten Tag haben sie ihre Stärke auf der Fläche demonstriert und da hatten schon 8 Fahrer nicht ausgereicht, um ihrem Tempo Paroli zu bieten! So verpassten wir also im letzten Moment den 5 ten Podestplatz, ohne den Platten hätte es wohl gereicht!

Zuerst kam da ein wenig Enttäuschung hoch, doch danach freuten wir uns, dass wir dafür unseren 4 ten Gesamtrang vor Sauser & Knox sicher verteidigen und unseren Vorsprung auf 2 Min. ausbauen konnten!

Es war eine sehr schöne Transalp und wir haben extrem viel erlebt, gekämpft, gebissen und sind als Team gewachsen! Noch nie zuvor war die Leistungsdichte bei der Transalp so gross und das Feld so stark besetzt! Um jeden Podestplatz wurde gefightet und es gab wohl auch noch nie so viele Defekte unter den Spitzenteams. Dies zeigt, dass härter, risikoreicher und aggressiver gefahren wurde und trotzdem war der Umgang unter den Fahrern wie immer sehr fair! Mit dem 4 ten Rang sind wir beide sehr zufrieden. Wir konnten sehr viel dazu lernen und wissen nun auch noch um unser Verbesserungspotential!

Eine Nachlese kommt schon bald, doch eines möchte ich an dieser Stelle noch hervorheben! Ohne unser Betreuerteam hätten wir diese Leistungen nicht geschafft! Ein riesiges Dankeschön somit an Gery, Simone, Sisley, Regine und meiner Mama für ihre grossartige Unterstützung! Aber auch unserem Sponsor und Ausrüster, der Firma Intercycle gilt der Dank! Danke auch Thomi für die super Zeit, die wir nebeneinander im Sattel verbringen durften!

Für mich ganz besonders beeindruckend ist die Leistung meines Papas! Im Frühjahr musste er sich einer Operation unterziehen und konnte anschliessend rund 6 Wochen keinen Sport mehr machen. Ende Mai nahm er das Training trotz einem riesigen Berg an Arbeit wieder auf und fuhr die Transalp erfolgreich zu Ende! Ich bin sehr stolz auf ihn!

More News coming soon!

 

19.07.2013 Rang 7 auf der siebten Etappe der Craft Bike Transalp!

If nothing goes right, go left! Nach dem gestrigen Rückschlag waren wir heute Morgen wieder top motiviert, als wir um 8 Uhr an der Startlinie standen! Momente wie gestern gehören einfach zu unserem Sport und wir versuchten, das Ganze weg zu stecken und heute eine neue Chance zu suchen, um nochmals aufs Tagespodest zu fahren!

Die heutige Etappe führte von Crespano del Grappa nach Rovereto und war mit 120 Km und knapp 3000 Hm die Längste. Die ersten 20 Km führten allerdings neutralisiert durch viele Dörfer und auch nur geradeaus bis zum ersten langen Anstieg des Tages. Dieser war zum Glück für einmal nicht sonderlich steil, mit 20 Km dafür genügend lang! Wir starteten wie gestern und zeigten uns schon vom ersten Meter in der Steigung stets in den vordersten Positionen. Die Spitzengruppe war lange Zeit ziemlich gross, doch als Alban Lakata im obersten Teil des Anstieges seine Schwellenleistung demonstrierte, sah das Ganze ziemlich schnell anders aus. Somit waren wieder die üblichen 7 Teams zusammen, als es in die erste Abfahrt ging. Es folgten 15 schnelle Kilometer da das Tempo etwas zusammen fiel, füllte sich die Gruppe wieder auf. Nach knapp 60 Km kam dann der zweite lange Anstieg des Tages und da war es zuerst Sauser, der das Tempo bestimmte. Schnell fielen wieder einige Teams ab, doch ich hielt weiterhin meine Position am Hinterrad des Weltmeisters! Plötzlich schoss Platt vorbei und machte „Dampf“. Ich zog sofort mit und hoffte, dass durch die Tempoverschärfung einige Fahrer Mühe bekommen würden. Nach ein paar Kurven drehte ich mich für einen Kontrollblick nach Tomi um, doch da sah ich rasch, dass nur noch 4 Teams komplett waren. Tomi hat es in Windeseile sprichwörtlich kurz den Stecker gezogen. Eigentlich völlig unerklärlich, da wir ja bis zu jenem Zeitpunkt gut mitgefahren sind!

Der Anstieg zog sich noch eine Weile hin und wir versuchten beide, einen guten Rhythmus zu finden. Dies war wichtig, da wir einerseits nicht zu viel Zeit verlieren wollten und andrerseits hofften wir, dass sich Tomi wieder ein wenig erholen kann. Ich fühlte mich heute super und versuchte Tomi so gut es geht zu unterstützen. Nach knapp 70 Km erreichten wir dann das „Dach“ der heutigen Etappe und nun standen noch 50 Km „Wellblech“ (stetiges auf & ab) bevor. Die Strecke machte super Spass und dank der vielen flowigen Trails brachte ich das Grinsen kaum noch weg!

Ganz auffangen konnte sich Tomi nicht mehr und wir kassierten bis ins Ziel noch einige Minuten Rückstand. Dies spielte heute gar keine Rolle, denn Tomi hatte sich bis zuletzt gequält und alles gegeben und nur das zählt! Heute waren 5 Teams stärker und dies gilt es zu akzeptieren! Nach 4,45 Std. Fahrzeit erreichten wir schlussendlich den 6 ten Tagesrang. In der Gesamtwertung liegen wir immer noch auf Rang 4, allerdings beträgt unser Vorsprung auf Specialized nur noch ein paar Sekunden.

Morgen steht die letzte Etappe nach Riva bevor. Natürlich geben wir noch einmal alles, bevor wir endlich in den Gardasee springen können!

 

18.07.2013 Rang 7 auf der sechsten Etappe der Craft Bike Transalp! Riesen Enttäuschung nach erneutem Plattfuss!

Man hat es nicht einfach, aber einfach hat es einem….! Die heutige Enttäuschung kann ich hier nicht in Worte schreiben und ich habe es auch bis jetzt noch nicht verarbeiten können! Ehrlich gesagt fehlen mir einfach nur noch die Worte für das, was wir erleben mussten! Wieso gerade heute, wieso an der wohl ungünstigsten Stelle des ganzen Tages und wieso schon wieder??!! Fragen, für die es wohl keine Antworten geben wird! 5 Tage lang haben wir gelitten, gekämpft, uns gequält und den inneren Schweinehund zunichte gemacht! Nachdem sich Tomi auch gestern wieder viel besser gefühlt hatte, hat auch er heute wieder auf die sicheren Pneus mit Pannenschutz gesetzt und trotzdem zerstörte uns erneut ein 1 cm grosser Schnitt auf der Laufradfläche sämtliche Hoffungen. Wieso wir auf einem ganz normalen, 3 Meter breiten Kiesweg diesen Plattfuss kassierten, weiss niemand. Fakt ist, dass es für uns beide schon der 5 te Plattfuss in der aktuellen Saison war und wir stets mit demselben Material unterwegs waren (Pannensichersten Ausführung des Pneus)! Für uns eindeutig zu viel des Guten (und auch Erträglichen) und wir werden beide unsere Konsequenzen ziehen! Die Höhen und Tiefen unserer Emotionen sind im Moment schlicht ein wenig zu viel für mich, doch obwohl wir der Chance, in Riva auf dem Podest zu stehen, mit dem heutigen Zwischenfall endgültig beraubt wurden, hoffen wir jetzt noch auf zwei gute Etappen!

Das Schlimmste am ganzen Tag war, dass wir uns beide super gefühlt hatten und das Rennen bis zum Zwischenfall von der Spitze aus kontrollieren konnten! Der Start war schon um 8 Uhr und danach ging’s zuerst einmal bergab! Die ganze Abfahrt lagen wir an der Spitze und auch den ersten Berg mit 700 Hm und 13 Km Länge fuhren wir zu vorderst! Für uns war klar, heute greifen wir den 3 ten Gesamtrang an, denn zu verlieren hatten wir ja nichts und 4 Sekunden Rückstand ist bei diesem Rennen rein gar nichts! Auch die zweite Abfahrt nach dem ersten langen Anstieg fuhr ich von der Spitze aus, doch schon nach wenigen hundert Metern hörte ich Tomi hinter mir schreien! Mir war sofort klar, um was es ging und ich drehte auch gleich um. Für uns war beide sofort klar, dass es nun gelaufen war mit unserem Vorhaben! Denn was folgte war eine lange Abfahrt und danach 20 schnelle Kilometer, auf denen es stets leicht bergab ging! Den Reifendefekt hatten wir zwar schnell behoben, doch danach war natürlich die Spitze weg. Was für Gedanken einem in einer solchen Situation durch den Kopf schiessen und wie cool es ist, zu zweit mit Gegenwind einer Spitzengruppe mit 12 Mann hinterher zu jagen, kann sich jeder selber ausmahlen! Dazu kam erstens die Gewissheit, dass es mit dem dritten Gesamtrang gelaufen war und zweitens war uns klar, dass wir auf den 20 Km auch mit vollem Krafteinsatz locker ein paar Minuten Rückstand kassieren würden. Zudem folgte nach dem Flachstück der letzte Berg mit über 1300 Hm am Stück und da war es ratsam, ein paar Körner übrig zu haben!

Der Rest der Etappe ist somit schnell erzählt. Zwar konnten wir noch 3 Teams überholen, doch unser Rückstand wuchs bis ins Ziel auf gut 15 Minuten an! Da das Team Bulls heute wieder einen besseren Tag erlebte, haben wir keinerlei Chancen mehr, in der Gesamtwertung etwas auszurichten. Die Abstände sind nun ziemlich deutlich vergeben und auf den zwei verbleibenden Etappen wird daran nichts mehr zu ändern sein! Wir liegen zwar im Moment immer noch mit einem komfortablen Vorsprung auf dem 4 ten Gesamtrang, doch diese Tatsache interessiert uns nach dem heutigen Tag eher wenig! Wir sahen unsere Möglichkeit und hatten während 35 Km alles richtig gemacht! Nun verbleiben noch 2 Etappen und da versuchen wir nun, an unsere Leistungen der Vortage anzuknüpfen und für die Podestplätze der Tageswertungen zu kämpfen!

Für mich sind solche Momente extrem schwierig zu verarbeiten. Vor allem die extremen Wellen von Höhen und Tiefen mit den dazugehörigen Emotionen! Heute war für mich einer der härtesten Tage im Sattel seit langem und dies ohne jegliche Schmerzen in den Beinen, denn diese drehen von Tag zu Tag besser! Verrückt ……nicht?

 

17.07.2013 Rang 3 auf der fünften Etappe der Craft Bike Transalp!

Life begins, where your comfort zone ends! Diesen Spruch verinnerlichten wir uns bereits am ersten Tag und so starteten wir auch heute mit voller Bereitschaft, alles zu geben in die fünfte Etappe! Vor zwei Jahren konnte ich diese Etappe gewinnen und den Gesamtsieg festigen. Das Profil hatte ich noch genau im Kopf und ich freute mich sehr auf den heutigen Tag, obschon die Etappe mit ihren 73 Km und 3100 Hm zu den schwersten zählt! Als Ziel setzten wir uns einen weiteren Podestplatz und hofften, dass wir auch in der Gesamtwertung etwas Zeit aufs Podest gut machen würden.

Nach dem Start ging’s zuerst ein paar Km neutralisiert bergab und erst dann in die erste Steigung. Schon nach wenigen Metern war es das Leader Team selbst, welches dermassen das Tempo erhöhte, dass schon nach kurzer Zeit nur noch Topeak und Bulls 1 folgen konnte. Irgendwie tat ich mich heute schwer und leider fand ich den Tritt den ganzen Tag nicht so richtig! Tomi hatte natürlich dank seiner SRM Daten einmal mehr den totalen Überblick und gab mir schnell zu verstehen, dass das Tempo extrem hoch sei und die anderen diese Pace sicherlich nicht lange halten würden.

So fanden wir uns ein paar Meter hinter der Spitzengruppe wieder und siehe da, Tomi hatte mit seiner Prognose recht. Als nach den ersten Km eine extrem steile Rampe kam, waren es die Bullen, welche den Kontakt zur Spitze verloren hatten. Wir zogen sofort vorbei und konnten uns auch gleich absetzen. Danach ging alles ganz schnell, denn die beiden Spitzenteam Topeak & Centurion machten sich auf und davon und rückten bis ins Ziel nie mehr in unser Blickfeld. Doch viel wichtiger war für uns, dass wir uns ebenfalls ziemlich schnell vom Rest absetzen konnten und auch bald 2-3 Min. Vorsprung auf die nächsten Verfolger hatten. Die Strecke war vor allem die erste Hälfte knüppelhart und es folgten viele kurze, dafür extrem steile Rampen. Nach diesen kräftezehrenden, 1,5 Rennstunden folgte dann endlich ein längerer Anstieg, wo wir einen guten Rhythmus fahren konnten.

Der restliche Rennverlauf bis ins Ziel ist schnell erzählt und es braucht heute keine Räubergeschichte! Wir konnten unseren Vorsprung stets beibehalten und holten uns nach 3,34 Std. den vierten Podestplatz! Die ersten 2 Teams fahren zurzeit in einer anderen Liga und werden nach dem heutigen Tag auch den Gesamtsieg unter sich ausmachen!

Das Beste am heutigen Tag war, dass wir auf das Team Bulls 1 so viel Zeit gut machen konnten, dass wir nun in der Gesamtwertung noch winzige 3,8 Sekunden hinter dem Podest liegen! Doch darauf schauen wir im Moment noch nicht! Wir geniessen weiter jeden Tag und freuen uns, dass wir uns bei unserem ersten Etappenrennen so gut ergänzen können und trotz der grossen Anstrengungen den Spass am Ganzen nie verlieren! Bis nach Riva ist noch ein weiter Weg, doch so langsam aber sicher werden die Karten auf den Tisch gelegt und der Abnützungskampf hat spätestens ab heute so richtig begonnen!

Keep on pushing hard!

 

16.07.2013 Rang 1 auf der vierten Etappe der Craft Bike Transalp!

Sorry für den längeren Bericht, doch heute war es zu krass, um etwas auszulassen!

Unglaublich, die heutige Etappe ist vor Kuriosität und Überraschungen kaum zu übertreffen. Dabei hatte sie so ruhig begonnen! Der Start war heute schon um 8 Uhr, die Sonne noch nicht ganz über dem Berg und die Temperaturen noch ziemlich frisch. Die ersten 12 Km führten auf einer breiten und nicht sehr steilen Teerstrasse das Tal hinein. Anschliessend folgte der erste Anstieg des Tages hinauf zum Limojoch. Wir setzten uns von Beginn weg an die Spitze und Tomi fuhr in aller Ruhe seinen Rhythmus anhand der Daten seines SRM’s den Anstieg hoch. Das Tempo war anscheinend genügend hoch, denn bis kurz vor dem Gipfel überholte uns niemand und die Spitzengruppe dezimierte sich auf 7 Teams. Somit hatten wir unser erstes Tagesziel, mit der Spitze über den ersten Berg zu kommen, bereits erreicht!

Es folgte die erste lange Abfahrt und da begann ich einen kleinen Fehler. Während sich das Team Bulls 1 an der Spitze absetzte und mit 1 Minute Vorsprung unten ankam, waren mir am Ende der Gruppe „die Hände gebunden“ und ich hatte keine Gelegenheit zum Überholen. Nicht so schlimm dachten wir, denn wir waren ja in der starken Verfolgergruppe voll dabei und es folgten weitere 15 sehr schnelle Kilometer bis wir nach 40 Km Cortina d’Ampezzo erreichten. Eine kleine Schrecksekunde erlebte ich dann doch noch. In einer Kieskurve rutschte mir das Vorderrad aus und dabei landete ich mit dem Knie auf dem Schotter. Obwohl es sehr weh tat, setzte ich der Gruppe sofort nach und zum Glück verging der Schmerz ziemlich schnell wieder und ausser einem Kratzer war nichts passiert.

Nun begann der zweite, rund 15 Km lange Anstieg des Tages hinauf zum Rifugio Averau und zwar mit ein paar extrem steilen Rampen. Hier machten die neuen Leader (Team Centurion) sofort Druck, klar, denn sie mussten die Lücke zu Bulls wieder schliessen! Einzig das Team Topeak konnte folgen und ausser Sauser, mussten die restlichen Teams (Centurion 2, Bulls 2, sowie Sauser Teamkollege Knox) „federn“ lassen. Tomi durchlebte eine Schwächephase, da er so dringend „mal musste“, hehe! Bis zum Abstecher von der Passstrasse musste er noch beissen, doch danach kam die Gelegenheit für einen kleinen Stopp. Damit fuhr uns zum einen Specialized davon und zum anderen konnte Centurion 2 wieder aufschliessen. Bei mir lief es immer besser und ich fühlte mich super. So konnte ich Tomy in den folgenden Rampen etwas nachhelfen und er sich somit richtig quälen, was er bis aufs Zahnfleisch tat! Nach gut der Hälfte konnten wir Centurion 2 distanzieren und zu Specialized aufschliessen. Nun folgte der letzte Teil und dieser war wie schon gestern extrem steil! Die Landschaft wäre schlicht genial gewesen, doch für diese Anblicke war unser Tunnelblick schon zu eng!

Den Gipfel erreichten wir mit ca. 2,5 min. Rückstand auf die 3 führenden Teams, denn da ist es zum Zusammenschluss zu den zuvor enteilten Bullen gekommen! Specialized konnten wir im obersten Teil entscheidend distanzieren und nun lag nur noch die super lange Abfahrt mit einer kurzen Gegensteigung bevor! Die Trails waren schlicht etwas vom Besten, was die gesamte Transalp zu bieten hat und da ich noch ziemlich gut beisammen war, konnte ich richtig schnell und sicher fahren. Tomi stürmte hinterher und ich war mir sicher, dass wir noch zu den Spitzenteams aufschliessen würden, denn diese fuhren ja auch die erste Abfahrt ohne grosses Risiko.

Doch dann pff….. und dasselbe Geräusch wie bei der Zillertal Challenge! Obwohl ich diesmal auf die sicheren und schwereren Pneus (Tomi fuhr die leichteren) mit Pannenschutz gesetzt hatte, riss es mir wie schon oft in diesem Jahr einen Riss in den Hinterreifen! Die Abfahrt war extrem steinig und ruppig und ich setzte sofort die Patrone an. Irgendwie schien es zu dichten und so fuhr ich weiter. Doch nach wenigen Metern merkte ich, dass es wohl nicht reichen wird und dann, keine 200 Meter später stand unser Betreuer Gerry mit Ersatzrad an der Strecke! Durch das ganze Adrenalin im Blut dauerte der Stopp keine 20 Sekunden und so stürmten wir zufrieden weiter den Berg hinunter! Es folgte die letzte Gegensteigung und da war auf einmal das Motorrad vor uns! Ich erkundigte mich bei der nächsten Verpflegung über unseren Rückstand und da hiess es, dass wir in Führung liegen! What a fuck dachte ich nur und als dann auch noch Tomys Freundin Simone nach ein paar Km unseren Vorsprung von knapp 4 Min. durchgab, da gab es wie schon die Tage zuvor nur noch eines, Full Gaz! Die 4 letzten Km führten flach mit Gegenwind dem Ziel entgegen und nach 3,29 Std. Fahrzeit holten wir uns tatsächlich den Etappensieg! Die Spitzengruppe hatte eine Abzweigung verpasst und alle 3 Teams verloren dadurch einiges an Zeit!

Klar, ein solcher Sieg ist nicht so schön, da er auf dem Pech der anderen beruht, doch wir hatten uns am zweiten Tag auch verfahren und Zeit verloren. Heute stand das Glück in allen belangen auf unserer Seite und es war einfach nur ein verrückter Tag im Sattel! Wir haben auch heute alles gegeben und stets an unsere Chance geglaubt! Wir sind gespannt, was die nächsten Tage noch alles für Überraschungen zu bieten haben! Wir bleiben dran!

 

15.07.2013 Rang 3 auf der dritten Etappe der Craft Bike Transalp!

Heute wartete ein weiterer Podestplatz im Ziel auf uns! Doch diesen mussten wir uns wie am ersten Tag mit letztem Einsatz erkämpfen! Die Leistungsdichte durch die vielen Top-Teams war sicherlich noch nie so gross wie in diesem Jahr und dies führt dazu, dass allgemein härter gefahren wird! Die heutige Etappe war mit ihren 57 Km im Vergleich zu den anderen zwar kurz, doch das Profil mit knapp 3000 Hm umso anspruchsvoller. Zudem mussten die ersten 1800 Hm komplett am Stück bewältigt werden!

Obwohl wir gestern etwas verspätet auf die besten 4 Teams in Brixen eintrafen, setzten wir uns heute wieder einen Podestplatz zum Ziel. Dass dies nicht leicht sein würde, waren wir uns bewusst, trotzdem standen wir zuversichtlich um 9 Uhr an der Startlinie! Schon nach wenigen Metern ging es in die Steigung und wir reihten uns wie schon gestern ganz vorne ein. Nach gut 7 Km führte die Strecke von der Hauptstrasse ab und anschliessend weiter auf Schotter hinauf zum Kreuztal. Das Tempo wurde schon in der ersten Rampe extrem erhöht und wir konnten nur mit Mühe folgen. Da das Team Centurion weiterhin Ernst machte, mussten wir schon nach kurzer Zeit eingestehen, dass wir diese Pace nicht halten können und konzentrierten uns danach auf unseren eigenen Rhythmus! Tomi lief es heute ganz gut und dank den Daten seines SRM’s konnten wir schön nach den Drehzahlen unserer „Motoren“ fahren und somit nicht überdrehen!

Der Anstieg zog sich elend in die Länge und die Beine brannten immer mehr! Während den gesamten 1800 Hm auf 20 Km gab es nicht einmal eine Möglichkeit, um wenigstens für ein paar Umdrehungen zu entlasten! Vorne weg waren Topeak, Centurion 1, Bulls 1, Specialized und das heute sehr stark fahrende Simplon Team. Obwohl wir damit auf dem 6 ten Rang fuhren, liessen wir uns nicht aus dem Konzept bringen und konzentrierten uns weiter auf unseren Rhythmus. Erst im Schlussteil des Anstieges sahen wir, dass sich vorne die Gruppe zersplittert und mind. zwei Teams den Anschluss verloren hatten! Endlich, nach über 1,5 Std. Schinderei folgte die erste Abfahrt. Die Aussicht und der flowige Trail war schlicht genial und etwas vom besten, was ich bei einer Transalp je gefahren bin!

Nach kurzer Zeit in der Abfahrt tauchte plötzlich Specialized vor uns auf. Sie hatten einen Defekt erlitten und auch das Leader Team (Bulls) lag nicht weit vor uns. Als nach der Abfahrt die nächste Verpflegung kam, hatten die Bullen bereits ihr Laufrad gewechselt (erlitten in demfall ebenfalls einen Defekt) und somit waren wir an ihren Hinterrädern. Specialized hatte etwas Rückstand und somit drückte Bulls mächtig aufs Gas, denn es folgten 5 „angenehme“ Km hinauf zum Würzjoch! Angenehm wäre die Steigung, da sie auf Asphalt war und nicht sonderlich steil! Bei dem mörderischen Tempo, welches Urs Huber vorlegte, bissen wir uns jedoch fast die Zähne aus, hehe! Doch Specialized konnte dadurch die Lücke nicht mehr schliessen und in der folgenden super schnellen Abfahrt auf Schotter holten wir auch das Team Simplon ein. Nun lag das Podest also wieder drin, doch es stand noch der letzte Anstieg bevor!

Bei diesem kam dann wieder einmal der Spruch, je steiler desto geiler zum tragen! Vor zwei Jahren hatte ich mit Huber den Grundstein zum Transalpsieg auf diesem Abschnitt gelegt und auch heute war dieser extrem steile Anstieg Scharfrichter. Obwohl ich diese steilen Anstiege aufs Gröbste hasse, konnten wir uns von unseren Begleitern lösen. Tomi kam richtig gut hinauf und stach gut 20 Sek. vor mir in die Abfahrt. Zum Glück konnte ich ebenfalls ein paar Sekunden zu unseren Verfolgern retten und diese wollte ich dann bis ins Tal hinunter ausbauen! Doch als ich unten ankam, war kein Tomi in Sicht und als ich mich an der Strecke nach ihm erkundigte, hatte ihn niemand vorbei fahren sehen. What a Fuck dachte ich nur noch!!

Ich nahm raus und schaute zurück. Ich hatte ihn ja nie überholt, doch dann schoss er zum guten Glück im nächsten Moment um die Kurve, er hatte sich für kurze Zeit verfahren! Mir fiel sprichwörtlich ein Stein vom Herzen und nun gab es nur noch eine Richtung! Volle Kanone bis ins Ziel! Vor uns lagen noch 4 Km und 200 Hm und der Blick zurück war nicht gerade angenehm! Denn gut 20 Sek. hinter uns schossen uns die „Bullen“ hinterher und da ich über Hubers Stärke auf solchem Terrain genügend Erfahrung habe, vermutete ich nichts gutes. Wir gaben alles, was wir noch auf die Pedale brachten und tatsächlich, der Abstand blieb gleich und somit sicherten wir uns den zweiten Podestplatz!

Damit sind wir natürlich super glücklich! Die ersten 2 Teams waren auch heute wieder unerreichbar für uns, doch in der Gesamtwertung konnten wir bis auf 40 Sekunden auf den 4 ten Gesamtrang aufschliessen! Der heutige Tag hat uns erneut gezeigt, wie sehr es sich lohnt, stets an die Möglichkeit zu glauben und bis zuletzt zu kämpfen! Wir freuen uns auf Morgen! Gibihm!

 

14.07.2013 Rang 5 auf der zweiten Etappe der Craft Bike Transalp!

Obwohl es gestern ein hartes Finale war, fühlten wir uns beim Einfahren beide ziemlich gut! Die heutige Etappe mit 103 Km und 2400 Hm hatte ich noch in guter Erinnerung. Vor zwei Jahren mussten wir am ersten Berg (Pfitscherjoch) durch den matschigen Schnee stampfen! Dem war heute zum Glück nicht so und wir konnten unter strahlend blauem Himmel und bei idealen Temperaturen zur Etappe starten! Die ersten Kilometer führten auf einer breiten Hauptstrasse ins Tal hinein. Erst nach 16 Km kam die erste Engstelle, bei der es einen schmalen Singletrail hinauf ging! Im Vorfeld der Etappe hofften wir, dass es evtl. eine „Überführungsetappe“ geben und das Tempo nicht so hoch sein würde. Dem war jedoch nicht so und das Team Bulls 1 drückte schon nach kurzer Zeit mächtig aufs Gas. Die grosse Gruppe splitterte sich schlagartig auf und nach kurzer Zeit hatte auch Tomi etwas Mühe, den Anschluss zu halten. Während sich Bulls 1, Centurion 1, Topeak und Specialized auf und davon machten, suchten wir dahinter einen guten Rhythmus und erreichten den ersten Gipfel (Pfitscherjoch) des heutigen Tages an 5 ter Stelle. Mit uns waren zu jenem Zeitpunkt auch noch zwei andere Teams und da die Lücke nach vorne zu gross war, riskierten wir in der super schnellen Abfahrt nicht mehr so viel wie gestern.

Im folgenden Flachstück füllte es unsere Gruppe noch mit weiteren Teams auf und gemeinsam nahmen wir die nächsten 40 Km in Angriff. Bis Km 84 führte die Etappe auf dem schnellen Radweg das Pfischtertals via Stilfes & Mittewald bis kurz vor Brixen. Obwohl die Gruppe ziemlich gross war, beteiligte sich ausser Udo Bölts niemand an der Führungsarbeit. Da ich mich sehr gut fühlte, war mir das egal und so konnte ich ein anständiges Tempo anschlagen. 15 Km vor dem Ziel folgte dann noch ein gut 300 Hm langer Anstieg. Ich hoffte, dass sich Tomi auf der Fläche ein wenig erholen konnte und so machte ich erneut Tempo. Schon nach wenigen Metern konnten uns nur och Bulls 2 und die Masters-Leader folgen und nach der Hälfte des Anstieges waren wir schlussendlich alleine auf Rang 5. Danach folgte noch eine coole, flowige Abfahrt und leider noch ein paar giftige Gegensteigungen! Unmittelbar vor dem Ziel schossen wir auch noch an einer Abzweigung vorbei, da das Schild versteckt an einem Baum hing. Mitten in einem Rebberg war dann der Weg zu Ende und wir mussten wieder zurück! Dieser Zwischenfall kostete uns leider noch einiges an Zeit (mind. 1-2 Min.), da die folgenden Teams die Abzweigung jedoch auch verpassten, konnten wir den 5 ten Rang sicher ins Ziel fahren!

Nun liegen wir auch in der Gesamtwertung auf Rang 5. Mit der heutigen Leistung sind wir trotzdem sehr zufrieden. Wir haben beide gekämpft und alles versucht, um den Anschluss zu halten. Heute waren die 4 Teams einfach stärker, doch die Transalp hat erst so richtig begonnen und schon Morgen steht eine knüppelharte Etappe bevor! Wir freuen uns darauf und sind gespannt, wozu es Morgen reicht! Für mich persönlich das Wichtigste ist im Moment, dass ich endlich wieder schmerzfrei Radfahren kann!

keep on pushing hard!

13.07.2013 Rang 3 auf der ersten Etappe der Craft Bike Transalp!

Je mehr man leiden und kämpfen muss, umso grösser ist danach die Zufriedenheit im Ziel! Heute war genau so ein Tag, wir mussten an unsere Grenzen und teilweise darüber hinaus. Solche Momente und Rennsituationen sind extrem hart, das Laktat schiesst durch die Beine und es tut saumässig weh. Doch genau diese Bereitschaft muss man bei einem Etappenrennen im Team mitbringen und für den „Kampf“ bereit sein! Wir waren bereit und die Belohnung dafür, erhielten wir heute mit dem ersten Podestplatz auf der ersten Etappe!

Um 9 Uhr wurden wir in Mittenwald ins Rennen geschickt! Zu Beginn war noch alles sehr ruhig, denn der Streckenverlauf war die ersten 20 Kilometer nicht gerade selektiv! Doch nach dieser ruhigen Rennphase folgte der erste Anstieg und da war es das Team BULLS mit Huber & Platt, welches das Zepter in die Hand nahm und so mächtig Dampf machte! Die bis dahin grosse Spitzengruppe dezimierte sich somit innert wenigen Minuten auf die favorisierten 6-7 Teams. Kurz vor dem Gipfel stürmten die „Bullen“ allen davon und fuhren die restlichen 80 Km alleine bis ins Ziel. Eine super starke Vorstellung, denn dahinter ging im weiteren Verlauf auch so richtig die Post ab. Wir schossen auf Rang 5 liegend in die erste Abfahrt, hatten allerdings schon über eine halbe Minute Rückstand auf die nächsten. Wir blieben trotzdem ruhig und konnten die Lücke ziemlich schnell wieder schliessen. Nun waren wir mit Specialized, Topeak, Centurion 1 & 2 sowie Bulls 2 eine starke Verfolgergruppe. Obwohl das Tempo hoch war, verloren wir weiter zeit auf die Führenden!

Nach der ersten Abfahrt folgte ein kurzes Flachstück, bevor der zweite Anstieg auf uns wartete! Das Plumsjoch, eine unglaublich schöne Strecke, doch Zeit zum geniessen hatten wir wenig! Schon nach den ersten Kehren mussten wir einsehen, dass wir dem Tempo der Gruppe nicht folgen konnten. Trotzdem pushten wir uns gegenseitig, denn wir waren uns sicher, dass wir um jede Sekunde kämpfen müssen und wir in der Abfahrt vlt wieder aufschliessen würden. Doch bis zum Gipfel zersplitterte es noch die ganze Gruppe und so stachen Topeak & Specialized gut 2 Min. vor uns in die Abfahrt. Dahinter folgte Bulls 2, doch Böhme erlitt schon nach kurzer Zeit einen Reifendefekt und fiel zurück. Wir nahmen die Abfahrt gut 30 sek. hinter Centurion 1 in Angriff und konnten auch diesmal Zeit gut machen und die Lücke schliessen. Nun folgte ein weiteres Flachstück dem Achensee entlang und da gab es nur eines, volle Kanne! Unser Rückstand auf Rang 2 & 3 betrug eine gute Minute. Doch gegen Top-Leute wie Lakata & Sauser Zeit gut machen, ist sicherlich nicht gerade eine leichte Aufgabe. Trotzdem harmonierten wir mit Kaufmann & Käss ganz gut und zu jenem Zeitpunkt lag ja nochmals eine kurze Abfahrt vor uns. Diese fuhr ich dann mit vollem Risiko und als so langsam aber sicher immer noch eine Staubwolke in der Luft hing wusste ich, dass wir der Gruppe ziemlich nahe sind!

Unten im Tal angekommen, da tauchte die 4 er Gruppe unmittelbar vor uns auf. Doch nun sah auch Lakata, dass wir aufschliessen würden und machte richtig Tempo! Wir gaben alles und Käss konnte die Lücke tatsächlich schliessen! Somit waren wir wieder im Geschäft um einen Podestplatz, doch es lagen noch über 30 Kilometer hinein ins Zillertal vor uns! Da wir nun 8 Fahrer waren, konnten wir extrem viel Zug aufbauen und dank des Rückenwindes, flogen wir förmlich das Zillertal hinein! Doch auch auf diesem Terrain kann man ein Rennen super hart machen und so waren wir voll Limit! Gegen Ende des Rennens ging uns auch noch der „Sprit“ (Wasser) aus, doch wir waren nicht die einzigen, die leiden mussten! 5 Km vor dem Ziel fiel Specialized aus dem Windschatten und somit waren wir noch 3 Teams für die verbleibenden 2 Podestplätze! Den Sprint konnte ich schliesslich nach einem harten Fight gewinnen und da Tomi nach den beiden Centurion, jedoch vor dem Topeak Team rein kam, konnten wir uns den 3 ten Rang sichern!

Damit sind wir natürlich super zufrieden. Unser Kampf mit den Sekunden hat sich voll ausbezahlt, denn wären wir nur 10 Sekunden später im Tal gewesen, hätten wir den Anschluss nicht mehr herstellen können! Der heutige Tag gibt viel Motivation für die kommenden Tage und auch für die Stimmung im Team ist dieser Start sicherlich sehr gut! Let’s go on!

Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle noch an das Sporthotel Manni in Mayrhofen! Dank der grosszügigen Unterstützung können wir heute wie die „Fürsten“, haha… übernachten!

www.sporthotel-manni.at

 

12.07.2013 Craft Bike Transalp!

Gestern Donnerstag reiste ich mit dem gesamten Transalp-Team nach Mittenwald! Genau an die Stätte, bei der ich vor zwei Jahren in ein unvergessliches Rennen startete und am Ende gewinnen konnte! Die Transalp ist eines meiner Lieblingsrennen, zum einen konnte ich hier schon viele schöne und grosse Erfolge feiern. Zum andren durfte ich hier jedes Mal bei meinen bisherigen 3 Starts unzählige viele schöne Momente erleben, tolle Leute kennen lernen (auch meine Freundin, hehe), super schöne Landschaften und Ortschaften entdecken und vor allem viel Spass haben!

Dieses Jahr stehe ich mit einem neuen Teamkollegen am Start! Mit Thomas Stoll (BiXS) werde ich mit einem sehr erfahrenen Transalp Fahrer ins Rennen gehen! Thomi konnte das Rennen 2009 gewinnen und stand letztes Jahr in Riva als Gesamtzweiter neben mir auf dem Podest! Gemeinsam werden wir versuchen, an unsere Erfolge anzuknüpfen und unser Bestes geben! Das Team funktioniert bereits bestens und die Vorbereitungen waren perfekt und bis ins letzte Detail durchdacht.

Morgen werden wir zur ersten Etappe von Mittenwald nach Mayrhofen (erneut ins Zillertal) über 110 Km und 2100 Hm starten! Die Besetzung ist dieses Jahr sehr stark aber auch ausgeglichen, womit es sicherlich bis zum Ende hin kurze Abstände und harte Positionskämpfe geben wird! Wir sind bereit zum „leiden“ und „kämpfen“ und freuen uns auf die Herausforderung!

Gestern Abend wurde ich kurz nach dem Einschlafen um 22.30 Uhr noch aus dem Schlaf gerissen! Die Kontrolleure aus der Schweiz machen wenigstens ihren Job seriös, denn in all meinen vergangenen Rennen bei der Transalp war ich nie einem Kontrolleur begegnet. Nachdem ich ein wenig meines Blutes und Urin abgegeben hatte, konnte ich dann um Mitternacht doch noch in mein Bett kriechen!

 

Bild by www.sportograf.com

08.07.2013 Zillertal Bike Challenge! Training, Zuversicht, Enttäuschung!

Mit einem lauten Zischen und einer riesigen Sauerei durch die auslaufende Dichtungsmilch verabschiedete ich mich gestern auf der letzten Etappe bereits am ersten Berg aus der Spitzengruppe! Einmal mehr musste ich eine Enttäuschung wegstecken und mich anschliessend alleine im Nirgendwo ins Ziel „pushen“! Doch alles der Reihe nach….

Nach der WM und den zwei Tagen im Schwarzwald packte ich bereits am Donnerstag wieder das Wohnmobil und reiste ins Zillertal. Das dreitägige Etappenrennen über ca.150 Km und gut 8000 Hm hatte ich schon lange in meine Vorbereitung auf die bevorstehende Transalp geplant. Es war für mich eine neue Erfahrung, ohne Ambitionen in ein Rennen zu gehen. Vielmehr wollte ich das „gute Gefühl“ wieder finden und somit Zuversicht und Selbstvertrauen tanken. Die letzten Wochen waren ein stetiges auf- & ab und deshalb war es für mich wichtig, dass ich den Spass und die Freude an der ganzen Sache wieder finden würde. Ich hoffte, dass mir die wunderschöne Kulisse in der Bergwelt des Zillertales genau diese Faktoren vermitteln würden und ich anhand des Rennens nochmals zu einer guten Vorbelastung komme! So startete ich für einmal ohne Rangziele und somit ohne Druck am Freitag Morgen zur ersten Etappe über 73 Km und knapp 3000 Hm.

  1. Etappe: Die Etappe wurde ziemlich schnell gestartet und führte gleich nach dem Start einen gut 1000 Hm langen Anstieg hoch. Ich merkte schnell, dass mir das Tempo der Spitze zu hoch war und fuhr danach meinen eigenen Rhythmus. Somit war ich praktisch das ganze Rennen alleine unterwegs und hielt mich dabei genau an den Zahlen meiner Pulsuhr fest, damit die Belastung dem gesetzten Ziel entsprach. Leider wurden wir auf dem letzten Berg noch ganz ordentlich verregnet und somit kriegten wir auch bei diesem Rennen wie immer in diesem Jahr einen nassen A….! Schlussendlich reichte es zum 8 ten Rang.
  2. Etappe: Die zweite Etappe wurde aufgrund des Schnees auf dem Gipfel verkürzt. Somit blieb nur noch ein 1800 Hm langer Aufstieg am Stück, gefolgt von einer ebenso langen Abfahrt zurück ins Tal und 15 flachen Kilometern bis ins Ziel. Meine Beine fühlten sich schon sehr viel besser an und ich konnte lange mit der Spitzengruppe mithalten. Erst im obersten Teil verlor ich kurz den Kontakt, konnte danach den Rückstand allerdings bis zum Gipfel konstant bei 20-30 Sekunden halten. Das Ziel erreichte ich schlussendlich auf Rang 5.
  3. Etappe: Das Höhenprofil auf der Schlussetappe verbreitete sicherlich schon so manch einem Fahrer bereits im Vorfeld etwas Kopfzerbrechen. Auf 51 Km galt es rund 3000 Hm zu klettern! Zuerst folgte ein 1500 Hm langer Anstieg, dann eine kurze Abfahrt und schliesslich führte der Schlussanstieg beinahe senkrecht hinauf zum Hintertuxer Gletscher! Ich fühlte mich gut und als Daniel Geismayr schon nach wenigen Metern attackierte versuchte ich, seinem Tempo zu folgen. So fuhr ich ein gutes Stück vor der Spitzengruppe her, doch da mein Vorsprung nach ein paar Km nicht sonderlich grösser wurde, nahm ich wieder raus und schloss mich dem Tempodiktat des Centurion-Teams an. Doch schon nach wenigen 100 Metern in der Gruppe sah ich mich mit einer anderen Beschäftigung konfrontiert, als die Hinterräder der Spitze zu halten. Dass ich auf einem ganz normalen, 2 Meter breiten Kiesweg einen 1cm langen Schnitt auf der Lauffläche meines Vorderreifens kassierte, ist wohl einfach nur ganz grosses Pech! Aufgrund der Tatsache, dass es ja „nur“ ein Trainingsrennen war, blieb ich diesmal relativ ruhig! Ich war einzig enttäuscht, dass ich nicht um ein gutes Tagesergebnis mitfahren konnte. Da ich vor dem Start noch meinen Patronenaufsatz Teamkollege und Gesamtsieger Hansueli Stauffer gab, musste ich die ganze Luft von Hand reinpumpen! Dies dauerte natürlich seine Zeit und als es dann endlich weiter ging, da hatte mich schon das halbe Feld überholt. Auf dem restlichen Weg bis ins Ziel konnte ich wenigstens ein wenig die super Aussicht geniessen. Das nach dem Überqueren der Ziellinie unzählige Skifahrer mit kompletter Ausrüstung den vielen Bikern „im Weg“ standen, war ein lustiger Anblick. Das Ziel war nämlich auf dem Tuxer Ferner Haus auf 2660 m.ü.M., genau da, wo sich die „Sommerskifahrer“ beieilen, um die nächste Gondel auf den Gletscher zu erwischen! Im Tagesergebnis reichte es nur noch zu Rang 15 und in der Gesamtwertung kam ich auf den 8 ten Schlussrang.

Mit den vergangenen 3 Tagen bin ich mehr oder weniger zufrieden. Klar würde ich bei solchen Rennen gerne ganz vorne mitfahren und es tat auch ein wenig weh, dies zu akzeptieren. Im Moment und im Hinblick auf die kommende Transalp war es sicherlich die beste und sinnvollste Entscheidung, für einmal nicht ans Limit zu gehen. Das allerschönste war, dass ich das erste Mal seit langer Zeit komplett schmerzfrei fahren konnte! Die Einstellungs- Veränderungen haben sich somit gelohnt und ich hoffe nun, dass es bei der Transalp so weiter geht!

Ich möchte mich an dieser Stelle beim Veranstalter der Zillertal Challenge ganz herzlich für den tollen Event bedanken!

Dass sich meine Freundin den Sieg bei den Frauen geholt hat, freut mich ganz besonders! Somit hatten wir doch noch ein erfolgreiches Rennwochenende und konnten auf 3 schöne Tage im Zillertal anstossen!

 

03.07.2013 Leistungstest in der Gesundheitsklinik auf dem Feldberg!

Das „verkorkste“ WM-Rennen lies mir lange keine Ruhe und deshalb war ich sehr froh, dass ich am Dienstag in den Hochschwarzwald zum Leistungstest fahren durfte! Im Rahmen einer Radsportwoche des Tour-Teams (http://www.tour-team.de/)  wurde ich zu einer gemeinsamen Radtour sowie einer umfassenden Leistungsdiagnostik eingeladen! Ziel neben meiner persönlichen Auswertung war vor allem der Austausch mit den ambitionierten Radsportlern über meinen Profi-Trainingsalltag! Radsporttrainer Mathias Nothegger (http://www.nom-training.com/deutsch.html) und Dr. med. M.Theissen empfingen mich herzlich in der Gesundheitsklinik (http://www.gesundheitszentrum-feldberg.de/) ganz oben auf dem Feldberg. Hier galt es dann, wieder einmal einen Kampf gegen den öhm sorry…. „verfluchten“ Ergometer zu führen. Dies gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, denn es ist schon im Vorfeld klar, dass man den „Kampf“ gegen die Maschine verlieren wird! Dies ist zusätzlich jedes Mal mit etwas Schmerzen und vor allem total sauren „Haxen“ verbunden! Quäl dich, du Sau! Dieser legendäre Spruch von Udo Bölts kommt hier sprichwörtlich zu Tage! Auch wenn es noch so unangenehm ist sind die Ergebnisse super wichtig, da sie anschliessend die Grundlage für ein zielgerichtetes Training sind!

Ein solcher Test funktioniert ganz einfach. Gestartet wird bei 100 Watt und alle 3 Minuten wird der Widerstand um 30 Watt erhöht! Dabei wird bei jeder Stufe das Laktat gemessen und die Pulswerte genau aufgezeichnet. Dies geschieht solange, bis der Fahrer seine maximale Leistungsfähigkeit erreicht hat und bei seiner kompletten Erschöpfung angelangt ist. Somit erhält man eine ideale Auswertung der Trainingszonen, verbunden mit den dazugehörigen Puls & Leistungswerten (Watt). Durch Wiederholungen dieser Tests können Fortschritte und Fitnesszustand im Verlauf der Saison exakt verfolgt und verglichen werden!

Die Auswertungen waren für mich dann sehr erfreulich und ich erhielt die Bestätigung, dass es um meine Form eigentlich gar nicht so schlecht stehen würde! Mit ein paar Einstellungsänderungen versuche ich nun, die Rückenschmerzen in den Griff zu kriegen und vlt. ist nach diesem Test auch wieder einmal mein Kopf frei von sämtlichen Dunklen Gedanken!

Übernachten durfte ich dann im Seminarhotel Sonnenhof (http://www.seminarhotel-sonnenhof.de/) , wo ich eine super Gastfreundschaft geniessen durfte! Die geplante Radtour fiel dann leider sprichwörtlich ins Wasser, denn der Regen fiel fast am Stück vom Himmel und auf einen nassen A.. hatten zum Glück niemand Lust! Mehr zum Projekt des Trainingsgebietes im Schwarzwald werde ich Euch in ein paar Tagen bekannt geben! Es waren auf jeden Fall zwei super und sehr hilfreiche Tage und ich blicke nun wieder zuversichtlich auf die bevorstehende Transalp! Ein grosses Dankeschön bereits jetzt an dieser Stelle an Mathias Nothegger und Markus Theissen für ihre Bemühungen!

Nun reise ich bereits am Donnerstag Nachmittag weiter ins Zillertal! Dort werde ich am Freitag zur ersten Etappe der Zillertal Challenge http://www.zillertal-bikechallenge.com/ starten! Wie es mir dabei ergeht, erfahrt ihr auf meinem Blog!

Ich freue mich auf die kommende Zeit! Kette rechts!

 

29.06.2013 Grosse Enttäuschung bei der WM in Kirchberg AT!

Abgeschlagen, mit rund 37 Minuten Rückstand auf den Sieger kam ich auf dem 45 ten Rang ins Ziel. Das WM Rennen, auf das ich mich eigentlich so sehr gefreut habe und ich mir viel vorgenommen hatte, wurde für mich eine riesige Enttäuschung! Das ganze Rennen war für mich eine Qual und bei jeder Verpflegungsstelle mit den vielen Zuschauern kämpfte ich gegen die Tränen. Aufgeben ist immer die einfachste und bequemste Lösung und auch wenn ich bereits am zweiten Berg vor Rückenschmerzen kaum noch auf dem Bike sitzen konnte, kämpfte ich mich über die volle Distanz und fuhr das Rennen zu Ende. Im Ziel konnte ich meine Enttäuschung nicht verbergen und auch danach brauchte ich lange, bis ich mich wieder einigermassen fangen konnte!

Nach dem 4 ten Rang beim Black Forest am vergangenen Sonntag reiste ich am Dienstag zuversichtlich nach Kirchberg. Die 4 Tage nutzte ich gemeinsam mit den Kollegen der Schweizer Nationalmannschaft, um mich optimal auf das WM Rennen vor zu bereiten. Trotz der vielen Regenschauer und der Kälte konnte ich noch gut auf der Strecke trainieren und auch die Ruhezeiten kamen sicherlich nicht zu kurz. Selten zuvor hatte ich mir vor einem Rennen so viel Zeit für mich selber gegeben und als ich mich am Samstag Morgen zum Aufwärmen aufs Bike setzte, da fühlte ich mich erholt und war bereit fürs Rennen.

Die Liste der Top Fahrer war wahrscheinlich bei einer Marathon WM noch nie so lange, wie in diesem Jahr und mir war klar, dass auf dieser super harten Strecke über 95 Km und 4400 Hm extrem viel passieren würde. Da ich vor der WM keine Rennen der UCI World Serie gefahren bin, startete ich mit der Nummer 99 ziemlich weit hinten im Feld. Die ersten 8 Kilometer führten flach bis zum ersten Anstieg und da wollte ich unbedingt vorne sein. Obwohl das Tempo von Beginn weg sehr hoch war gelang es mir optimal, mich nach vorne zu kämpfen. So bog ich an ca. 15 er Stelle in den Berg. Doch statt die Position zu halten tat ich mich schon vom ersten Meter an sehr schwer und verlor rasch einige Positionen. Ich hatte mir schon vor dem Rennen vorgenommen, dass ich am ersten Berg meinen eigenen Rhythmus fahren wollte, da ich mir sicher war, dass ich mit einer starken zweiten Rennhälfte noch viele Plätze gutmachen würde. Während sich eine grosse Spitzengruppe bildete, fuhr ich etwas dahinter mit bekannten Gesichtern wie Böhme & Dietsch mein Tempo. Im obersten Teil wurde die Strecke dann immer steiler und viele Fahrer schoben ihr Bike sogar hinauf. Da ich zuvor nicht am Limit fuhr, konnte ich die super-steilen Wiesen Rampen hinauf drücken und so zur nächsten Gruppe aufschliessen. Nun erlebte ich den einzigen Höhepunkt des gesamten Rennens, denn gemeinsam mit Top-Favorit und Bike-Superstar Kulhavy fuhr ich über die kurze Fläche nach dem ersten Anstieg. Während Kulhavy anschliessend das Rennen aufgab, konzentrierte ich mich auf die folgende Abfahrt. Ich fühlte mich gut und konnte zu einer weiteren Gruppe aufschliessen und nach einem kurzen Zwischenteil folgte der zweite lange Anstieg. Genau hier wollte ich meinen Rhythmus erhöhen und weiter Plätze gutmachen und mich so wie vor einer Woche aufbauen. Doch es kam genau anders rum!

Statt zuzulegen verkrampfte sich nun mein Rücken immer mehr und ich war nicht mehr in der Lage, richtig Druck zu geben. In meinem Kopf war das reinste Wirrwarr und ich flog vollends aus dem Konzept. Statt aufzuholen verlor ich immer mehr Plätze und obwohl ich es doch so sehr wollte, war ich nicht im Stande, weder an einem Fahrer dran zu bleiben, noch zuzulegen. Die Rückenschmerzen waren so stark wie selten zuvor und Erinnerungen an Riva kamen hoch. Schon dort hatte ich das ganze Rennen gelitten, doch damals konnte ich wenigsten noch irgendwie Druck aufbauen. Heute gelang mir dies auch im weiteren Verlauf des Rennens nicht mehr. Ich war zu keinem Zeitpunkt in der Lage, an mein Limit zu gehen, geschweige denn, darüber hinaus. Im letzten Anstieg lief es mir dann doch noch ein wenig besser und bis ins Ziel konnte ich mich noch um 5 Positionen verbessern. Der 45 Rang ist sicherlich nicht das Resultat, das ich mir vorgestellt habe und es wird eine Weile dauern, bis ich dieses Rennen verarbeitet habe.

Vor einem Jahr fuhr ich ebenfalls ein einsames Rennen, doch damals war ich auf derselben Strecke rund 12 Minuten schneller unterwegs! Dass ich körperlich nach dem Rennen auch gar nicht richtig kaputt war zeigt mir deutlich, dass ich heute nicht an meine Grenzen gehen konnte und es irgendwo eine Blockade gab, die mich so stark behindert hatte! Trotz allem war es eine schöne Zeit und ich möchte mich bei der gesamten Nationalmannschaft, den Fahrern, den vielen Fans und vor allem den Betreuern ganz herzlich für die tolle Unterstützung bedanken!

Siege und Niederlagen gehören zum Sport und in diesem Geschäft sind diese Momente oftmals nah beisammen! Der Mensch ist keine Maschine und nicht einmal der zurzeit grösste Sportler (Roger Federer) ist in der Lage, jedes Mal sein volles Potential auszuschöpfen. Auch wenn es im Moment extrem hart ist und weh tut, versuche ich nun den Fokus wieder nach vorne zu richten und dieses Rennen abzuhaken!

 

24.06.2013 Rang 4 beim Black Forest Ultra Marathon in Kirchzarten! Ein kleiner „Krimi“ im Schwarzwald! Viel Spass bei der Räubergeschichte!

Die Aussicht von der Tribüne aus ist wie bei einem grossen Openair und schlicht einmalig. Das ganze Sport-Stadion von Kirchzarten ist stets voller zufriedener Biker (diesmal waren es über 5000 Teilnehmer) und die Siegerehrung wird per Grossleinwand (oberhalb des Podiums) übertragen, damit auch die Zuschauer auf den hinteren Plätzen die Ehrungen verfolgen können. Bislang bin ich schon viermal beim Black Forest gestartet und jedes Mal schaffte ich den Sprung aufs Podest. Auch dieses Mal war für mich klar: Bei dieser grossen Show wollte ich wieder dabei sein!

Das Starterfeld war allerdings sehr stark und das Team Bulls schickte beinahe die komplette Mannschaft ins Rennen. Dazu kamen die Centurion Fahrer Kaufmann & Käss sowie der Lokalmatador und Vorjahressieger Bettinger. Nach einer super Nacht im Wohnmobil (ich schlief wie ein Baby), wurden wir um 7.30 Uhr auf den langen Weg über 116 Km und 3150 Hm geschickt. Zum Glück war es trocken, doch der Blick in die weiten Hügelzüge des Feldberges verriet nichts Gutes! Zudem waren mir die Erinnerungen an 2011, als wir von einem eiskalten Hagel und Eisregen-Gewitter überrascht wurden, noch ziemlich präsent. Diesmal sorgte ich vor und zog mich dementsprechend warm an.

Nach ein paar flachen Kilometern am Anfang folgte der erste, gut 15 Kilometer lange und 800 Hm umfassende Aufstieg. Zu Beginn war das Tempo noch ganz ok, doch dann legte Karl Platt die grosse Scheibe auf und machte richtig Dampf. Die Spitzengruppe wurde immer kleiner und reduzierte sich schlussendlich auf 5 Fahrer. Ich war der Letzte, der um den Anschluss kämpfte und kurz vor dem Gipfel gab ich diesen auf und nahm raus. Zu gross war die Unsicherheit über meine Form und auch das Selbstvertrauen ist nach dem Rennen in Estavayer verloren gegangen. Dort hatte ich so fürchterlich den „Parkschein“ gezogen, nachdem ich zu lange im roten Bereich gefahren bin. Obwohl es mir im Training danach wieder sehr gut lief, wollte ich heute dieses Risiko nicht eingehen. Da nach dem Anstieg ein schneller und ziemlich langer Abschnitt mit wenigen Höhenmeter folgte, entschloss ich mich auf die nächste Gruppe zu warten. Dies dauerte eine ganze Weile und in der Zeit kam bei mir die erste Enttäuschung hoch. Ich stellte mir vor, wie an der Spitze die beiden Bulls Platt & Huber, sowie Kaufmann & Käss für Tempo sorgten und da auch noch Kreuchler von Simplon dabei war, fuhr mir das komplette Podest schon nach 1 Rennstunde davon!

Nach 1 Minute trödeln kam dann eine 5 er Gruppe und mit Böhme & Bettinger waren zwei sehr starke Fahrer dabei. Mit gemeinsamer Tempoarbeit konnten wir den Rückstand während den gut 20 coupierten Kilometern konstant bei 1 -1,30 Minuten auf die Spitze halten. Nun folgte ein weiterer längerer aber extrem steiler Anstieg und da rückte die Spitze in unser Blickfeld. Ich drückte mächtig aufs Tempo, doch die Lücke war einfach zu gross. In der folgenden Abfahrt riskierte ich viel und als wir unten waren, da sah ich, dass sich 3 Fahrer an der Spitze absetzen konnten. Dies gab mir extrem viel Motivation und als nach Rennhälfte der nächste steile Anstieg folgte, pushte ich so fest ich konnte. Irgendwie fühlte ich mich immer besser und mit jedem Kilometer wuchs mein Selbstvertrauen. So kam es, dass ich mich von meiner Gruppe lösen konnte und mich alleine auf die Verfolgung der Spitze machte. Doch nach dem Anstieg folgte ein weiteres Zwischenstück und da es nun so richtig anfing zu regnen und winden, nahm ich wieder raus und so holten mich die andern wieder ein.

Nach einer Weile schlossen wir zum Simplon Fahrer Kreuchler auf und somit lag das Podest wieder drin! Beim nächsten Anstieg war es dann endgültig um unsere Gruppe geschehen, doch diesmal war es Böhme, der mächtig aufs Tempo drückte und so konnte uns nur noch Friedrich Dähler folgen. 40 Km vor dem Ziel erreichten wir Todtnau und vor uns lag der letzte lange Anstieg. Ich fühlte mich immer noch super und als wir die berühmte und mit unzähligen Zuschauern gesäumte „Aftersteg“-Wand (200 Meter lange & gut 20 % steile Rampe) erreichten, versuchte ich mit einem Rhythmuswechsel davon zu kommen. Der lange Anstieg danach brachte erstmals wieder einen Überblick auf den Rennverlauf und so sah ich, dass wir nur knappe 2 Minuten Rückstand auf die Spitze hatten. Da stürmte Huber gerade von Platt & Kaufmann davon und eine knappe Minute vor uns fuhr Käss nun alleine hinterher. Durch die Tempoverschärfung fiel nun Böhme ab und es war nur noch Fridi bei mir. Gemeinsam konnten wir im Anstieg die Lücke zu Käss schliessen. Die Chancen auf ein Podestplatz standen somit schon ziemlich gut, doch bei der aktuellen Situation war immer noch ein Fahrer zu viel :D !

Es folgten 15 coupierte Km mit kurzen giftigen Anstiegen. Von hinten sah ich Böhme wieder näher rücken und so „kickte“ ich mit allem, was ich noch hatte, damit ich endlich davon kam. Nach ein paar Versuchen war es dann Fridi, welcher den Anschluss verlor und nun war ich mit Käss auf Rang 4 & 5 und somit meinem Ziel schon ganz nahe. Käss konnte ich nicht mehr abschütteln und so kam es zum Sprint um Rang 4. Diesen konnte ich dann für mich entscheiden und so erreichte ich nach 4,28 super spannenden Rennstunden das Ziel auf dem 4 ten Rang!

Mit diesem Resultat bin ich sehr zufrieden, denn es war sicherlich das Maximum, das ich heute erreichen konnte. Vor allem mit meinem Befinden über die ganze Distanz bin ich sehr glücklich und mit dem heutigen Tag konnte ich sehr viel Selbstvertrauen und Sicherheit gewinnen. Nach den vergangenen etwas schwierigen Wochen bin ich nun sehr froh, dass sich meine Arbeit mit dem Fokus auf die langen harten Rennstunden heute ausgezahlt hat und ich zuversichtlich auf die bevorstehenden Rennen blicken kann!

Ein grosses Dankeschön an meine Mama! Sie hat mich dieses Wochenende komplett alleine mit dem grossen Wohnmobil betreut!

Nun stehen 4 ziemlich intensive Wochen bevor und bereits am Montag Abend reise ich zuerst nach Rosenheim und dann am Dienstag nach Kirchberg, wo wir mit der Nationalmannschaft die letzten Vorbereitungen zur bevorstehenden Weltmeisterschaft vom kommenden Samstag treffen werden! Also, in nächster Zeit vorbeischauen lohnt sich, mit der WM, Zillertal Challenge und Transalp stehen viele grosse Rennen bevor! Keep on pushing hard!

 

16.06.2013 Rang 5 beim EKZ Cup Hittnau. Abschluss einer harten Trainingswoche.

Heute startete ich beim zweiten Lauf des EKZ Cups in Hittnau. Das Rennen bildete für mich der Abschluss einer intensiven und umfangreichen Trainingswoche, welche ich im Hinblick auf die bevorstehenden grossen Marathon-Rennen absolvierte. Dass ich bereits am Dienstag wieder richtig gute Beine hatte, stimmte mich zuversichtlich und bestätigte mir meine Analyse, dass mein „Einbruch“ an der SM eher ein Energie-Problem als die ausbleibende Form war. So konnte ich die ganze Woche gut trainieren und es kamen einige Pässe und viele Höhenmeter zusammen. Obwohl ich etwas müde war, wollte ich noch eine harte Rennstunde hinzufügen und dazu lag das Rennen in Hittnau genau richtig. Obwohl es das erste Mal in dieser Saison (ausser auf Gran Canaria) so richtig schön warm war, zeigte sich die Strecke noch immer sehr „matschig“. Leider musste somit ein Grossteil des langen Anstieges zu Fuss im knöcheltiefen Schlamm bewältigt werden.

Die Besetzung war ziemlich gut und mit der Weltnummer 4 Fabian Giger, stand sogar einer der zurzeit Besten Cross Country Fahrer weltweit am Start. Dazu war auch Jukka Vastaranta erneut dabei und auch Stefan Sahm nutzte das Rennen als harte Trainingseinheit. Obwohl ich in der ersten Runde noch gut mitkam, musste ich schon zu Beginn der zweiten feststellen, dass mir heute die Spritzigkeit fehlte und ich meinen eigenen Rhythmus fahren musste. Die Laufpassage sorgte schliesslich dafür, dass meine Beine einmal pro Runde so richtig kaputt gemacht wurden und ich somit nie richtig den Tritt fand. Den kleinen Fight unter den „Marathonfahrern“ konnte ich dann am Schluss für mich entscheiden und erreichte das Ziel schlussendlich auf dem fünften Rang.

Nun freue ich mich, dass es ab nächstem Wochenende endlich so richtig los geht mit der Marathon-Saison. Am Sonntag werde ich beim Black Forest in Kirchzarten an den Start gehen und danach steht bereits die WM vor der Türe! Bis zur Transalp geht es somit Schlag auf Schlag und das ist auch ganz gut so…… ich bin auf jeden Fall bereit für die vielen Herausforderungen! Let’s go!

 

09.06.2013 Grosse Enttäuschung an der SM in Estavayer….. alles gegeben, viel versucht, viel verloren!

Bei einer Schweizer Meisterschaft zählt eigentlich nur eines, eine Medaille. Und genau mit diesem Ziel reiste ich am Samstag nach Estavayer-le-Lac. Das die „Marathon“-Meisterschaft dieses Jahr im Rahmen der ELSA Bike Trophy in Estavayer ausgetragen wurde, führte unter uns Marathon-Fahrern schon im Vorfeld zu einigen Diskussionen. Den die Strecke mit ihren 60 Kilometer und einer Renndauer von knapp 2,5 Std. entspricht alles anderem als einem „Marathon“. Bei einer WM muss die Renndauer laut Reglement mindestens 4 Std. sein. Da mir der schnelle Kurs eigentlich liegt, freute ich mich im Vorfeld trotzdem auf die Titelkämpfe. Das einzige Fragezeichen hatte ich bezüglich meiner aktuellen Verfassung. Durch die Absage vom letzten Wochenende am Tegernsee gingen mir erneut wichtige Rennkilometer und damit Rennhärte verloren.

Während der Kurs am Samstag noch super schnell und abgesehen von ein paar Schlammlöchern sehr trocken war, setzte der starke Regen über die ganze Nacht der Strecke ziemlich zu. Um 12 Uhr fiel dann der Startschuss zur diesjährigen SM! Die Taktik war ganz einfach, alles versuchen und so offensiv wie möglich fahren! So reihte ich mich ganz vorne ein und als nach 5 flachen Kilometern die erste giftige Welle kam, konnte ich von der Spitze aus in den Anstieg fahren. Es war klar, dass sich schon nach dieser ersten Welle eine Spitzengruppe bilden würde und so musste ich um jeden Preis den Anschluss halten. Mein Teamkollege Stauffer schlug ein derart hohes Tempo an, dass schon alle anderen nur mir grösster Mühe folgen konnten. Nach einem kurzen Flachstück folgte der nächste steile Anstieg und der tiefe Waldboden forderte sehr viel Kraft und teilweise mussten wir sogar schieben. An der Spitze setzten sich Stauffer, Huber und Stoll bereits vom Rest ab. Ich biss mich am Hinterrad von Sauser fest und so erreichten wir bereits mit einer kleinen Lücke die Kuppe. Doch dann passierte mir das erste Missgeschick und mir fiel die Kette raus. Durch den vielen Dreck musste ich absteigen und die Kette von Hand wieder an ihren Platz bringen. Als ich wieder auf dem Bike sass, da waren nun auch Sauser und Huguenin weg. Es folgte ein weiteres Flachstück und da nahm ich bewusst Tempo raus und spekulierte auf den nächsten Anstieg, dass ich dort die Lücke wieder schliessen würde. Genau so war es dann auch und so konnte ich den Kontakt zu Sauser & Huguenin wieder herstellen. Von hinten kam auch noch Taramarcaz dazu und so waren wir eine starke 4 er Gruppe, die der enteilten 3 er Spitze hinterher preschte.

Nach ein paar Kilometern holten wir bei einer weiteren sehr steilen Rampe Huber ein und weiter vorne sahen wir, dass sich Stauffer auch von Stoll löste und alleine davon stürmte. Nach 18 Km erreichten wir die erste Verpflegung und da fiel die nächste Entscheidung. Huguenin musste abreissen lassen und im folgenden Waldabschnitt scherte auch Huber aus, da er beim Vorderreifen nachpumpen musste. Nun waren wir also nur noch zu dritt unterwegs und ich befand mich in einer komfortablen Situation, sodass ich keine Führungsarbeit machen musste. Dies war auch nicht nötig, denn Sauser drückte ununterbrochen aufs Tempo und ein paar Kilometer später hatten wir auch Stoll eingeholt.

Die Strecke war unglaublich hart, die Anstiege steil, der Boden tief und der viele Schlamm extrem kräftezehrend. Ich fühlte mich jedoch gut und konnte dem Tempowechsel von Sauser folgen, während Stoll das nächste „Opfer“ von seiner Pace war. Nun lag also nur noch Stauffer vor uns und ich fuhr genau da, wo ich sein wollte. Während Taramarcaz in den technischen Passagen sein Können als zweifacher Radquer Schweizermeister voll und ganz ausnützte, sprintete Sauser beinahe jede Welle hinauf. Nun bekam ich erste Schwierigkeiten, brachte aber keinen Gel mehr runter, da es mir sonst den Magen drehte. Da auch Taramarcaz allmählich Probleme kriegte, biss ich mich weiter an ihnen fest und hoffte, dass auch Julien bald dem Tempodiktat von Sauser zum Opfer fiel.

Leider kam es genau andersrum und nachdem ich ein paar Kilometer meinen Motor im Dunkelroten drehen liess, fiel ich nach knapp 40 Kilometer als erster ab. Es war ein unglaublich hartes Gefühl, die Medaillen davon fahren zu sehen im Wissen, dass ich keine Chance mehr haben würde, um nochmals aufzuschliessen. Ich nahm etwas raus und hoffte, dass ich mich wieder fangen würde. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Meine Beine fühlten sich an wie Blei und die ganze Power war weg. Zuerst überholte mich Huber, dann Huguenin, dann Stoll. Sie alle hatten schon vor mir überdreht, konnten sich jedoch wieder fangen. Kurz vor dem Ziel stürmte auch noch Buchli an mir vorbei. Es half alles nichts, meine Beine waren einfach zu und drehten nicht mehr. So kam ich komplett enttäuscht auf dem 8 ten Rang ins Ziel. Obwohl unsere Teambilanz sehr stark ausfiel, verlor auch Stauffer 200 Meter vor dem Ziel den Titel an Sauser, welcher in letzter Sekunde die lange Soloflucht noch abfangen konnte.

Wieso mir genau die Kraft ausging, weiss ich noch nicht genau. Ich habe heute alles versucht und es sah lange Zeit sehr gut aus. Leider hat es heute nicht sollen sein und dass ich am Ende noch so sehr zurück fiel, spielt eigentlich keine Rolle mehr. Denn mein Traum platzte nach 2/3 des Rennens. Die Enttäuschung ist im Moment noch sehr gross und bescherte mir eine beinahe schlaflose Nacht. Trotzdem muss ich das Rennen abhaken und nach vorne schauen. In zwei Wochen folgt das nächste grosse Rennen und ich freue mich, dann wieder bei einem richtigen „Marathon“ dabei zu sein!

Ein sehr grosses Dankeschön an dieser Stelle auch meinem Team und meinen Eltern. Es war das erste Marathon- Rennen in der Schweiz und es klappte alles auf Anhieb perfekt! Auch die kurze Transalp Besprechung mit meinem Teamkollegen Thomas Stoll und seinem Betreuer-Team liess bereits jetzt die Vorfreude auf das Saisonhighlight steigen!

 

02.06.2013 Das Rennen am Tegernsee wurde aufgrund des Hochwassers und der anhaltenden sehr starken Regenfällen abgesagt!

Regen, Regen und nochmals Regen! Eigentlich bin ich es dieses Jahr schon beinahe gewohnt, dass ich mit nassem A… nach dem Training nach Hause komme. So auch die letzten Tage. Vorfreude auf Bikerennen kommt da nicht mehr sonderlich auf, zumal ich vergangenes Wochenende nach der Schlammschlacht in Wetzikon mein Bike in komplette Einzelteile zerlegen musste, damit es wieder sauber wurde. Auf dieses Wochenende freute ich mich trotzdem schon sehr lange, denn das Bikefestival vom Tegernsee hatte ich nur in bester Erinnerung. Vor einem Jahr konnte ich das Rennen für mich entscheiden und die Veranstalter haben auch dieses Jahr schon im Vorfeld gezeigt, wie ein perfekt organisiertes Rennen auszusehen hat. Durch die anhaltenden Regen- & sogar Schneefälle rund um den Tegernsee wurden die Strecken bereits am Freitag auf die Hälfte der Normaldistanz verkürzt. Trotzdem reiste ich am Samstag motiviert nach Rottach-Eggern. Während der ganzen Fahrt schüttete es wie aus Kübeln und ich befürchtete nichts Gutes! Am Nachmittag erreichte ich das Hotel, welches nur wenige Meter neben dem See an wunderschöner Lage liegt. Die Gegend kenne ich durch die vielen Trainings von Rosenheim aus mittlerweile schon bestens und so bereitete mir der Anblick des Wasserstandes grosse Sorge. Der See war bereits randvoll und an der Promenade war das Wasser schon knapp vor dem Überlaufen. Eigentlich hätte ich zu jenem Zeitpunkt lieber das Wellness-Programm des Hotels in Anspruch genommen, doch zu einer guten Vorbereitung ist das Einfahren unerlässlich. So packte ich mich in die Vollmontur und fuhr zweimal um den Tegernsee, haha! Dabei regnete es weiterhin ununterbrochen und ich fragte mich, wo das ganze Wasser noch hin sollte!??

Als ich am Sonntag Morgen den Vorhang öffnete, da traute ich meinen Augen nicht. Es schüttete immer noch und so stellte ich mich auf 2 unangenehme Rennstunden ein. Exakt nachdem ich die Flaschen fertig geschüttelt und die Kleidung anziehen wollte, klingelte mein Telefon. Das Rennen wurde abgesagt! Die Enttäuschung war zuerst gross, doch nachdem ich sofort ins Auto gestiegen und zum Renngelände gefahren bin, verstand ich sämtliche Entscheidungen des Veranstalters. Dort, wo der See gestern an der Grenze des Überlaufens war, standen die ersten Häuser bereits über einen Meter im Wasser. Beim Festivalgelände drohte der Damm des direkt daneben fliessenden Flusses zu brechen und überall stand die Feuerwehr im Einsatz. Selbst wenn die Strecke befahrbar gewesen wäre, für mich kann man eine solche Veranstaltung schon von der moralischen Seite nicht durchführen. Wenn ein paar hundert Meter weiter entfernt die Menschen um ihre Häuser kämpfen, dann wäre es einfach ziemlich unangemessen, einen Freizeit-Event durchzuführen!

So fuhr ich schnell zurück ins Hotel und packte meine Sachen. Denn der Pegel des  Tegernsees stieg weiter an und an der einen Stelle war die Hauptstrasse bereits überflutet. Eine Stunde später wäre ich auf der Seite des Sees nicht mehr weggekommen. Leid taten mir vor allem die Veranstalter. Denn diese machten einen super Job und hatten sich so viel Mühe gegeben! Sicherlich keine leichte Entscheidung, einen solchen Event abzusagen, doch gestern war es auf jeden Fall der Richtige! Ich möchte mich an dieser Stelle trotzdem recht herzlich für die Bemühungen des Veranstalters bedanken! Die Reise werde ich nächstes Jahr gerne wieder machen und hoffe, dass wir in Zukunft alle vor solchen Wassermassen verschont bleiben!

Am Nachmittag beobachtete ich dann in Rosenheim eine weitere Machtdemonstration der Natur! Der Inn erreichte den Höchststand und sämtliche Auffangbecken waren geflutet! Da wo die Leute sonst Fussball spielen oder spazieren gehen, war alles unter Wasser und der Inn schwoll zu einer mehreren hundert Meter breiten Naturgewalt an. Am Abend wurde der Notstand ausgerufen, da durch weitere Nebenflüsse viele Nachbarorte und sogar ein Teil von Rosenheim selbst überflutet wurden!

Nun hoffe ich, dass das Wetter sich jetzt dann endgültig einmal beruhigen wird und wir alle vlt. wieder einmal so richtig Lust auf Bewegung im Freien kriegen werden! Am Sonntag steht mit der Schweizer Meisterschaft das nächste wichtige Rennen vor der Tür! Also….., Regen hin oder her, keep on pushing!

26.05.2013 Rang 2 (Kreuzegg Classic) und Rang 4 beim EKZ Cup in Wetzikon! Abstecher zum Cross Country…..

Am Samstag startete ich beim Bergrennen „Kreuzegg Classic“ in Bütschwil SG. Dieses Rennen konnte ich die vergangenen 2 Jahre für mich entscheiden, doch dass es diesmal nicht ganz einfach war, wusste ich spätestens als ich an der Startlinie stand. Mit dem Finnen Jukka Vastaranta war ein sehr schneller Mann am Start, der sich schon seit Saisonbeginn in einer sehr guten Form befindet und gegen den ich schon bei unzähligen grossen Marathons harte Rennen gefahren bin. Wie immer fuhr ich mit dem Bike nach Bütschwil, damit ich sicher genügend eingefahren war. Schon kurze Zeit nach dem Start sprintete Jukka mit einem harten Angriff davon. Zusammen mit Silvio konnte ich das Loch zwar noch einmal schliessen, doch als die nächste Rampe kam, zog er gleich noch einmal an und verschwand dann bis zum Ziel aus meinem Blickfeld. Danach fuhr ich mein Tempo weiter, wurde allerdings gut 4 Km vor dem Ziel noch einmal vom späteren Dritten eingeholt. Irgendwie tat ich mich etwas schwer und fand nicht so richtig den Tritt. Kurz vor dem Ziel konnte ich nochmals zusetzen und erreichte auf der verschneiten und eiskalten Kreuzegg den zweiten Rang.

Nach dem Rennen fuhr ich gleich mit dem Bike nach Hause unter die warme Dusche. Auf dem Weg war ich etwas traurig, dass ich im Moment einfach noch nicht die Form habe, die ich brauche, um bei solch schnellen Rennen um den Sieg zu fahren.

Am Sonntag Morgen packte ich erneut mein Zeugs und fuhr nach Wetzikon zum EKZ Cup. Vor meinem Rennen durfte ich bei den Kleinen (Cross & Soft) – Kategorien als Vorfahrer dienen. Ein cooles Bild, wie sich die Kleinsten trotz misslichsten Bedingungen durch den Schlamm pflügten! Um 13.30 Uhr standen uns Elite dann 10 Runden à 3 km bevor. Die ultra schnelle Strecke in Wetzikon weist nur sehr wenige Höhenmeter auf und der einzige Aufstieg im Wald musste zu Fuss bewältigt werden, da man bis zu den Knöcheln im Schlamm versank. Durch meine Nachmeldung hatte ich eine ungünstige Startposition und nach einem schlechten Start reihte ich mich lediglich an ca. 15 Stelle ein, als es in den ersten Singletrail ging. An der Spitze ging die Post ab und schon nach der ersten Runde hatten sich Teamkollege Bartholet und Jürg Graf leicht abgesetzt. Nun war etwas Platz da und so konnte ich die verlorenen Positionen beinahe wieder gut machen……! 10 Sekunden betrug mein Rückstand nach der ersten Runde, klingt nach wenig, doch auf einer schnellen Strecke bedeutet das trotzdem schon eine halbe Ewigkeit. Auch ein kurzer Sprint über die Welle nach dem Ziel reichte nicht, um den Kontakt wieder herzustellen. Dafür fehlte mir schlicht ein langer Anstieg. Meine restlichen Verfolger fielen ab, einzig der Finne Vastaranta (fuhr heute auch wieder mit), klebte noch an meinem Hinterrad. Zusammen fuhren wir eine Runde, doch als es in der 3 ten in die Laufpassage ging, da konnte ich seinem Schritt nicht folgen. Während Jukka kurze Zeit später den Kontakt zur Spitze herstellen und schliesslich auch noch gewinnen konnte, musste ich einsehen, dass mir heute der nötige Punsh fehlte. 3 Runden fuhr ich mit ein paar Sekunden hinter dem Trio her. Der Abstand blieb dabei konstant, doch die drei waren sich einig in der Tempoarbeit und hatten sicherlich auch kein Interesse, dass ich noch aufschliessen könnte. Nach Rennhälfte musste ich mir eingestehen, dass ich es nicht schaffen würde und so fuhr ich meinen Rhythmus bis ins Ziel. Leider resultierte damit ein etwas undankbarer 4 ter Rang. Schade waren mir nach dem Start die Hände gebunden, doch da Jukka gezeigt hatte, dass der Weg an die Spitze möglich gewesen wäre, muss ich mich an der eigenen Nase nehmen. Hin oder her, dieses Wochenende hat mir gezeigt, dass noch ein paar % fehlen und ich noch nicht ganz da bin, wo ich sein will. Es hat sich auch einmal mehr bestätigt, dass ich durch meine langen Marathon-Trainings schlicht nicht die Spritzigkeit besitze, wie die Spezialisten des Cross Country-Sport’s!

Die Arbeit nach dem Rennen wird mindestens dreimal so lange dauern wie das Rennen selber. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, dass ich jemals ein solch mit Dreck verschmiertes Bike hatte.

Am kommenden Sonntag beim Tegernsee Marathon werde ich dann die Möglichkeit haben, auf meiner bevorzugten „Rennlänge“ mein Bestes zu geben!

 

21.05.2013 Vom Wetterpech verfolgt! Von neuem Material, dem Grossglockner, einem neuen Sitzplatz & mehr…….

Vor einem Jahr schon hatte ich zusammen mit meiner Freundin die Rucksäcke gepackt und eine coole Tour geplant. Von Rosenheim über den Grossglockner in die Dolomiten und dann über Bozen, Timmelsjoch via Ischgl und Innsbruck wieder nach Rosenheim. Schon am ersten Tag fuhren wir über 150 Km mit den Bikes und dem Rucksack auf dem Rücken bis nach Zell am See. Bei strahlend blauem Himmel genossen wir damals den ersten Tag, doch schon beim zweiten Tag versperrte uns der unerwartete Schneefall am Grossglockner die Weiterfahrt. Damals drehten wir um und fuhren den langen Weg wieder zurück. Was blieb war der Wunsch, den Grossglockner mit dem Rad zu fahren!

Nach dem Ärger in Singen brauchte ich erst einmal ein paar Tage Abstand. Ich hatte mir Riva und die EM als erste Ziele gesetzt und leider passte nicht ganz alles so zusammen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Obwohl ich in Riva eigentlich ein gutes Rennen fahren konnte, war es ein harter Kampf mit verschiedensten Verspannungen und diversen Schmerzen, welche mir die ganze Freude raubten und mich ein wenig nachdenklich machten. Den gesamten Winter über hatte ich sehr viel trainiert und die Belastungen auf meinen Körper waren durch das viele Krafttraining, das Langlaufen und Radtraining oftmals immens. Doch selten bis nie hatte ich Rückenschmerzen oder sonstige Beschwerden. Auch als ich die Rennen auf Gran Canaria gefahren bin, da war ich frei von jeglichen Spannungen und vor allem frei von Rückenschmerzen.

Waren die Belastungen zu gross? Machte ich mir zu viel Druck oder woran kann es sonst noch liegen, dass es in letzter Zeit so ein „Geknorze“ ist? Nach dem Rennen am letzten Sonntag setzte ich ein paar Tage aus und das Hauptaugenmerk lag für einmal wieder ganz wo anders. So schleppte ich statt Hanteln unzählige Säcke Zement in den Garten meiner Eltern, betonierte Beton-Stellriemen ein und schaufelte Kies von der einen, in die andere Ecke. In ein paar Tagen entstand so ein neuer Sitzplatz, welchen ich in der kommenden Woche noch ganz fertig bauen werde!

Dazu erhielt ich die brandneuen WHEELER Eagle LTD. 29″ Hardtails mit speziall- Lackierung! So schraubte ich am Abend jeweils noch ein paar Stunden im Keller und stellte alles exakt ein. Ende Woche konnte ich es dann kaum mehr erwarten, wieder in die Pedale zu treten! Das rennfreie Wochenende (es wird für lange Zeit das letzte sein), nutzte ich dann mit Sarah für eine neue Reise in die Alpen und Dolomiten. Da der Wetterbericht einmal mehr alles andere als Sonne gemeldet hatte, packten wir diesmal das Auto. Das Ziel war jedoch dasselbe wie vor einem Jahr und diesmal liess uns Petrus nicht im Stich. So stürmte ich am letzten Samstag mit dem brandneuen Bike den Grossglockner hinauf! Frei von jeglichen Schmerzen und Beschwerden kam ich auf dem Gipfel an! Obwohl die Schneemauern noch hoch, die Temperaturen nicht viel über der Nullgradgrenze waren und der Wind geschätzte 100 km/h hatte, machte es einfach nur Spass, in die Pedale zu treten! Am zweiten Tag wurden wir leider wieder von der Tatsache der aktuellen Wetterlage eingeholt und nach knapp 2 Stunden mussten wir die geplante Tour abbrechen, da es uns beinahe vom starken Regen den Berg hinunter spülte! Der Heimweg war dieses Jahr etwas einfacher und ohne drückenden Rucksack auf dem Rücken! Denn auf Schneefall in den Dolomiten hatte ich schlichtweg keine Lust und so werde ich auch nächstes Jahr wieder ein neues Ziel vor Augen haben und wer weiss, vielleicht hat sich bis dann das Wetter wieder beruhigt und normalisiert! Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!

12.05.2013 Unglaubliches Pech bei der EM in Singen! 2 Plattfüsse auf einmal!

Der Frust sitzt noch sehr tief und ich kann es ehrlich gesagt immer noch nicht glauben, was mir heute passiert ist! Nach gut 45 Km, also kurz vor Ende der ersten von zwei 50 Kilometer Schlaufen wurden sämtliche Aussichten auf ein gutes Resultat durch einen Vorderraddefekt zunichte gemacht. Es passierte erneut auf einem ganz normalen Kiesweg, als ich innerhalb von wenigen Sekunden keine Luft mehr im Reifen hatte. Ich setzte heute wie die Meisten auf 2.1 er Pneus, allerdings mit Schlauch. Am Samstag hatte ich damit die ganze Strecke angeschaut und vom Profil, den Streckenverhältnissen und den Rolleigenschaften war es auch absolut die richtige Entscheidung! So war ich jahrelang auf beinahe sämtlichen Strecken unterwegs und hatte so gut wie nie Defekt. Da mir schon im voraus klar war, dass es bei diesem schnellen Rennen absolut keinen Defekt vertragen kann, nahm ich auch nichts zum Flicken mit. Ausserdem kann man auf dieser Strecke eigentlich gar keinen Plattfuss haben! Nicht weit vor mir kam eine der letzten, entscheidenden, kurzen Steigungen und da dort viele Zuschauer standen, fuhr ich mit dem Defekt weiter und hoffte, dass mir jemand helfen würde. Inzwischen überholten mich schon einige Gruppen und plötzlich war da Florian Willbold von Black Tusk, welcher das Rennen im Ziel durch starke Knieschmerzen aufgeben wollte. Er hielt an und bot mir sofort seine Hilfe an. Gemeinsam reparierten wir den Defekt, doch für mich war das Rennen auch gelaufen und so hatten wir keinen Stress mehr. Als ich dann weiter fahren wollte, da verstand ich die Welt nicht mehr. Auch mein Hinterreifen hatte Luft verloren und war schon beinahe platt. Da wir keinen Schlauch mehr hatten, pumpte ich nochmals nach und hoffte, dass ich die 5 Kilometer bis zum Ziel noch schaffen würde. Zum Glück gelang mir dies dann ohne weiteren Defekt, doch auf Rang 84 machte es eigentlich keinen Sinn mehr, weiter zu fahren! Ich war dermassen enttäuscht und sauer, dass ich mich aus Trotz für eine Weiterfahrt entschied und so wechselte ich bei der Verpflegung beide Laufräder und fuhr weiter.

Vor mir lagen nun 50 einsame Kilometer bis zum Ziel. Weit und breit war niemand mehr zu sehen und der Rhythmus war weg. Beim ersten langen Anstieg sprangen meine Gedanken zwischen DNF. und „quäl dich, du bist kein Weichei“, hin und her. Schliesslich dachte ich mir, können die 2 Stunden Training nicht schaden und ausserdem war da ja noch der ganze Frust, welchen ich noch irgendwie abbauen wollte. So setzte ich meine Fahrt fort, doch logischerweise war der Druck auf dem Pedal weg. So wurde es eine einsame Fahrt bis ins Ziel, denn die Abstände weiter hinten waren schon so gross, dass ich nur noch ab und zu ein paar Fahrer überholen konnte. Der „abgeschlagene“ Rang (61) spielte für mich heute absolut keine Rolle mehr. Doch nun noch kurz zum Anfang:

Eigentlich war ich mir bis Freitag Abend gar nicht so sicher, ob ich überhaupt starten kann. Nachdem ich mit einem guten Gefühl von Riva nach Hause reiste, konnte ich bis Mitte der Woche auch gewohnt meine Trainings fahren. Ich schien das harte Rennen gut verdaut zu haben, doch dann kam am Donnerstag der „Tiefschlag“! Die ganze Power war weg und ich wusste überhaupt nicht mehr, was los war. So war ich zwei Tage darum bemüht, mich so gut es ging zu erholen und entschied mich dann doch für einen Start bei der EM. Ich wollte es einfach versuchen und hoffte, dass die Energie bis heute früh zurück kommen würde.

Ich erwischte keinen schlechten Start, doch da das Tempo von Beginn weg extrem hoch war, zog sich das Feld rasch in die Länge und es bildeten sich immer wieder Gruppen. Ich fuhr stets um Rang 20 und war lange Zeit mit Huber (BULLS) und Huguenin (BMC) unterwegs. Die schnelle Strecke hatte leider nur viele kurze Anstiege zu bieten und so war das ganze Unterfangen extrem kräftezehrend. Obwohl ich die langen Anstiege wesentlich lieber mag, fand ich mich ganz gut zurecht, fühlte mich gut und war zuversichtlich, dass ich den von mir geforderten Top 20 Rang erreichen würde. Doch eben, heute hat es nicht sollen sein…….

Zu Hause nahm ich mir natürlich gleich die beiden Laufräder vor und nun weiss ich, dass es einmal mehr einfach nur riesiges Pech war. Beim Vorderpneu gab es einfach durch irgendwas ein Loch und beim Hinterreifen riss der Schlauch bei der Naht auf der Laufradinnenseite! Dass beides exakt zum selben Zeitpunkt geschah, ist eigentlich kaum vorstellbar. Doch manchmal gibt es sie eben, die Dinge, die unerklärbar sind! Nun bleibt mir nichts anderes übrig, als einen dicken Haken hinter das heutige Rennen zu setzen und nach vorne zu schauen!

Das einzige, was mich heute sehr gefreut hat, war mein Rücken. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt mehr Schmerzen und konnte beschwerdenfrei fahren! Also gab es doch noch eine „kleine“ gute Nachricht!

Ein grosses Dankeschön an meine Betreuer und vor allem an Florian Willbold, welcher mich vor einem Sonntagnachmittag „Spaziergang“ bewahrte!

 

05.05.2013 Rang 7 in Riva del Garda beim ersten grossen Klassiker der neuen Saison!

Wie immer reiste ich schon ein paar Tage früher nach Riva del Garda an den Gardasee. Es gibt wohl nicht sehr viele Orte, an denen ich so viele Emotionen und Erlebnisse teilen kann wie am Gardaseeufer. Hier feierte ich meinen grössten Sieg meiner bisherigen Karriere (Transalpsieg 2011). Ein Etappensieg 2013 und ein Podestplatz 2010 (beide Transalp) kommen mit dazu. Hier lernte ich meine Freundin kennen und hier ass ich wohl am meisten meiner Pizzas, die ich bisher gegessen habe, hehe! Aber auch der emotionale Plattfuss in der Schlussabfahrt beim Rennen von 2011, welchen mich um einen sicher geglaubten Doppelsieg mit Urs Huber brachte, steckt mir noch immer in den Waden! All diese Erinnerungen schiessen mir jedes Mal durch den Kopf, wenn ich bei der Anreise von der Hauptstrasse von Nago aus den See sehe und der Monte Brione in mein Blickfeld kommt!

Die zwanzigste Auflage des Marathons präsentierte eine neue Strecke und so schaute ich mir den Grossteil des neuen Kurses am Donnerstag an. Leider wurde meine Vorfreude ziemlich getrübt, den ab Dienstag bahnte sich eine Erkältung an. Als ich am Mittwoch Abend in Riva angekommen war, da bekam ich kaum noch Luft. So war ich die Tage vor dem Rennen hauptsächlich damit beschäftigt, genügend Tee zu trinken und hoffte, dass ich nur ein Streifschuss der Erkältung erleiden würde. Meine Hauptsorgen war allerdings mein Rücken. Den seit knapp 2 Wochen leide ich unter starken Rückenschmerzen, von welchen ich in der Vorbereitung bislang verschont wurde. Doch leider traten sie im wohl ungünstigsten Moment wieder auf. Die guten Gespräche meiner neuen Teamkollegen (Stoll & Buchli) halfen mir, etwas den Druck abzubauen, welchen ich mir in den letzten Tagen gemacht hatte.

Am Sonntag Morgen stand ich dann mit dem festen Grundsatz um 7.45 Uhr an der Startlinie: „Entweder es geht, oder es geht eben nicht!“ Der Start war etwas hektisch, da dem Veranstalter nicht ganz klar war, dass ein Auto nicht zum Stillstand kommen und die Strasse versperren sollte, wenn dahinter ein paar hundert Fahrer mit Vollgas angedonnert kommen! Dieses Missgeschick passierte einen guten Kilometer vor dem ersten Anstieg, also exakt dann, wenn die Positionskämpfe um die besten Plätze am eskalieren sind! Ich erwischte eine optimale Linie und so bog ich an fünfter Stelle mit meinen Teamkollegen in den schmalen Anstieg. Das Tempo bestimmten zu Beginn Huber & Hynek. Dahinter bildete sich eine gut 10 – 15 Mann starke Spitzengruppe. Diese wurde trotz des hohen Tempos nicht kleiner, da die heutige Besetzung wie immer in Riva extrem stark war. Am Schluss des ersten Anstieges umfasste die Gruppe nur noch 9 Fahrer. Ich konnte gerade noch den Anschluss halten und dann mit Huber von der Spitze aus in die erste Abfahrt stechen. Nach dem technischen Teil folgte ein Flachstück und da die Abstände noch nicht sehr gross waren, wurde die Gruppe von hinten wieder aufgefüllt. Es folgte der zweite Anstieg und erneut waren es Huber & Hynek, die das Tempo verschärften und schon nach kurzer Zeit explodierte die ganze Gruppe. Der Anstieg wurde immer steiler und führte auf Betonrampen beinahe senkrecht bergauf und da war es da, das unglaublich schmerzhafte Stechen in meinem Rücken. Mir schien es, als würden sich sämtliche Muskeln in meinem Rücken verkrampfen und nicht mehr lösen. Ich versuchte auf die Zähne zu beissen, doch es half nichts. Nach der Hälfte des Anstieges verlor ich den Kontakt zur Gruppe und zusammen mit Platt & Huguenin fuhr ich danach um Rang 7-9. Es folgte die nächste Abfahrt, bevor der dritte lange Anstieg bevor stand. Während Huguenin einen Defekt erlitt und zurück fiel, klammerte ich mich an Platt’s Hinterrad fest und kurz vor dem Gipfel holten wir noch Leisling ein.

Der Mittelteil war gespickt mit kurzen giftigen Anstiegen, welche extrem schmerzhaft waren, da wir schon über 2500 Hm und 3 Anstiege in den Beinen hatten und somit die ganze Kraft verbraten war! Platt kam damit am besten zurecht und verabschiedete sich bald einmal. Danach fuhr ich mit Leisling eine gute Rennstunde so weiter. Erst verbog es uns in den extrem steilen Rampen die Beine, dann folgte eine kurze Abfahrt bei dem Bikespass pur geboten wurde, bevor dasselbe Spiel von vorne begann. Kurz vor dem letzten Anstieg tauchte Böhme vor uns auf, doch da er gleich zu Beginn der Steigung einen Plattfuss erlitt, fiel er aus der Entscheidung um Rang 7. So suchte ich auf den letzten 500 der 3800 Höhenmetern die Entscheidung und konnte eine kleine Lücke reissen. Den knappen Vorsprung gab ich auch in der letzten, extrem anspruchsvollen Abfahrt nicht mehr preis und sicherte mir nach knapp 4,5 Rennstunden Rang 7.

Mit diesem Resultat bin ich sehr zufrieden. Nach dieser sehr selektiven und knüppelharten Strecke fehlten mir am Schluss rund 7 Minuten aufs Podest. Die Abstände dazwischen und hinter mir sind jedoch alle sehr gering was klar zeigte, wie eng die Spitze zusammen war. Einzig die Rückenschmerzen stimmen mich nachdenklich. Ich hatte noch nie solche Schmerzen im Rücken und hoffe, dass ich dieses Problem bald in den Griff kriege! Einmal mehr reiste ich mit vielen Erlebnissen, einem guten Gefühl im Bauch und zufrieden von Riva zurück nach Hause. Ach ja, den Renntag abgeschlossen hatte ich natürlich……. mit einer Pizza!

Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle an mein neues Team! Dass gleich beim ersten Rennen alles reibungslos und perfekt funktionierte, ist nicht selbstverständlich! Mit Stoll auf Rang 10 und Buchli auf Rang 12 hatten wir eine erfolgreiche Teambilanz!

Mehr News zur bevorstehenden EM folgen bald!

 

28.04.2013 DNF. in Kempten. Plattfuss nach 25 Kilometer!

Leider war das Glück beim heutigen Rennen in Kempten (Allgäu) nicht auf meiner Seite. Das Rennen war in vollem Gang und ich befand mich in der Spitzengruppe, als ich nach knapp 50 Rennminuten auf einem ganz normalen Kiesweg auf einmal einen Hinterraddefekt erlitt. Ich konnte es kaum glauben, denn ich hatte seit mehr als 2 Jahren keinen Defekt mehr. Was mich zusätzlich ärgerte war, dass ich sogar extra den schwersten Reifen, tubeless ready inkl. Snake Skin mit Dichtungsmilch gefahren bin, um möglichst allen Pannen auszuweichen. Leider half die Dichtungsmilch nichts mehr, da ich einen gut 1 cm langen Schnitt im Pneu hatte. Dank dem missglückten Versuch, das Rad mit der Patrone und der Milch wieder dicht zu bringen, stand ich danach mit einem Schlauch, aber ohne Luft im Wald. Danke an Marcel Reiser für die Patrone! (Er war in der Verfolgergruppe und hat mir seine Patrone hingeworfen). Bei dem schnellen Rennen waren meine Hoffnungen, nach dem Defekt nochmals nach vorne zu kommen begraben und so gab ich das Rennen an aussichtsloser Position vorzeitig auf. Schade, aber solche Momente gehören zu meinem Sport. Abhaken und nach vorne schauen!

23.04.2013 Materialausgabe und erstes Teamtreffen

Am vergangenen Samstag hatte ich das erste Mal Gelegenheit, um das gesamte Team kennen zu lernen. Dazu trafen wir uns bei unserem Ausrüster, der Firma Intercycle (www.intercycle.com) in Sursee. Nach einem kleinen „Schwatz“ mit den zum Teil neuen Gesichtern erhielten wir noch einen kurzen „Service-Input“ von DT Swiss (www.dtswiss.com) zu unseren Federgabeln! Ich werde nun schon seit vielen Jahren von DT Swiss gesponsert und freu mich sehr, dass ich auch im neuen Team auf das Vertrauen der Schweizer Marke setzen kann! Weiter erhielten wir die neuen Trikot mit neuem Design. Mir gefallen die neuen Farben super und in den kommenden Tagen werden auch noch Fotos folgen! Die weiteren Sponsoren findet Ihr unter den folgenden Links! Ich bin sämtlichen Ausrüstern für Ihr Engagement sehr dankbar und kann mit absoluter Gewissheit und grossem Vertrauen die kommenden Rennen in Angriff nehmen, da ich weiss, dass ich in allen Bereichen mit dem absolut besten Material unterwegs sein werde!

http://www.crankbrothers.com/ , http://www.shimano.com/ , http://www.sidisport.com/ , http://www.schwalbe.com/language/index.php5?flash=1 , http://www.ritcheylogic.com/ritchey_index.phtml , http://www.ixs-sportsdivision.com/de/willkommen.html , http://www.rudyproject.com/ , http://www.mtbeer.ch/ , http://www.ilcicalino.it/ , http://www.selleitalia.com/se_it3/

Da das Rennen in Schwändi abgesagt wurde, gönnte ich mir nochmals ein rennfreies Wochenende und ging meinen Vorbereitungen für die kommenden Grossanlässe von Riva und der EM nach. Am kommenden Sonntag werde ich als Vorbereitung noch beim Auto Brosch Marathon in (Kempten Allgäu) an den Start gehen!

 

21.04.2013 Ein unerwartet rennfreies Wochenende!

Aufgrund des vielen Neuschnees wurde das Rennen des EKZ Cups in Schwändi abgesagt. Somit hatte ich ein rennfreies Wochenende! Mehr News folgen am Montag Abend!

 

15.04.2013 GP Raiffeisen Oberwangen, wieder einmal Eindrücke von der Strasse gesammelt!

Die vergangene Woche war nicht sehr einfach. Die 11 Tage auf Gran Canaria waren rückblickend doch sehr umfangreich und intensiv. Dazu kam die ganze Reiserei, am Sonntag den ganzen Tag unterwegs (via Madrid und München) nach Rosenheim und dann am Montag noch zurück nach Hause. Dieses Wochenende hätten dann an mehreren Schauplätzen hochstehende internationale Cross Country Rennen statt gefunden. So zB. in Tesserette beim BMC Cup oder auch in Münsingen D, welches Teil der Deutschen Bundesliga gewesen wäre. Ich beschloss schon lange, auch diese Saison ausser dem EKZ Cup keine weiteren Cross Country Rennen mehr zu fahren und da ich die kommenden 3 Wochen wieder viel unterwegs sein werde, wollte ich noch ein Wochenende zu Hause sein.

Damit ich doch zu einer Belastung kam, entschloss ich mich, wieder einmal bei einem Strassenrennen zu starten. Der GP Raiffeisen in Oberwangen, nur gerade eine Stunde mit dem Rad von mir daheim, bot mir eine ideale Möglichkeit dazu und so startete ich seit langem wieder einmal bei einem grossen Strassenrennen (zuletzt bei der Kroatienrundfahrt 2011). Oke….. die Abendrennen zähle ich nicht dazu, da sie nicht ganz vergleichbar sind mit einem 150-200 Fahrer grossem Feld. Zu absolvieren waren 12 Runden und knapp 125 Km. Schon am Start war mir nicht ganz „mulmig“, da ich jedes mal Respekt habe vom Fahren im Feld, da uns Biker dazu schlicht die Übung fehlt. Die Amateure/Masters hatten 6 Minuten Vorsprung auf uns Elite und diese Lücke musste dann zuerst einmal geschlossen werden. So war das Tempo von Beginn weg horrend hoch, zumal die Strecke praktisch keine bedeutenden Anstiege aufzuweisen hatte. Ich hielt mich so gut es ging in den ersten 20 Positionen auf und konnte auch ab und zu etwas bei der Tempoarbeit mithelfen. Durch die fehlende Erfahrung im Strassensport hatte ich wie erwartet einige Male mit den Wellenbewegungen im Feld zu kämpfen und weil ich kein Risiko eingehen wollte, gab ich bei den Positionskämpfen meistens nach. Danach war ich oftmals damit beschäftigt, mich an der Seite im Gegenwind wieder nach vorne zu fahren. Nach 6 Runden hatten wir die Lücke schliesslich geschlossen und so war das Feld über 150 Fahrer stark. Als wir auf die Amateure auffuhren, wurde es extrem hektisch und nervös, da sich alle nach vorne begeben wollten. Ich spürte die Gefahr und kaum wurde die Strasse schmal, knallte es auch schon gewaltig. Ich hatte riesiges Glück und konnte in letzter Sekunde ausweichen. Doch das brechen von Carbon (seien es Rahmen oder Laufräder) bescherte mir Gänsehaut. Leider kam es auch noch so, dass sich genau zu jenem Zeitpunkt an der Spitze eine Gruppe löste und ich weiter hinten, eingeklemmt im „Geknäuel“  nur Zuschauer war.

Nach dieser Rennsituation hielt ich mich nur noch ganz vorne im Feld auf, um jeglichen Stürzen aus dem Weg zu gehen. Obwohl das Tempo weiterhin hoch war, konnte das Feld die Spitzengruppe nicht mehr einholen. In der Schlussrunde war es dann erneut sehr hektisch und ab dem letzten Kilometer wurde es mir dann schlicht zu viel. So fuhr ich im Sicherheitsmodus auf die lange Zielgerade und prompt kam es weiter vor mir noch zu drei heftigen Stürzen. Zum Glück dachte ich mir, bin ich erneut nur „Zuschauer“ und war froh, als ich ganz im Ziel angekommen bin.

Es war ein perfektes Training und hatte grossen Spass gemacht. Einen Preis hatte ich wahrscheinlich doch noch gewonnen……. ich war der einzige Fahrer mit der Satteltasche am Rad und hatte mit Sicherheit die schwersten Laufräder („Biker halt“, wie einer im Ziel anmerkte). Zufrieden fuhr ich nach dem Rennen nach Hause, ich hatte ja einen Ersatzschlauch dabei……

 

06.04.2013 Erster Saisonsieg geglückt!
Sieg beim Gran Canaria Bike Marathon und Gewinn der Gesamtwertung des Bike Festivals!

Es war ein schönes Gefühl, als ich heute die letzten Meter dem Zielstrich entgegen fuhr. Nach 3.30 Rennstunden konnte ich meinen ersten Sieg feiern und erhielt damit die Bestätigung, dass mein Aufbau bis jetzt gestimmt hat. Der heutige Marathon über 85 Kilometer und gut 2500 Hm war der Abschluss meines Aufenthaltes auf Gran Canaria. Da ich ja schon eine Woche vor dem 3 Tagesrennen hierher reiste, konnte ich die ersten Tage noch ziemlich gut trainieren. Somit hatte ich schon eine umfangreiche Vorbelastung in den Beinen und startete am Donnerstag zum ersten Rennen des Bike Festivals.

Das „Short Race“ war ein 25 Km langes Bergrennen und führte auf sehr ruppigem Schotterweg durch zwei Canyons hinauf zum Adlerpass. Es war ein super schnelles Rennen und ich konnte mir im Schlusssprint den 2 ten Rang sichern. Am Freitag ging’s dann schon um 8 Uhr in der Früh mit dem Bus los nach St. Brigida, ein Bergdorf im Norden der Insel, hoch über Las Palmas gelegen. Die Gegend im Norden ist komplett anders als die im Süden. Hier leben vorwiegend die Einheimischen und der Boden ist grün und es gibt sogar Weinbau. Durch die andere Vegetation ist leider auch das Klima ein wenig anders und so regnet es im Norden wesentlich öfter als im „staubtrockenen“ Süden, was wir dann während dem Rennen auch zu spüren bekamen. Geplant war eigentlich ein Point to Point Rennen über 90 Km mit Start im Norden und Ziel im Süden. Leider erhielten die Veranstalter eine Woche vor dem Rennen nochmals eine Absage und somit keine Genehmigung was dazu führte, dass das Rennen auf 30 Km verkürzt wurde. Der Start war inmitten der Altstadt von St. Brigida und nach einem giftigen Anstieg waren 2 Runden zu fahren. Der Kurs war genial und machte richtig Spass. Leider waren nicht mehr so viele Fahrer am Start, da sich die Meisten für den Marathon vom Samstag vorbereiteten. Ich fühlte mich gut und konnte das Rennen schlussendlich nach 1.30 Rennstunden gewinnen. Nach dem Rennen fuhr ich dann noch mit dem Bike die 65 Kilometer zurück zum Hotel und so hatte ich einmal mehr ein gutes und langes Training in den Beinen.

Nun stand also noch der berühmte Marathon bevor. Mir war bewusst, dass es ein sehr hartes Rennen geben würde, zumal dieses Rennen für viele einheimische Fahrer eines der ganz grossen Rennen im Jahr ist und ich doch schon etwas müde war. Der Startschuss fiel um 9 Uhr und während es die letzten zwei Tag noch nicht so viele Fahrer waren, standen heute gut deren 300 am Start. Der Sieger vom Bergrennen hatte mich schon etwas vorgewarnt, dass das Tempo sehr hoch sei und es einige sehr starke Fahrer geben würde, allen voran der mehrmalige Sieger James Ouchterlony. Der ehemalige Englische Meister im Marathon und Cross Country lebt seit vielen Jahren auf Las Palmas und galt im Vorfeld schon als grosser Favorit. Die ersten 10 Kilometer führten auf Asphalt hinein ins „Sonnenland“ und danach folgte auch gleich der erste Anstieg. Schon nach kurzer Zeit war es Matthias Notegger, Sieger vom Bergrennen, welcher dermassen aufs Tempo drückte, dass schon nach wenigen Metern die erste Selektion statt fand. Ich musste ganz schön leiden, wollte aber auf keinen Fall den Kontakt verlieren. So kam es, dass wir bald einmal nur noch zu viert unterwegs waren und gemeinsam schossen wir über die groben Schotterwege hinauf nach Fataga. Von dort aus führte es die normale Passstrasse hinauf nach San Bartolome. Das Tempo war stets extrem hoch, doch mit der Zeit drehten meine Beine immer besser und die Anfangsmüdigkeit war weg. Gleich nach Fataga erhöhte ich dann das erste Mal das Tempo und es fielen auch gleich 2 meiner Begleiter ab. Darunter auch der Favorit James Ouchterlony. Kurz vor Ende des langen Anstieges verschärfte ich noch einmal das Tempo und dann war sie da, die kleine Lücke und mir war klar, dass es jetzt ein langer einsamer Weg und noch über 45 Km bis ins Ziel sein würden.

Es folgte eine lange, sehr ruppige Abfahrt nach Santa Lucia und ich erlebte einen grossen Schreckmoment. Mein Lenker hatte sich gelöst und ich hatte das Tool vergessen. Ich überlegte mir, wie ich den Schaden beheben kann, doch es war weit und breit kein Mensch mehr zu sehen. Ich war der Verzweiflung nahe und hatte richtig Angst mich in den Downhill zu stürzen. Doch was blieb mir anderes übrig? Irgendwie schaffte ich es schliesslich doch noch bis nach unten, meine Arme waren jedoch total verkrampft, da ich den Lenker mit aller Kraft halten musste. Obwohl ich viel Zeit verlor, war ich noch immer an der Spitze und in der Hälfte des nächsten Anstieges standen dann tatsächlich ein paar Zuschauer, welche mir ein Tool geben konnten. Nach kurzer Zeit hatte ich den Schaden behoben und nun hiess es, mit Vollgas ins Ziel zu heizen.

 

Das Schlimmste stand jedoch noch bevor! Eine gut 300 Meter lange Tragepassage, wobei es Kletterpassage mit 200 Hm zu Fuss wohl besser trifft! Die Hitze war extrem und wir wurden richtig gegrillt. Nach dem Laufstück war ich wieder oben in San Bartolome und es folgte nun die lange Anfahrt zurück nach Maspalomas. Ich riskierte nichts mehr und nachdem mich die Schotterpisten nochmals so richtig durchgeschüttelt hatten, konnte ich nach 3.30 Rennstunden meinen ersten Sieg in der neuen Saison feiern. Zweiter wurde schliesslich James Ouchterlony und Dritter Matthias Notegger. Mit dem heutigen Sieg sicherte ich mir auch den Sieg in der Gesamtwertung des Bike Festivals.

Für mich war die Zeit hier auf Gran Canaria ein voller Erfolg und nun werde ich mit einem guten Gefühl die Heimreise antreten können! Es war eine schöne Zeit hier und mit dem heutigen Rennen erhielt ich die Bestätigung, dass mein Fahrplan stimmt und nun blicke ich zuversichtlich auf die kommenden Rennen!

http://nyx.at/canary/show_page.php?pid=369

 

02.04.2013 Einfach perfekt! Gran Canaria einmal anders…

Manchmal ist es schon krass, wie schnell die Zeit vergeht. So ist auf jeden Fall mein aktuelles Empfinden. Am vergangenen Donnerstag reiste ich voller Zuversicht und Vorfreude auf die Kanareninsel. Ich freute mich riesig auf die Wärme und die neuen Wege, welche ich nun für einmal mit dem Mountainbike erkunden wollte. Und ja, ich wurde in sämtlichen Bereichen nicht enttäuscht. Die ersten 3 Tage fand ich einmal mehr perfekte Bedingungen vor! Keine einzige Wolke und Temperaturen um 30 Grad liessen mich zu Beginn ein wenig unter der Sonne „schmoren“, denn immerhin hatte ich gut 30 Grad Unterschied zu verkraften! Auch das Hotel „Gloria Palace“ in St. Augustin bietet so ziemlich alles, was das Herz begehrt und ich fühlte mich rundum wohl. Die ersten Tage verbrachte ich jedoch vorwiegend auf zwei Rädern, denn zum ersten Mal habe ich nur das Bike mit dabei. Von den asphaltierten Strassen kenne ich so ziemlich jede einzelne auf der ganzen Insel, schliesslich verbrachte ich schon gut 14 Wochen hier unten. So kam ich tatsächlich in mehrere Canyons und Täler, die ich bislang nicht gekannt hatte und entdeckte neue Ecken der Insel, für welche sich alleine schon eine ganze Reise lohnen würde! Vor mir steht nun das 3 tägige Bikefestival, welches am kommenden Donnerstag mit einem Shortrace (Bergrennen über 30 Kilometer) eröffnet wird. Am Freitag folgt ein Cross Country ähnlicher Rundkurs über 30 Km und 1200 Hm in der Mitte der Insel mit Start & Ziel in einem kleinen Bergdörfchen. Am Samstag steht dann der Höhepunkt mit einem über 85 Kilometer führenden Marathon bevor.

Gestern Montag hatten wir unseren ersten Ruhetag und da reiste ich mit Sarah nach Las Palmas in die Hauptstadt, wo wir bei einer grossen Pressekonferenz mit mehreren TV Stationen teilnehmen durften. Ein komisches Gefühl, den eine solche Promotion um ein Rennen habe ich ausser beim Cape Epic und dem Dolomitit Superbike noch nie gesehen. Es war auf jeden Fall eine Ehre, neben dem Regierungschef, dem Touristikchef und dem Armeechef der Insel für dieses Rennen zu werben.

Mal schauen, ob ich zwischen den ganzen Touristen in richtige Rennstimmung geraten werde. Das Training stand bis heute im Vordergrund und nun bleibt mir noch ein Tag zur Erholung und Vorbereitung für die kommenden drei Tage. Ich bin mir sicher, spätestens nachdem ich die Startnummer am Lenker angebracht habe, fängt es auch in den Waden an zu zucken, hehe! Auch wenn es keine WM ist freue ich mich trotzdem, dass ich endlich wieder an einer Sartlinie stehen und in die Saison starten kann!
 

 

26.03.2013 Ein endloser Kampf gegen den Schweinehund! Mit schönen Aussichten fällt es wenigstens etwas leichter!

Oooohhhh ja, während ich hier schreibe surren meine Finger immer noch, meine Füsse pochen und in meinen Zehen spüre ich den Puls! Rund 4 Stunden nachdem ich mit einem total eingefrorenem Rad und eiskalten Fingern die Haustür erreichte, spüre ich noch immer die Nachwehen des heutigen Trainings! Gut 5 Liter kochendes Wasser goss ich nach dem Mittagessen über mein Schlechtwetter Cross-Rad um es auf zu tauen! Vom Wechsel und Umwerfer war rein gar nichts mehr zu sehen. Ein dicker Eisblock klammerte sich daran fest und die letzte Trainingsstunde war extrem hart, da sich das Hinterrad kaum mehr durch die dicke Eisschicht drehte! Damit mein Motor warm blieb, half eigentlich nur eines, Vollgas fahren und nicht nachdenken was ich gerade mache, haha! Vor 5 Stunden fluchte und schimpfte ich ein paar Mal vor mich hin, doch nach einer warmen Dusche, aufgetauten Fingern und einer Tasse Tee vor mir kann ich wieder darüber lachen……..

Nun ja, ich denke es geht euch allen genau gleich wie mir! So langsam aber sicher habe ich die Nase gestrichen voll vom Winter und die Motivation wird arg strapaziert! Die letzte Woche stand ich eigentlich noch optimistisch durch und konnte einige lange Einheiten absolvieren. Die Temperaturen waren da gerade noch erträglich und so zog ich mein Vorhaben durch. Am Samstag fuhr ich das letzte längere Training und reiste am Abend noch nach Rosenheim (D). Am kommenden Donnerstag werde ich nochmals nach Gran Canaria fliegen und vom 4.-6. April beim 3-tägigen Bike Festival den Startschuss in die neue Saison geben. Mit diesen Aussichten konnte ich mich die letzte Zeit stets motivieren, noch ein wenig durchzubeissen, denn von der Kanareninsel wurde ich bislang noch kein einziges Mal enttäuscht! Der Geruch der Sonnencreme hängt auf jeden Fall bereits jetzt in der Nase und die Taschen sind schon lange gepackt. Die kommenden 11 Tage auf Gran Canaria nutze ich noch einmal, um an mir zu arbeiten. Zuerst werde ich nochmals einen anständigen Trainingsblock absolvieren und dann zum Abschluss die drei harten Renntage als erste richtige Belastung nutzen, um in den Rennrhythmus zu kommen. Dank des aktuellen Wetters freue ich mich nun umso mehr, dass es endlich los geht.

Während viele meiner Kollegen mit der Cape Epic letzte Woche bereits eines der ganz grossen Saisonhighlights hinter sich haben, trennen mich nur noch wenige Wochen zu den ersten grossen Rennen. Ich habe das Rennen intensiv verfolgt und mit der Distanz auch ein Fazit für mich gezogen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen habe ich ein weiteres Mal für meine Zukunft etwas dazugelernt und meine Erfahrungen machen müssen.

Der vergangene Winter erschien mir so, als würde es kein Ende der Winterpause geben. Seit drei Jahren war die Dauer zwischen Saisonende und Saisonstart nicht mehr so lange wie heuer. Oktober bis April, eine Lange Zeit und teilweise ein schwieriger Weg, um den Fokus nie zu verlieren. Die Ziele waren lange sehr weit weg, damit verbunden natürlich auch die Emotionen, das Rennfeeling, das Adrenalin und alles, was mit den Rennen in Verbindung steht. Wie steht man nach so einer langen Zeit im Vergleich zur Konkurrenz? Hat man Fortschritte erzielt, konnte man das Training umsetzen, habe ich genug oder gar zu wenig trainiert? Viele Fragen, um die sich das Leben eines Profisportlers tagtäglich dreht. Ich halte eigentlich nicht viel von Zahlen und Fakten, da man Rennen und auch Vorbereitungen nie 1:1 vergleichen kann. Spannend sind sie trotzdem und da ich letztes Jahr das erste Mal ein Tagebuch führte und es in diesem Jahr wieder tat, konnte ich die letzten Wochen / Monate vergleichen. Gestern tat ich dies das erste Mal und öffnete erstmals seit vergangenem Oktober die Trainingsmappe vom letzten Jahr. Wie gesagt, die Vorbereitung in diesem Jahr war eine ganz andere als die vom letzten Jahr. So reiste ich bislang erst zweimal in den Süden, um ordentlich Kilometer zu sammeln. Vor einem Jahr fuhr ich zu diesem Zeitpunkt in Top Form die Cape Epic und war davor schon rund 4 Mal im Süden. Während ich vor einem Jahr schon braungebrannte Beine hatte, habe ich dieses Jahr dafür umso mehr Zeit auf den Langlaufskiern verbracht. Zudem zog ich erstmals ein Krafttraining voll durch, stemmte insgesamt gut 1600 Mal die Langhantel, genauso viele einbeinige Kniebeugen und Ausfallschritte, drückte unzählige Male den Schlitten der Beinpresse hoch und schwitzte stundenlang auf der Rolle. Nun ja, auf die Anzahl Kilometer auf dem Rad komme ich damit natürlich nicht, doch in der Endabrechnung des gesamten Umfangs sieht es gar nicht so schlecht aus. Dazu kam, dass ich dieses Jahr gerade im November und Dezember doch noch das ein oder andere Mal auf dem Dach stand und die Ziegel an ihren Platz legte oder den vielen Schnee von den Dächern schaufelte :D !

Gespannt blicke ich auf die kommende Zeit und freue mich, mit einem neuen Trikot, perfektem Material und einem coolen Team im Rücken wieder an den Startlinien zu stehen, um mein Bestes zu geben und über die Rennstrecken zu heizen! Also, bald heisst es wieder Kette rechts, Full Gaz oder „füre fahre“!

 

17.03.2013 Laktatschlacht beim ersten Saisonrennen!

Nach Mallorca gönnte ich mir ein paar ruhigere Tage. Ich versuchte, beim Krafttraining wieder Anschluss zu finden und drehte die ersten Runden auf dem neuen Bike. Der ultrasteife Rahmen beschleunigt im Wiegetritt nahezu wie ein Rennrad! Dafür ist er natürlich auf den Trails sehr direkt und aggressiv. Auf die Shimano XTR Parts ist sowieso 100 % Verlass und auch von der DT Swiss Federgabel und den Laufrädern bin ich mir ja nichts anderes gewohnt, als dass sie einfach perfekt funktionieren. Meine Freude an den Bikes wurde allerdings die ganze Woche durch das wechselhafte Wetter getrübt. Klar, man kann das Wetter nicht bestimmen, doch irgendwann haben es sicherlich die meisten von Euch auch gesehen. Dieser ständige Wechsel von warm & kalt, Schnee & Regen usw.! Ich versuchte, dass Beste daraus zu machen und so konnte ich am Donnerstag sogar nochmals ein paar Runden auf den Langlaufskiern drehen! Der Tiefpunkt kam dann am Samstag. Ich hatte am Sonntag den ersten Saisonstart bei einem Trainingsrennen in Niederhelfenschwil geplant. Am Samstag wollte ich mit meiner Freundin noch ein anständiges Training fahren, doch dazu kam es nicht. Nach 2 Std. ging einfach absolut gar nichts mehr. Die Biese und die Kälte hatten mich regelrecht ausgesaugt und so waren wir eben früher als geplant wieder in der warmen Stube und drückten Dario Cologna die Daumen. Doch ihm schien es an diesem Tag gleich zu gehen wie mir! So rätselte ich etwas über einen Start hin und her. Doch als ich am Sonntag aufgestanden bin, da wollte ich dieses intensive Training einfach fahren. Wochenlange Ausdauertrainings habe ich nun hinter mir. Es wäre also an der Zeit, die Lunge wieder einmal „durch zu russen“ und die Beine mit Laktat zu füllen, hehe!

So stand ich also heute Sonntag nach beinahe 6 Monaten Vorbereitung wieder mit einer Startnummer am Start beim ersten Rennen. Das Bikerennen in Niederhelfenschwil ist stets eines der ersten Rennen in der Schweiz und da viele Rennfahrer kaum auf den Saisonstart warten können oder einen ersten Formtest brauchen, waren auch einige Fahrer am Start. Die sehr kurze und schnelle Strecke eignete sich ideal, um während der gesamten Renndauer von 45 Minuten den Puls im „Jenseits“ zu haben, Cross Country eben….. ! Das gesamte Laktat, welches sich schon nach der ersten Welle nach dem Start in meinen Beinen sammelte, wurde ich im folgenden Rennverlauf nie mehr los. Dem U23 Cross Country Schweizer Meister Matthias Stirnemann konnte vom Start weg keiner folgen und so fuhr er einem klaren Sieg entgegen. Dahinter drehte ich nach der 4 ten von 10 Runden nach einem Defekt von Silvio Büsser auch alleine meine Runden und erreichte am Schluss Rang 2. Mir war klar, dass es nach einer Ruhewoche und einem so umfangreichen Trainingslager schwer werden würde, den Cross Country Rhythmus zu fahren. Doch ich bin froh, dass es solche Rennen gibt, wo man dank starken Gegner ein super intensives Training fahren kann. Nun weiss ich, woran ich in nächster Zeit noch ein wenig arbeiten muss und genau das werde ich in den kommenden Wochen auch tun!

Die aktuelle Woche wird sowieso etwas schwierig werden für mich. Obwohl ich mich schon während der letzten Saison gegen einen Cape Epic Start entschieden habe und ein Jahr aussetzen wollte, verfolge ich nun mit einem weinenden Auge meine Kollegen in Südafrika. Wenn ich die ganzen Bilder und Berichte sehe, dann kommen sämtliche Emotionen hoch. Momente des Leidens, des Kampfes, der Schmerzen schiessen innert Sekunden durch meinen Körper. Ja, ich kriege jedes Mal Gänsehaut, wenn ich an all meine Erlebnisse zurück denke. Doch bei der Analyse zur letzten Saison ging ich vielleicht genau an dieser extremen Härte und den extremen Anforderungen und Ansprüchen zu diesem Rennen kaputt. So verfolge ich meine Kollegen in diesem Jahr aus der Ferne und hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder bereit sein werde, um auch wieder Teil der grössten Show des Marathonsportes zu sein! Jedem, der sich die Tage durch den Sand, die Steine, den Staub, die Hitze und vielem mehr kämpft, drücke ich ganz fest die Daumen!

 

12.03.2013 Für einmal läuft es wo anders! Von funkelnden Augen, zitternden Beinen & co.!

Seit ein paar Tagen bin ich wieder zu Hause und konnte mich schon ziemlich gut erholen. Auch die letzten zwei Trainingstage auf Mallorca liefen nochmals gut. Einzig der extrem stark aufkommende Wind liess mich dann ein/ zweimal spüren, dass ich doch ein paar hundert Kilometer in den Tagen davor gedrückt habe. So machte sich also doch ein wenig die Müdigkeit bemerkbar, denn auch mit mehr Kraftaufwand kam ich gegen den Wind nicht mehr gleich an, als dass ich an die Durchschnittsgeschwindigkeit der Vortage hätte anknüpfen können, hehe! Am Freitag machte sich dann ein leichtes Kratzen im Hals bemerkbar und ich nutze den Ruhetag für die Nebenbeschäftigungen eines Radprofis. Jep, ich war den ganzen Tag damit beschäftigt, all meine Kleider zu waschen, das Büro zu erledigen, das Rennrad auf Vordermann zu bringen und die Antidoping Whereabouts einzugeben, damit ich für Kontrolleure die kommenden 3 Monate wieder jederzeit auffindbar bin. Das mache ich eigentlich gerne, denn danach habe ich wieder einen festen Plan vor Augen und ich freue mich schon jetzt auf die kommenden Monate. Am Samstag und Sonntag standen dann nochmals zwei Trainings an, doch da nahm ich bewusst zurück, da nach dem Kratzen im Hals für einmal anstatt der guten Beine auch noch meine Nase lief. So wurden es  statt Trainings zwei Tage aktive Erholung und zusammen mit meinen Kollegen unseres Vereins (Bachtel-Biker) rollten wir gemütlich um den Zürichsee.

Heute setzte ich dann mein Krafttraining fort und das Resultat war wie immer dasselbe. Auf zitternden Beinen und wackligen Füssen kehrte ich aus der „Mukkibude“ zurück nach Hause. Doch diesmal hatte ich ein breites Grinsen auf dem Gesicht, denn ich konnte gleich anschliessend meine neuen Bikes abholen. Solche Momente sind für mich immer etwas besonderes. Denn meine Räder sind für mich nicht nur Fahrräder zum Zweck. Mit ihnen verbringe ich unzählige Stunden, ich lenke sie um hunderte von Kurven, stürze mit ihnen über Stock und Stein und „heize“ irgendwo auf den Rennstrecken rum. Auf meine Bikes war bislang immer Verlass. Ich hatte noch nie in meiner Karriere einen Defekt an einem meiner Bikes, ausser dem einen Rahmenbruch bei der Cape Epic 2011. (Plattfüsse zählen bei mir nicht in dieser Statistik) Genau deshalb sind mir meine Bikes auch so wichtig. Ich vertraue ihnen meine Gesundheit an und verlasse mich 100 % auf sie. Dies ist vlt. auch der Grund, wieso ich nicht aufs Gewicht schaue und jede Schraube an meinen Bikes Standart ist. Für mich wäre es in keinem Verhältnis, wegen ein Paar Gramm so viel aufs Spiel zu setzen.

Ich konnte es auf jeden Fall kaum erwarten, die erste Runde auf dem neuen Arbeitsgerät zu drehen. Das Rennrad habe ich ja jetzt schon zweimal extrem getestet, doch wie verhält sich das neue Bike? Wie steif ist der Rahmen, wie ist die Beschleunigung, wie lenkt es sich usw. ?? Ein ganzer Fragekatalog spielte sich vor meinen ersten Pedalumdrehungen ab und nach ein paar groben Einstellungen war es soweit. Mit funkelnden Augen startetet ich zur ersten Trainingsfahrt auf meinem Eagle Ltd. Hardtail! Ein kurzer Antritt und weg war ich. Unglaublich dachte ich. Wie sich das Fahrverhalten wirklich anfühlt und wie sich das brandneue Fully (Falcon Ltd.) fährt, erfahrt ihr in ein paar Tagen!

Also, stay tuned!

 

05.03.2013 Weiterhin Volle Kanne, aber diesmal ohne Winterkleidung!

Dass ich bereits wieder den nächsten 3 er Trainingsblock hinter mir habe, das zeigt mir eigentlich nur der Kilometerstand am Tacho (im Schnitt 158 km am Tag). Denn so leicht und ring verging bei mir noch selten ein Trainingslager. Die Beine drehen super und die Stunden vergehen im Schnellzugstempo. Nachdem vergangene Woche die Temperaturen nicht gerade motivierend waren, zeigte sich das Wetter die letzten drei Tage wieder von seiner besseren Seite. Neben den dunklen Gewitterwolken entwickelte sich dafür ein neuer Gegner, der Gegenwind! Dieser blies gestern praktisch von allen Richtungen und sorgte dafür, dass auch immer anständig Zug auf der Kette war, hehe!

Für alle die Mallorca nicht kennen, für mich wird diese Insel ihrem Ruf vollkommen gerecht! Mittlerweile bin ich schon das dritte Mal hier (einmal fuhr ich die Mallorca Rundfahrt und einmal im Trainingslager) und es gefällt mir immer besser. Die Vielzahl der autofreien Strässchen und auch die verschiedenen Möglichkeiten der Streckenführungen (Höhenprofile usw) bieten ein perfektes Trainingsgebiet. Als ich vor zwei Jahren das letzte Mal hier war, war es Mitte Januar und die Insel war wie ausgestorben. Überall waren die Fenster verriegelt, die Hotels noch geschlossen und nur vereinzelt sah man andere Radfahrer. Zu jener Zeit waren es fast ausschliesslich Strassenprofis, die wie ich damals Kilometer sammelten. Nur sehr selten hatte ein Restaurant geöffnet und der Ballermann mit dem berühmten Bierkönig war menschenleer. Dies ist zwar auch in diesen Tagen so und die Sommer „Partymeile“ mit all den Clubs und Salons wirkt wie eine Geisterstadt, doch die Zeit der Radfahrer scheint so langsam aber sicher zu starten. Mit den Radfahrern meine ich nicht mehr die Strassenprofis, denn diese sind schon voll am Rennen fahren. Es sind hunderte von begeisterten Hobbyfahrern, welche jeden Morgen ihre Trikottaschen randvoll mit Proviant füllen (wohl aus Angst vor dem berüchtigten Hungerast) und anschliessend ein paar Stunden ihre Leidenschaft ausleben, bevor sie die Kaffee’s an der Promenade fluten. Die vergangenen zwei Jahre war ich schon in der Endphase der Cape Epic Vorbereitung und schon bis in jede Muskelfaser angespannt. Dieses Jahr bleibt mir noch ein wenig Zeit, bis ich in die Saison starte und so kann ich im Moment als Radprofi die Leidenschaft des Radfahrens zusammen mit vielen anderen teilen. Täglich kreuze oder überhole ich unzählige Radfahrer und alle haben sie ein Lächeln im Gesicht!

Dieses Lächeln und die Freude an meinem Sport ging bei mir die letzte Saison aus verschiedenen Gründen verloren und ich stand lange Zeit an einem Scheitelpunkt meiner sportlichen Zukunft. Mit neuen Zielen vor Augen, einer tollen Vorbereitung und einem neuen Team im Rücken sieht die Situation wieder anders aus. Der Spass am Training, die Freude am Sport und die Zuversicht ist definitiv zurück gekehrt und ich bin dankbar, dass ich mein Traumberuf ausüben darf!

Nun verbleiben leider nur noch zwei Tage auf Mallorca, bevor ich wieder nach Hause fliege. Natürlich werde ich auch diese nochmals voll ausnutzen und so gut es geht an meiner Form arbeiten. Es geht nicht mehr lange und die erste Startnummer der neuen Saison darf montiert werden!

 

 

01.03.2013 Die ersten Kilometer sind „gefressen“ ! Volle Kanne auf Malle!

Die Zeit vergeht wie im Flug und ich habe bereits wieder den ersten Trainingsblock hinter mir. Nachdem ich vergangenen Sonntag die letzten Runden auf den Langlaufskiern gedreht hatte, stimmte ich mich wieder aufs Radtraining ein und reiste zuversichtlich nach Mallorca. Leider hielt sich zu Beginn meine Euphorie in Grenzen, es lag zwar kein Schnee, doch die Temperaturen stiegen nicht viel über die Nullgradgrenze und waren somit deutlich unter meinen Vorstellungen! Da selbst im Hotelzimmer die ersten zwei Nächte die Temperatur nicht über 15 Grad stieg, hatte ich sogar zum Schlafen noch die dicke Wollmütze auf.

„Go hard or go home“, dies ist eigentlich meistens meine Einstellung und so konzentrierte ich mich aufs Wesentliche und trat tagsüber umso härter in die Pedale. Mit mir reiste noch mein Kollege Silvio Büsser und Thomas Stoll wohnt auch nicht weit von uns. Da wir alle unterschiedliche Trainingsvorsätze haben, kreuzten sich unsere gemeinsamen Trainingsstunden erst an einem Tag und so spulte ich die restlichen Kilometer bislang alleine ab. Stoll befindet sich unmittelbar vor seiner ersten Cape Epic und trifft hier die letzten Vorbereitungen. Silvio setzt dieses Jahr vermehrt auf die neue „Sprintdisziplin Eliminator“ und so sind bei beiden nicht mehr die stundelangen Grundlagen-Trainings gefragt. Ich habe hingegen mein Trainingsplan nochmals meinem inneren Gefühl angepasst und konzentriere mich deshalb bewusst nochmals auf die Grundlage, damit meine Basis stark genug sein wird, um all die Rennen der kommenden Saison darauf zu packen. Dabei geht es mir vor allem darum, das gute Gefühl und die Leichtfüssigkeit auf dem Rad zu finden. Bisher gelang mir das Ganze ausgezeichnet und ich bin sehr zufrieden mit meiner aktuellen Verfassung. Der „Diesel“ läuft problemlos über die Distanz und ab und zu kommt auch der spritzige „Turbo“ zum Einsatz. Die Motivation ist so gross, dass es mir gestern auch nichts ausmachte, dass ich über 5 Stunden gegen den peitschenden Regen und den starken Gegenwind ankämpfen musste. Eigentlich wünschte ich mir, meine „worst-case“ Aurüstung nicht zu gebrauchen, aber bis jetzt war ich leider jeden Tag darauf angewiesen. Für die kommenden Tage soll es jedoch wieder wärmer werden und somit bin ich guter Dinge, ab Morgen wieder richtig Gas zu geben und wie es sich auf der „Rennradinsel“ gehört, so richtig Kilometer zu „fressen“, hehe!

Up to date wieder in 3 Tagen!

 

24.02.2013 Die Koffer sind wieder gepackt! Das nächste Trainingslager steht bevor!

Das Rennrad ist nun ein weiteres Mal im Radkoffer verstaut und die Taschen sind gepackt. Morgen werde ich ins nächste Trainingslager reisen und hoffe, dass auf Mallorca die Temperaturen deutlich über meiner „Schmerzgrenze“ liegen. Dank dem Langlauftraining fiel mir das Training die letzten zwei Wochen zwar nicht allzu schwer, doch so langsam aber sicher habe ich den Winter gesehen und freue mich auf den Frühling. Dank den perfekten Loipen-Verhältnisse der Panorama Loipe Gibswil (5 Auto-Minuten hinter meinem Zuhause) kam ich diesen Winter auf ganz schön viele Kilometer und so konnte ich neben den monotonen Rollen-Trainings fast täglich meine Runden an der frischen Luft drehen! Den Wechsel von den warmen Temperaturen auf Gran Canaria machten mir die Woche danach etwas Mühe und ich erholte mich nur langsam. Die vergangenen Tage merkte ich aber, wie’s wieder aufwärts geht und so freue ich mich nun auf die kommenden Trainingstage. Viele meiner Rennfahrer-Kollegen bestreiten bereits die ersten Rennen. Dazu muss ich mich noch ein wenig gedulden, doch ich bin im Moment auch froh, dass ich noch etwas Zeit habe und somit noch ein wenig länger an meinem „Fundament“ für die bevorstehende Saison arbeiten kann.

 

09.02.2013 Back in town, müde aber super zufrieden!

Als ich gestern mein Gepäck aufgab, da war ich froh, dass sie nur meine Taschen und nicht mich gewogen hatten. Denn da hätte ich wahrscheinlich ne Menge Übergewicht zahlen müssen. Grund dazu waren meine schweren Beine, die ich zu jenem Zeitpunkt hatte, hehe! 24 Stunden nachdem ich in kurzen Hosen zum Flughafen reiste, war daheim wieder Handarbeit gefragt und ich schaufelte dick eingepackt mit Zipfelmütze und Handschuhen mein Auto aus, welches sich unter einer gut 60 cm dicken Schneedecke versteckte. Das kurze Rollentraining, welches ich heute Nachmittag noch absolvierte verging dafür sehr schnell, denn gedanklich heizte ich immer noch in den Bergen Gran Canarias herum.

Die vergangenen Tagen liefen bei mir ab wie ein Film. Die Zeit rannte wie im Flug vorbei und ich hatte das Gefühl, dass ich kaum nachdem ich gelandet bin, schon wieder nach Hause flog. Einzig der Blick und die Auswertungen auf mein Trainingsbuch zeigen mir, dass ich die letzten Tage ziemlich viel gearbeitet habe. Auch die braunen Ränder an Armen und Beinen verraten, dass ich so manche Stunden im Sattel verbrachte. Nachdem ich die ersten zwei Tage noch mit den Cross Country Fahrern der Spitzensport RS über die Insel donnerte, merkte und spürte ich schnell, was ich zurzeit brauchte und legte neue Schwerpunkte. Mir war bewusst, dass ich bezüglich der Form nicht am selben Punkt stand wie vor einem Jahr und von mir nicht ganz so viel erwarten durfte. So nahm ich bewusst etwas zurück und arbeitete vorwiegend an meiner Grundlage und Kraft und fuhr nur sehr wenig mit Sportfahrwerk und Turbo die Berge hoch. Vielmehr liess ich den Diesel rattern und optimierte dabei den Verbrauch. Dies gelang mir die letzten Tage ziemlich gut und auch die coolen Trainingsgruppen und die gemeinsamen Stunden an Thomas Stolls Seite liessen die Zeit sehr schnell und ring vergehen. Ohne das Dröhnen des Turbos blieb sogar genügend Luft und Energie für interessante Gespräche und Besprechungen für die kommenden Saisonziele. Diese sind nun gesetzt und geben mir genügend Motivation, um die kommenden 2 Wochen zu Hause bei etwas anderen Trainingsbedingungen durchzubeissen. Nach ein paar Tagen Erholung und lockeren Einheiten werde ich wohl noch den ein oder anderen Kilometer auf den Langlaufskis holen, worauf ich mich schon jetzt sehr freue. In gut 14 Tagen steht nämlich das nächste Trainingslager auf Mallorca an. Die Grundlage ist auf jeden Fall gefestigt und auf der Balearen Insel wird dann wohl der Verbrauch deutlich steigen, dafür die Reichweite sinken. Bis dahin werde ich noch das einzige kleine Problemchen wieder korrigieren, denn durch das umfangreiche Training brauchte ich so ziemlich alle „Fettvorräte“ auf und so hatte ich die letzten zwei Tage erstmals seit ich weiss ernsthafte Sitzprobleme. Ich hatte das Gefühl, dass ich direkt auf dem Steissbeinknochen sitzen würde. Doch ich bin mir sicher, dass ich auch dies bis in zwei Wochen wieder in den Griff kriegen werde! Der Fahrplan stimmt und ich freue mich auf die kommende Zeit!

Hier noch ein paar Facts von den letzten 9 Trainingstagen.

Durchschnittliche Reichweite pro Tag: 150 Kilometer, Durchschnittliche Höhenmeter pro Tag: 3334 Hm, Durchschnittliche Dauer: 5,15 Std.

See ya soon!

 

  1. Februar 2013  – Erfolgreicher erster Trainingsblock auf Gran Canaria

    Jetzt bin ich schon bald eine Woche hier auf Gran Canaria und habe bereits einen super Trainingsblock hinter mir. Nachdem ich am letzten Montag mit einer sehr kräftezehrenden und extrem langen Reise (Flugzeug war Defekt und das Hotelzimmer ebenfalls, wobei ich statt 7, rund 12 Stunden unterwegs war und am Schluss noch für eine Nacht in ein anderes Hotel musste), konnte ich am Dienstag mit dem Training starten! Das Wetter ist seit ich angekommen bin schlicht perfekt. Ich habe bis heute noch keine einzige Wolke gesehen und auch die Temperaturen sind wie immer genial auf dieser Insel. In den letzten Tagen habe ich nun schon unzählige Stunden im Sattel verbracht, Kilometer für Kilometer abgespuhlt und eine Menge Höhenmeter gesammelt. Seit Mittwoch ist auch mein Teamkollege Thomas Stoll hier und so konnten wir das erste Mal als Transalp-Team 2013 zusammen trainieren. Die Transalp wird auch dieses Jahr eines meiner ganz grossen Ziele sein. Diese habe ich dieses Jahr nämlich ein wenig verschoben und so stehe ich auch bezüglich Formaufbau an einer ganz anderen Stelle als vor einem Jahr. Da flog ich förmlich die Berge hoch und hatte schon ein paar hundert Kilometer mehr in den Beinen. Im Moment komme ich zwar alle Anstiege prima hoch und auch über die Distanz habe ich absolut keine Probleme, doch der letzte „Dampf“ fehlt noch und das ist auch gut so. Wie im Herbst schon einmal beschrieben habe ich mir die Fehler vom letzten Jahr notiert. Nun versuche ich, aus meinen Schlüssen zu lernen und es dieses Jahr besser zu machen. So war es mir die letzten Tage auch egal, als ich von meinen Cross Country-Kollegen abgehängt wurde und nicht um jeden Bergpreis mitsprinten konnte. Dafür konnte ich wieder einmal mit Dani Wyss, (zweifacher Sieger Race Across America und Trainingslager Kollege auf Mallorca 2011) eine Runde drehen und über die verschiedenen Trainingsformen und Trainingslehren fachsimpeln. Vor mir liegen nochmals ein paar Tage, bevor ich am Freitag Nachmittag wieder nach Hause fliege. Bis dahin werde ich nochmals fleissig in die Pedale treten und weiter an meiner Grundlage arbeiten. Wie heisst es so schön, je stärker und grösser das Fundament, umso mehr kann man oben drauf stellen!

Neben einem motivierten Teamkollegen und einem coolen und abwechslungsreichen Rennkalender vor Augen habe ich schon jetzt grosse Freude am neuen Material was mir zusätzlich sehr viel Motivation gibt. Mein WHEELER Route LTD mit der elektronischen Schaltung macht nicht nur grossen Spass, sondern lässt auch so manchen Anstieg leichter fallen!

Und jetzt nichts wie los zum nächsten Training!  Hasta la vista .. ;)

20.Januar 2013  – Die Rolle glüht wieder!

Nach einer Woche Schulbank drücken geh ich nun seit Samstag wieder meiner Arbeit nach. Und diese, so zumindest bestimmt es das aktuelle Wetter, hat sich wieder einmal in den „Schwitz-Bunker“ oder auf die schmalen Latten verschoben. So arbeite ich im Moment weiter an drei Standbeinen für meinen Aufbau. Während ich mich in den letzten drei Wochen auf die langen Einheiten konzentrierte, wechsle ich nun wieder mit Langlauf und Rollentraining ab, wobei ich mit der Kombination trotzdem auf die nötigen Stunden komme. Weiterhin ein grosses Augenmerk lege ich auf das Krafttraining, das macht mir nicht nur Spass, auch der Fortschritt ist von Woche zu Woche spürbar und motiviert mich zusätzlich. Obwohl ich bislang noch in keinem Trainingslager war, fühle ich mich gut und ich denke, dass mein Fahrplan stimmt.

Keep pushing hard!

 

9.Januar 2013  – Viel Training, mehr PS und steigender Hubraum! Der Fahrplan stimmt!

Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht und habt hoffentlich nichts Wichtiges im 2012 liegen gelassen!

Früher, damit meine ich bis noch vor ein-/ zwei Jahren hatte ich immer dieses komische Gefühl nach der Trainings- und Wettkampfpause. Da war dieser schwere Tritt, das Gefühl total ausser Form zu sein und da kamen oftmals noch die ein oder anderen ersten Einbrüche dazu. Momente, in denen es einem schon nach lächerlichen 2 Stunden den Stecker zieht, obwohl man noch vor zwei Monaten mit nur einem Riegel 6 Stunden lang „dampfen“ konnte. Zu allem Übel wirken auch noch die Beine wie ausgedrückt, die gesamte Spannung und die eiserne Härte sind verschwunden und vor einem liegt ein grosser Haufen anstrengender Arbeit. Diese Momente erlebte ich eigentlich immer, wenn ich anfangs November die Luft wieder in die Reifen liess und die Räder wieder an die frische Luft brachte. Naja, ein wenig übertreibe ich jetzt schon, denn bei mir dauert die Pause meistens etwas mehr als einen Monat. Doch während dieser Zeit vermeide ich so ziemlich jede Begegnung mit meinen Fahrrädern. Man sollte dem Körper ja auch mal Distanz gönnen und ihm Zeit geben, um sich zu erholen.

Dieses Jahr, das heisst im vergangenen November startete ich plangemäss meine Saisonvorbereitung mit einem Leistungstest. Nach 5 Wochen sass ich also das erste Mal wieder auf dem Rad und musste gleich bei der ersten Begegnung wieder bis zur vollständigen Erschöpfung in die Pedale treten….. naja, Spass ist was anderes aber sinnvoll war es allemal, hehe! Mit den aktuellsten Werten, den genauen Zahlen und einem breiten Grinsen marschierte ich damals nach Hause. Ich wusste, dass es nicht allzu schlecht um meine Fitness stand. Zudem spürte ich, dass ich dieses Jahr an einem ganz anderen Punkt anfangen würde, als bisher und dieses Gefühl bestätigte sich schliesslich von Woche zu Woche. Vor allem im Kraftbereich merkte ich den Fortschritt extrem, welchen ich in den letzten 10 Wochen machen konnte. „Hoffentlich auch“, denke ich mir jedes Mal, denn die schweisstreibenden Stunden im Fitness Center haben es schliesslich in sich und meistens verlasse ich das Fitness nur noch mit wackligen Schritten und schlotternden Beinen.

Natürlich war es etwas schade, dass der viele Schnee (bei mir lagen rund 80 cm vor der Haustüre) so schnell wieder weggeschmolzen war. Nachdem ich vor Weihnachten schon viele Kilometer auf den Langlaufskiern sammeln konnte, wurde die Loipe vom vielen Regen innert wenigen Tagen sprichwörtlich weggespült und die Spurrinnen kreuzten sich plötzlich oder hatten sich um ein paar Meter talabwärts verschoben. Richtige Weihnachtsstimmung kam somit nicht wirklich auf, doch für mich war das Wetter der letzten drei Wochen nahezu perfekt. So konnte ich das verpasste Trainingslager vom Dezember ganz leicht zu Hause nachholen und so kam es, dass ich seit Weihnachten die meiste Zeit im Sattel verbrachte. So kamen etliche Kilometer zusammen, die ich während vieler Stunden abgespult habe. Das Krafttraining lies ich jedoch nie aus den Augen und legte weiterhin grossen Wert darauf. Vom Ergebnis bin ich total begeistert. Es fühlt sich an, als hätte ich von einem 2.0 auf einen 3.0 Liter Motor gewechselt und viel mehr PS unter der Haube, hehe! Vor allem am Berg verleiht mir die Untersetzung mehr Schub, wobei der Dieselmotor weiterhin zuverlässig seine Arbeit macht. Ach ja, nicht so wie die Jahre zuvor, hat er mich bislang noch nie im Stich gelassen und ich hoffe, das bleibt so….

Heute absolvierte ich die letzte lange Einheit, Morgen noch eine Zusatzrunde und dann ist der erste lange Trainingsblock schon beinahe zu Ende. Nächste Woche folgt eine Ruhewoche wo ich natürlich die Körner wieder sammeln und die Tanks wieder füllen werde. In dieser Zeit werde ich meinen ersten Kurs zum Fitness Trainier machen. Danach folgt ein dichtes Programm mit vielen Trainingslagern bis hin zum Saisonstart. Mein Fahrplan stimmt, ich fühle mich gut, bin top motiviert und sehr zuversichtlich für alles, was kommt!

Die neue Homepage ist noch nicht ganz fertig, aber ich hoffe ihr findet euch trotzdem zurecht. Bilder werden bald folgen und der Rest sollte funktionieren. Wählt ihr in der oberen Liste die Rubrik, zB. Palmares, so könnt ihr anschliessend jeweils auf der linken Seite die dazugehörigen Seiten öffnen! Die Berichte der letzten Jahre sind auch immer noch online, klickt euch einfach durchs Archiv.

So, jetzt genug gequatscht! In letzter Zeit liess ich euch manchmal etwas weit an meinem Hinterrad zurück, doch die HP steht und ich werde euch ab sofort wieder regelmässig von meinem Alltag berichten.

Keep on pushing hard!

 

1.Januar 2013  – Guäts Nöis !

Neues Jahr, neue Motivation, neues Team und neue Webseite

Willkommen bei den ersten News im neuen Jahre. Die neue Webseite ist noch nicht ganz fertig, aber natürlich wollte ich trotzdem online gehen.

hier *** Click mich *** gibt’s die Geschichte zum neuen Team

 

 

ich freue mich auf die Rennen !