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Liebe Leserinnen, liebe Leser! Ich muss euch etwas sagen und wer mich schon länger verfolgt hat, der konnte den folgenden Bericht vielleicht erahnen. Ja, ich werde vom Leistungssport zurücktreten, und zwar schon sehr bald. Die letzten Monate waren nicht die einfachsten für mich und als Sportler ist man sich ja gewohnt, nach Enttäuschungen immer wieder aufzustehen, sich aufzuraffen und auch bei Misserfolgen weiterzumachen. Mit 35 und über 15 Jahren Profisport bin ich nun leider an einem Punkt angekommen, an dem ich es ganz einfach nicht mehr schaffe. Das Feuer ist sprichwörtlich erstickt und es ist auch nicht mehr genügend Holz vorhanden, um es nochmals anzuzünden. Dass jede Karriere einmal endet, liegt in der Natur und wann und ob der Zeitpunkt passend ist, darüber gibt es bestimmt viele Theorien und Ansichten. Die Mehrheit der Sportler zieht sich meistens am Ende einer Saison zurück, doch da ich praktisch das ganze Jahr über an Rennen teilnehme, gibt es in meinem Fall gar kein klassisch definiertes Saisonende.
Nach einer schwierigen Saison 2023 mit einem Abstecher nach Amerika haderte ich bereits im letzten November mit ernsthaften Rücktrittsgedanken. Nach dem Sieg beim Desert Dash und dem Willen, meine Frau auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen bestmöglich zu begleiten, brachte ich aber noch einmal genügend Motivation fürs Wintertraining und einen weiteren Saisonaufbau zusammen. Ausserdem wollte ich es nach einer ausgelassenen Saison auch in Europa nochmals zeigen und an die Erfolge von 2022 anknüpfen. Die ersten Probleme häuften sich aber bereits bei der Saisonplanung, da es einige meiner bevorzugten Rennen entweder nicht mehr gibt oder sich gewisse Rennen überschneiden. Was waren also meine konkreten Ziele? Eine Frage, die ich ganz ehrlich nicht mehr beantworten konnte und das ist schon mal sehr schlecht.
Ich hatte in der Vergangenheit schon mehrmals Rücktrittgedanken, vor allem nach den nicht so erfolgreichen Saisons und das ist auch völlig normal. Am Ende war es dann doch jedes Mal die Leidenschaft und Freude am Radsport, die überwog und mich zu dem machte, was ich heute bin. Ich möchte euch auf eine Reise mit mir mitnehmen und ja, dieser Bericht wurde leider etwas länger, aber schliesslich liegen meine Anfänge bereits ein viertel Jahrhundert zurück! Ich könnte auch ein ganzes Buch schreiben, doch fürs Erste muss die folgende Broschüre reichen, ……
Im Alter von 10 Jahren (1999) absolvierte ich meine erste viertägige Fahrradtour. Aus dem Nichts fuhren wir mit der Familie (meine Eltern und meine zwei jüngeren Brüder) in 4 Tagen um den Bodensee. Mein Vater zog dabei einen schweren Anhänger, beladen mit dem Zelt und dem Küchenmaterial. Wir Kinder hatten unsere Schlafsäcke auf dem Gepäckträger und die Fahrräder wogen bestimmt über 15 Kg! Es war nicht unbedingt das Zelten, das mir gefiel, sondern vielmehr das Radfahren. Mit eigener Muskelkraft eine Strecke zurückzulegen ergriff in mir eine Art Freiheitsgefühl, das bis heute anhält. Ein Jahr nach der ersten Tour folgte die zweite (in 4 Tagen um den Kanton Zürich) und im selben Jahr starteten wir drei Jungs bei den ersten Rennen und traten der Radsportschule Wetzikon bei. Für mich gab es von da an nur noch eines, ich wollte Fahrradprofi werden!
Meine gesamte Jugend verfolgte ich diesen Traum, eiferte meinen damaligen Vorbildern nach und trainierte schon damals wohl immer eher zu viel. Dies musste ich auch, denn obschon mein jüngerer Bruder (Jg. 90) nur in etwa die Hälfte trainierte, fuhr er mir stets um die Ohren. Der zweite kleine Bruder (Jg. 92) war noch zu jung, doch der familieninterne Konkurrenzkampf war gross. Den Durchhaltewillen und den Biss gab mir wohl mein Vater mit auf den Weg und das zuverlässige, akribische Arbeiten, gespickt mit viel Fleiss kommt von meiner Mutter. Es sind die Grundvoraussetzungen, wenn man im Sport Erfolg haben und generell seine Ziele im Leben erreichen möchte!
Obschon ich in den Nachwuchskategorien nicht bei den Besten war, gab ich meinen Traum nie auf. Auch die Tatsache, dass ich mit 15 Jahren rund zwei Jahre im Wachstum zurücklag, machte mir nichts aus, denn irgendwann würde ich schon noch „aufschließen“ und spätestens nach dem Wachstum würde sich mein Trainingsfleiss auszahlen. Genau so kam es und so schaffte ich es schließlich in die Junioren Nationalmannschaft im Cross-Country (ebenso mein Bruder). Neben der Teilnahme an den ersten Weltcups, EM & WM startete ich 2005 bei meinem ersten Marathon (Nationalpark Bike Marathon) und ich fand natürlich schnell heraus, dass ich über die längeren Distanzen Talent habe und es vor allem mehr zu meiner Leidenschaft des hohen Training Volumens passt!
Wenn ich heute zurückschaue, dann sind es nicht nur die Rennen, die meine Jugend prägten, sondern auch die vielen coolen Trainings und Trainingslager, welche ich miterleben durfte. Dass meine Brüder damals dieselbe Sportart ausübten, machten die Rennwochenenden zu unvergesslichen Familienausflügen und natürlich waren die Räder auch in jedem Urlaub mit dabei! Für die Vereinskollegen war es aber auch oftmals hart, denn die drei Looser´s standen immer zusammen und waren sehr dominant! Da meine Eltern selbst keinen Leistungssport ausübten, spürte ich auch nie einen Erwartungsdruck und genau dasselbe wurde mir in der Radsportschule vorgelebt. Der Spass stand immer an erster Stelle und damals gab es noch wenig Struktur in den Trainings, keine Leistungsmesser und auch noch keine Trainingspläne. Dass wir im Trainingslager jeweils stets nach dem Abendessen zurückkehrten, war für 14-jährige vlt. nicht gerade sinnvoll, doch wir hatten es alle überstanden und werden die Zeiten am Gardasee bestimmt nie vergessen!
Nachdem ich 2008 im ersten U23 Jahr bei meinem ersten Elite Weltcup in Dalby Forest (UK) mit der Startnummer 193 nach der Startrunde im ersten Singletrail gefühlte 5 Min anstehen musste und am Ende als 103er ins Ziel kam, war die Sache mit dem Cross-Country Sport für mich erledigt. Für so etwas hatte ich keine Lust, den fürs Anstehen war mir der ganze Aufwand zu schade. Außerdem gefiel mir die Tendenz zu immer schwierigeren und gefährlicheren Strecken überhaupt nicht und so widmete ich meine volle Energie dem MTB-Marathonsport.
Mein „Aufstieg“ ging durch die vielen nationalen Erfolge (noch auf der Marathon Kurzstrecke) sehr schnell und der erste Durchbruch gelang mir 2010 mit dem U23 Europameistertitel. Ein Jahr später realisierte ich meinen Traum und ich fuhr meine erste Saison als Vollprofi. Ein zweiter U23 Europameistertitel und der Gesamtsieg bei der BIKE-Transalp machte schnell klar, ich gehörte als erst 22-Jähriger bereits zu den Besten der Welt. Dass ich im damaligen Stöckli-Pro Team an der Seite von Seriensieger Urs Huber die ersten Erfahrungen bei Etappenrennen wie Cape Epic machen konnte war natürlich eine grosse Chance, doch vlt. auch etwas zu viel Druck in frühen Jahren. Ich profitierte aber erstmals von einem sehr professionellen Umfeld und brauchte mich außer dem eigenen Training um nichts zu kümmern.
Nach einer etwas durchzogenen Saison 2012 wurde das Stöckli Pro Team aufgelöst und ich erhielt beim Schweizer WHEELER-Pro Team einen neuen Vertrag. Für die Firma Intercylce war ich bereits zu Juniorenzeiten im BiXS-iXS Swiss-Team unterwegs und so fühlte ich mich schnell wohl. Die Teamphilosophie war aber eine andere und so hatte ich zwar nicht mehr das professionelle Umfeld um mich, dafür extrem viele Freiheiten. Damit ich etwas mehr Struktur im Training hatte, arbeitete ich 2013 erstmals und einmalig mit einem Trainer zusammen, doch irgendwie war das nichts für mich und seit 2014 ging ich auch diesbezüglich bis heute stets meinen eigenen Weg. Diesbezüglich fragte ich mir oftmals, ob es den perfekten Trainingsplan überhaupt gibt. Ich kam nämlich zum Schluss, dass die einzige Tatsache (obschon Mittlerweilen alles sehr eng zusammen ist) diejenige ist, dass alle viel Radfahren! Welche Intervalle man am Ende ausübt, da kann man sich darüber streiten aber Fakt ist, dass alle Profis viel Zeit auf dem Rad verbringen und das war ja genau das, was ich von Grund auf stets richtig machte!
Durch die enormen Freiheiten bei Intercycle versuchte ich mich immer wieder in neuen Rennen und nachdem ich im Frühjahr 2014 meine Frau in Südafrika kennen lernte, verbrachte ich die Folgejahre stets viel Zeit auf dem Afrikanischen Kontinent. Dadurch lernte ich nicht nur die beiden Länder Südafrika & Namibia kennen, sondern entwickelte mich auch als Rennfahrer zu einem sehr kompletten Allrounder. Außerdem hatte ich rasch großen Erfolg in Südafrika und konnte mir ein gutes Netzwerk mit ausreichendem Support und lokalen Sponsoren aufbauen. Die neue zweite Heimat erkundete ich weitgehendst auf dem Fahrrad und dies brachte immer wieder frischen Wind in den Trainingsalltag! Es war eine unvergessliche Zeit und ich knüpfte viele bis heute anhaltende Freundschaften. Dazu komme ich in warmen und trockenen Gefilden wesentlich besser zurecht als im kalten Winter in der Schweiz!
2016 erlitt meine Karriere einen Rückschlag und ich musste mich einer Arterienoperation unterziehen. Dabei verpasste ich praktisch die komplette Saison in Europa. Ich hatte aber Glück, denn ich erholte mich rasch von der OP und die Zwangspause tat meinem Körper richtig gut. So konnte ich bereits am Ende der Saison ein erfolgreiches Comeback in Südafrika geben. Da meine Frau ihre Studiums Zeit ab da beendet und ich praktisch alle Rennen in Südafrika gefahren hatte, blieben wir fortan in der Schweiz und 2017 & 2018 sollten meine bis dato erfolgreichsten zwei Jahre werden. Mit dem Schweizermeistertitel 2017 realisierte ich ein Karriereziel, dem ich lange hinterherrennen musste und dementsprechend groß war die Erleichterung und Genugtuung nach dem Titelgewinn. Nebenbei suchte ich aber bereits wieder nach neuen Herausforderungen, damit ich meine Motivation hochhalten konnte. Die ersten Starts und Erfolge bei Ultrarennen wie dem Desert Dash in Namibia oder der Salzkammergut Trophy brachten genau die nötige Frische und später kamen auch die Starts in Brasilien (Brasil Ride) oder Australien (Crocodile Trophy) dazu. Das einzig Anstrengende war oftmals die Tatsache, dass ich stets auf mich allein gestellt, alles selber organisieren, planen und am Ende auch durchziehen musste.
Nicht nur meine Stärken wechselten über all die Jahre von den Kletterkünsten zu den schnellen, coupierten Rennen, sondern auch meine Vorliebe dazu, da sie aus taktischer Sicht oder von den Positionskämpfen her viel attraktiver zu fahren sind als die stundenlangen Anstiege an der Leistungsschwelle. außerdem hatte ich an gewissen Rennen bereits über 15-mal teilgenommen und so kam es, dass meine Motivation für die klassischen Schweizer Rennen immer mehr nachliess.
Nach 7 Jahren bei Intercycle brauchte ich auch was das Team angeht neuen Wind im Segel und diesen erhoffte ich mir schliesslich im Jahr 2020 mit dem Wechsel zum Spanischen BUFF-Scott MTB-Team. Nicht nur das Team, auch der Rennkalender würde durch einen Wechsel aufgefrischt, doch leider machte mir wie uns allen die Coronapandemie einen Strich durch die Rechnung. Es gab viele weitere Punkte, die für mich schon früh im Jahr nicht stimmten und so einigten wir uns auf beiden Seiten relativ schnell, dass für mich der Abstecher ins Ausland der falsche Weg war. Als einziger Nicht-Spanier an einem ausschliesslich Spanisch sprechenden Tisch zu sitzen, ist alles andere als amüsant und wenn man sich bei einem Etappenrennen nicht einmal mit dem Partner unterhalten kann, wie soll man dann harmonieren?
Während dem Coronajahr machte ich mir logischerweise ernsthafte Rücktrittsgedanken, doch ich spürte, dass mein Körper noch ziemlich viel Energie hatte und war mir deshalb sicher, dass ich noch einige Erfolge würde feiern können. Der Hauptgrund war aber ganz einfach die Tatsache, dass ich meinen privilegierten Lifestyle noch nicht aufgeben wollte! Auf mentaler Ebene muss man auch verstehen, dass es wie drei verschiedene Phasen gibt. Die erste Phase war bei mir die Jugend, in der ich alles daransetzte, Profi zu werden. Ich war bereit zu investieren, da ich stets den Kindheitstraum vor mir hatte. Die zweite Phase war das Erreichen dieses Ziels und die Umsetzung des Erfolgshungers. Die dritte Phase war schlussendlich das Erhalten des Profistatutes, denn nach unzähligen Erfolgen machen die einzelnen Siege nicht mehr wirklich grosse Unterschiede und man lebt vor allem von seinem Namen in der Szene, den man sich über die vielen Jahre aufgebaut und erarbeitet hat.
Während oder nach der Coronapandemie auf Team- oder Sponsorensuche zu gehen, in der viele Branchen vor einer ungewissen Zukunft standen (zB. Events) war natürlich nicht gerade einfach und trotzdem wollte ich es als Privatfahrer mit eigenen Sponsoren versuchen. Ich war es mir seit 2013 ja gewohnt, stets alles selbst zu organisieren und meine Motivation war so gross, dass ich sogar bereit war, für mein Arbeitsgerät zu bezahlen. Für meine letzten Jahre wollte ich aber vor allem eines, wenn möglich das beste Material, damit ich auch nochmals Rennen gewinnen würde. Mein ehemaliger Teamkollege Thomas Stoll kam mir entgegen und so startete ich mit einem sehr bescheidenen Budget, dafür aus meiner Sicht bestem auf dem Markt erhältlichen Material (STOLL-Bikes) in die nächste Saison. 2021 war schliesslich ein Übergangsjahr, denn so richtig zurückgekehrt war der ursprüngliche Rennbetrieb noch nicht. Dies änderte dann zum Glück 2022 und ja, es sollte eine meiner besten Saisons werden. Ein zweiter Schweizermeistertitel, ein 5ter Sieg in Folge bei der Salzkammergut Trophy, Titan Desert Marokko & Almeria Gesamtsiege, Siege in Albstadt & Singen und ein dritter Gesamtsieg beim Wines2Whales. Doch was nun?
Bereits während der Saison schielte ich auf die neu ins Leben gerufene Rennserie in Amerika (Lifetime Grand Prix). Viel Preisgeld, viel Prestige, alles neue Strecken und Rennorte, dazu Gravelrennen und eine für mich unbekannte Szene! Die Verlockung, mich für einen der auf 35 begrenzten Startplätze zu bewerben war gross, doch meine Chancen, tatsächlich für die Serie ausgewählt zu wählen sah ich relativ klein. Meine Befürchtungen waren vergebens und ich wurde tatsächlich selektioniert! Neben der Tatsache, dass ich ab sofort ein Gravelbike benötigte kam auch noch hinzu, dass ich als Schweizermeister nicht mehr bereit war, mein Fahrrad mitzufinanzieren und so suchte ich nach einer für mich zufriedenstellender Lösung. Mit Rose Bikes fand ich schliesslich eine gute Lösung und ich erhielt den nötigen Support, was die Auswahl an Material angeht.
Das vergangene Jahr ist euch wahrscheinlich nur zu gut bekannt und ja, ein 10ter Gesamtrang in der amerikanischen Serie war am Ende nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte und trotzdem war es rückblickend unter den Umständen ein sehr solides Ergebnis. Ich bezahlte sehr viel Lehrgeld und musste vor allem feststellen, dass es für einen Europäer und vor allem allein beinahe unmöglich ist, in Amerika erfolgreich zu sein. Ausserdem kam die Ernüchterung, dass es praktisch für niemanden interessant ist, was ich auf der anderen Seite des Teiches bewerkstellige und für den Amerikanischen Markt war ich auch nicht relevant, „America first“ eben….. Durch das viele Hin & Her erreichte ich ausserdem nie mein absolutes Leistungsvermögen aus dem Vorjahr und die ganze Reiserei machte mich mitunter mental kaputt. Obschon ich mir nochmals einen Startplatz zugesichert hätte, entschied ich mich bekanntlich dagegen.
Nun, für die aktuelle Saison hatte ich mir eine Rückkehr zu den Europäischen Rennen erhofft und für den Aufbau im Winter folgte ich meiner Frau nach Südafrika. Schliesslich wollte sie sich für ihre Titelverteidigung beim Cape Epic entsprechend vorbereiten. Dass sich Zeiten ändern, ist der Lauf des Lebens und niemand kann das Rad zurückdrehen. Meine besten Jahre in Stellenbosch hatte ich, als ich täglich mit meinen Rennfahrerkollegen Sauser, Kleinhans, Reid und Sipho trainieren konnte. Wir waren eine eingeschweisste Gruppe und ausser mir sind schon lange alle zurückgetreten. Dasselbe ist übrigens auch bei mir zu Hause in der Schweiz der Fall. Von meiner Generation in meinem Trainingsgebiet bin ich Mittlerweilen „the last man standing“ und obwohl es viele junge Fahrer in der Gegend hätte, hatte ich den Anschluss nie herstellen können. Die Zeiten der „alten Schule“ und den langen Ausfahrten mit Simon Zahner oder Fabian Giger sind vorbei und während wir früher einfach nur gefahren (und zwar viel) sind, schruppen heute alle akribisch ihre Intervalle. Dies macht es teilweise schwierig, sich zu treffen und noch dazu kommt, dass während der Saison die meisten Profis stets auf Achse sind.
Was ich dieses Jahr aber so richtig spürte war die Tatsache, dass mir unzählige Dinge verleidet sind. Dinge wie selbst das eigentliche Mountainbikeparadies Stellenbosch. Wir verschoben unseren Aufenthaltsort zwar nach Paarl (Nachbarort), damit ich neue Trails und Strecken fahren konnte, doch das Ganze war einfach nicht mehr dasselbe. Des Weiteren kämpfte ich bereits letztes Jahr mit der ganzen Reiserei. Früher machte mir das nichts aus, denn es gehört ganz einfach mit dazu und hat ja auch stets was Aufregendes an sich. Wenn ich es so grob über den Daumen rechne, dann komme ich in den letzten 15 Jahren als Profi auf mindestens 750 verschiedene Betten, in denen ich geschlafen habe (50 pro Jahr), wahrscheinlich sind es sogar noch mehr…… Dazu die ganze Packerei oder eben das Anstehen und Warten, sei es am Flughafen oder auf irgendwelchen Strassen im Stau. Die schlimmste Strecke ist wohl Zürich Bern oder umgekehrt. Das wurde mir spätestens beim Jura Bike Marathon wieder bewusst.
Mit der Zunahme des Alters merke ich auch immer mehr die Abnützungserscheinungen meines Körpers. Ich kämpfe schon länger mit anhaltenden Nackenverspannungen und die Erholung verläuft auch nicht mehr so ring. Umso mehr Zeit muss ich dafür investieren und das braucht viel Energie. Wenn man Erfolg hat, dann fallen einem solche Sachen logischerweise viel einfacher und ich funktioniere natürlich auch weitgehendst automatisch. Über all die Jahre habe ich eine extreme Routine aufgebaut, sei es beim Packen oder auch beim Reisen. Im Moment gibt es aber schlicht zu viele Dinge, die mich stressen und unnötig beeinflussen. Oftmals sind es Dinge, die gar nicht in meiner Hand liegen (zB. das Kackwetter in diesem Jahr) und trotzdem muss ich mich mit den daraus folgenden Tatsachen arrangieren. Dazu gehört auch der Unterhalt des Materials. Dieses pflege ich ebenfalls seit dem Ende der Stöckli Zeit (2012) komplett selber.
Als ich schliesslich seit langem wieder einmal in der Schweiz am Start stand (Jura Bike Marathon), da spürte ich erneut dieses komische Gefühl einer sehr grossen Leere in mir. Die Rennen werden heute aggressiver gefahren, von Beginn weg Vollgas. Auch die Strecken bei den bekannten Etappenrennen wie Cape Epic und Swiss Epic haben sich geändert und sind nicht nur kürzer, sondern auch intensiver. Die Zeiten der „alten Schule“ sind vorbei und einfach nur gerne Rad fahren reicht schon lange nicht mehr aus. Auch ich habe mir natürlich schon länger einen Leistungsmesser zugetan und auch regelmässig Intervalltrainings durchgeführt. Trotzdem merke und sehe ich, dass mein Wissen aktuell nicht mehr ausreicht, um mit der neusten Trainingswissenschaft und den Besten mitzuhalten.
Ich kam bislang in diesem Jahr einfach nicht in Topform, doch ich bin mir auch sicher, dass es vor allem mental klemmt. Zu viele negative Gedanken und Einflüsse und dazu fehlende Ziele. Der Sport hat sich nicht nur physisch verändert, auch die ganze Sache mit dem Marketing, dem Aufkommen der Social Medien, der Gegenüberstellung von Influencern und vieles mehr. Ich könnte an dieser Stelle wohl 100 kleine Dinge aufzählen, mit denen ich einfach nicht mehr zurechtkomme und die mich so sehr beeinflussen und runterziehen, dass ich zu keinen Topleistungen mehr in der Lage bin…. Ich bin schlicht und einfach unglaublich müde und ausgebrannt von allem. Als Privatfahrer hat man zwar viele Vorteile, doch es zerrt auch unglaublich an den Kräften. Immer alles alleine machen, Entscheidungen fällen, immer wieder aufstehen, sich selber vermarkten und und und…… Ich bringe gerne das Beispiel einer Schraube, denn diese kann man nur so weit rein drehen, bis das Gewinde aufgebraucht ist. Zieht man darüber hinweg, gibt es einen Knall. Est-Voila!
Ich habe mir natürlich all die Punkte hundert-fach überlegt, denn schliesslich habe ich bei meinen langen Trainings ja Zeit genug dazu. Eine meiner grössten Stärken ist und war übrigens schon immer mein Kopf. Wenn es mir gut ging, dann konnte ich über mich hinauswachsen, bis zum Äußersten Leiden und Kämpfen …. aus Leidenschaft eben! Doch die Schwäche eines Kopfmenschen ist dann halt auch die Tatsache, dass es genau so stark in die andere Richtung gehen kann. Ausserdem bin ich ein Realist und bin mir der Probleme absolut bewusst. Bisher konnte ich auch immer wieder aufstehen, doch diesmal fühlt es sich anders und endgültig an. Meine Auftritte beim Sella Ronda Hero oder auch beim Unbound haben es mir gezeigt, die Luft ist raus und auf diese Art und Weise Rennen fahren, macht für mich weder Spass noch Sinn. Ich konnte nicht mehr leiden, alleine schon der Anblick einer Geltube verkrümmte mir den Magen und es fühlte sich nicht mehr wirklich wie Rennen fahren an. Bei einem Rennen muss man sich den Gegebenheiten stellen, dem Brennen in den Beinen, dem Ziehen im Rücken, dem Dreck in den Augen, den Schmerzen im Körper und alles über sich ergehen lassen .…… kein Problem, wenn man ein Ziel vor Augen hat und die damit verbundene Bereitschaft!
Ich habe einmal gedacht, dass ich diese Saison noch durchziehen, ja zurückkommen kann! Die Tatsache ist aber eine andere. Ich habe mich mit meinem Kollegen Fadri Barandun für die Transalp und das Swiss Epic entschieden und ersteres werden wir nun auch noch gemeinsam durchziehen. Es war das Rennen, das meine Profikarriere (2010 mit Thomas Zahnd) so richtig lanciert hatte und ich wollte dieses Rennen gerne noch einmal fahren. Für viel mehr reicht die Kraft und Motivation aber leider nicht mehr und deshalb werde ich bei keinen der geplanten Rennen mehr an den Start gehen. Ein Partnerrennen braucht eine entsprechende Vorbereitungszeit und auch das volle Commitment des Gegenübers. Ein Commitment, dass ich einem top motivierten jungen, aufstrebenden Fahrer wie Fadri nicht weiter garantieren kann und das ist ganz einfach nicht fair. Ob es nach der Transalp noch für einen Einzelstart und Abschluss meiner Karriere auf heimischen Grund reichen wird, das lasse ich an dieser Stelle noch offen.
Dass mir das Loslassen und der Rücktritt vom Spitzensport einmal dermassen schwerfällt, hätte ich nicht gedacht und trotzdem ist es auch irgendwie logisch, schliesslich war ich extrem lange mit dabei. Das Problem ist auch, dass ich bislang „noch“ nichts anderes gefunden habe, was meinen Alltag und mein Leben in derselben Form ausfüllt. Ich habe aber das Glück, dass ich aus einer Arbeiterfamilie stamme und ich weiss sehr wohl, dass ein normaler Job (wie zB. Dachdecker) sehr viel anstrengender sein kann als das Leben eines Veloprofis. Daneben sind dafür die Hochs & Tiefs nicht so extrem und der Nervenkitzel gibt es höchstens am äussersten Ende des Dachrandes oder oben auf dem First.
Das Radfahren hat mich geprägt, es war mein Leben, meine Leidenschaft und ich hatte das Privileg, dass ich seit Abschluss meiner Berufslehre bis auf die teilweise vom Team vorgegebenen Renntage jeden Tag in den letzten 17 Jahren allein bestimmen konnte, was und wie ich etwas mache. Ich brauchte auch deshalb nie einen Trainer, weil ich die nötige Motivation stets selbst aufbrachte! Ich habe durch den Sport so viele Orte auf dieser Welt gesehen, so viele Freundschaften geschlossen, meine Frau dadurch kennen gelernt und der grösste Erfolg ist für mich ganz einfach die Tatsache, dass ich so lange mit dabei sein durfte. Das Schöne ist auch, dass ich noch immer genau dasselbe Freiheitsgefühl erlebe wie in den Anfängen, wenn ich während meinen Ausfahrten die weite Welt entdecke. Ich fahre nach 25 Jahren noch immer gerne Fahrrad und werde es wohl auch noch sehr lange tun, einfach nicht mehr mit einer Startnummer am Lenker. Dazu habe ich über all die Jahre viele Fähigkeiten entwickelt und mir Erfahrungen angehäuft, die mir in meinem weiteren Leben vielleicht einmal helfen werden. (Sofern sie einmal gebraucht werden….)
Das Leben ist vergänglich, ebenso die entsprechenden Lebensabschnitte. Für mich endet ein solcher Abschnitt und ich möchte mich an dieser Stelle bei all den Menschen bedanken, die mich auf meinem Weg begleitet und in irgendeiner Form unterstützt haben. Allen voran meiner Familie und meiner Frau und natürlich allen Sponsoren, die mir meine Karriere und all die Erlebnisse ermöglicht und finanziert haben!
Der Dank gilt auch euch liebe Leserinnen und Leser und ich hoffe, dass ich euch über all die Jahre einen ehrlichen und spannenden Einblick in meinen Alltag als Rennfahrer geben konnte! Und nicht zuletzt möchte ich auch meiner Konkurrenz danken. Einige Gesichter haben mich über die ganze Karriere begleitet, andere kamen und gingen, doch etwas ist sicher, ich hatte auch so lange Spass dabei, weil ich mich in der Bikerfamilie stets wohl fühlte und das ist nichts Selbstverständliches!
Nun, mit der Transalp gibt es ja noch ein letztes Mal die Chance, hautnah mit dabei zu sein und ich hoffe, wir können es noch einmal so richtig krachen lassen und geniessen!
FullGaz
English version
Dear readers! I have to tell you something and if you have been following me for a while you might have guessed the following report. Yes, I will be retiring from competitive sport, and very soon. The last few months have not been the easiest for me and as an athlete you are used to getting up again after disappointments, pulling yourself together and carrying on even when you fail. At 35 and over 15 years of professional sport, I have unfortunately reached a point where I simply can’t do it anymore. The fire has literally been extinguished and there is no longer enough wood to light it again. It is in the nature of every career to end at some point and there are certainly many theories and opinions about when and whether the time is right. The majority of athletes usually retire at the end of a season, but since I take part in races practically all year round, in my case there is no classically defined end of the season.
After a difficult 2023 season with a detour to America, I was already struggling with serious thoughts of retiring last November. After winning the Desert Dash and the will to accompany my wife as best as possible on her way to the Olympic Games, I managed to find enough motivation for winter training and further season preparation. After a boisterous season, I also wanted to show it again in Europe and build on the successes of 2022. The first problems started to pile up when planning the season, as some of my favorite races either no longer exist or certain races overlap. So what were my specific goals? A question that I honestly couldn’t answer anymore and that’s a very bad thing.
I’ve had thoughts of retiring several times in the past, especially after the less successful seasons and that’s completely normal. In the end, it was always the passion and joy of cycling that prevailed and made me what I am today. I would like to take you on a journey with me and yes, this report is unfortunately a bit long, but after all, my beginnings are already a quarter of a century ago! I could also write a whole book, but for now the following brochure will have to suffice, ……
At the age of 10 (1999) I completed my first four-day bike tour. From nothing, we rode around Lake Constance with the family (my parents and my two younger brothers) in 4 days. My father pulled a heavy trailer loaded with the tent and kitchen equipment. We children had our sleeping bags on the luggage rack and the bikes must have weighed over 15 kg! It wasn’t necessarily camping that I liked, but rather cycling. Covering a distance using my own muscle power gave me a kind of feeling of freedom that lasts to this day. A year after the first tour, the second followed (around the canton of Zurich in 4 days) and in the same year the three boys took part in the first races and joined the Wetzikon cycling school. From then on, there was only one thing for me: I wanted to be a professional cyclist!
I pursued this dream throughout my youth, emulating my role models at the time and even then I probably always trained too much. I had to, because even though my younger brother (born in 1990) only trained about half as much, he was always outdoing me. My second little brother (born in 1992) was still too young, but the competition within the family was fierce. My father probably gave me the will to persevere and the grit, and my mother gave me the reliable, meticulous work, peppered with a lot of hard work. These are the basic requirements if you want to be successful in sport and generally achieve your goals in life!
Although I wasn’t one of the best in the junior categories, I never gave up on my dream. The fact that I was two years behind in growth at the age of 15 didn’t bother me either, because at some point I would „catch up“ and after I grew, my hard work in training would pay off. And that’s exactly what happened, and I finally made it into the junior national cross-country team (as did my brother). In addition to taking part in the first World Cups, European Championships and World Championships, I started my first marathon (National Park Bike Marathon) in 2005 and of course I quickly found out that I had talent over longer distances and that it was more suited to my passion for high training volume!
When I look back today, it’s not just the races that shaped my youth, but also the many cool training sessions and training camps that I was able to experience. The fact that my brothers practiced the same sport back then made the race weekends unforgettable family outings and of course the bikes were with us on every vacation! But it was often hard for my club colleagues, because the three losers always stood together and were very dominant! Since my parents didn’t do competitive sports themselves, I never felt any pressure of expectations and the same was shown to me at cycling school. Fun always came first and back then there was little structure in training, no power meters and no training plans. The fact that we always returned to the training camp after dinner may not have made sense for 14-year-olds, but we all got through it and will certainly never forget the times at Lake Garda!
After I had to queue for what felt like 5 minutes after the starting lap in the first single trail in 2008 in my first U23 year at my first Elite World Cup in Dalby Forest (UK) with start number 193 and ended up finishing in 103rd place, I was done with cross-country sport. I had no desire for something like that, I thought the whole hassle of queuing was too much. I also didn’t like the trend towards increasingly difficult and dangerous routes at all, so I devoted all my energy to MTB marathons.
My „rise“ was very quick thanks to the many national successes (still on the short marathon route) and I made my first breakthrough in 2010 with the U23 European Championship title. A year later I realized my dream and rode my first season as a full-time professional. A second U23 European Championship title and the overall victory at the BIKE-Transalp quickly made it clear that, at just 22 years old, I was already one of the best in the world. The fact that I was able to gain my first experience in stage races like Cape Epic in the then Stöckli Pro Team alongside serial winner Urs Huber was of course a great opportunity, but perhaps also a little too much pressure at an early age. But for the first time I benefited from a very professional environment and didn’t have to worry about anything other than my own training.
After a somewhat mixed 2012 season, the Stöckli Pro Team was disbanded and I was given a new contract with the Swiss WHEELER Pro Team. I had already ridden for the BiXS-iXS Swiss team for the Intercylce company when I was a junior and I quickly felt at home. The team philosophy was different, however, and although I no longer had the professional environment around me, I had a lot of freedom. In order to have a little more structure in my training, I worked with a trainer for the first time in 2013, but somehow it wasn’t for me and since 2014 I have always gone my own way in this regard. In this regard, I often asked myself whether the perfect training plan even exists. I came to the conclusion that the only fact (although everything is very close together now) is that everyone cycles a lot! The intervals you do in the end are debatable, but the fact is that all the pros spend a lot of time on the bike and that was exactly what I always did right from the start!
The enormous freedom at Intercycle meant I kept trying out new races and after I met my wife in South Africa in the spring of 2014, I spent a lot of time on the African continent in the following years. This not only allowed me to get to know the two countries of South Africa and Namibia, but also enabled me to develop into a very complete all-rounder as a rider. I also quickly had great success in South Africa and was able to build up a good network with sufficient support and local sponsors. I explored my new second home largely on the bike and this always brought a breath of fresh air into my daily training routine! It was an unforgettable time and I made many friendships that have lasted to this day. I also cope much better in warm and dry regions than in the cold winter in Switzerland!
In 2016 my career suffered a setback and I had to undergo an artery operation. I missed practically the entire season in Europe. But I was lucky because I recovered quickly from the operation and the forced break did my body a lot of good. So I was able to make a successful comeback in South Africa at the end of the season. Since my wife had finished her studies by then and I had done practically all of the races in South Africa, we stayed in Switzerland from then on and 2017 & 2018 were to be my most successful two years to date. With the Swiss championship title in 2017, I achieved a career goal that I had been chasing for a long time and the relief and satisfaction after winning the title was accordingly great. At the same time, however, I was already looking for new challenges so that I could keep my motivation high. The first starts and successes in ultra races such as the Desert Dash in Namibia or the Salzkammergut Trophy brought exactly the freshness I needed and later came the starts in Brazil (Brasil Ride) and Australia (Crocodile Trophy). The only tiring thing was often the fact that I was always on my own, had to organize and plan everything myself and ultimately follow through. Not only did my strengths change over the years from climbing skills to fast, hilly races, but also my preference for them, as they are much more attractive from a tactical point of view or in terms of position battles than the hour-long climbs at the performance threshold. In addition, I had already taken part in certain races over 15 times and so my motivation for the classic Swiss races was waning more and more.
After 7 years at Intercycle, I also needed a new wind in my sails as far as the team was concerned and I finally hoped to get this in 2020 with the switch to the Spanish BUFF-Scott MTB team. Not only the team, but also the race calendar would be freshened up by a change, but unfortunately the Corona pandemic put a stop to my plans, like all of us. There were many other points that were not right for me early in the year and so we both agreed relatively quickly that the detour abroad was the wrong path for me.
During the Corona year, I was obviously seriously considering retiring, but I felt that my body still had a lot of energy and was therefore sure that I would still be able to celebrate some successes. The main reason, however, was simply the fact that I didn’t want to give up my privileged lifestyle yet! On a mental level, you also have to understand that there are three different phases. The first phase for me was my youth, when I did everything I could to become a professional. I was ready to invest because I always had my childhood dream ahead of me. The second phase was achieving this goal and implementing my hunger for success. The third phase was finally obtaining professional status, because after countless successes, the individual victories no longer really make a big difference and you live mainly from your name in the scene, which you have built up and worked for over the many years.
Looking for a team or sponsor during or after the Corona pandemic, when many industries were facing an uncertain future (e.g. events), was of course not easy, but I still wanted to try it as a private rider with my own sponsors. Since 2013, I had been used to organizing everything myself and my motivation was so great that I was even prepared to pay for my work equipment. For my last few years, however, I wanted one thing above all: the best material possible, so that I could win races again. My former teammate Thomas Stoll came to my aid and so I started the next season with a very modest budget, but in my opinion the best material available on the market (STOLL bikes). 2021 was ultimately a transitional year, because the original racing operations had not really returned yet. Fortunately, this changed in 2022 and yes, it was to be one of my best seasons. A second Swiss championship title, a 5th consecutive victory at the Salzkammergut Trophy, Titan Desert Morocco & Almeria overall victories, victories in Albstadt & Singen and a third overall victory at Wines2Whales. But what now?
During the season I was already eyeing the newly launched racing series in America (Lifetime Grand Prix). Lots of prize money, lots of prestige, all new routes and race locations, plus gravel races and a scene that was unknown to me! The temptation to apply for one of the 35 limited starting places was great, but I saw my chances of actually being selected for the series as relatively small. My fears were in vain and I was actually selected! In addition to the fact that I needed a gravel bike from now on, as Swiss champion I was no longer willing to co-finance my bike and so I looked for a solution that was satisfactory for me. I finally found a good solution with Rose Bikes and I received the necessary support when it came to choosing material.
You probably know last year all too well and yes, 10th place overall in the American series was not exactly what I had hoped for, but looking back it was still a very solid result under the circumstances. I paid a lot of tuition and above all had to realize that it is almost impossible for a European, and especially alone, to be successful in America. I also realized that practically no one was interested in what I was doing on the other side of the pond and I was not relevant for the American market either, „America first“… Because of all the back and forth, I never reached my absolute performance level from the previous year and all the traveling sometimes wore me out mentally. Although I would have secured another starting place, I decided against it.
Well, for the current season I had hoped to return to the European races and for the winter I followed my wife to South Africa. After all, she wanted to prepare for her title defense at the Cape Epic. Times change, that’s the way of life and nobody can turn back the clock. My best years in Stellenbosch were when I was able to train daily with my racing colleagues Sauser, Kleinhans, Reid and Sipho. We were a close-knit group and everyone except me retired a long time ago. The same is true at home in Switzerland. Of my generation in my training area, I am now „the last man standing“ and although there are many young riders in the area, I have never been able to catch up. The days of the „old school“ are over and while we used to just ride (a lot), today everyone meticulously grinds out their intervals. This sometimes makes it difficult to meet up and on top of that, during the season most of the professionals are always on the move. But what I really felt this year was the fact that I had become bored of countless things. Things like even the actual mountain bike paradise of Stellenbosch. We moved our location to Paarl (a neighboring town) so that I could ride new trails and routes, but the whole thing just wasn’t the same anymore. Furthermore, I was already struggling with all the traveling last year. I didn’t mind it before, because it’s just part of it and there’s always something exciting about it. If I do a rough calculation, then in the last 15 years as a professional I’ve slept in at least 750 different beds (50 per year), probably even more… Plus all the packing or queuing and waiting, be it at the airport or on some road in a traffic jam. The worst route is probably Zurich to Bern or vice versa. I became aware of this again at the Jura Bike Marathon.
As I get older, I notice the wear and tear on my body more and more. I have been struggling with persistent neck tension for a while now and recovery is not so easy anymore. I have to invest more time in it and that takes a lot of energy. When you are successful, things like this are obviously much easier and I naturally function mostly automatically. Over the years I have built up an extreme routine, whether it is packing or travelling. At the moment, however, there are simply too many things that stress me out and influence me unnecessarily. Often they are things that are not in my control (e.g. the crappy weather this year) and yet I still have to come to terms with the resulting facts. This also includes maintaining the equipment. I have also been maintaining this completely myself since the end of the Stöckli period (2012).
When I finally took part in Switzerland for the first time in a long time (Jura Bike Marathon), I again felt this strange feeling of a very great emptiness inside me. Today, the races are ridden more aggressively, full throttle from the start. The routes in the well-known stage races such as the Cape Epic and Swiss Epic have also changed and are not only shorter, but also more intense. The days of the „old school“ are over and simply enjoying cycling is no longer enough. Of course, I also bought a power meter a while ago and also did regular interval training. Nevertheless, I notice and see that my knowledge is currently no longer sufficient to keep up with the latest training science and the best.
So far this year, I just haven’t been in top shape, but I’m also sure that it’s mainly mental. Too many negative thoughts and influences and a lack of goals. The sport hasn’t just changed physically, but also the whole thing with marketing, the emergence of social media, the confrontation of influencers and much more. I could probably list 100 little things at this point that I just can’t cope with anymore and that influence and drag me down so much that I’m no longer able to perform at my best…. I am simply incredibly tired and burned out from everything. Being a private rider has many advantages, but it is also incredibly draining. Always doing everything on your own, making decisions, getting up again and again, marketing yourself and so on and so forth… I like to use the example of a screw, because you can only screw it in until the thread is used up. If you pull too far, there will be a bang. Est-Voila!
I have of course thought about all of these points a hundred times, because after all, I have enough time for it during my long training sessions. One of my greatest strengths is and has always been my head. When I was feeling good, I could rise above myself, to the point of suffering and fighting to the limit… out of passion! But the weakness of a head person is the fact that things can go just as strongly in the other direction. I am also a realist and am absolutely aware of the problems. So far I have always been able to get up again, but this time it feels different and final. My performances at the Sella Ronda Hero and the Unbound showed me that I’ve lost my energy and racing like this is neither fun nor meaningful for me. I couldn’t stand it anymore, just the sight of a tube of gel made my stomach twist and it didn’t really feel like racing anymore. In a race you have to face the circumstances, the burning in your legs, the pulling in your back, the dirt in your eyes, the pain in your body and just put up with it all… no problem if you have a goal in mind and the willingness to do it!
I once thought that I could still make it through this season, and even come back! But the reality is different. I decided to do the Transalp and the Swiss Epic with my colleague Fadri Barandun, and we will now do the former together. It was the race that really launched my professional career (in 2010 with Thomas Zahnd) and I wanted to do this race again. Unfortunately, I don’t have enough strength or motivation for much more, so I won’t be taking part in any of the planned races. A partner race requires a corresponding amount of preparation time and the full commitment of the other person. A commitment that I can no longer guarantee to a highly motivated young, up-and-coming rider like Fadri, and that’s simply not fair. Whether I’ll be able to start alone after the Transalp and end my career on home soil is something I’m not sure at this point. I never thought that letting go and retiring from competitive sport would be so difficult for me, but it’s somehow logical, after all I was involved for a very long time. The problem is that I haven’t „yet“ found anything else that fills my everyday life and my life in the same way. But I’m lucky that I come from a working-class family and I know very well that a normal job (such as roofing) can be much more strenuous than the life of a professional cyclist. On the other hand, the highs and lows are not as extreme and the thrill is only at the very end of the roof edge or up on the ridge.
Cycling has shaped me, it was my life, my passion and I had the privilege of being able to decide for myself what and how I do something every day for the last 17 years since I finished my apprenticeship, with the exception of the race days that were sometimes set by the team. I never needed a trainer because I always had the necessary motivation myself! I have seen so many places in the world through the sport, made so many friends, met my wife through it and the greatest success for me is simply the fact that I was able to be involved for so long. The great thing is that I still experience exactly the same feeling of freedom as I did in the beginning when I discover the wide world during my rides. After 25 years, I still enjoy cycling and will probably continue to do so for a long time, just not with a race number on the handlebars. In addition, I have developed many skills over the years and accumulated experiences that will perhaps help me in the future of my life. (If I ever need them…)
Life is fleeting, as are the corresponding phases of life. For me, such a phase is coming to an end and I would like to take this opportunity to thank all the people who have accompanied me on my journey and supported me in some way. First and foremost my family and my wife and of course all the sponsors who have made my career and all the experiences possible and financed them!
Thanks also go to you, dear readers, and I hope that I have been able to give you an honest and exciting insight into my everyday life as a bike racer over the years! And last but not least, I would also like to thank my competitors. Some faces have accompanied me throughout my career, others have come and gone, but one thing is certain, I had fun for so long because I always felt comfortable in the biker family and that is not something to be taken for granted!
Well, with the Transalp there is one last chance to be there up close and I hope we can really let it rip and enjoy it one more time!
FullGaz