Drei Wochen sehr kalt mit Skilanglauf, viel Rolle fahren, dazu Kraftraum und eine Woche mild mit den ersten längeren Einheiten im Freien. Das Fazit der ersten vier Wochen im neuen Jahr fällt sehr abwechslungsreich aus und machte Spass. Ich genoss die Zeit zu Hause und die Anfangs verzauberte Winterlandschaft. Am meisten freute ich mich über das Skilanglaufen auf meiner «Hausloipe», der Panoramaloipe in Gibswil. Wie schon vor einem Jahr erwischte ich genau die Zeit, in der die Loipe trotz der knappen Schneeverhältnisse offen war. Die ersten Tage in der Kälte war allerdings schon ein bisschen ein Schock, zumal ich praktisch direkt aus der Wüste Namibias kam und beinahe 40 Grad Temperatur Unterschied verkraften musste. Da ich über Weihnachten und Neujahr sehr gut trainieren konnte, gönnte ich mir ein paar Tage Pause und somit hatte mein System genügend Zeit für die Anpassung. Ich war vor allem damit beschäftigt, einmal alles auszusortieren, denn schliesslich war ich die letzten drei Monate im Ausland unterwegs und ganz alles kann man dann doch nicht online bewerkstelligen.
Ich fand den Schwung relativ schnell wieder und durch die Abwechslung mit dem Skilanglauf war ich auch bei den Intervalltrainings auf der Rolle im Keller motiviert. Mein Geheimtipp für die Indoor-Motivation ist übrigens nicht unbedingt Zwift, sondern ganz einfach eine Netflix Serie. Ich suche mir jedes Jahr eine Serie aus und diese schaue ich mir dann ausschliesslich auf der Rolle an. Dazu fahre ich mein eigenes Intervallprogramm und somit bleibt die Motivation für die nächste Einheit vorhanden, da es ja auch mit der Serie weitergeht! In der zweitletzten Januarwoche floss die Panoramaloipe dann leider durch die starken Regenfälle und warmen Temperaturen sprichwörtlich an unserer Wohnung vorbei in den Zürichsee und die Skier mussten wieder dem Fahrrad Platz machen!
Ende Januar hatte ich schliesslich die Ehre, beim Innovation Council der Belimo Automation AG auf dem Weissenstein in Solothurn meinen Vortrag zum Thema Spitzensport & Motivation zu halten. Kurz danach verbrachte ich schliesslich auch noch zwei Tage beim SPAR Schweiz Hauptsitz in St. Gallen im Filmstudio, wo wir für die kommende Serie «SPAR friends in Motion» die ersten Videos produzierten. Ich bin bereits jetzt sehr gespannt auf das Endergebnis und hoffe natürlich, dass ihr euch auch bald dieser neuen Community anschliesst, es lohnt sich!
Neben dem Training erhielt ich auch bereits das neue Material von Rose und auch die neuen Bikes meiner Frau wurden geliefert. Da Vera in Namibia geblieben ist und in der Zwischenzeit auch ihr Rennprogramm bis Ende März zu Stande kam war klar, ihr ganzes Material (neue Schuhe, Bike, Nutrition usw.) muss irgendwie nach Namibia. Das Einfachste war natürlich, dass entweder sie in die Schweiz oder ich wieder nach Namibia reisen würde. Für sie standen ausserdem die Namibischen Zeitfahr- und Strassenmeisterschaften Ende Januar auf dem Programm (welche sie beide gewinnen konnte) und von da sollte es beim Tankwa Trek Anfang Februar in Südafrika mit dem ersten grossen Bikerennen weitergehen. Das über vier Etappen führende Tankwa Trek bin ich bereits dreimal gefahren und es ist zwar ein sehr hartes und forderndes, aber auch sehr schönes Rennen in den Cederbergen.
Wie es beinahe kommen musste, erhielt ich Mitte Januar eine Anfrage von meinem letztjährigen Cape Epic Partner Frans Claes, ob ich nicht mit ihm das Rennen fahren möchte. Frans wird auch dieses Jahr das Cape Epic bestreiten und das Rennen als erste Standortbestimmung nutzen. Nach etwas hin- und her überlegen war die Entscheidung schliesslich getroffen, ich würde zurück nach Afrika reisen. In unserer aktuellen Situation macht dies einfach am meisten Sinn und schliesslich möchte ich auch meine Frau auf ihrem Weg zu ihrem ersten ganz grossen Ziel, der Cape Epic Titelverteidigung unterstützen. So machte ich mich also nach vier Wochen in der Schweiz wieder auf den Weg nach Namibia, vom Winterschlaf also zurück in die Wärme der Wüste!
Da verbrachte ich dann schliesslich gerade mal zwei volle Tage und drei Nächte, ehe ich das Auto packte und am vergangenen Sonntag mit meiner Frau ein weiteres Mal den langen Weg nach Südafrika zurücklegte. Da das Tankwa Trek rund 90 Autominuten von Stellenbosch in den Cederbergen stattfindet, reisten wir erst einmal nur bis nach Clanwilliam. Die Ortschaft liegt rund 3 Autofahrstunden vor Kapstadt und somit konnten wir uns eine weitere Reise ersparen und das erste Teilstück etwas «verkürzen» (es war noch immer eine 11- stündige Autofahrt). Ausserdem kannten wir den Ort noch von vor zwei Jahren, hatten wir uns da von unserer Coronaerkrankung und dem resultierenden Cape Epic Ausstieg «erholt».
Vor zwei Jahren hatte ich meine erfolgreichste Saison (2022) bestritten und auch da hatte ich mit dem Tankwa Trek angefangen. Zwar folgte danach wie vorher erwähnt der Ausfall beim Cape Epic durch Corona, doch der darauffolgende Saisonverlauf ist mir noch in bester Erinnerung! Vielleicht ist es ja auch dieses Jahr ein gutes Omen, dass ich nun am kommenden Donnerstag bereits mein erstes Rennen im neuen Jahr bestreite?! Für mich oder besser gesagt uns steht das Resultat aber ganz klar an zweiter Stelle und wir gehen absolut ohne Erwartungen ins Rennen. Einfach mal testen und schauen, wie es geht ist die Devise!
Der Startschuss fällt am Donnerstag um 15 Uhr. Ein einstündiger Prolog (Massenstart) in der Mittagssonne wird bestimmt dafür sorgen, dass der Dieselmotor so richtig durchgerusst wird! Vor zwei Jahren stand ich immerhin neben Nino Schurter auf dem Podest und war dabei ziemlich überrascht, wie schnell der Diesel ansprang.
Nach dem Tankwa geht es in der Region Kapstadt mit dem Training weiter und so wie es aussieht habe ich noch ein ganz spezielles Projekt im Auge, doch mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt!
Stay tuned!