Rennberichte

2te Etappe Wines2Whales, durchgebissen!

Ich denke Felix ist schon leichter aus dem Bett gestiegen als heute um 4 Uhr morgens und daran war nicht unbedingt die Uhrzeit Schuld! Der gestrige Materialbruch (Lenker & Sattel) war natürlich nicht das einzig Lädierte, sondern auch sein Körper trug einige Blessuren davon. Schliesslich prallte er nach dem Lenker mit seiner Brust in den Holzpfahl und es war wohl einfach auch sehr viel Glück im Spiel, dass er keine grössere Verletzung davon trug!

Heute stand mit nur 53 km und 1’100 Hm eine kurze und sehr schnelle Etappe auf dem Programm und erfahrungsgemäss gibt es bei dieser Etappe, welche überigens grösstenteils über Singletrails führt, keine grossen Abstände.

Die ersten ca. 8 Km führten noch über offene Felder, ehe mit einem gut 2 minütigen, doch sehr steilen Anstieg das Feuerwerk des Tages gezündet wurde. Das tiefe Atmen war für Felix sehr schmerzhaft und so mussten wir vier Teams ziehen lassen. Ich versuchte, das Tempo danach konstant zu halten, denn vorne waren es vor allem die gestrigen Vierten (Pyga-Eurosteel), welche unsere Schwäche natürlich ausnutzen wollten und gehörig aufs Tempo drückten. Ich bin dieses Rennen jedoch schon sehr oft gegen Philipp Buys gefahren und jedes Mal hatte er bei der ersten Etappe am Ende Mühe (wie gestern) und auch bei der zweiten würde er vermutlich in der zweiten Hälfte nachlassen. Unser Rückstand pendelte sich lange Zeit bei ca 25 Sekunden ein, ehe wir nach 20 Km beinahe dran waren!

Leider folgte just im selben Moment der längste Anstieg des Tages und da attackierten sich dann vorne auch die zwei ersten Teams vom Vortag und so entstand erneut eine Lücke zu uns. Ein Team (Insect Science) konnten wir stellen und während Cannondale an der Spitze mit Imbuko davon zog, mussten auch die beiden Pyga federn lassen. Leider konnten wir die Lücke zu den beiden aber nicht schliessen und so setzten wir unser „Einzelzeitfahren“ fort. Bei der letzten Verpflegung 11 Km vor dem Ziel hatten wir rund 1.20 Minuten Rückstand, doch ich vertraute weiterhin auf mein Gefühl und siehe da, bis ins Ziel verkürzten wir nochmals auf knapp 40 Sekunden! Dabei sicherten wir uns im Sprint gegen die Insect Science den vierten Tagesrang und behaupteten uns in der Gesamtwertung auf dem dritten Rang, allerdings haben wir nur noch eine gute Minute Polster auf die nächsten Verfolger (Pyga).

Die abschliessende Etappe von Morgen sollte aber etwas leichter sein und falls sich Felix heute gut erholen kann und es morgen schon etwas besser geht, dann schaue ich zuversichtlich auf das Finale!Beine top, Strecke top, Teamspirit top…. nur das Wetter könnte noch etwas besser werden. Ich musste am Start auf jeden Fall schon etwas schmunzeln, standen ausgerechnet wir zwei Schweizer als einzige Fahrer im Langarmtrikot und mit Beinlingen an der Startlinie! Nach einer langen Saison liegt nun also tatsächlich nur noch ein Renntag vor der ersehnten Pause vor mir!

Let’s go!