Rennberichte

Knapp daneben ist auch vorbei, Rang 4 auf der zweiten Etappe beim Swiss Epic….

„Er hat Alles gegeben, das hat man gesehen…. , Leidenschaft, die Leiden schafft“… so hat es zumindest mein Privatsponsor gut auf den Punkt gebracht, nachdem er unser heutiges Rennen auf dem Livestream verfolgt hat!

Vlt sollte ich das nächste Mal das Kleingedruckte bei der Anmeldung auch lesen oder nicht mehr in der Lizenzkategorie um das Podest mitfahren….

Nein Scherz, auf der heutigen Etappe musste ich einige Male den inneren Schweinehund überwinden und ans Limmit gehen, doch zum Glück war ich nicht der Einzige und der gesamte Renntag hat trotz der Schinderei sehr viel Spass gemacht!

Nach dem Start ging es gut 300 Hm bergauf, ehe eine lange und sehr schnelle Abfahrt folgte. Die Höhenmeter reichten nicht für eine allzu grosse Selektion aus und so war die Spitzengruppe auch nach der Abfahrt noch ziemlich gross. Zum Glück drehten meine Beine heute wesentlich besser als gestern und so blickte ich zuversichtlich auf das bevorstehende Tagesmenu und Haupthindernis des Tages, den Albulapass.

In der leicht steigenden Anfahrt war es vor allem wichtig, in einer guten Position in die ersten steilen Rampen zu kommen, denn da würde das Rennen ziemlich schnell explodieren.
Uns gelang das Vorhaben sehr gut und so waren wir mit den Top 4 Teams mit dabei, ehe die Post abging.

Die Vortagessieger demonstrierten auch heute ihre Stärke und setzten sich dann bald einmal ab. Dahinter konnten wir im Gegensatz zu gestern die Hinterräder der anderen Teams (2 bis 4) halten, während hinter uns die Lücke aufging. Bis nach Bergün war alles auf Schotterweg, ehe es dann den Rest des Aufstieges auf der normalen Passstrasse hinauf ging. Die Strasse kenne ich aus all meinen Trainings bestens und dies war mental ein grosser Vorteil. Ich hing zwar am Ende der Gruppe ziemlich in „den Seilen“, während Europameister Allemann und sein Partner Geismayr weitgehend das Tempo diktierten. BUFF-Megamo und BULLS schienen auch einfach nur froh, dass es nicht schneller wurde und so erreichten wir geschlossen die Passhöhe. Offensichtlich hatten auch unsere Begleiter bezüglich Siegesambitionen resigniert, denn Canyon-Northwave hatte bereits 3,5 Min Vorsprung!

Auch in der Abfahrt via Albula Trail bis nach La Punt änderte sich nichts und so lagen 15 flache Km bis nach Pontresina vor uns. Hier galt es nun, möglichst viele Körner für das Finale via Alp Staz zu sammeln. Ich glaubte fest an einen Podestplatz, doch das Finale würde richtig schwer, denn es warteten nochmals einige sehr steile aber nur kurze Anstiege auf uns!

Leider schaffte ich es nicht über die letzte „Welle“ und das Rennen schien gelaufen. Doch irgendwie kam ich dann in der letzten Abfahrt kurz vor dem Ziel doch nochmals zurück und die beiden Willier-Pirelli Fahrer Allemann & Geismayr verpassten einen Abdreh. Somit kam es zum Sprint zwischen den verbleibenden drei Teams und da ich erneut am Ende der Gruppe hing und das Finale extrem chaotisch war, reichte es zu keinem Überholmanöver mehr. Somit verpassten wir eine riesen Chance für einen möglichen Podestplatz, denn es wären ja sogar deren zwei Plätze vorhanden gewesen!

Am Anfang ärgerte ich mich zwar darüber, doch mit etwas Abstand gesehen war es eine super Leistung heute. Wir verloren auf einige Hochkaräter keine Zeit und es bleiben ja nochmals drei Tage, um es besser zu machen!

Für mich kam auch ein wenig die Bestätigung, dass ich doch nicht ganz so schlecht in Form bin und das heutige Rennen fahren hat vor allem wieder richtig Spass und Freude gemacht!

Morgen wurde die Etappe durch einen Erdrutsch etwas angepasst und wird wohl etwas kürzer, doch keineswegs leichter! Es warten wieder einige sehr steile Anstiege auf uns und der Leidensweg geht bestimmt in die nächste Runde!