Rennberichte

Rang 3 auf der 1. Etappe beim Engadin Bike Giro

Da ist er, der erste Podestplatz beim Engadin Bike Giro 2023. Auf einer schnellen ersten Etappe konnte ich mich am Ende im Sprint der ersten Verfolgergruppe durchsetzen.

Dass meine Gruppe am Ende mit 35 Sekunden Rückstand auf das enteilte Spitzenduo ins Ziel kam, war einem hektischen und spannenden Rennverlauf bei Rennhälfte zu verdanken. Der Anfang der Etappe führte nach dem Startschuss im Zentrum von St. Moritz via Celerina nach Pontresina und war erwartungsgemäss noch nicht sehr schnell, denn keiner wollte allzu hart gegen den Gegenwind ankämpfen. Erst als wir am Fusse des Morteratschs ankamen, wurde das Rennen lanciert. Der kurze, technische Anstieg kenne ich gut und so fuhr ich als erster in die Engstelle. Mein Namibischer Kollege Alex Miller zog dann bald vorbei und drückte ordentlich aufs Tempo. Leider ist der Anstieg aber nicht allzu lange und obschon sich erste Lücken auftaten, schafften auf dem folgenden Flachstück zur Diavolezza Talstation wieder einige den Anschluss.

Anschliessend kam der nächste Anstieg hinauf zum Lagio Bianco beim Berninapass und da wurde die Spitzengruppe auf sieben Fahrer dezimiert. Oben angekommen gings dann einmal um den See und da passierte es, bei einem Schneefeld, welches wir zu Fuss überqueren mussten enstand eine Lücke. Der spätere Etappensieger Weber und Miller erkannten die Situation und zogen voll durch. Dahinter überholte ich laufend Beeli und Barandun, doch an ex-Weltmeister Ferreira kam ich nicht mehr vorbei und anschliessend konnte man nicht mehr überholen. Ich dachte, dass der Portugiese die Lücke wieder zufahren würde, doch dem war nicht so und so jagten wir schliesslich mit 10 Sekunden Rückstand den beide Ausreissern hinterher.

Als wir um den See zurück kamen ging es nochmals gut 150 ruppige und steile Höhenmeter bergauf und da schoss der Zypriote und neue Gesamtleader Miltiadis wie eine Feder aus unserer Gruppe hinaus und schloss die Lücke nach vorne.

Eigentlich waren am Ende des Anstieges mit kleinen Abständen wieder alle zusammen und es folgte eine ziemlich steinige Abfahrt zurück zur Diavolezza Talstation. Miller erlitt leider einen Defekt und auch Ferreira fiel zurück. Ich fuhr etwas zu verhalten durch die Geröllhalde voller Steine und musste anschliessend die Lücke zu Beeli und Baradun schliessen, während sich Weber und Miltiadis erneut vorne behaupten konnten und auf dem Flachstück Richtung Morteratsch ihren Vorsprung ausbauten.

Ab da wurde es schliesslich ein Verfolgungsrennen bis ins Ziel und leider schafften wir es zu Dritt nicht, die Lücke zuzufahren. Ich war trotz der etwas überraschenden Rennkonstellation trotzdem sehr zufrieden, denn ich hatte mir auf der Höhe auf 2’400 M mehr Mühe ausgedacht. Morgen steht nun die erste richtig schwere Etappe bevor und ich bin mir sicher, dass die Abstände spätestens nach der morgigen Etappe grösser sind!

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