Rennberichte

„Wasserschaden“ und Heimsieg in Wetzikon….

Naja, was soll ich sagen…. seit Mittlerweilen zwei Wochen bin ich zurück aus der Wüste Marokkos und ja, trotz Misserfolg vermisse ich zwar nicht den Sand, aber die warmen Temperaturen und vor allem die Sonne!

Der Dauerregen und das ständige grau am Himmel schlagen aufs Gemüt und mir machten vor allem die tiefen Temperaturen zu schaffen. Aber eben, ich darf ja eigentlich nicht jammern, zumal ich in diesem Jahr noch nicht wirklich viel Regen abbekommen habe. Ausserdem muss ich mich in solchen Tagen immer an den ersten Besuch meiner Frau in der Schweiz erinnern. 2014 war der wohl regenreichste Sommer seit ich weiss und der Versuch, meiner Frau die schöne Schweiz schmackhaft zu machen und damals bei ihr „zu punkten“ viel sprichwörtlich ins Wasser. Ich war mir sicher, dass jemand aus Namibia, wo im Normalfall 365 Tage im Jahr mindestens einmal täglich die Sonne scheint, ganz sicher nie mehr in die Schweiz kommen möchte! Mein Vater versuchte sie damals immerhin mit dem Spruch „dafür ist es grün“ aufzumuntern….. 9 Jahre später kommt meine Frau tatsächlich besser mit diesen Bedingungen zurrecht als ich, dafür kann ich besser die Wüste und Hitze ab! Verkehrte Welt….. ! Ich denke noch immer, eine Namibische Kuh würde in der Schweiz verhungern, denn sie wüsste vor lauter grünem Gras gar nicht wo anzufangen mit Fressen…….

Nach Marokko musste ich ein paar Tage Pause einlegen, denn die Magenverstimmung raubte doch sehr viel Energie und auch die ganze Reiserei trug sein Übriges dazu bei, dass ich ziemlich „platt“ nach Hause kam. Der missglückten Titelverteidigung trauerte ich erstaunlich wenig nach, denn diesmal war es einfach nur Pech und für mich überwog die Tatsache, dass ich vier Tage lang auf meinem höchsten Niveau fahren konnte. Die Gewissheit, dass ich nach dem Cape Epic meine Formkurve korrigieren und auch die Tatsache, dass ich drei Tage im Leadertrikot fahren konnte, machten die Reise nach Marokko trotzdem zu einem erfolgreichen Abenteur.

Nach einer ruhigen Woche, in der ich das vernachlässigte Büro auf Vordermann brachte, verbrachte ich dann das gesamte letzte Wochenende auf der Meierwiesen in Wetzikon. Grund dafür war das Heimrennen des RV Wetzikons im Rahmen der regionalen BIKE World Race Series. Das Rennen und generell die gesamte Serie steht ganz im Zeichen des Nachwuchses und dafür helfe ich jedes Jahr sehr gerne mit. Am Freitag und Samstag hiess vor allem Steilwandkurven bauen, Pfähle einschlagen und Gitter schleppen. Am Sonntag fuhr ich dann wie schon die letzten zwei Jahre als „Vorfahrer“ bei sämtlichen Nachwuchskategorien voraus, damit die Zuschauer und der Speaker einen besseren Überblick über den Rennverlauf hatten und die Spitzenfahrer stets erkennen konnten. Nach 3 Stunden Fahrzeit auf der schlammigen Strecke startete ich dann auch noch beim Eliterennen und am Ende konnte ich es knapp gewinnen. Während dem Rennen war ich vor allem damit beschäftigt, mein Fahrrad irgendwie fahrtüchtig im Stand zu halten. Der Dreck war so stark, dass teilweise die Kurbel kaum noch drehte und ich war ziemlich froh, dass es bis zum Ende gereicht hatte! Nach dem Rennen und am Montag hiess es dann wieder alles abbauen und verräumen, im Dauerregen versteht sich…. !
Trotz des teilweise schlechten Wetters war es wie immer ein sehr schönes Wochenende und mit über 420 FahrerInnen ein voller Erfolg!

Nach einem Tag Pause startete ich am Mittwoch mit einem umfangreichen Trainingsblock für mein nächstes grosses Rennen in den USA. Eigentlich hätte ich auch gerne am Jura Bike Marathon teilgenommen, denn die Form wäre wohl für ein Eintagesrennen im Moment ziemlich gut. Doch aktuell ziehe ich diesen Trainingsblock (vor allem auch ohne Reiserei) einem Wettkampf vor, denn das Training kam die letzten Wochen etwas zu kurz und im Hinblick auf meinen Start beim wohl bekanntesten Gravelrennen der Welt in zwei Wochen ist es hoffentlich die richtige Entscheidung!

Das „Unbound Gravel“, (früher Dirty Kansas) wird erst mein zweites Gravelrennen überhaupt sein und zum Glück fühlte ich mich schon nach wenigen Trainings mega wohl auf meinem neuen Rose Backroad Gravelrad! Ein absolut geiles Fahrrad, welches mir auch im Training neuen Schwung brachte!

Bereits in einer Woche (26. Mai) geht es für mich erneut nach Amerika, denn das Unbound ist das zweite Rennen der Lifetime Grand Prix Serie und somit wird es wichtig sein für die Punkte! 200 Meilen, also 320 Km auf dem Gravelbike durch die Flint Hills bei Kansas, ich weiss noch nicht genau auf was ich mich da tatsächlich einlasse aber das ist vermutlich besser so!

Mehr zu meiner Reise gibt’s dann im nächsten Blogg, zuerst wünsche ich euch allen eine schöne und erholsame Auffahrt und hoffe vor allem, dass wir alle ausnahmsweise trocken bleiben!

Stay tuned!

Anbei noch ein paar Bilder von Marokko. Wenn sich jemand dafür interessiert, um evtl im nächsten Jahr mit dabei zu sein, der darf sich gerne bei mir melden!