Heute ging es mit der ersten Etappe so richtig los und die 95 km und 2’500 Höhenmeter führten im Cross Country-Style durchs Hinterland von Hermanus. Der kräftezehrendste Gegner war heute allerdings der extrem starke Wind!
Die erste Etappe ist natürlich stets extrem nervös, denn die Kräfteverhältnisse und Positionen sind nach dem Prolog noch nicht vergeben und ausserdem stehen auch noch alle frisch und top motiviert am Start. Diese Mischung kann natürlich auch für Übermut sorgen und das wurde mir selber auch schon oft zum Verhängnis. Wir versuchten heute einmal eine andere, passive Taktik und so zogen wir am ersten Anstieg nicht mit und fuhren mit etwas Abstand hinter der grossen Spitzengruppe hinterher. So konnten wir auch den sehr kräftezehrenden Yo-Yo Effekt vermeiden und diese „Körner“ könnten vlt am Ende der Woche von Bedeutung sein. Nach einer Rennstunde lagen wir dann eine knappe Minute hinter der ersten Verfolgergruppe und da passierte leider ein ziemlich ungünstiges Missgeschick.
Als wir in einer sehr schnellen Abfahrt aus einer Linkskurve auf losem Schotter schossen, flog von der Seite ein „Ball aus Drahtgeflecht“ aus einer Rebe. Frans kam gerade noch vorbei doch mir flog sie direkt ins Hinterrad. Ich hatte keine Chance zum Ausweichen, denn ansonsten wäre ich mit ziemlicher Sicherheit übel gecrasht und so verhederte sich der ganze Ball in meinem Hinterrad. Ich machte eine Vollbremsung doch auf der linken Seite zog es den Draht über die Bremsscheibe und auf der rechten Seite war die ganze Kassette vollgewickelt. Nach dem Stillstand zog und zerrte ich am Draht herum, doch es schien aussichtslos und so demontierte ich das Hinterrad und schaffte es somit, den ganzen Draht los zu kriegen.
2 Minuten hatte uns das Missgeschick gekostet und eine ganze Gruppe von Fahrern hatte uns ebenfalls passiert. Da wir heute ja sowieso nicht auf Biegen und Brechen fahren wollten, spielte es eigentlich keine Rolle und so fuhren wir unseren Rhythmus weiter. Als wir die Gruppe dann wieder gestellt hatten stellten wir einmal mehr fest, dass selbt bei langsamerem Tempo der Yoyo-Effekt enorm ist und so passierten wir die Gruppe bei Rennhälfte und fuhren ab da wieder alleine. Dies war zwar im Gegenwind alles andere als optimal und trotzdem war es rückblickend das Richtige. Gegen Ende des Rennens kam es dann wie angenommen und wir sammelten noch einige Teams ein.
Obwohl der Zwischenfall mit dem Draht nicht allzu schlimm war, hätte die Rangierung und vor allem der Zeitrückstand bei gleichem Kräfteeinsatz am Ende wohl etwas besser ausgesehen.
Morgen wird es mit 116 Km ein erneut langer Tag und ich hoffe, dass meine Beine noch etwas besser drehen, denn obschon wir nicht ganz am Anschlag fuhren hinterlässt eine Cape Epic Etappe seine Spuren!
Day by day…..