Rennberichte

Erste Standortbestimmung bei der Imbuko Big5 Challenge.

Da stand ich also tatsächlich am 18. Februar morgens um 6.30 Uhr!!! an der Startlinie zum ersten MTB-Rennen der Saison. Ok, es hätte bestimmt auch anderswo ein einfacherer Einstieg gegeben als die Imbuko Big5 Challenge in Wellington, denn die 3’000 Höhenmeter und 75 Km waren unbestritten ein echt harter Brocken! Doch da meine Frau für ihre Cape Epic Vorbereitung bereits ans Kap reisen wollte, nahm ich das Rennen für eine erste Standortbestimmung auch gleich mit. Nach einer abermals verstopften Nase in Namibia, der langen Reise nach Südafrika und dem erneuten Klimawechsel tat ich mich die ersten Tage etwas schwer, am neuen Ort anzukommen und dies, obwohl mir ja alles sehr vertraut ist. Dass die Form noch nicht so gut ist, das war ebenfalls anzunehmen und somit startete ich ohne Ambitionen ins Rennen und liess es ganz einfach auf mich zukommen.

Mit den beiden Scott-Sram Fahrern Frischknecht & Colombo sowie dem beinahe kompletten Team BULLS (ausser Huber) waren dann auch einige Hochkaräter mit am Start und umso besser und ehrlich sollte die Standortbestimmung ausfallen. Ich fühlte mich am Anfang sehr gut und konnte am ersten Anstieg lange Zeit mit der Spitze mitgehen. Erst im obersten Abschnitt bekam ich etwas Mühe, da mir wieder einmal die Symptome (Überlastung) im rechten Oberschenkel Probleme bereiteten. Ich habe zwei punktuelle Stellen (muskulär), die in letzter Zeit vermutlich wieder einmal überlastet und leicht entzündet sind und nach einer gewissen Belastung angeben und zumachen. Drücke ich zu lange in den Schmerz rein, so verkrampft sich das ganze Bein und somit muss ich jeweils frühzeitig Druck rausnehmen. Ich hatte die letzte Zeit schlicht nicht die Möglichkeit, mit entsprechender Behandlung die Sache in den Griff zu bekommen und dies wird nun die Aufgabe der nächsten Tage-/ Wochen sein.

Auf jeden Fall fuhr ich nach der ersten Abfahrt alleine auf Rang 6 der Spitzengruppe hinterher. Der Abstand lag lange bei einer knappen Minute und ich dachte, dass ich im zweiten langen Hauptanstieg des Tages vlt. nochmals zu jemandem aufschliessen würde. Doch der Anstieg schlängelte sich die ganze Zeit auf einem ruppigen Trail durch den Wald hinauf und obwohl ich mich auf meinem neuen Bike sehr wohl fühle, muss ich mich zuerst wieder ans Mountainbiken im Gelände auf diese Art und Weise gewöhnen. Es ist einfach ein ganz anderes Fahren auf den Trails in Südafrika als beispielsweise in der Schweiz oder auch Namibia und obwohl es natürlich sehr viel Spass macht, ist es unglaublich kräftezehrend und anspruchsvoll.

Statt Boden gut zu machen verlor ich weiter Zeit, doch ich befand mich leider im Niemandsland und so kämpfte ich mich alleine den Anstieg hoch. Erst im obersten Abschnitt bekam ich von einem aufschliessenden Fahrer Gesellschaft, konnte aber nicht lange mithalten und somit war ich erneut alleine unterwegs. Die lange Abfahrt war dann einfach nur «geil» und der kaum enden wollende  Singletrail machte unglaublich Spass! Unmittelbar danach bekam ich von den beiden BULLS Fahrer Schneller & Lakata Gesellschaft und ich fuhr auch eine Zeit lang mit ihnen mit. Irgendwie war ich zu jenem Zeitpunkt vor allem mental nicht mehr in Rennstimmung und meine Bereitschaft zum «Leiden» weg. Somit hakte ich das Rennen nach gut 3 Std. ab, liess die beiden ziehen und fuhr die letzten 45 Minuten im Trainingsmodus und schliesslich auf Rang 9 bis ins Ziel. Das Fazit des Tages fiel somit 50/50 aus und ich erhielt die erhoffte Standortbestimmung.

Das erste Rennen der Saison ist jedes Mal ein «Schock» für das System und der Körper muss sich zuerst wieder an die Belastung gewöhnen, ebenso die Energiebereitstellung mit den ganzen Gels usw…… Der Start lief ja schonmal ganz gut und auch die ersten 2.5 Stunden waren auch von den Zahlen her gar nicht so schlecht. Am Ende fehlte dann ganz einfach die Rennhärte und Substanz, doch dafür bleibt ja jetzt viel Zeit um dran zu arbeiten. Mein Ziel ist es ja auch nicht, dieses Jahr bereits im März in Topform zu sein und somit geht der erste Renntag absolut in Ordnung. Wichtig ist vor allem, dass ich mich auf dem neuen Material wohl fühle und das war heute ganz klar der Fall!

Ride on!