Nach 4 Jahren Absenz stehe ich Morgen Freitag tatsächlich wieder an der Startlinie des Wines2Whales (W2W), welches uns in drei Etappen von der Wein Farm in Lourensford via Grabouw an die Küste nach Hermanus bringt! Ein Rennen, welches ich in der Vergangenheit (2014-2017) bereits viermal bestritten habe und deren zweimal gewinnen konnte. (Dazu resultiert ein zweiter und ein vierter Gesamtrang). Das Rennen zählt zu meinen absoluten Lieblingsrennen und dies, obwohl die drei Etappen relativ kurz und sehr intensiv sind. Die Charakteristik mit den vielen schnellen Singletrails und auch das ganze Drumherum passen mir aber ausgezeichnet! Dreimal hatte ich das Rennen mit Christoph Sauser beendet und einmal mit Fabian Giger. Diesmal werde ich mit dem Südafrikanischen Strassenfahrer Marc Pritzen an den Start gehen. Er hat dieses Jahr so ziemlich jedes Strassenrennen in diesem Land gewonnen und seine technischen Fähigkeiten sind auch auf dem MTB ausgezeichnet! An den PS sollte es demnach nicht liegen und auch ich konnte nach meiner Ankunft in Südafrika endlich wieder den Schalter drehen und die Form nach oben drücken! Den Grossteil der Strecken kenne ich nicht nur vom W2W bestens, auch das Cape Epic stationierte schon viele Male in Grabouw und ausserdem bildete die Gegend während all meinen Jahren in Sellenbosch praktisch mein Trainingsgebiet!
Das Rennen ist von den Teilnehmerzahlen das grösste Rennen in Südafrika und weil es eine solch grosse Beliebtheit geniesst, wird der Event über drei Rennen hintereinander ausgetragen. Bei den ersten drei Tagen stehen die Elite-Frauen im Fokus, beim Mittleren Event sind unter anderem die E-Biker am Zug und beim letzten dreht sich alles um die Elite-Herren. Die Hobby-Fahrer können selber aussuchen, an welchem Rennen sie starten möchten und insgesamt werden wohl über 4’000 Teilnehmer erwartet! Es geht nicht nur um sehr viel Prestige, es gibt auch dementsprechend viel Preisgeld!
Nach unserer Reise nach Namibia vor zwei Wochen reisten wir nach nur 2.5 Tagen im Land bereits weiter nach Südafrika. Zufälligerweise wurden an jenem Samstag auch noch die Namibischen MTB Marathon Meisterschaften ausgetragen und meine Frau konnte nach den beiden Titeln auf der Strasse im Februar auch noch diesen Titel einfahren. Den Tag danach verbrachten wir dann einmal mehr mit Autofahren und wir waren beide sehr froh, als wir nach 1’500 Km am Stück am Kap angekommen waren! Ich weiss nicht was es ist, aber das Klima hier, die Luft und auch das Terrain liegen mir einfach ausgezeichnet und so kam ich bereits nach den ersten Tagen sehr gut in Schwung. Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass sich mein gesamter Körper (Muskeln) nach der intensiven Behandlung beim Titan Desert und ein paar lockeren Tagen zu Hause extrem gelöst haben.
Nach nur 4 Tagen am Kap war es dann vor einer Woche für meine Frau bereits Zeit für ihr erstes Rennen und nach dem Gesamtsieg beim Catalunya Bike Race, dem Sieg in Almeria und den Meisterschaften konnte sie tatsächlich auch dieses Rennen gemeinsam mit ihrer Partnerin (Kim le Court) für sich entscheiden! Ich versuchte mich dabei einmal mehr als Teammanager und betreute die beiden so gut es ging bei den Verpflegungsstellen, Essen kochen und Wäsche waschen. Dazwischen fokussierte ich mich auf mein eigenes Training. Den ersten Titel gab es somit für das Ehepaar Looser oder die Lo(o)ser’s hier in Südafrika bereits zu feiern und die Vorgabe und Druck liegt jetzt auf meinen Schultern!
Seit Montag wohnen wir nun in einem Appartement gemeinsam mit meinem Teamkollegen Marc in Strand (Sommerset West), welcher mit seinem Betreuer und einem unserer Backup Fahrer von Johannesburg anreiste. Die Vorfreude auf unser Rennen ist sehr gross, ebenso mein Selbstvertrauen. Wenn mich meine Erfahrung mit meinem Körpergefühl nicht um alles in der Welt täuscht oder noch etwas Unvorhergesehenes passiert (Krankheit, Erkältung), dann sollte eine weitere Top-Platzierung bei diesem Rennen drin liegen! Seit Juli renne ich nämlich genau dem Körpergefühl hinterher, welches nun zum Saisonende endlich und tatsächlich wieder eingetroffen ist, zumindest war dies bei den letzten Trainings der Fall!
Eine lange Saison nähert sich dem Ende, FullGaz!