Rennberichte

Auftaktsieg beim Wines2Whales!

Nicht nur die Freude über den heutigen Etappensieg war gross, auch die Erleichterung, das Rennen am Ende doch noch umgedreht zu haben! Der Start misslang nämlich gewaltig und es sah lange Zeit gar nicht gut aus bei mir!

Die gestrige Zuversicht war bereits beim Einfahren verschwunden, denn meine Beine fühlten sich unglaublich komisch an. Unser Masseur hat es vorgestern ziemlich gut gemeint bei der Massage und eigentlich können meine Beine relativ viel Druck abverlangen. Doch diesmal war es offensichtlich zu viel des Guten und die Triggerpunkte waren zwar gelöst, doch die Beine „zerstört“. Das 20 Minütige Rumstehen vor dem Start trug dann das Übrige dazu bei, dass ich schon unmittelbar nach dem Start richtig „dicke“ Beine hatte! Ich konnte es fast nicht glauben, denn die zwei Zementklötze da unten waren mit den guten Beinen der letzten Tage nicht mehr wieder zu erkennen!

Zum Glück war es nach dem Start zuerst 3 Km flach und das Tempo sehr tief, ehe der erste gut 15 minütige Anstieg folgte! Da konnte ich zwar lange klemmen, doch im letzten Drittel musste ich tatsächlich zwei Teams ziehen lassen! Mein Teamkollege blieb vorne, während ich versuchte, mich etwas zu fangen während ich auf das hinter mir anrollende Team wartete. Der oberste Teil war nämlich eher flach und der Gegendwind abartig! Es war also klug, sich im Windschatten zu „verstecken“ und zum Glück hatte das Team Imbuko (Wessel Botha & Pieter du Toit) richtig Zug drauf. 30 Sekunden vor uns waren Specialized-Toyota (Matt Beers & Tristan Nortje) und die Titelverteidiger (Team Pyga-Eurosteel mit Philip Buys & Gert Heyns) mit meinem Teamkollegen Marc.

Die erste Abfahrt führte dann mit unzähligen Berms zurück zu den Plantagen von Lourensford und da war ich einerseits mit meinen technischen Fähigkeiten absolut am Anschlag, damit ich den Anschluss nicht verlieren würde und andrerseits musste ich locker bleiben, damit ich mich irgendwie entspannen konnte. Ich vertraute darauf, dass sich meine Muskeln vom ersten Effort erholen und ich nach der Abfahrt besser in Fahrt kommen würde.

So war es dann zum Glück auch und nach ein paar flächeren Km war ich mit Imbuko wieder an der Spitze dran. Die Strecke war nun ein stetiges Auf und Ab und der Gegenwind machte das Rennen auch weiterhin unglaublich hart. Ich hing am Ende der Gruppe und spielte auf die Zeit, welche mir bestimmt in die Karten spielen würde!

Nach der ersten Verpflegung bei Km 38 bemerkte ich die erste Schwäche bei Imbuko und dann war ich es, der das Tempo erhöhte und nach kurzer Zeit waren wir nur noch deren drei Teams an der Spitze!

Vor uns lag nun die berüchtigte und befürchtete Tragepassage (10 Min Bike Schultern), welche uns über den Sir Lowry’s Paas oxwagon trail auf die Grabouw Seite brachte. Ein Abschnitt, der mir extrem gut liegt und auch schon zweimal den Etappensieg brachte, indem ich damals mit Kollege Sauser den anderen davon rannte. Auch heute war ich der Schnellste, doch das Team Pyga blieb bei uns dran. Dafür distanzierten wir die Specialized Jungs um ein paar Sekunden. Diese Gelegenheit musste genutzt werden, denn ein Mart Beers distanziert man nur sehr selten und man darf ihn nicht mehr aufschliessen lassen! Dies wussten natürlich auch die beiden Pyga Fahrer und so war das Tempo weiterhin sehr hoch und vor allem in den Singletrails waren wir beide gefordert! Bei der nächsten Verpflegung, 15 Km vor dem Ziel waren Beers und Nortje noch immer in Sichtweite und so sollten wir besser noch eine Scheibe drauf legen. Meine Beine waren endlich einigermassen zurück und so fuhr ich 10 Km vor dem Ziel an einer Welle die erste Attacke. Keine Reaktion und auch Marc blieb bei den anderen beiden sitzen. Ich nahm nochmals raus, ehe der nächste und letzte nenneswerte kurze Anstieg folgte. Noch einmal eins rüber ziehen und da war sie, die Lücke zu Pyga!

Der Rest ist schnell erzählt, es folgten die letzten 7 Km Verfolgungszeitfahren, bei welchem wir bis ins Ziel noch 40 Sekunden herausfahren konnten. Bei Specialized-Toyota sah es weniger gut aus, sie verloren noch über 3 Minuten und so sicherten wir uns nach 2.47 Rennstunden den Etappensieg und das Leadertrikot!

Einmal mehr profitierte ich von meiner grossen Erfahrung, traf die richtigen Entscheidungen und konnte mich am Ende trotz miserablem Start erfolgreich aus der Schlinge ziehen. Noch dazu hatte ich einen super Teamkollegen an meiner Seite und genau so macht Rennen fahren Spass!

Morgen geht es mit der kürzesten Etappe weiter. 64 Km und jede Menge Singletrails! Für eine Genusstour etwas vom Besten, doch durch unseren knappen Vorsprung extrem aufregend! Einen weiteren „Ausrutscher“ meinerseits darf es nun nicht mehr geben und ich hoffe, dass es Morgen besser läuft!

FullGaz!