Rennberichte

Gesamtsieg beim Skoda Titan Desert Almeria!

67 km und knapp 900 Hm trennten mich vor der letzten Etappe noch vom Gesamtsieg beim Skoda Titan Desert Almeria. Dabei liess ich nichts mehr anbrennen und konnte schliesslich nach 2,5 Rennstunden meinen ersten Gesamtsieg bei diesem Rennen und somit den dritten in Serie im Rahmen der Titan World Series feiern!

Die Etappe begann ziemlich un- endete aber dann doch sehr spektakulär. Die ersten 20 Km waren sehr schnell und führten leicht bergab (natürlich in einem trockenen Flussbett), doch der Untergrund war relativ fest und sehr steinig und so rollte es doch vorwiegend ziemlich gut. Einziger Schreckmoment gab es für mich dann kurz nach dem Start, als ich in letzter Sekunde mit gut 30 km/h noch über einen 20 cm hohen Stein springen konnte, da der Mann vor mir kein Zeichen gab und nur ganz knapp daran vorbei fuhr. So schnell könnte es also auch vorbei sein und dies ist ja genau das Tükische bei all diesen Rennen in der Wüste! Im Staub und bei den Geschwindigkeiten in der Gruppe sieht man schlicht unmöglich jeden Stein!

Die Spitzengruppe war bis zum Ende des Flussbettes noch gross und dies änderte sich dann auf den folgenden 20 Km, als es immer wieder in kurzen, teilweise doch sehr steilen Rampen bergauf ging. Nach mehreren Attacken setzten sich 4 Fahrer ab und da diese in der Gesamtwertung keine Rolle spielten, fuhr ich einfach in der Verfolgergruppe hinterher.

Das Tempo fiel für eine Weile zusammen und ich fing an, die Km runter zu zählen. Erfreulicherweise witterten weitere Fahrer die Möglichkeit eines Etappensieges und so wurde 25 Km vor dem Ziel das Rennen auch in unserer Gruppe doch noch eröffnet. Es wurde schnell, sehr schnell und die 2 Minuten Rückstand auf die davor entflohenen Fahrer vor uns waren rasch zugefahren. Am Ende verlor auch noch der Gesamtdritte und Pechvogel von gestern Miquel Faus den Anschluss und so blieb ich einfach nur noch am Hinterrad vom Gesamtzweiten Pau Marza. Das Finale war zwar richtig hart und ein Fahrer konnte sich noch leicht absetzen, doch so machte es sehr viel Spass und am Ende kam ich mit der ersten Verfolgergruppe ins Ziel. Der Gesamtsieg war damit Tatsache!

Wenn man mental nachlässt und sich so „lari fahri“ bereits aufs Ende freut, dann sind die letzten Etappen bei Etappenrennen jeweils enorm hart. So ist es wichtig, auch mit grossem Vorsprung den Fokus und den Rennrhythmus beizubehalten, denn so ist man sehr viel konzentrierter und macht weniger Fehler!

Einmal mehr konnte ich meine Fähigkeiten in der „Wüste“ unter Beweis stellen und die An und Herausforderungen meistern. Einmal mehr war es eine Defekt und fehlerfreie Fahrt meinerseits und einmal mehr hatte ich eine tolle Zeit. Die Selbstzweifel meiner Form verstrichen jeden Tag, denn mein Spanischer Physio (derselbe wie in Marokko) half mir täglich aufs Neue, damit ich die Muskulären Probleme (Überlastung) in den Griff bekomme und verlasse das Rennen also mit besseren Beinen, als ich es begonnen habe! Dafür sass ich jeden Tag über 1 Std in der Massage und behandelte die Muskeln zusätzlich mit Dryneedling, Elektromagnetresonanz usw.. Auch mein Bike wurde vom selben Spanischen Mechaniker wie jeweils in Marokko gereinigt und ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei ihnen bedanken!

Am Ende konnte meine Frau den Gesamtsieg ebenfalls wortwörtlich ins Trockene fahren und somit gab es den totalen Looser Erfolg!

Ich bin froh, dass ich mein Ziel erreichen konnte, denn auch wenn man als Favorit in ein solches Rennen geht, muss man es stets erst einmal durchbringen!

Nach der Siegerehrung am Nachmittag packten wir unsere 1000 Sachen ins Auto und fuhren noch 4.5 Std. bis Benicassim. Hier müssen wir nun noch ein Tag bleiben, da meine Frau arbeiten muss (sie arbeitet ja stets alles online und kann dies von überall auf der Welt tun). Morgen Donnerstag geht es dann in einem Stück zurück nach Hause! Nach 6 Wochen „on the road“ freue ich mich doch ziemlich, wieder einmal in meinem eigenen Bett zu schlafen! (Eine Statistik mit Anzahl verschiedenen Betten in diesem Jahr gibt es dann am Ende des Jahres)…..

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Berichten wieder einen spannenden Einblick in ein neues Rennen liefern und wer weiss, vlt gibt es ja wieder einmal ein Rennen der Titan Serie für mich.

Nächste Woche geht es weiter nach Namibia und von da nach Südafrika. Das nächste geplante Rennen wird Wines2Whales vom 4. bis 6. November sein. Ein Rennen, an welches ich mit zwei Gesamtsiegen nur die besten Erinnerungen habe! Bis dann wird es hier von meiner Seite wohl etwas weniger zu berichten geben!

Bis bald also, in Afrika!