Rennberichte

Hammermann nach Hammerprogramm…. Parkschein beim Heimrennen in Wetzikon gezogen!

Meinen Auftritt beim Heimrennen in Wetzikon, welches im Rahmen der neu benannten BIKE WORLD Race Series ausgetragen wurde, hatte ich mir ein wenig anders vorgestellt. Am Ende war es nach dem ganzen Programm der letzten Woche  nur noch eine Frage der Zeit, wann das letzte Korn verschossen war und meine Energie zu Ende ging. Zeit für die Erholung blieb nämlich absolut keine!

Obschon wir auf die „Afterparty“ beim Titan Desert verzichtet haben (wir konnten uns sowieso mit niemandem auf Spanisch verständigen), wurde es eine sehr kurze Nacht. Zu sehr beschäftigten mich die Emotionen der letzten Etappe und die Tatsache des Rennausgangs! Die siebte Etappe wurde somit ziemlich zäh, denn uns stand eine rund siebenstündige Autofahrt in einem Taxi ohne Klimaanlage bevor. Grund dafür war, dass wir von einem anderen Flughafen (Fés) direkt nach Barcelona flogen. Eigentlich wäre die Fahrt sehr schön gewesen, denn so sahen wir noch eine andere Seite von Marokko (die Landschaft änderte sich ständig und es wurde plötzlich grün). Doch mir ging es überhaupt nicht gut und ich war einfach nur froh, als wir endlich ankamen. Damit war’s dann aber noch nicht getan, denn am Abend flogen wir noch nach Barcelona und bis wir endlich bei unserem Camper waren, war es bereits wieder Mitternacht.

Die Heimfahrt von Barcelona mussten wir dann am Ende auf Montag verschieben, denn unser Mechaniker musste die Bikes wieder mit dem Auto nach Spanien bringen und konnte erst in der  Samstagnacht auf die Fähre. So hatten wir doch noch einen Ruhetag in Barcelona. Diesen verbrachten wir dann auf einem Campingplatz direkt am Meer, denn Energie für eine Stadtbesichtigung hatten wir keine mehr. Leider wurde mein Befinden nicht besser und es bannte sich eine Erkältung an. Am Montagmorgen fuhren wir unserem Mechaniker dann noch bis nach Tarragona entgegen, denn dieser kam von Alicante angefahren und schliesslich konnten wir uns um 11 Uhr auf den Weg zurück in die Schweiz machen. Am Ende erreichten wir erneut erst kurz vor Mitternacht und nach rund 14 Stunden „on the road“ endlich unsere Heimat!

Am Dienstag war dann nach 5 Wochen aus der Tasche leben vor allem ein Waschtag angesagt und da wir Ende Januar mit unserem Umzug in die neue Wohnung nicht fertig wurden, mussten wir auch da gleich weiter anpacken. Schränke demontieren, Taschen schleppen und dazwischen noch nach Zürich an die Trevor Noah Show, auf welche wir schon über 2 Jahre gewartet hatten (wegen Corona 2 x verschoben)! Zwei Coronateste vom Dienstag und Donnerstag liessen mich zumindest in dieser Hinsicht ein wenig durchschnaufen, doch die Nase war weiterhin zu und ausser den beiden Trainings, die ich für den RV Wetzikon geleitet habe, konnte ich nicht trainieren.

Am Freitag und Samstag hiess es dann in Wetzikon beim Aufbau der Strecke anpacken. Vor allem der Samstag war sehr intensiv, denn das Helferessen wurde gleich ins Wochenende integriert und so war ich von morgens um 8 Uhr bis abends um 21 Uhr auf der Meierwiesen!

Gestern Morgen erwachte ich dann erst einmal mit einem ordentlichen Muskelkater vom Einschlagen der ganzen Pfähle! Doch Zeit zum Ausruhen blieb keine, denn bereits um 7.15 Uhr setzte ich mich aufs Bike und fuhr nach Wetzikon. Da bereits ab 8.30 Uhr die ersten Rennen starteten, musste ich davor noch die Strecke checken und sicher gehen, dass alles in Ordnung war. Danach fuhr ich wie bereits im letzten Jahr bei sämtlichen Kinderkategorien als „Vorfahrer“ voraus. Dank des schönen Wetters machte das Ganze sehr viel Spass und es herrschte der ganze Tag eine super Stimmung am Streckenrand! Dazu konnten die Teamfahrer des Team Gadola und auch die Radsportschüler des RV Wetzikons ihren Heimvorteil nutzen und viele gute Resultate einfahren.

Da sich meine Erkältung etwas besser anfühlte und ich meiner Vorbildfunktion gerecht werden wollte, startete ich um 13.45 schliesslich auch noch beim Eliterennen. Dieser war zugleich der erste Einsatz in den Farben des Team Gadola in diesem Jahr. Am Start hatte ich bereits 3.25 Stunden in den Beinen und ich spürte bereits in der ersten Runde, dass ich wohl nicht um den Sieg mitfahren würde. Im letzten Jahr bin ich ebenfalls bei allen Kategorien vorgefahren und am Ende konnte ich das Rennen auch noch gewinnen. Diesmal musste ich mich schliesslich nach 6 von 9 Runden endgültig von der Spitzengruppe verabschieden und auf den letzten 3 Runden verliessen mich sämtliche Kräfte. Am Ende lag es wohl nicht nur an den 100 Kilometern, die ich auf der 3.5 Km Runde absolviert hatte, sondern vor allem am Gesamtprogramm der ganzen Woche, dass es mir dermassen den Stecker gezogen hatte.

Ich hätte natürlich gerne das Heimrennen erneut gewonnen und eine bessere Leistung gezeigt, doch am Ende musste ich akzeptieren, dass auch einem Marathonfahrer mit einem Marathonprogramm irgendwann die Körner ausgehen!

Nach dem Rennen hatte ich wenigstens noch 1.5 Std Pause, da nochmals zwei Rennen (Frauen und Fun) ausgetragen wurden und immerhin konnte meine Frau die Looser Fahne mit ihrem Sieg wehen lassen. Anschliessend war dann das Abbrechen und Aufräumen an der Reihe und am späteren Abend noch ein kurzer Besuch bei einer Geburtstagsparty. Heute verbrachte ich noch einmal einen halben Tag auf der Meierwiesen, denn bis auch der letzte Pfahl und die letzten Banner wieder an ihrem richtigen Ort sind, dauert es halt doch immer etwas länger.

Wenn man die strahlenden Gesichter der unzähligen begeisterter Kinder und Jugendlichen nach ihren Rennen und dem wohl verdienten Eiscreme sieht, dann nimmt man den ganzen Aufwand doch sehr gerne in Kauf! Bekanntlich war vor rund 23 Jahren mein erster Start bei dieser Rennserie der Ausschlag meiner bis heute andauernder Karriere und ich bin mir sicher, dass auch der eine oder andere Junge oder das eine oder andere Mädchen ihre Talente entdecken und in Zukunft den weiten Weg zum Profi machen werden!

Nun werde ich schauen, dass ich zuerst ganz gesund werde und danach starte ich mit dem Aufbau für die nächsten Rennen. Mein nächster Renneinsatz werde ich am 04. Juni beim Ortler Bike Marathon haben!

Stay tuned!