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Jeder der sich heute fragt, wieso wir nirgends auf den Zwischenzeiten erscheinen oder wieso man gestern in der Rangliste soweit runter scrollen musste, bis man unsere Namen sah, den muss ich heute leider mit der traurigen Nachricht konfrontieren, dass wir bereits nach einem Tag nicht mehr weiter im Rennen sind. Während meine Rennfahrerkollegen eine wunderschöne 1. Etappe fahren, suche ich hier nach den richtigen Zeilen und Worten. Gestern war ich emotional nicht in der Lage, einen Bericht zu schreiben und auch wenn es mir auch heute extrem schwer fällt, so bin ich es euch allen schuldig! Leider wird der folgende Bericht nicht von packendem Rennsport, sondern einer weiteren riesigen Enttäuschung beim Cape Epic handeln! Wer meine letzten Berichte gelesen hatte, der kennt ja meine Statistik bei diesem Rennen und leider steht auch der 8te Versuch unter einem schlechten Stern!
Bis vorgestern schien einfach alles perfekt zu laufen. Seit Dezember (nach einer kurzen Pause nach dem Dash) lief meine Vorbereitung wie am Schnürchen. Ich war bis in die Zehenspitzen motiviert und auch mein Teamkollege Sören war bereit, nach etlichen Anläufen diesem Rennen endlich mal den Stempel aufzudrücken!
Am Samstag erwachte ich dann mit einer leicht verstopften Nase, doch um nicht gleich in Panik auszubrechen und damit wir unserer Sache sicher sein konnten, fuhren wir am Nachmittag zur Mediclinic und machten vorsichtshalber einen PCR Coronatest, obwohl dies (sowieso unverständlicherweise) von Seiten des Veranstalters vor dem Start nicht verlangt wurde. Wir waren beide negativ und da sich die Situation nicht verschlechterte, starteten wir am Sonntagmittag zum über 24 Km führenden Prolog. Die Temperaturen waren brutal und das Thermometer kletterte auf fast 40 Grad, als wir um 13.34 Uhr gestartet sind. Obwohl meine Beine extrem gut waren, bekam ich einfach keine Luft und meine Lunge brannte wie sonst was. Wir versuchten ruhig zu bleiben und nahmen bewusst Tempo raus, was am Ende mit einem beträchtlichen Rückstand endete! Ob es die brütende Hitze, die Anspannung oder der ganze Staub war, wussten wir zu jenem Zeitpunkt noch nicht …..
Gegen Abend ging es mir dann immer schlechter und als ich heute Morgen aufgestanden bin, da fühlte ich mich, als hätte mich ein LKW überfahren. Es war klar, ein nächster Test musste her und dieser bestätigte leider die befürchtete Tatsache, positiv! Wenn ich das hier niederschreibe, so kann ich es einfach fast nicht wahrhaben und akzeptieren und ich suche nach Worten. Seit Beginn der Pandemie schien dieses C… stets weit weg von mir zu sein. Ich kam nie (von was ich weiss) in Kontakt mit jemand Positiven und auch mein engstes Umfeld (Familie & Arbeitsplatz) blieb glücklicherweise verschont. Ich reiste trotz der Pandemie mehrmals mit dem Flugzeug in der Welt herum (nach Südafrika, Namibia, Marokko usw) und befand mich bei den neuen Varianten wie Delta oder Omikron in «Hochrisikogebieten». Ich war aber auch stets extrem vorsichtig und obwohl aktuell hier in Südafrika die Fallzahlen extrem niedrig sind, verzichteten wir seit wir hier sind auf den sonst so coolen Lifestyle und waren nur zweimal auswärts essen (und dies auch noch an der frischen Luft).
Man könnte mich jetzt auch an den Pranger stellen und sagen, es sei unvernünftig gewesen, doch beim Prolog zu starten. Doch da muss ich an dieser Stelle sagen, dass wir auch Rücksprachen mit unseren Sponsoren hatten und uns alle Mut zugeredet und gemeint hatten, dass wir es auf jeden Fall versuchen sollten. Wir hatten einen negativen PCR Test und vor einem Cape Epic wirft man nicht wegen einer leicht laufenden Nase so einfach das Handtuch. Immerhin stecken mehrere Wochen Vorbereitung, Erwartungen, Helferdienste und auch eine beträchtliche Menge Geld darin!
Dazu waren wir beim Prolog auch alleine unterwegs und vor und nach dem Rennen hielten wir uns nur ganz knapp auf dem Rennplatz auf! Ich bin deswegen also absolut mit mir im Reinen und sicher, dass ich für niemanden ein Risiko war. Ausserdem würde ich dann auch bei der Registrierung von jedem Teilnehmer einen Test verlangt haben und dies war ja leider auch nicht der Fall!
Dass früher oder später jeder mit diesem verfluchten Virus in Kontakt kommen würde, ist wohl nur eine Frage der Zeit, doch dass es bei mir ausgerechnet bei diesem Rennen der Fall sein muss, damit kann ich fast nicht umgehen und mich überkam heute eine unvorstellbare Leere. Dies ist auch der Grund, wieso ich bereits mehrere Stunden an diesen Zeilen sitze ……!
Der Sport hat mich schon viel gelernt und ich bin durch etliche Höhen und Tiefen gegangen und deshalb weiss ich auch, dass ich mich nach etwas Abstand auch wieder aufraffen werde. Auch wenn ich das Cape Epic auch dieses und wohl auch nie wieder beenden werde, so war das ganz Training hoffentlich nicht umsonst und die Basis einer erfolgreichen Saison. Das Rennen selber macht ja nur ein paar % des gesamten «Projekts» aus und der Grossteil davon ist und bleibt die Vorbereitung. In den letzten paar Jahren bin ich nie mehr so ring durch den Winter gekommen und das verdanke ich diesem grossen Ziel. Es zieht einem auch bei Minusgraden aufs Fahrrad und man behält während Monaten den Fokus! Dass ich in Topform wäre, dass veranschaulicht die weiter untenstehende Grafik deutlich. Der Aufbau und die Form waren in den letzten zwei Jahren noch nie so vielversprechend!
Neben der grossen Enttäuschung ist da einzig die aktuelle Tatsache, dass es noch immer «nur» ein Fahrradrennen ist und die Probleme in dieser Welt für viele Leute sehr viel grösser sind als eine Aufgabe, was die ganze Sache am Ende ein wenig relativieren sollte ……
Doch leider bewege ich mich in meiner eigenen Welt und diese wurde heute vorerst zerstört! Es gibt viele Leute die an mich glauben, mich auf meinem Weg unterstützen, mit mir mitfiebern und es tut mir für alle leid, dass ich nicht das liefern und erreichen konnte, was von und vor allem was ich von mir erwartet habe!
Für mich steht nun die Genesung an erster Stelle und ich hoffe, dass es nicht noch schlimmer wird als es heute ist und ich wieder voll gesund werde. Danach werde ich mich hoffentlich wieder für kommende Rennen aufraffen und aufbauen können! Bis dahin benötige ich aber vor allem eines, Abstand vom Sport und auch von den ganzen Berichterstattungen…. Ich bin dann also mal weg!
Ich möchte mich an dieser Stelle noch im Speziellen an folgende Sponsoren bedanken, die mir die Teilnahme beim Cape Epic ermöglicht haben!
Anyone who wonders today why we don’t appear anywhere on the intermediate times or why you had to scroll down the rankings yesterday until you saw our names, I unfortunately have to confront them today with the sad news that we are no longer in the race after just one day. While my fellow racers are riding a beautiful 1st stage, I am looking for the right lines and words here. Yesterday I was emotionally unable to write a report and even though it is extremely difficult for me today, I owe it to all of you! Unfortunately, the following report will not be about thrilling racing, but another huge disappointment at Cape Epic!
Anyone who had read my last reports knows my statistics at this race and unfortunately the 8th attempt is also under a bad star!
Until the day before yesterday, everything seemed to be going perfectly. Since December (after a short break after the Dash) my preparation went like clockwork. I was motivated to the tip of my toes and my team-mate Sören was also ready to finally put his stamp on this race after several attempts!
On Saturday I woke up with a slightly stuffy nose, but in order not to panic and so that we could be sure of our cause, we drove to the Mediclinic in the afternoon and did a PCR corona test as a precaution, although this (anyway incomprehensibly) was not required by the organizer before the start. We were both negative and since the situation didn’t get worse, we started on Sunday afternoon to the over 24 km leading prologue.
The temperatures were brutal and the thermometer climbed to almost 40 degrees when we started at 1.34pm. Although my legs were extremely good, I just couldn’t breathe and my lungs burned like anything else. We tried to stay calm and deliberately picked up the pace, which ended up with a considerable backlog! Whether it was the sweltering heat, the tension or all the dust, we didn’t know at that time …..
Towards evening I felt worse and worse and when I got up this morning, I felt as if a truck had run me over. It was clear, a next test had to be done and this unfortunately confirmed the feared fact, positive! When I write this down, I can almost not admit it and accept it and I look for words. Since the beginning of the pandemic, this C… seemed to always be far away from me. I never came into contact with anyone positive (from what I know) and fortunately my closest environment (family & workplace) was spared. Despite the pandemic, I travelled around the world several times by plane (to South Africa, Namibia, Morocco, etc.) and found myself in „high-risk areas“ with the new variants such as Delta or Omikron.
But I have always been extremely cautious and although the number of cases here in South Africa is currently extremely low, we have renounced the otherwise cool lifestyle since we are here and have only eaten out twice (on my birthday and this also in the fresh air). One could also pillory me now and say that it was unreasonable to start with the prologue. But I have to say at this point that we also had consultations with our sponsors and had all encouraged us and said that we should definitely try. We had a negative PCR test and before a Cape Epic you don’t throw in the towel because of a slightly runny nose.
After all, there are several weeks of preparation, expectations, helper services and also a considerable amount of money in it!
In addition, we were also on our own during the prologue and before and after the race we only just barely stayed on the racetrack! So I am absolutely at peace with myself and sure that I was not a risk to anyone. In addition, I would have demanded a test from each participant when registering and unfortunately this was not the case! The fact that sooner or later everyone would come into contact with this cursed virus is probably only a matter of time, but that it must be the case with me at this race of all places, I can hardly handle it and today an unimaginable emptiness came over me. This is also the reason why I have been sitting on these lines for several hours ……!
The sport has already learned me a lot and I have gone through several ups and downs and that’s why I know that I will pick myself up again after a little distance. Even though I will not finish the Cape Epic this time and probably never again, the whole training was hopefully not for nothing and the basis of a successful season. The race itself accounts for only a few % of the entire „project“ and the majority of it is and remains the preparation.
In the last few years I have never been so ringing through the winter and I owe that to this big goal. It pulls you on your bike even in sub-zero temperatures and you keep your focus for months! That I would be in top shape is clearly illustrated by the graphic below. The structure and form have never been so promising in the last two years!
In addition to the great disappointment, there is only the current fact that it is still „only“ a bicycle race and the problems in this world are much bigger than a task for many people, which should put the whole thing into perspective in the end ……
But unfortunately I live in my own world and this was destroyed today for the time being! There are many people who believe in me, support me on my way, cheer me on and I am sorry for everyone that I could not deliver and achieve what I expected of them and also from myself!
For me, recovery is now paramount and I hope that it will not be even worse than it is today and that I will be fully healthy again. After that, I will hopefully be able to pick myself up and build up again for upcoming races! Until then, however, I need one thing above all, distance from the sport and also from all the coverage…. So I’ll be gone for a while!
I would like to take this opportunity to thank the following sponsors in particular, who made it possible for me to participate in the Cape Epic!