Rennberichte

Training statt Rennkilometer!

Training hilft, dieser Spruch kommt nicht von ungefähr….. ! Eigentlich hätte ich an diesem Wochenende einen Start bei der Alpentour Trophy in Österreich geplant gehabt, doch erstens klappte es leider mit dem Veranstalter nicht und zweitens merkte ich bereits beim Nationalpark Marathon, dass ich meine Strategie für den Rest der Saison dringend ändern muss. Der komplette Monat August und eigentlich schon bereits seit der Salzkammergut Trophy spielte ich „Stehaufmännchen“! Ich fuhr Rennen und war danach ausschliesslich damit beschäftigt, mich wieder für den nächsten Einsatz aufzubauen. Für anständiges Training dazwischen reichten meine Energiereserven nicht mehr aus. Dies ist nicht nur für den Körper ziemlich anstrengend, sondern auch für den Geist und die Seele nicht gerade erstrebenswert!

Müdigkeit war ein Dauerzustand, jede körperliche Anstrengung fiel mir schwer und meine Nerven lagen oftmals ohne nennenswerte Gründe blank. Ein klares Anzeichen von Überlastung und trotzdem gelang mir noch ein anständiges Swiss Epic und selbst der Nationalpark Marathon lief unter diesen Umständen ordentlich. Das ich nochmals einen Monat so weiter machen konnte, war allerdings auszuschliessen und so legte ich stattdessen eine Ruhewoche ein und hoffte auf Besserung. Die langen Marathon- und vor allem Etappenrennen ziehen einfach extrem viel Energie, nicht nur körperlich sondern auch mental und deshalb entschied ich mich, bis zur Schweizer Meisterschaft von kommender Woche keine Marathons mehr zu bestreiten. Nach dem Rennen in Wetzikon hatte ich dann das Gefühl, dass ich mein Training wieder etwas ausbauen konnte und so sass ich dann die letzten zwei Woche endlich wieder einmal ziemlich oft im Sattel.

Es fühlte sich super an, denn mir geht es einfach sehr viel besser, wenn ich am Ende des Tages mit dem Gefühl ins Bett gehen kann, etwas geleistet zu haben (sei es durch Arbeit oder durch Training)! Die vergangene Woche schloss ich mit dem letzten Lauf der MTB Race Serie in Egg ab. Leider erwischte ich dann einerseits von den Beinen her einen miserablen Tag (nach einer 25 Std. Woche auch normal) und andrerseits trug der Streckencharakter dazu bei, dass ich mental überhaupt nie in Rennstimmung kam und ich auch nicht leiden konnte. Dies hätte ich aber müssen, denn mit Casey South war ein starker Fahrer am Start, der die ganze Saison verletzt ausgefallen war und somit  erstens extrem frisch und zweitens auch extrem motiviert ins Rennen ging. Am Ende reichte es zum zweiten Tagesrang und da es in der Gesamtwertung kein Streichresultat gab und ich ein Rennen weniger hatte, klassierte ich mich auch in der Endabrechnung auf dem zweiten Schlussrang. Damit konnte ich aber ganz gut leben…..

Diese Woche setzte ich dann mein geplantes Training fort und mein Gefühl wurde immer besser. Nun hoffe ich, dass ich mit meiner Strategie voll und ganz auf die SM zu setzen und dabei einen ganzen Monat auf „Marathon-Rennkilometer“ zu verzichten die richtige Entscheidung traf, damit ich in einer Woche mit der nötigen Frische beim Meisterschaftsrennen um den Titel fahren kann! Die Strecke in Einsiedeln liegt mir und in den letzten vier Jahren schaffte ich es immer auf’s Podest. Es wäre also schön, wenn ich diese Serie fortsetzen könnte!