Spätestens nach dem heutigen Tag gebe ich dem Namensgeber dieses Marathons gerne meine Unterschrift. „Iron“ -Bike, zutreffender könnte man eine solche Streckenführung wohl kaum beschreiben. Ob so etwas als Mountainbiken bezeichnet werden kann, überlasse ich an dieser Stelle jedem Teilnehmer selber und ich verzichte vlt. besser auf eine Äusserung ….. Obschon es dieses Rennen schon sehr lange gibt, bin ich es bislang erst zweimal gefahren (2011 & 2012) und beide Male hatte ich es nicht ins Ziel geschafft. Zu steil war und ist die Streckenführung eigentlich für mich, doch dieses Jahr wollte ich es doch noch einmal versuchen, zumal es das neue Format mit den vier Renntagen derweil noch nicht allzu lange gibt. Ausserdem würden mir vor dem Swiss Epic noch ein paar intensive Renntage sicher nicht schaden!
Gestern Abend fand dann auch noch das Shortrace über 20 Minuten inmitten durch Ischgl statt und auch dieses Rennen konnte ich nicht wie erhofft beenden. Zwar war ich die ersten drei Runden ganz vorne mit dabei, doch dann musste ich die Segel streichen und erreichte das Ziel auf Rang 14. Durch den intensiven Renneinsatz abends um 19.15 Uhr gab es dann eine relativ kurze Nacht, da das Einschlafen nicht gerade leicht fiel und um 5.30 Uhr bereits wieder der Wecker klingelte.
Um 8 Uhr fiel der Startschuss in Ischgl und zuerst musste eine 30 Km lange Schlaufe im Tal bewältigt werden. Diese umfasste bereits die ersten knapp 1‘000 der insgesamt 3‘700 Hm und die Spitzengruppe belief sich auf rund 20 Fahrer, als wir zurück in Ischgl waren. Nun fing das Rennen praktisch bei Null an, denn die nächsten 46 Km mit über 2‘500 Hm würden reichlich für Abstände sorgen!
Ich kam eigentlich ziemlich gut in den Anstieg und war lange Zeit nicht allzu weit hinter der Spitze, doch je höher es ging und je dünner die Luft wurde, umso mehr hatte ich schliesslich doch zu kämpfen! Der Anstieg war unglaublich steil und führte von 1‘400 bis auf 2‘800 Meter über Meer hinauf auf den Salaaser Kopf. Eigentlich habe ich ja bereits ab 1‘800 M. meine Probleme, doch in diesen Höhenlagen ist das Ganze nochmals eine andere Geschichte! Muskulär war ich einigermassen ok, doch wenn ich zu krass drückte, dann wurde mir regelrecht schwindelig und kippte beinahe vom Rad!
Nach dem Anstieg ging es zuerst auf einem Flowtrail und anschliessend auf einer Kiesstrasse mit über 85 km/h hinunter bis nach Samnaun und von da direkt wieder hinauf auf 2‘800 M. ü. M., diesmal auf das Idjoch und anschliessend zurück nach Ischgl!
Es waren nicht nur die Gegebenheiten der Strecke, die mich nachdenklich machten sondern auch die Art und Weise, wie dieses Rennen von Statten ging. Ich fuhr ganze 2 Rennstunden komplett alleine auf derselben Rangierung (13), kam weder nach vorne, noch holte mich jemand ein. Es war ein einsames Abmühen und eine Art „hintereinander den Berg hinauf <<seuchen>> ! Bis auf die Tatsache, dass ich es diesmal bis zum Ende durchgezogen habe und es für einmal nicht geregnet hatte fällt es mir wirklich schwer, am heutigen Rennen etwas Positives abzuwenden!
Die Bilanz am Ende ist mit einem 15ten Gesamtrang ebenfalls ernüchternd, denn ich war an keinem der vier Renntage wirklich gut dabei und trotzdem bin ich überzeugt, dass es im Hinblick auf das Swiss Epic genau das Richtige für mich war! Hatte ich vor einer Woche nach dem M3 noch das Gefühl, dass ich ausgelaugt und noch nicht erholt war, war mein Gefühl diesmal ein anderes. Bis auf den Marathon waren es ja nur sehr kurze Einsätze und daneben habe ich nicht gerade „viele Bäume ausgerissen“ und somit war es vom Umfang her eine sehr bescheidene Woche!
Eines meiner grossen Ziele dieser Saison war von Anfang an die Salzkammergut Trophy und dass ich auch noch die Ultra EM eingebaut habe, hatte sich durch die Absage- / Verschiebung der Schweizer Meisterschaft halt einfach so ergeben. Doch dazu hatte ich auch mein Training vor der EM etwas umgestellt und durch die zwei langen Rennen verlor ich automatisch ein paar wichtige Trainingstage, da ich mehr Zeit für die Erholung brauchte (dazu verlor ich noch eine halbe Woche durch die Impfung). Dabei kamen die für solche Rennen so wichtig gewordenen hoch intensiven Einheiten ganz einfach zu kurz.
Das Iron Bikes war nach letzter Woche erst mein zweiter Einsatz bei einem herkömmlichen Marathon seit langem und noch dazu gegen so viele Weltklassefahrer. Mir fehlte ganz einfach die nötige Rennhärte über diese Distanz und dazu die Frische für die ganz kurzen Etappen. Doch das Beste und einfachste Mittel um möglichst rasch wieder auf das Niveau zu kommen, sind für mich Rennen fahren und so hoffe ich, dass mir diese Renntage für das bevorstehende Swiss Epic helfen werden!
Das Eiger Bike werde ich mit grösster Wahrscheinlichkeit auslassen, damit ich noch etwas mehr Training rein kriege und nicht schon wieder eine Woche mit Ausruhen und Vorbereiten verlieren werde!
Ein ganz herzliches Dankeschön möchte ich an dieser Stelle noch unseren Freunden Max und Wanette Meyer aus Namibia für die perfekte Betreuung und die vielen tollen Fotos aussprechen. Während ich in den Sauren Apfel gebissen habe, gelang meiner Frau nach ihrem Olympia Einsatz ein erfolgreicher Wechsel aufs MTB. Mit zwei Podestplätzen (Zeitfahren und Sprint) beendete sie heute den Marathon und das Etappenrennen auf dem starken 4ten Gesamtrang!
Die Grundstimmung von Herr und Frau Looser blieb somit auf einem guten Level :D !
Hier noch Bilder vom Short Race