Rennberichte

„Hangover“ in der entscheidenden Phase, Rang 5 beim M3 Montafon Marathon!

Schade, mit dem heutigen Ausgang des M3 Marathons hatte ich am Ende nichts zu tun und dies, nachdem es lange Zeit gar nicht mal so schlecht aussah. Doch trotz eines 5ten Schlussranges bin ich mit dem Rennen und meiner Leistung am Ende zufrieden, denn es hätte auch ganz anders ausgehen können.

Als ich nämlich am Freitag beim Einfahren auf dem Bike sass, da ging nicht gerade viel. Die Beine fühlten sich richtig mies an und ich war mir nicht sicher, ob ich das Rennen in diesem Zustand über 130 Km und über 4‘000 Hm überhaupt durchstehen würde. Nach einer kurzen Nacht (im Hotel war noch eine Hochzeit und die letzten Gäste gingen etwa zu der Zeit ins Bett, zu welcher ich bereits wieder frühstückte), sah die Welt dann zum Glück etwas besser aus!

Erstens war es trocken!! und zweitens hatte ich beim Einfahren überraschend gute Beine! Dies sollte dann die ersten 4 Rennstunden auch so bleiben. Das Tempo war zu Beginn nicht richtig hoch und so „bummelte“ das Feld geschlossen in Richtung ersten Anstieges. Unter dem Tempodiktat des Finnen Täti dezimierte sich dann nach den ersten Hm bald einmal die Spitzengruppe, doch so richtig schnell wurde es nie. Zu gross war vermutlich der Respekt vor der Dauer dieses Rennens. Ich war trotzdem etwas überrascht, denn bei der Trophy oder selbst in Spanien fuhren wir die ersten Anstiege deutlich schneller hoch.

Im letzten Viertel des Anstieges war es dann der Deutsche Weber, der erstmals „zuckte“ und ich reagierte auch umgehend, zählte er doch zu den Top Favoriten des Tages. Mein Ziel war es vor allem, als Erster in die lange Abfahrt zu stechen, da ich (ausser Federspiel) der Einzige Fahrer in der Spitzengruppe mit einem Vollgefederten Bike war! Mein Plan konnte ich zwar umsetzen, doch grosse Abstände konnte ich nicht erzielen, da die Abfahrt zu wenig technisch war und so waren wir dann noch immer 10 Fahrer, als wir den zweiten Anstieg auf der gegenüberliegenden Talseite erreichten.

Ich fühlte mich noch immer richtig gut und konnte erneut reagieren, als Weber & Kaufmann das Tempo erhöhten. Auf den rund 800 Hm gab es dann auch die erste Zensur und neben den beiden eben genannten Namen blieben schliesslich nur noch Stauffer und Claes in der Spitzengruppe. Nach dem ersten Teil der Abfahrt folgten ein paar kurze Gegenanstiege und da passierte es. Stauffer & Weber hatten plötzlich eine kleine Lücke und drückten anschliessend dermassen aufs Tempo, dass keiner von uns Drei dahinter gleich reagierte und schon gab es eine komplett neue Rennsituation!

Aus einer Unachtsamkeit entstand für die nächsten 25 Km ein Verfolgungsrennen, über welches ich mich extrem ärgerte. Zwar hatten wir am Ende der Abfahrt nur 15 Sekunden Rückstand, doch dieser wuchs auf den folgenden, leicht ansteigenden Km rasch auf über 1 Minute an und dies, obschon wir uns zu Dritt in der Nachführarbeit ergänzten. Als wir schliesslich nach 80 Km den Fuss des letzten, rund 20 Km langen Anstieges hinauf zur Bielerhöhe erreichten, da lagen wir rund 2 Minuten hinter den beiden Spitzenfahrern!

Doch während meine beiden Begleiter Kaufmann und Claes ihren Rhythmus fortsetzten, musste ich leider einen Gang zurück schalten. Irgendwie fühlten sich die Beine nicht mehr richtig frisch an und das lange Zeit Befürchtete schien einzutreffen, ich war leer und der Ofen aus! Ich versuchte ruhig zu bleiben und die Situation zu analysieren. Hinter mir klaffte eine riesen Lücke und entweder konnte ich mich jetzt komplett abschiessen, oder mit einem Minimalaufwand das Rennen zu Ende fahren. Ich entschied mich für die zweite Variante und so fuhr ich die verbleibenden Km ein ziemlich einsames Rennen bis ins Ziel!

Mein „Hangover“ im entscheidenden Moment war rückblickend dann doch ein wenig schade, denn  an der Spitze kam es noch einmal zum Zusammenschluss aller vier Fahrer und einer Sprintentscheidung! Ich überquerte die Ziellinie schliesslich nach 5.45 Rennstunden mit knapp 6 Minuten Rückstand! Doch wie gesagt bin ich mit meiner Leistung in Anbetracht der Umstände der letzten Tage doch zufrieden. Vlt. haben die Wetterverhältnisse und Anstrengung der Trophy (da hatte ich mich ja auch richtig abschiessen müssen) doch ein wenig Spuren hinterlassen und ich denke ich habe heute die richtige Entscheidung getroffen und mich nicht wieder komplett ins „Elend“ gefahren! Taktisch hätte ich rückblickend sicherlich ein paar Dinge besser machen können doch da ist man hinterher ja auch immer schlauer…….

Nun heisst es nämlich einmal mehr gut erholen und dann werde ich bereits am kommenden Mittwoch erstmals beim Ischgl Ironbike Etappenrennen am Start stehen! Zwar stehen rund 4 Etappen auf dem Programm, doch 3 davon sind ja nur sehr kurze Einsätze! Für mich sind vor allem das Einzelzeitfahren am Mittwoch sowie das Shortrace vom Freitag interessant. Beim Bergzeitfahren vom Donnerstag über 7.2 km und 980 Hm!! Sowie dem Marathon am Samstag (76 Km & 3‘800 Hm) wird mir vermutlich die dünne Luft in der Höhe sowie die steile Strecke etwas zu schaffen machen.

Stay tuned!