Es geht weiter mit der Achterbahn… kaum hatte ich nach Kroatien den Rennkalender und mein Trainingsprogramm den Umständen angepasst und aktualisiert, konnte ich in derselben Woche wieder alles über den Haufen werfen. Doch wenn ich etwas aus dem Vorjahr gelernt habe, dann die Tatsache, dass ich mich nicht mehr darüber aufregen sollte und es einfach akzeptieren muss. Statt weiterhin die Wettkampfform aufbauen heisst es einmal mehr «konservieren» und abwarten, bis wieder ein Licht am Ende des Tunnels angeht.
Ich hatte mich nach Alternativen umgeschaut, doch diese sind eher rar und das einzig grosse Rennen in Spanien (Andalucien Bike Race) wollte ich nicht bestreiten. Da hätte ich wieder auf Partnersuche gehen müssen und es wäre viel Admin und Organisation geworden, um auch konkurrenzfähig anzutreten. Mit meinem aktuellen Setup ginge das nicht und ausserdem kann ich auf meine allergischen Reaktionen auf die Prozessionsspinner, welche genau um diese Zeit im Süden brüten, sehr gerne verzichten. Mit den geplanten Rennen in Belgien und Marokko wurde bekanntlich auch nichts mehr und so habe ich das erste Mal die Gelegenheit, bei der 360ne Challenge in Südafrika Teil zu nehmen. Dieses Rennen konnte ich bislang noch nie bestreiten, da ich ja normalerweise zu der Zeit in Europa fahre.
Die Distanz des Rennens steht bereits im Namen (Englisch), 361 Km und über 5’500 Hm gilt es zu absolvieren! Das Format ist somit praktisch identisch mit dem Desert Dash in Namibia und ich wollte eigentlich schon sehr lange beim «Geschwister» des Dashes an den Start gehen.
Die Umgebung rund um Oudtshoorn (ca. 4 Autostunden östlich von Kapstadt) kenne ich schon ziemlich gut, da ich schon mehrmals während dem Cape Pioneer dort Halt machte. Das Terrain in der Kleinen Karoo (Halbwüstenlandschaft) ähnelt ein wenig Namibia’s Komas Hochland und das Rennen wird Hauptsächlich über holprige Schotterstrassen führen. Zwar ist es knapp 10 Km kürzer, doch dafür warten mehr als 2‘000 Höhenmeter mehr wie beim Dash auf mich. Doch das kommt mir eher entgegen, denn das Geradeausfahren ist nicht so meine Lieblingsdisziplin!
Da eine Woche darauf auch noch ein 70 Km Marathon (Trailseeker) in Pretoria stattfindet, kann ich gleich zwei Rennen mit dem Abstecher nach Südafrika mitnehmen. Nach dem Rennen in Oudtshoorn werde ich somit nach Pretoria reisen, wo ich bei meiner Frau‘s Onkel und Familie wohnen kann.
Ich freue mich sehr auf die kommende Herausforderung und bin gespannt, was mich in der Kleinen Karoo neben den ganzen Straussenfarmen noch so erwarten wird!