Yes, da haben wir ihn doch noch, unseren Podestplatz bei diesem Etappenrennen! Ein schöner Abschluss einer perfekten Woche!
Die letzte Etappe war zwar mit 40 Km und 900 Hm eher kurz, doch sie brachte auch so sehr viel Action und eine schöne Strecke mit sich!
Die Abstände waren ja vor der Etappe auch unter den Top3 Teams so gering, dass noch jedes Team hätte gewinnen können. Unsereins durften uns aber auch keine Fehler erlauben, wollten wir uns in den Top5 halten! Spannung war also gewiss!
Nach dem Start blieb es zum Glück ungewohnt ruhig! Doch da es bereits nach 3 Km in einen Singletrail ging, wurde das Feld schnell in die Länge gezogen und die Positionen waren für eine Weile vergeben.
Plötzlich wurde es hektisch und beide Canyon Teams standen in der Strecke. Die Gesamtdritten und Fünften hatten also Probleme, doch durch die Blockade im engen Trail entstand auch zur Spitze eine Lücke. Vorne weg waren somit die Leader (Kulhavy & Ulman) mit dem Team Buff-Scott. Dahinter bildeten wir mit zwei weiteren Teams mit leichtem Abstand die Verfolgergruppe.
Nach 10 Km folgte der erste nennenswerte Anstieg des Tages und danach eine ziemlich ruppige Abfahrt. Für uns war klar, heute musste ein Podestplatz her doch unsere Begleiter wollten bestimmt dasselbe und da sie in der Gesamtwertung keine Rolle mehr spielten, war ihre Risikobereitschaft im Downhill sehr viel höher. Wir hingegen wollten unseren 4ten Rang auf jeden Fall halten.
Zwar stachen wir als Este in die Abfahrt doch nach wenigen Metern schossen die anderen an uns vorbei. Es dauerte jedoch genauso wenig lange, bis sie mit einem Plattfuss an der Strecke standen….
Unmittelbar nach der Abfahrt folgte der zweite Anstieg und dieser führte über sehr steile Rampen direkt wieder auf denselben Gipfel. Es war klar, dass wir hier nun die Entscheidung suchen mussten und oben angekommen hatten wir unsere letzten Begleiter distanziert und nur noch 20 Sek. Rückstand nach vorne.
Doch leider war die Euphorie nach wenigen Metern in der Abfahrt zu Ende, denn Søren verlor ebenfalls Luft im Vorderreifen und wir mussten eine Luftpatrone setzen. Glücklicherweise war’s das vorerst und wir konnten weiter fahren.
Der Rest des Rennens ist schnell erzählt. Denn die verbleibenden 15 Km waren ein stetiges kurzes rauf und runter mit vielen Trails und scharfen Steinen. Wir mussten zwar nochmals zweimal kurz anhalten und nachpumpen, doch am Ende reichte unser Vorsprung nach Hinten und wir feierten tatsächlich noch unseren ersten Podestplatz! Rang 4 war damit natürlich auch gefestigt! Es war der Abschluss einer tollen Woche mit vielen Eindrücken und sehr viel Freude am Mountainbiken und Rennen fahren!
Vor diesem Rennen hatte ich ja doch einige Zweifel über meine Verfassung und wir wussten ja auch nicht, wie wir als Team funktionieren und harmonieren würden. Auch in der Hinsicht hatten wir es perfekt getroffen.
Mein Material hat den Extrembelastungen ebenfalls standgehalten und ich bin froh, kam ich ohne Stürze in diesem Gelände davon. Von diesem Rennen nehme ich somit nur positive Eindrücke mit. Das Format mit den verschiedenen Inseln, die Übernachtungen auf dem Schiff, die wunderschöne Landschaft, die super Länge und Zusammensetzung der Strecken und die Organisation sind schlicht perfekt und ich kann dieses Rennen nur weiter empfehlen!
Nun geht es mit der langen Autofahrt zurück in die Schweiz und da stehe ich vor einem nächsten grossen Fragezeichen. Meine Form wäre gut, doch wann und wo wird mein nächstes Rennen sein??!! Die geplanten Wettkämpfe im Mai wurden ja schon gestrichen und mittlerweile auch schon die ersten im Juni. Es wird also einmal mehr sehr viel Kraft kosten, die Motivation hoch zu halten. Damit ein Feuer brennt, braucht es ja bekanntlich auch genügend Nachschub!