Rennberichte

Temperatur & Kulturschock!

Phu, was war das nur für ein Schock! Von 35 Grad auf -10 Grad und 70 cm Schnee auf der Terrasse! Von kurzer Hose und Sonnenbrand zur Winterjacke und dicken Handschuhen! Doch obschon es für den Körper ein etwas gar krasser Unterschied war, für meinen Geist und Seele war es super!

Vor einem Jahr hatte ich vergebens den ganzen Winter darauf gehofft, dass ich die Langlaufskiern gebrauchen kann. Stattdessen feierten wir meinen Polterabend mit einem abschliessenden Fondue im Freien auf meinem Hausberg in der grünen Wiese an exakt derselben Stelle, wo ich die Tage meine Runden auf der Loipe drehte! Ja, ich hatte mich so richtig aufs Langlaufen gefreut und deshalb machte mir der ganze Schnee nach 5 Wochen Sommer und Hitze überhaupt nichts aus.

Das Wintertraining gestaltet sich so nämlich doch sehr abwechslungsreich. Nach dem Langlaufen fahre ich stets noch ein 1.5 bis 2 stündiges Intervalltraining auf der Rolle oder integriere noch ein Krafttraining in den Tag. Auf der Rolle habe ich somit sehr viel Qualität und dank einer guten Netflix Serie vergeht die Zeit im Keller dann doch relativ ring.

Das Krafttraining verschob ich die letzten zwei Wochen meistens nach Draussen, denn das viele Schneeschaufeln (wir mussten bei der Arbeit viel Schnee von den Dächern räumen) kompensierte das Stabilisationstraining allemal und so hatte ich die Tage ausnahmsweise eher saure Arme als saure Beine und kalt war mir dabei auch nie!

Doch neben dem Klimaschock, war da einmal mehr der Kulturelle! Auch wenn ich das jetzt schon unzählige Male gemacht hatte, brauche ich noch immer eine Weile, bis ich in der „anderen Welt“ wieder zurechtkomme. Vor allem in der jetzigen Situation hatte ich extrem Mühe, die Seiten zu wechseln. Ich persönlich oder mein Berufszweig im Allgemeinen wurden von der Pandemie extrem getroffen, doch der Staat hat uns Selbständige im vergangenen Jahr unterstützt. Die Auswirkungen der Massnahmen sehen dann in einem Land wie Namibia schon ganz anders aus und das ist genau das, was mir so zu schaffen machte! Wenn der Tourismus weg bleibt, dann bleibt nicht mehr viel und die Folgen sind verheerend! Mal sehen, wohin das Ganze noch führen wird ……

Auch für mich als Spitzensportler geht das Ungewisse im Moment weiter. Die ersten grossen Rennen wie das Cape Epic wurden ja bereits auf Oktober verschoben und somit habe ich sehr viel mehr Zeit für den Saisonaufbau und weniger Druck. Doch wann und wo es am Ende losgehen wird, weiss im Moment noch keiner. Doch genau da liegt das grosse Problem, denn ein Saisonaufbau dauert in der Regel mehrere Monate, doch auf welches Highlight zielt man, wenn man nicht weiss, ob und wann es stattfindet?!

Ich habe allerdings trotzdem sehr erfreuliche News, denn ich habe Leute gefunden, die mich trotz der schwierigen Lage in diesem Jahr unterstützen werden und somit kann und werde ich eine weitere Saison auf den Sport setzen. Die Motivation ist vor allem im Training im Moment extrem gross und ich hoffe jetzt einfach, dass bis im Frühling und spätestens Sommer die Massnahmen und Impfungen ihre Wirkung zeigen und wir wieder wie in den guten alten Zeiten Rennen fahren können!

Wie mein Konstrukt genau aussehen wird, erfährt ihr in der kommenden Zeit!

Dazu habe ich ein weiteres cooles Projekt vor Augen! Mehr dazu im nächsten Blogg!