Rennberichte

Ernüchternde erste Etappe!

Das hatte ich mir ehrlich gesagt ein wenig anders vorgestellt und die Enttäuschung war sehr gross, als ich heute auf Rang 32 das Ziel der ersten Etappe des Engadin Bike Giros erreichte! Das ich in der Höhe stets zu kämpfen habe, das weiss ich ja schon länger, doch heute hatte ich das Gefühl, als fehlte mir einer der beiden Lungenflügel!

Der Start gelang mir gut und ich konnte in den ersten Positionen in die erste Engstelle einbiegen und so war ich perfekt positioniert, als es nach wenigen Minuten in den ersten Anstieg führte. Da ging es noch 5 Minuten gut, doch dann war fertig und ich bekam kaum noch Luft. Der Blick auf die Anzeigetafel meines „Motors“ war ernüchternd, denn ich drückte bei gleichem Puls rund 80 Watt weniger als normal in der „Tiefe“. Erst vor zwei Wochen fuhr ich 20 Minuten bei 400 Wattschnitt und beim Rennen kam ich nicht erst auf 350 Wattschnitt auf 15 Minuten…… bei 10 Minuten waren es neulich 435 Watt und hier nicht erst 360 Watt….. obwohl ich nicht allzu viel Wert auf reine Zahlen lege zeigten diese deutlich, dass irgendwas nicht stimmte. Auch das Gefühl in den Beinen war extrem komisch und nicht zu vergleichen mit den letzten Trainings.

Ich versuchte ruhig zu bleiben, denn als ich den ersten Anstieg hinter mich brachte, da waren die Abstände noch einigermassen überschaubar und ich hing am Ende der Gruppe um Rang 20. Als es dann von 2‘100 M endlich runter auf 1‘800 M.ü.M. ging, da konnte ich mich ein wenig erholen. Die Strecke führte kurz durch St. Moritz und anschliessend durch den Stazerwald, ehe es ein zweites Mal hinauf nach Salastrains ging. Die Hoffnung auf Besserung war schnell vorbei, ich konnte drücken und ziehen wie ich wollte, es kam einfach kein Druck auf die Pedale!

Das einzig erfreuliche war, dass ich wohl nicht der Einzige war, der Probleme hatte. Im obersten Abschnitt des Anstieges holte ich den Deutschen Meister und Vorjahressieger Weber sowie der Australische Tour de France Etappensieger Haussler ein. Gemeinsam verbrachten sie gerade über 4 Wochen in Livigno im Höhentrainingslager und trotzdem überdrehten ihre Motoren…..

Nach 1.35 Std. war dann endlich Schluss. Es schmerzte schon ein wenig und meine Stimmung hielt sich in Grenzen. Die Etappe war mit 34 Km auch ziemlich kurz und dementsprechend schnell. Mal sehen, ob ich Morgen über 71 Km etwas besser zurecht kommen werde……