Manchmal ist es wohl besser wenn man ein paar Mal über etwas schläft um den Frust abzubauen, denn mit etwas Abstand sieht die Welt rasch wieder anders aus. Der Engadin Bike Giro war für mich eine grosse Enttäuschung und auch die dritte und letzte Etappe brachte keine Wende meiner Leistung und so fuhr ich sie als Training zu Ende.
Nach einem 4ten Gesamtrang im vergangenen Jahr beendete ich das Rennen diesmal auf Rang 32. Doch das Resultat spielte für mich am Ende sowieso keine Rolle mehr. Vielmehr wollte ich die genauen Gründe für meine nicht abrufbare Leistung wissen. Schliessliche hatte ich sehr viel investiert und wirklich gut trainiert in letzter Zeit und nach all den Jahren kann ich sehr gut abschätzen, wie fit ich wirklich bin. Die Leistung im Engadin spiegelte in keiner Weise mein aktueller Formstand wider!
Meine Probleme mit der Höhe sind mir ja schon lange bekannt und das kann tatsächlich sehr viel ausmachen. Beim Rennen befanden wir uns die meiste Zeit über 2’000 Meter und manche Organismen reagieren ganz einfach anders. Ich weiss zB. noch gut, dass mich auf dem Jungfraujoch meine Schwiegermutter bei der kurzen Wanderung zur Mönchsjochhütte abgehängt hatte und ich bereits nach wenigen Stunden mit Kopfschmerzen und Übelkeit schon vorzeitig wieder ins Tal musste!
Doch nicht nur die Höhe machte mir zu schaffen, sondern auch das Wetter. Die letzte Saison mit den unzähligen Schlammrennen hatte mich diesbezüglich mental extrem verbraucht und ich konnte es fast nicht akzeptieren, dass ich ausgerechnet bei dem einzigen Rennen in diesem Jahr erneut solche Umstände mitmachen musste!
Am Ende war es ja vor allem ein Testrennen aus dem Nichts und auch wenn es nicht gerade nach Wunsch ausging, so nehme ich wieder einmal Einiges an Erfahrung mit. Da mit dem nächsten Rennen (Swiss Epic) erneut ein Rennen in der Höhe stattfindet, werde ich wohl meine Vorbereitung dazu anpassen und in der Höhe trainieren oder zumindest schlafen müssen. Wie ich das genau umsetze, entscheide ich in den nächsten Tagen.
Diesen Samstag starte ich zunächst einmal in ein neues Abenteuer. Ich werde mit meiner Frau mit dem Fahrrad in 8 Tagen von Hinwil nach Hamburg fahren. „Back to the roots“ sozusagen, denn vor 20 Jahren entfachte bei meiner ersten Fahrradtour das Feuer für den Rasport in mir. Damals fuhren wir mit der Familie in 4 Tagen um den Bodensee. Heute fahre ich das an einem Tag, der Weg nach Hamburg ist ja aber auch 4 Mal soweit! Wer unseren Weg verfolgen möchte, der kann auf der Strava App unsere Route sehen!
Die Weichen für die nächsten Wochen sind nun auch mit der definitven Zusage für das Swiss Epic gestellt, denn meine Spanischen Kollegen waren lange Zeit unsicher, ob sie überhaupt teilnehmen können. Ob es in 5 Wochen wirklich zum Rennen kommen wird, werden wir noch sehen. Ohne dieses Ziel hätte ich die Motivation fürs Training in dieser Saison aber so langsam aber sicher verloren……
Ein Reisebericht folgt in zwei Wochen!
Schönen Urlaub!