Mein Gefühl war dann ziemlich speziell, als ich nach Baden reiste, denn ich wusste überhaupt nicht, ob ich dem Quersport gewachsen bin! Ich hatte nur 1 Fahrrad und mit diesem habe ich seit 1.5 Jahren nie mehr im Gelände trainiert. Dazu beherrsche ich die Technik zum Auf – und Absteigen nicht und die „Hürden“ zu springen schaffe ich sowieso nicht.
Als ich dann 2 Runden auf der Strecke gefahren bin, da fragte ich mich schon ziemlich, welche „Schnappsidee“ ich mir da eingebrockt habe! Mit nur einem Rad waren die 60 min kaum zu schaffen (zu schlammig), die Wiese war rutschig wie „Schmierseife“ und die Strecke wohl nicht gerade die Einfachste für einen Einstand. Dazu musste man 3 Mal pro Runde vom Rad und rennen, was meine Beine zerstörte!
Radquer ist eine unglaublich vielseitige Sportart und wer das selber noch nie gemacht hat, dem ist das schwierig zu erklären.
Es braucht eine perfekte Technik, man muss die Rhythmuswechsel mit ständigem Auf- und Abspringen ertragen und dazu einfach gewillt sein, sich 60 Min lang die Kante zu geben.
Zum Glück kam dann beim Frauenrennen endlich die Sonne durch den Nebel und die Strecke trocknete ein wenig ab, bis wir starteten. Dies war meine Rettung (materialtechnisch), auch wenn ich (fahrtechnisch) noch immer komplett überfordert war.
Zum Rennen gibt’s dann nicht viel zu sagen. Ich hatte keine Chance und fuhr bereits nach der ersten Runde alleine im Niemandsland auf Rang 12 meine Runden. Am Ende konnte ich mich noch gerade vor einer Überrundung retten und das Rennen wenigstens zu Ende fahren.
Trotzdem machte es Spass, vor einer solch grossen Zuschauerkulisse zu fahren und das gewünschte Ziel hatte ich erreicht. Eine richtig harte Belastung vor meinem ersten Renneinsatz in 2.5 Wochen. Denn da gilt es dann bereits ernst beim Auftakt in Spanien beim 4 tägigen Costa Blanca Etappenrennen!
Nun sitze ich im Flieger nach Gran Canaria. Da werde ich die nächsten 7 Tage ein weiteres Trainingslager absolvieren, damit ich nochmals ein paar wichtige Kilometer und vor allem Höhenmeter vor der Saison sammeln kann.
Die Luft bei meinem Radquer Rad habe ich bereits abgelassen und dieses wird wohl bis Ende Saison am Haken hängen bleiben. Doch es werden wohl keine 13 Jahre mehr vergehen bis zu meinem nächsten Start! Ich bin aber auch realistisch genug, dass ich mit 31 auch nicht mehr gross Fuss fassen werde in dieser doch sehr attraktiven Radsportart!
Danke allen Zuschauer fürs Anfeuern!