Rennberichte

Rang 4 zum Auftakt. Noch nicht da, wo ich sein will.

Achtung, fertig, 2.25 Std Vollgas Anschlag! 55 km und 1’700 Hm lang war ich heute in der Schmerzenskammer gefesselt. Jeden Meter Anschlag und am Ende enttäuscht, überrascht und doch zufrieden!

Das in Spanien bei 46 Mio. Einwohner die Leistungsdichte etwas höher sein würde, erlebte ich schon bei meiner ersten Teilnahme beim Andalucia Bike race vor 3 Jahren und deshalb wusste ich genau, was mir heute um 10 Uhr bevor stand! So war es dann auch und bereits bei den ersten 5 flachen Km wurden sämtliche Ellbogen ausgefahren und ich hatte Mühe, um mich vorne zu positionieren. Doch exakt zum richtigen Zeitpunkt war ich vorne (zum Glück hatte ich mir die ersten KM gestern noch angeschaut), als es in den ersten Singletrail ging, doch beim darauffolgenden kurzen, aber sehr steilen Anstieg konnte ich die Spitzengruppe nicht mehr halten. Vor uns zogen ca. 8 Teams davon und hinter uns war das Feld ein langer Faden! Auf den nächsten 10 Km galt es rund 800 HM zu klettern und ich konnte einfach nicht zusetzen. Als wir alleine oben ankamen, da waren wir gute 2 Min hinter der Spitze.

Was folgte war ein ziemlich ruppiger Singletrail und da liessen wir es krachen. Ich versuchte locker zu bleiben und zu entlasten, denn ich war schon ein wenig enttäuscht, dass ich den Anschluss nicht halten konnte.

Als wir am Ende der Abfahrt ankamen, da folgte der Mittelteil der Etappe und dieser war ein Auf und Ab über ruppige Trails. Wir fingen an, ein Team nach dem anderen einzusammeln und als wir 10 Km vor dem Ziel Rang 3 und 2 vor uns sahen, da setzten wir noch einmal zu und sammelten auch diese ein. Der Finish war derselbe wie der Start und auf den 5 flachen KM gab es keine Abstände mehr. Es kam zum Sprint um die Ränge 2 bis 4 und leider zogen wir am Ende die Ledermedaille und Rang 4.

Doch hätte mir das jemand nach der ersten Rennstunde gesagt, dann hätte ich es nicht geglaubt!

Fakt ist, dass ich am Anfang nicht mitkam. Da erste Rennen ist immer sehr hart und die Etappe mit 2.5 Std. etwas zu kurz für mich, denn so wird einfach härter gefahren. Durch die Anwesenheit vieler Cross Country Fahrer dann aber auch logisch.
Das Gute war, dass ich die zweite Rennhälfte gleich schnell fuhr wie die Sieger Tiago Ferreira und Hans Becking, einem der stärksten 2er Teams der Welt. Dazu bin ich das erste Mal mit dem neuen Bike und neuen Reifen (Pirealli) unterwegs. Auch wenn ich gelitten hatte wie ein Schw…., am Ende konnte ich eher zusetzen während die anderen abbauten und genau deshalb bin ich am Ende doch zufrieden mit meiner Leistung.

Morgen geht’s weiter mit dem Zeitfahren. 17 Km und 700 Hm. Da muss ich mir wohl keine Illusionen machen und es werden erneut sehr schmerzhafte 40 Minuten werden. Die letzten zwei Tage sind dann länger als heute und ich hoffe, dass ich dann am Anfang auch mitkomme. Ein Platz auf dem Gesamtpodest wäre irgendwie schon cool und das mein Partner in Form ist, habe ich heute gesehen! Jetzt liegt es wohl an mir!