Tut mir leid Leute, aber das ist wohl der einzige Begriff, der auf mein Befinden nach der heutigen Zieldurchfahrt zutrifft! Das war mit Sicherheit einer meiner schwersten Tage bei einem Etappenrennen. 143 Km und 2’500 Höhenmeter waren die Eckdaten, doch dazu kamen extrem schwere Bedingungen.
Am Start fing es vollgas an zu regnen, doch das erste Mal in diesem Jahr freute ich mich darüber, denn der Regen war so schön warm und wesentlich angenehmer als die brennende Sonne. Die ersten 11 Km waren extrem hektisch. Denn ab da folgte der erste, 5 Km lange Singletrail und alle wollten vorne sein. Die Sandstrassen waren gespickt mit Schlaglöcher und durch den Regen konnte man kaum was sehen. Trotzdem gelang es uns, unter den ersten 10 in den Trail zu kommen und so waren wir in bester Gesellschaft.
Der Stress war rückblickend umsonst, denn danach folgten 50, mehrheitlich flache Kilometer und die Gruppe füllte sich wieder auf, da niemand richtig fahren wollte. Es hätte aber auch anders kommen können und dann wären wir dabei gewesen. Wir hielten uns stets in den ersten 10 Positionen auf, denn vorne war es viel sicherer als hinten, wo man nichts sehen konnte.
Das erste Mal richtig zur Sache ging es dann nach 70 Km. Ein kurzer Trail und danach zwei scharfe Anstiege dezimierten die Spitzengruppe. Der Regen hatte zu jenem Zeitpunkt aufgehört und dafür brennte nun die Sonne unerbittlich! Ich konnte beide Male mitgehen, doch kurz danach war fertig. Ich kann das Gefühl schlecht beschreiben aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Der Motor stellte einfach ab und die Beine brannten auf eine Art und Weise, die ich bislang nicht kannte. Die Hitze drückte dermassen in den Kopf, dass ich beinahe vom Bike fiel. Ich musste die Spitzengruppe ziehen lassen und mein Tempo war für die nächsten paar Km nicht mehr hoch. Ich hatte sogar Fragezeichen, dass ich das Ziel überhaupt erreichen würde.
Lukas musste auf mich warten und zum Glück konnte ich mich wieder fangen und ab da fuhren wir dann ein konstantes, gleichmässiges Tempo weiter. Die Anstiege sind genau so, wie wir sie bei uns nicht kennen. Zu lang, um Vollgas drüber zu sprinten und zu kurz, um mit einem Rhythmus hinauf zu fahren. Dazu teilweise so abartig steil, dass ich sogar mit einer 34er Übersetzung kaum hinauf fahren kann. Richtig eklig einfach und total ungewohnt.
Zum Glück waren wir dann nicht die Einzigen, denen das Auf und Ab zu schaffen machten und so holten wir noch ein paar Teams ein. Ab 90 Km waren wir dann aber bis ins Ziel alleine unterwegs. Vor uns fuhren zwei Teams lange mit knapp 3 Minuten Abstand, doch leider kamen wir nicht mehr heran und am Ende waren wir beide einfach nur froh darüber, den Zielstrich am Ende auf Rang 6 überquert zu haben.
Der heutige Tag war eine komplett neue Erfahrung für mich. Eine solche Hitze habe ich nicht einmal in Australien erlebt und die Etappenlänge trug das übrige dazu bei, dass ich nach 5.23 Std. komplett erschöpft war. Zum Glück bekamen wir ein schön grosses Zelt, denn die nächsten 3 Nächte sind wir irgendwo weit weg von jeglicher Zivilisation und so fällt mir das Campen wenigstens ein wenig leichter.
Das Internet funktioniert noch nicht so ganz und so kann ich leider keine Fotos hochladen. Dies werde ich dann nachholen, wenn ich genügend Energie dazu habe!
Morgen stehen 2 Runden a 33 Km auf dem Programm. Frische Beine wären sicherlich von Vorteil!