Rennberichte

Schweizer Meisterschaft. Schwierige Ausgangslage!

Die Vorzeichen zu den Schweizer Meisterschaften vom morgigen Sonntag stehen alles andere als gut. Mein Selbstvertrauen ist weg und die Ungewissheit gross, ob ich Morgen überhaupt über die Distanz kommen werde. Die ganze Woche über habe ich mich mit meinen Knie & Muskelbeschwerden auseinandergesetzt. Beinahe täglich war ich in Behandlung und habe so einige schmerzvolle „Sitzungen“ beim Physio & Masseur hinter mir. Das ganze Theater raubte mit die gesamte Motivation und auch den Fokus. Das Training ist seit dem Swiss Epic sekundär, denn seither konnte ich keine Kurbelumdrehung schmerzfrei machen.

Das grösste Problem ist noch immer, dass ich & auch die Spezialisten nicht genau wissen, woher alles kommt. Löse ich die Oberschenkelmuskulatur, dann schmerzt der Rücken, löse ich den Rücken, dann fühlen sich die Beine sehr komisch an. Da die Muskulatur des Körpers über alle Ecken & Enden irgendwie zusammen hängt, löst man oftmals einen kaum endenden „Rattenschwanz“ aus und kaum hat man ein Problem gelöst, zwickt es beim nächsten Ort. Das Gleichgewicht ist im Moment komplett aus dem Ruder und deshalb ist es so schwierig, am richtigen Ort zu behandeln….

Das Endresultat ist vor allem eines, die Motivation ist dahin! Bis erst vor kurzem hatte ich noch an einem anderen Problem herum gedoktert und beim Swiss Epic blieb ich endlich davon verschont. Die Form schien ebenfalls wieder besser zu werden und nun kommen neue Probleme hinzu. Es braucht einfach extrem viel Energie, immer wieder aufzustehen. Denn nach jeder Sitzung beim Therapeuten kehre ich mit Hoffnung nach Hause, damit es besser wird… bislang vergebens. Gewichtsoptimierung, Formaufbau und Rennvorbereitungen rücken so erstmals in den Hintergrund. Denn wenn ich nicht schmerzfrei fahren kann, dann nützen all diese wichtigen Bausteine sowieso nichts.

Ich habe auch schon daran gedacht, die Saison vorzeitig zu beenden um dem Körper Zeit zu geben, einen „Reset“ zu machen. Doch eigentlich hatte ich mich so sehr gefreut auf die SM und auch auf das Finale in Einsiedeln und vor allem den Brasil Ride in Brasilien. Genau deshalb gebe ich auch nicht so schnell auf und versuche weiterhin, wieder auf die richtige Spur zu kommen.

Vlt. habe ich Morgen Glück und ich kann mit den Schmerzen umgehen. Dass nächste Hindernis wird dann auch noch von Oben kommen. Die Wettervorhersagen sind katastrophal und es wird wohl einmal mehr eine Schlammschlacht geben. Die Temperaturen werden auch nicht viel mehr als 10 Grad haben, oben auf den Bergen schon gar nicht. 2017 holte ich meinen ersten Titel und letztes Jahr hatte ich ab Juli einen extremen „Lauf“ und beendete bis auf die O-Tour jedes Rennen auf dem Podest. Dieses Jahr sieht es ein wenig anders aus, doch ich werde es trotz allem versuchen! Zu verlieren habe ich ja eigentlich nichts…….