Rennberichte

Knapp daneben ist auch vorbei. 4ter zum Auftakt beim Swiss Epic.

UCI Men during Stage 1 of the 2019 Swiss Epic from Davos to St. Moritz, Graubünden, Switzerland on 20 August 2019. Photo by Sam Clark.

Etwas Kuhscheisse im Gesicht, Sand auf den Zähnen und von Kopf bis Fuss vollgepackt mit Schlamm, dieses Bild gehört in dieser Saison wohl einfach ein wenig mit dazu! Spass bei Seite, aber heute Morgen hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn der Startschuss ins Swiss Epic etwas anders verlaufen wäre. Als ich um 5 Uhr den Vorhang öffnete, da regnete es bereits ziemlich stark und es sollte einfach wieder einer dieser Tage werden, von denen ich in dieser Saison bereits genug erlebt habe!

Trotzdem freute ich mich auf die kommenden 5 Renntage beim Swiss Epic! Denn nach meinen vier Teilnahmen im Wallis war ich froh, dass die Veranstalter das Rennen in den Kanton Graubünden verlegten und wir somit mit neuen, grösstenteils unbekannten Strecken konfrontiert werden. Das Wallis war natürlich top, doch die Strecken wiederholten sich und der „Reiz“ des Rennens war sicher nicht nur bei mir etwas weg…..

Das coole beim Swiss Epic finde ich, dass das Feld stets sehr gemischt ist und neben vielen Marathonfahrern auch einige Cross Country Fahrer mit dabei sind. Für sie gibt es (wie auch beim Cape Epic) wichtige Punkte für die Cross Country Weltrangliste zu gewinnen. Meine persönlichen Favoriten stammen dann in diesem Jahr doch aus der Marathonfraktion, denn das italienische Trek Selle San Marco Team ist seit vielen Jahren extrem stark unterwegs.

Meine Form liess bei den letzten beiden Rennen etwas zu wünschen übrig und ich war gespannt, mit welchen Beinen ich heute am Start stehen würde. Erfreulicherweise drehten sie von Beginn weg ziemlich gut und ich hielt mich stets in den ersten Positionen auf. Auch Oli war in der Anfangsphase zu jedem Zeitpunkt am richtigen Ort und so waren wir  bis zur ersten Verpflegung bei Km 30 Teil einer grösseren Spitzengruppe.

Das Tempo fiel danach auf einem leicht ansteigenden Abschnitt von Filisur Richtung Albulapass immer wieder zusammen und genau dem wollte ich entgegen wirken, da sonst bereits abgehängte Teams wieder aufschliessen konnten. Zudem sind für uns Marathonfahrer konstante Rhythmusphasen weniger „schmerzvoll“. Als es dann ziemlich steil bergauf nach Bergün ging, da zeigte meine Arbeit an der Spitze Wirkung und hinter uns gab es die ersten Zensuren. Irgendwann musste dann auch Oli federn lassen, doch ausser den vier Trek Fahrern war sonst kein Team mehr dabei. Wir liessen die vier Italiener also ziehen und konzentrierten uns auf uns. Dabei wurde unser Rückstand ziemlich schnell grösser, doch auch der Abstand nach Hinten wuchs ebenfalls und so lagen wir alleine auf Rang 3.

Nach Bergün legten wir den grössten Teil des Anstieges hinauf zum Albula auf der normalen Passstrasse zurück. Es regnete immer wieder und dazu hatten wir Gegenwind. Leider mussten wir im obersten Abschnitt nochmals etwas Tempo raus nehmen und so kam es, dass in der Abfahrt ins Engadin noch das JB-Brunox/ Fischer BMC Team aufschliessen konnte. Dies war mir eigentlich gerade recht, denn so mussten wir die letzten 15 Km bis ins Ziel nicht alleine fahren. Für das Finale machte ich mir trotzdem ein wenig Sorgen, denn unsere Begleiter machten keinen schlechten Eindruck und Oli war bereits etwas „angenockt“ vom Anstieg. Der Podestplatz war also arg in Bedrängnis!

Meine Befürchtungen traten dann bei der 4 Km Marke in Kraft und als die anderen Beiden bei den letzten Wellen nochmals forcierten, mussten wir uns von ihnen verabschieden und erreichten das Ziel am Ende auf Rang 4, 45 Sekunden hinter dem Podest. Zuerst war ich ein wenig enttäuscht, doch ich war dann auch ziemlich happy, dass ich wieder einmal etwas bessere Beine hatte.

Das Rennen ist noch lange und es ergeben sich noch einige Möglichkeiten, um Verpasstes nachzuholen! Die Abstände sind noch relativ eng und ich bin gespannt, was wir morgen so alles erleben werden!

Stay tuned!

PS: Wer das Rennen möglichst live mitverfolgen möchte, der kann das App (Epic Series) downloaden und alle möglichen Infos finden!

Riders during Stage 1 of the 2019 Swiss Epic from Davos to St. Moritz, Graubünden, Switzerland on 20 August 2019. Photo by Sam Clark.