Rennberichte

Rang 6 auf der 2ten Etappe.

Konny Looser leads the front group of riders during Stage 2 of the 2019 Swiss Epic from St. Moritz to St. Moritz, Graubünden, Switzerland on 21 August 2019. Photo by Nick Muzik.

Das komplette Waschprogramm brauchten wir auch nach der heutigen zweiten Etappe, doch wenigstens blieben wir von oben trocken! 69 Km & 2‘250 Höhenmeter galt es rund um St. Moritz zurück zu legen und den Grossteil der Etappe kannten wir bestens, da es praktisch dieselbe war wie Ende Juni beim Engadin Bike Giro.

Die Anfangsphase war coupiert und genau dieses Profil kann einem mächtig den Zahn ziehen. Wir wollten deshalb wie gestern möglichst weit vorne mitfahren, damit wir den Positionskämpfen aus dem Weg gehen konnten. Mein Plan änderte sich dann relativ schnell, da ich erneut einen sehr guten Tag hatte und so bestimmte ich in den ersten 25 Km weitgehend das Tempo. So konnte ich ein konstantes Tempo anschlagen, was Oli besser liegt als die ständige „Kickerei“. Die „jungen Wilden“ aus dem CC Lager sprinten oftmals volle Kanne in die kurzen Anstiege und oben auf der Kuppe oder nach der Abfahrt lassen sie wieder die Beine hängen und das Tempo fällt zusammen. Doch genau in jener Situation halte ich jeweils das Tempo hoch oder erhöhe es leicht, damit die hinteren Fahrer die in der Abfahrt entstandenen Löcher erst einmal mit viel Kraft wieder zufahren müssen. Ab dem 10ten Rang können das schon ein paar Meter ausmachen. Wenn ich also vorne mit 350 bis 400 Watt weiter fahre, investieren die hinteren deren 400 bis 500 Watt, damit sie wieder in den Windschatten kommen und bei 20 solcher Aktionen verbraucht das ganz schön viele Körner! Ich war oft genug schon in der hinteren Position und weiss deshalb, wie sehr man dann leiden oder später dafür zahlen muss, hehe!

Nach gut 38 Km erreichten wir dann den Hauptanstieg des Tages, welcher von Samedan (1700 M.ü.M.) via Alp Muntatsch bis zum höchsten Punkt Corviglia (2543 M.ü.M.) führte. Leider mussten wir dann relativ schnell einsehen, dass wir die Spitze nicht mehr halten konnten und Oli konzentrierte sich fortan auf seinen Rhythmus. Der Anstieg war vor allem im Trail durch den ganzen Regen total aufgeweicht & sehr klebrig und damit brauchte es viel Kraft. Durch die dicken Wolken war die Sicht auf ca. 50 Meter beschränkt und so konnten wir auch die Abstände nicht mehr sehen. Oli kämpfte wie ein Löwe und als wir endlich oben waren, wurden wir auf dem coolen WM Trail zurück ins Tal geschickt und für die Schinderei entschädigt.

Am Ende reichte es zum 6ten Tagesrang und da liegen wir nun auch in der Gesamtwertung. Die Abstände sind noch immer überschaubar und es ist weiterhin noch vieles möglich. Morgen geht’s erneut über den Albulapass und nach einer langen Abfahrt folgt ein 20 Km langer Anstieg hinauf in die Lenzerheide. Hoffen wir mal, dass die Kletterbeine zurückkommen!

Riders during Stage 2 of the 2019 Swiss Epic from St. Moritz to St. Moritz, Graubünden, Switzerland on 21 August 2019. Photo by Nick Muzik.
Leading UCI men during Stage 2 of the 2019 Swiss Epic from St Moritz to St Moritz, Graubünden, Switzerland on 21 August 2019. Photo by Sam Clark.