Rennberichte

Rang 7 bei der Eiger Bike Challenge. #notgoodbutalsonotbad

22. Eiger Bike Challenge, am Sonntag, 11. August in Grindelwald.
Foto Martin Platter

Was für ein genialer Biketag! Die Bedingungen für die heutige Eiger Bike Challenge hätten nicht besser sein können! Keine einzige Wolke am Himmel, die Temperaturen gerade richtig und eine neue Strecke die nun auch einem Mountainbike Rennen „gerecht“ wurde! Dazu die imposante Bergkulisse vor der Eigernordwand!

Doch trotz der vielen positiven Aspekten garantieren die Eckdaten des Rennens mit neu 84 Km & 3‘800 Hm starke Beinschmerzen und einige Schweisstropfen! Die vielen Höhenmeter in so kurzer Zeit zählen je länger je mehr nicht mehr zu meinem Lieblingsprofil und da ich bereits auf der alten Strecke nie wirklich zurechtkam, hielt sich meine Vorfreude etwas in Grenzen.

Gleich nach dem Startschuss um 7 Uhr morgens galt es, gut 1’200 Höhenmeter am Stück hinauf aufs Feld zu „klettern“. Ich fühlte mich lange Zeit ziemlich gut, doch als es nach den ersten 800 Hm in die Schotterstrasse ging, konnte ich der ersten Tempoverschärfung des Vorjahressieger Salerno nicht folgen. Die Spitzengruppe zersplitterte und vorne setzten sich neben dem Italiener auch Huber, Stutzmann, Claes, Moser & Weber ab. Als es in die ersehnte Abfahrt zur Bussalp ging, da war ich gemeinsam mit Teamkollege Zurbrügg sowie Barben & Chenaux unterwegs.

Oli nutzte seine Streckenkenntnisse und so konnten wir wieder zu Weber & Salerno aufschliessen, welche im obersten Teil die Spitze ebenfalls nicht halten konnten. Als es anschliessend auf einem leicht coupierten Abschnitt hinüber zum „Bort“ ging, da standen plötzlich die enteilten vier Spitzenfahrer vor uns, da sie sich und auch die Streckenposten nicht sicher über die Streckenführung waren. Die Beschilderung war irreführend, denn am Boden stand, dass die 22km Strecke rechts abbiegen sollte, aber da waren keine Infos für unsere Distanz. So kam es, dass das Rennen quasi von selbst „neutralisiert“ wurde und bis wir uns einig waren, schlossen auch noch Stünzi & Stauffer wieder zu uns auf. Am Ende „profitierten“ also ein paar Fahrer und andere verloren wiederum die zuvor investierte Energie für nichts ……

Bis zum Anstieg hinauf zur grossen Scheidegg blieb die Gruppe dann komplett und erst im oberen Abschnitt des Anstieges gab es leichte Zensuren. Nun war es Weber, der sich mit Huber absetzen konnte und ich verlor gemeinsam mit Oli & Stünzi den Kontakt. Ich durchlebte leider in der dümmsten Phase des Rennens einen „Hänger“ und nachdem zuerst Oli den Anschluss verlor, musste auch ich Stünzi ziehen lassen. Ich durfte auf keinen Fall zu tief in den roten Bereich fahren, denn ansonsten hätte ich gegen Ende des Rennens dafür bezahlt.

Ich musste nun richtig beissen, denn bis zum Bachalpsee auf 2‘300 M.ü.M. ging mir immer mehr die Luft aus und es kam nicht mehr viel aus meinen Beinen! Oli schloss wieder auf, doch die Lücke nach vorne war zu gross, um in der langen Abfahrt zurück nach Grindelwald nochmals aufzuschliessen. Stünzi hingegen schaffte den Anschluss und wurde am Ende gar 2ter! Die neue Abfahrt hatte es in sich und ich konnte diesmal Oli’s Hinterrad nicht mehr folgen. Doch da er noch sein Laufrad wechseln musste (zum Glück hatten wir am richtigen Ort einen Betreuer mit Ersatz), überholte ich ihn wieder. Ab da war ich dann für die restlichen 40 Km im „Niemandsland“ auf mich alleine gestellt. Einzig Stutzmann konnte ich am Ende noch ein- & überholen und somit wurde es einmal mehr ein 7ter Rang in dieser Saison!

In Anbetracht auf die ganzen Umstände der letzten Tage (vieles hat nicht gepasst) kann ich damit leben. Irgendwie fehlten heute im entscheidenden Moment die nötigen 3% und die Form ist vielleicht aktuell nicht ganz da, wo ich sie gerne hätte. Doch ich weiss ziemlich genau an was es liegt und deshalb geht der heutige Tag für mich so in Ordnung! Nun ist es einfach wichtig, dass ich die Spur wieder treffe und die belastenden Dinge gerade biege, damit ich für die restlichen Rennen der Saison wieder so fahren kann, wie ich könnte & möchte.

Die Beschwerden des Beines blieben diesmal auch aus und die ständigen Anpassungen in kleinen Schritten zeigen Wirkung & leichte Besserung. Ich hatte nach dem M3 Marathon vor zwei Wochen erneut einige Massnahmen getroffen und die Position weiter verändert und angepasst. Während der Saison ist es einfach extrem schwierig, das verlorene Gleichgewicht im Körper wieder herzustellen, da man ja nach jeder Behandlung stets aufs Neue belastet.

Ich freue mich nun sehr auf das bevorstehende Swiss Epic, welches wir vom 20.-24. August bestreiten werden!

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Oli’s Betreuer Team für die perfekte Verpflegung und den Organisatoren der Eiger Bike Challenge für die angepasste Strecke!

 

22. Eiger Bike Challenge, am Sonntag, 11. August in Grindelwald.
Foto Martin Platter