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Das Jahr neigt sich nun definitiv dem Ende zu und schon bald starten wir ins 2019. Zeit, um zurück zu blicken und ein Fazit zu ziehen!
Ich hatte ein ehrenvolles Jahr, da ich bis zum letzten Rennen in Europa mit Stolz das Trikot des Schweizer Meisters hatte tragen dürfen. Es war einerseits eine Ehre und das Resultat einer glanzvollen Saison 2017, doch andrerseits war dadurch auch meine persönliche Erwartungshaltung sehr hoch, da ich das Trikot von der besten Seite präsentieren wollte!
Nun kann ich zurückschauen und mit Gewissheit sagen, dass ich einen sehr guten Job gemacht habe und den Erwartungen gerecht wurde!
Nach 2017 konnte ich 2018 sogar nochmals zusetzen und eine weitere sehr erfolgreiche Saison bestreiten. Zwar hatte ich ein wenig Anlaufschwierigkeiten mit etwas Pech bei der EM, doch mein Leistungsniveau war das ganze Jahr über auf einem konstant hohen Level!
Zu den Highlights zählt sicher der Sieg bei der Salzkammergut Trophy mit neuem Streckenrekord und der 3te Rang beim prestigeträchtigen Grand Raid! Beides waren Rennen, bei welchen ich am Tag X meine Form abrufen und richtig tolle Duelle liefern konnte.
Die Siege bei der Elsa Bike Trophy und in Albstadt, aber auch die Podestplätze bei den UCI World Serie Rennen in Singen und beim M3 Montafon sowie der 2te Rang bei der Eiger Bike und 3te Rang beim Festival in Willingen zeigten, dass ich auf sämtlichen Strecken und Anforderungen mit den Besten mithalten kann.
Mit den 2ten Gesamträngen beim Swiss Epic & der Crocodile Trophy in Australien sowie dem 3ten Rang an der Schweizermeisterschaft gelang mir ausserdem ein super Saisonschluss und ich konnte meine Stärken auch bei den Etappenrennen zeigen. Ich war vor allem froh, dass ich gegen Ende der Saison trotz des grossen Rennprogramms noch super in Form war! Auch die Mischung zwischen den verschiedenen Strecken (schnelle Strecken mit wenig Hm /- lange Strecken mit vielen Hm) gelang mir sehr gut und machten deutlich, dass ich zurzeit wohl einer der komplettesten Rennfahrer des „Pelotons“ bin und bei jedem Terrain zurechtkomme.
Vor 3 Wochen habe ich nun auch noch den Desert Dash in Namibia zum 4ten Mal in Serie gewinnen können und damit die Saison mit einem weiteren Erfolg beendet.
Auch wenn ich sehr viele Erfolge feiern konnte, gab es auch ein paar Enttäuschungen. Die Titelverteidigung bei der Garmin Marathon Serie misslang mir zum Beispiel komplett, da ich mit dem Ausfall beim BergiBike schon beim ersten Rennen aus der Entscheidung fiel. Auch die Ausfälle (zerschnittenes Schaltkabel) bei der EM, bei welcher ich super in Form war und mit einem Top10 Rang gerechnet hatte sowie der Plattfuss beim Black Forest Ultra Marathon machten mir lange zu schaffen. Zum Glück brachte mich dann der 3te Rang beim Engadin Bike Giro auf der letzten Etappe wieder auf die Erfolgsspur!
Die Erfolge sind keine Selbstverständlichkeit, denn die Konkurrenz wird jedes Jahr stärker und die Leistungsdichte enger! Über jeden Winter versucht man, sich bestmöglich auf die neue Saison vorzubereiten und die richtige Mischung des Trainings und Erholung zu finden. Eine Garantie gibt es nie und das Resultat sieht man erst bei den Rennen. Ich hatte dieses Jahr auf das Cape Epic verzichtet und auch nicht mehr in Südafrika trainiert. Diesmal absolvierte ich die gesamte Vorbereitung auf den Strassen des Zürcher Oberlandes, meiner Heimat und vertrauter Umgebung also. Die Woche beim Andalucia Bike Race war die einzige Woche, in der ich von zu Hause weg war. Eine enorme Konstante also, die sich offensichtlich auszahlte. Ich war kein einziges Mal krank, keine Erkältung und somit keinerlei negativen Einflüsse von aussen. Doch all dies geschieht nicht einfach so. Es braucht extrem viel Konzentration auf die Sache, Verzicht und Selbstdisziplin. Ich war auch dieses Jahr ohne Trainer unterwegs, habe mein Kalender zusammengestellt und traf alle Entscheidungen selber. Vlt. hätte ich mehr Rennen gewonnen, wenn ich etwas weniger gefahren wäre, doch ich fahre gerne Rennen und meine Einstellung ist klar. Wenn ich Form habe, dann nehme ich so viel mit wie nur geht, denn keiner sagt mir im Juli, dass ich im September noch immer in Form bin…. Dies kann ich vor allem auch deswegen, weil mir mein Team sehr viele Freiheiten gibt!
Das Wichtigste am gesamten Erfolg ist allerdings das Umfeld. Nur wer sich wohl fühlt und wem es gut geht, kann Resultate liefern. Das ist überall so, auch im normalen Berufsleben! Ich habe eine tolle Freundin und Familie, die mich immer unterstützt und auch ein Team, das mir hilft, meine Ziele zu erreichen! Dafür bin ich sehr dankbar!
Ich bin nun mit meinen 29 Jahren noch immer im besten Alter, doch auch schon sehr lange dabei, um mir Gedanken über meine Zukunft zu machen. Die Anforderungen an uns Sportler haben sich über die vergangenen Jahre extrem verändert. Aus meiner Sicht eher zum Negativen. Mein Ziel war schon als Schüler klar, ich wollte Profifahrer werden! Damals gab es noch keine Social Medien und ich wusste, dass ich nur über die Leistung einen Vertrag erhalten würde. So gab ich jeden Tag Alles und trainierte mich schon als Anfänger und Junior in Grund und Boden. Es war eine faire Zeit, denn man wurde über die Resultate gewertet und „bezahlt“. Ich wurde 2 Mal Europameister und gewann schon früh die Transalp. Damit legte ich den Grundstein meiner sportlichen Laufbahn und erschuf mir einen Namen in der Szene, indem ich auf dem Podest stand und Erfolge feierte! Was ich im Winter machte, interessierte nur meine „Follower“ auf der Website!
Zeiten ändern sich….. Heute ist die grosse Bühne als Sportler nicht mehr das Podest und die sportlichen Erfolge zählen nur noch als „Stück des Kuchens“! Vielmehr geht es darum, dass man sich ständig und regelmässig auf den Social Media Plattformen präsentiert! Wer hier immer noch liest, dem möchte ich danke sagen, da Du dich offensichtlich für mich und meine Stimme interessierst und nicht nur mein Bild „likest“ und weiter scrollst! Sportler und deren Verträge werden nach der Reichweite der „Likes“ und Anzahl „Follower“ abgeschlossen und ob man am Ende gewinnt, interessiert nur am Rande. Es herrscht ständig dieser „Druck“ vom überall präsent sein und möglichst viel „posten“. In Zukunft werde ich wohl mehr als „brand ambassodor“ (Markenbotschafter) unterwegs sein und damit rückt der Rennsport in den Hintergrund. Für mich das Schlimmste ist vor allem die Tatsache, dass man online alles fälschen kann. Sogar die Follower und Likes könnte man kaufen und somit ist es aus meiner Sicht kein fairer Wettkampf mehr. Im Sport sollten noch immer die Resultate im Vordergrund stehen, auch wenn ich die Interessen der Sponsoren natürlich auch verstehe! Ich könnte hier noch lange weiterschreiben, doch dann würde dieser Bericht wohl nie zu Ende gehen! Fakt ist, dass ich mich auch im 2019 weiter den Anforderungen und Erwartungen anpassen und meinen Weg als Berufssportler selbständig kreieren muss, damit ich auch in Zukunft für Sponsoren interessant bleiben werde!
Für alle, die es interessiert, halte ich am 16. Januar im Pfarreiheim Hinwil einen Vortrag über mich und den Spitzensport! Türöffnung ist ab 19.30 Uhr!
Ich habe nun mein letztes Training des Jahres gestern bei warmen Temperaturen im Tessin absolviert. Insgesamt habe ich dieses Jahr 21‘571 Km & 337‘439 Höhenmeter gesammelt und sass 855 Stunden im Sattel! In einem nächsten Bericht werde ich dann etwas genauer über meine nächsten Rennen berichten! Dieses Jahr werde ich nämlich wieder am Cape EPIC dabei sein und dazu wieder vermehrt in Südafrika trainieren. Es wartet also schon bald eine grosse Herausforderung auf mich!
Nun möchte ich an dieser Stelle noch einmal an allen ganz herzlich Danke sagen, die mich in den letzten 365 Tagen unterstützt haben! Auch Euch Lesern danke ich für Euer Interesse an mir und ich wünsche jedem Einzelnen alles Gute und einen guten Rutsch ins 2019! Ich würde mich freuen, wenn ihr auch im nächsten Jahr an meinem Hinterrad dabei seid! Ich werde nämlich auch weiterhin meinen „old school“ online Auftritt auf dieser Website führen, damit ihr meine Rennberichte lesen könnt und nicht nur über die kurzen Posts scrollen müsst!
Happy New Year!
English:
The year is definitely coming to an end and soon we will start in 2019. Time to look back and draw a conclusion!
I had an honorable year because I was proud to wear the jersey of the Swiss champion until the last race in Europe. On the one hand, it was an honor and the result of a glittering 2017 season, but on the other hand, my personal expectations were very high because I wanted to present the jersey from the best side!
Now I can look back and say with certainty that I did a very good job and lived up to expectations!
After 2017, I was even able to re-enroll in 2018 and play another very successful season. Although I had some teething problems with a bit of bad luck at the European Championships, my performance level was at a consistently high level throughout the year!
One of the highlights is the victory at the Salzkammergut Trophy with a new track record and the third place at the prestigious Grand Raid! Both were races in which I could get my form on day X and deliver really great duels.
The wins at the Elsa Bike Trophy and in Albstadt, but also the podium finishes at the UCI World Series races in Singen and at the M3 Montafon as well as the 2nd place at the Eiger Bike and 3rd place at the festival in Willingen showed that I am on all tracks and requirements can compete with the best.
With the 2nd overall place at the Swiss Epic & the Crocodile Trophy in Australia as well as 3rd place at the Swiss Championships I also managed a great end to the season and I was able to show my strengths in the stage races as well. I was especially happy that I was still in great shape towards the end of the season despite the big racing program! The mixture between the different tracks (fast tracks with low altitude / long distances with many meters) was also very good and made it clear that I’m currently one of the most complete riders of the „peloton“ and can cope with any terrain.
3 weeks ago I won the Desert Dash in Namibia for the 4th time in a row and ended the season with another success.
Although I was able to celebrate many successes, there were also a few disappointments. The title defense of the Garmin Marathon series failed me completely, for example, because I fell with the failure at the BergiBike already in the first race of the decision. Also, the failures (cut switch cable) at the European Championships, in which I was in great shape and had expected a Top10 rank and the flat foot at the Black Forest Ultra Marathon made me a long time. Luckily, the 3rd place in the Engadin Bike Giro brought me on the road to success again on the last stage!
The successes are not a matter of course, because the competition is stronger every year and the power density closer! Every winter you try to prepare for the new season as best you can and to find the right mix of training and recovery. There is never a guarantee and the result can only be seen at the races. I had renounced the Cape Epic this year and no longer trained in South Africa. This time I completed the entire preparation on the streets of the Zurich Oberland, my home and familiar surroundings. The week at the Andalucia Bike Race was the only week I was away from home. An enormous constant that obviously paid off. I was never ill, no cold and no negative influences from the outside. But all this does not happen just like that. It takes extreme concentration on the cause, renunciation and self-discipline. I was without a coach this year, put together my calendar and made all the decisions myself. Vlt. I would have won more races if I had driven a little less, but I like racing and my attitude is clear. When I’m in shape, I take as much as I can, because no one tells me in July that I’m still in shape in September …. This is especially true for me because my team gives me a lot of freedom!
The most important thing about the overall success, however, is the environment. Only those who feel well and who are well, can deliver results. It’s the same everywhere, even in normal working life! I have a great friend and family who always support me and also a team that helps me reach my goals! I am very grateful for that!
At the age of 29, I’m still in my prime, but I’ve been there for a long time to think about my future. The demands on us athletes have changed dramatically over the past few years. In my view, rather to the negative. My goal was already clear as a student, I wanted to become a professional driver! At that time there was no social media and I knew that I would only get a contract about the performance. So I gave everything every day and trained as a beginner and junior in the ground. It was a fair time, because the results were scored and „paid“. I became European champion twice and won the Transalp early on. With that, I laid the foundation stone of my athletic career and created a name in the scene by standing on the podium and celebrating successes! What I did in winter only interested my „followers“ on the website!
Times are changing … .. Today, the big stage as an athlete is no longer the podium and the sporting success counts only as „piece of cake“! Rather, it’s about being constantly and regularly presented on the social media platforms! Anyone who still reads here, I would like to say thank you, because you are obviously interested in me and my voice and not just my picture „likest“ and continue to scroll! Athletes and their contracts are completed according to the reach of the „Likes“ and number of „followers“ and whether one wins in the end, only marginally interested. It is constantly this „pressure“ of being present everywhere and as much as possible „post“. In the future, I will probably be more than „brand ambassodor“ (brand ambassador) on the road and thus put racing into the background. For me, the worst part is the fact that you can fake everything online. Even the followers and likes could be bought and so it is in my view not a fair competition anymore. In sports, the results should still be in the foreground, even if I understand the interests of the sponsors, of course! I could go on writing here for a long time, but then this report would probably never end! The fact is that in 2019 I will continue to adapt to the requirements and expectations and will have to create my own way as a professional athlete, so that I will remain interesting for sponsors in the future as well!
For all who are interested, I will give a lecture on the 16th of January in the parish home about me and the top sport! Door opening is from 19.30 clock!
I have now completed my last training of the year yesterday with warm temperatures in Ticino. Altogether I collected 21’571 km & 337’439 vertical meters this year and sat for 855 hours in the saddle! In a next report I will then report a bit more about my next race! This year I will be back at the Cape EPIC and train more in South Africa. So there is a big challenge waiting for me soon!
Now I would like to take this opportunity to thank all of you who supported me in the last 365 days! I thank you also for your interest in me and I wish you all the best and a happy new year! I would be glad if you could join my rear wheel again next year! Because I will continue my „old school“ online presence on this website so you can read my race reports and not just scroll over the short posts!
Happy New Year!