Rennberichte

2ter Etappensieg bei der 2ten Etappe der Crocodile Trophy!

Das war mal wieder ein Tag, welchen ich nicht so schnell vergessen werde! 123 Km & 3000 Hm galt es heute zu überwinden. Dass es für einen zweiten Etappensieg reichen würde, daran glaubte ich vor Beginn der Etappe nicht, denn ich hatte eine schreckliche Nacht hinter mir. Es war die erste Nacht seid ich in Australien bin, in der ich nicht schlafen konnte. Die Ereignisse gestern nach der Etappe waren zu viel für mich. Denn es klappte überhaupt nichts. Eigentlich sollte ich einen Shuttle kriegen, der mich in mein Hotel brachte. Doch es war kein Fahrer vorhanden und so musste ich bis nach der Siegerehrung ausharren und erreichte schliesslich erst um 21 Uhr mein Hotel. Ein Leadertrikot, auf welches ich mich so gefreut hatte, gab es auch nicht, da es angeblich noch nicht in Australien angekommen sei…… den heutigen Rennbericht möchte ich daher dem Drumherum widmen und euch einen Einblick verschaffen.

Man muss nicht immer alles schön reden, aber was einem hier geboten wird, das ist aus meiner Sicht grenzwertig und wenn es nicht besser wird, dann reise ich schon sehr bald ab. Es ist als UCI Rennen ausgeschrieben und findet bereits seit 24 Jahren statt, noch dazu kostet es eine Menge Geld. Trotzdem herrscht überall Chaos pur! Die Verpflegung war heute an der falschen Stelle und ich bin fast verdurstet. Würde mein Körper nicht so lange ohne Wasser auskommen, dann hätte ich nie im Leben Hubers Hinterrad halten können! Wobei Verpflegung ist auch übertrieben. Offiziell gibt es einfach Wasser und ein paar Bananen! Leider war der Streckenplan falsch für die Betreuer, welchen ich meine Flaschen gegeben hatte und so bekam ich keine Flaschen, da die Betreuer 4 Std. erfolglos herumgeirrt sind! Die Strecke heute gefiel mir aber ansonsten ziemlich gut. Bereits am Anfang folgten 3 Anstiege hintereinander und da war es bereits nach wenigen Metern Huber, der das Tempo bestimmte. Er zog einfach immer mehr an, bis wir schliesslich wieder nur noch zu zweit unterwegs waren! Glücklicherweise drehten die Beine trotz allem extrem gut!

Die ersten 40 Km führten dann ausschliesslich durch dicken Regenwald und es regnete sogar ein wenig.
Danach folgten 35 flache Km und bei einer Kreuzung war plötzlich kein Schild mehr vorhanden. Urs und ich drehten nach links und da sahen wir zerschlagene Pfeile am Boden. Jemand hat hier wohl zuleide gewerkt, doch wir schienen auf dem richtigen Weg, da es ja Pfeile am Boden hatte. Es folgte eine lange Gerade und wir entschieden uns, auf der Strasse zu bleiben bis zum nächsten Abdreh. Doch da kamen keine Schilder mehr und so drehten wir um. Wir hatten geschätzte 4 Minuten Vorsprung auf unseren nächsten Verfolger vor dem falschen Abdreh und nun lagen wir nach dem Missgeschick beinahe 5 Minuten hinten Sören Nissen zurück! Aber es folgten ja noch fast 50 Km und nochmals einige Anstiege. Bei der 3ten Verpflegung sahen wir ihn dann vor uns und wenig später war er wieder gestellt. Ich hatte allerdings 5 Minuten richtig zu beissen. Denn während ich wieder ohne Flaschen war und auffüllen musste, fuhr Huber einfach weiter und ich brauchte lange, bis ich die entstandene Lücke wieder geschlossen hatte!

Als ich wieder dran war, folgten extrem steile Anstiege und teilweise mussten wir sogar schieben, weil es so lose und ruppig war. Huber drückte weiter mächtig aufs Gas und Nissen verlor bald wieder den Kontakt. Ich klemmte mich am Hinterrad fest, doch leider ging mir das Wasser aus. Es bahnten sich Krämpfe an, doch irgendwie ging es dann doch und so erreichten wir nach über 5 Stunden im Sattel erneut gemeinsam die letzten Kilometer. Den Sprint konnte ich am Ende erneut gewinnen und damit meine Leaderposition verteidigen.

Im Ziel dauerte es dann noch eine Weile bis wir duschen konnten und was zum Essen bekamen, (ein Sandwich!). Nach einigen Diskussionen wurde ich dann doch ins Hotel gefahren und nun habe ich etwas mehr Zeit, um mich zu erholen. Doch ich bin einfach vom gesamten Paket niedergeschlagen und mal sehen, wie lange ich das noch durchziehe. Am Ende geht es mir auch um meine Gesundheit und diese setze ich nicht für ein solches Rennen aufs Spiel!

Mal sehen was mich Morgen erwartet! Ich habe auf jeden Fall bereits jetzt grossen Respekt vor Huber, dass er bereits zum 6ten Mal hier dabei ist und das alles mitmacht!