Rennberichte

Was für ein Finale! Etappensieg Nummer 4!

Obwohl die letzte Etappe vom Profil her nicht mehr sonderlich anspruchsvoll wirkte, machten wie immer die Fahrer selber das Rennen schwer! Denn wir können einander auch auf einer flachen Etappe richtig weh machen! Diese Etappen sind nämlich beinahe härter zu fahren als die bergigen, denn wenn man hier abfällt, dann hat man keine Chance mehr, wieder heran zu fahren! 50 Km & 600 Hm waren die Eckdaten und bereits nach 5 km knallten die „Korken“!

Denn als es von der breiten Kiesstrasse in einen schmalen Cheaptrack ging, da zündete Sören Nissen das letzte Feuerwerk der Rundfahrt. Die folgenden 20 Km war ich dann beschäftigt, dessen Hinterrad nicht zu verlieren und es war volle Konzentration gefragt! Die einzige Verschiebung gab es dann nach der ersten Verpflegung, denn während Nissen kurz stoppen wollte, zog Huber vorbei und da ich mich darauf vorbereitet und damit gerechnet hatte, zog ich halt auch gleich durch.

Nun war Huber die nächsten 20 Km an der Spitze und schlug ein dermassen hohes Tempo an, dass gar kein Vorbeikommen mehr möglich war, zumal die Strecke quer durch den Regenwald auf einem schmalen Trail entlang führte und man keine Chance zum Überholen hatte!

Ich klebte wie ein Magnet an Huber’s Rad und hinter mir war ja auch noch Nissen. Bei den letzten Wellen auf den verbleibenden 5 km war dann wieder etwas mehr Platz und wir überholten uns noch ein paar Male. Durch unsere „Hetzerei“ fiel Nissen schlussendlich doch noch ab und so kam es erneut zum Zweikampf zwischen Urs & mir. Ich wollte auf jeden Fall als Erster in den finalen Downhill, denn da konnte man beinahe unmöglich überholen und unten wartete der Zielstrich!

Mein Vorhaben gelang und da Urs noch etwas Tempo raus nahm, damit er schadlos unten ankam, riskierte ich nochmals Alles und sicherte mir am Ende meinen 4ten Etappensieg! Die 10 Sekunden Abstand brachten leider nichts mehr ausser der Tatsache, dass uns nach 650 Km quer durchs Australische Outback und 27.5 Rennstunden gerade einmal 60 Sekunden auseinander hielten, mit dem schlechteren Ende für mich!

Doch ich gratuliere hier Urs noch einmal zu seinem 5ten Gesamtsieg! Am Ende war er einfach ein klein wenig stärker und seine Erfahrung bei diesem Rennen zahlte sich ebenfalls aus! Auch wenn ich am Anfang etwas enttäuscht war über die Zusage von Urs zum Rennen, bin ich im Nachhinein richtig froh darüber. Denn so war doch jemand Vertrautes neben mir und die Etappen blieben spannend bis zum Schluss. Wie Urs sagte, loderte stets ein Feuer und es ging stets darum, wer noch etwas Nachschub nachlegen könnte. So macht Rennen fahren Spass. Über die Organisation dieses Rennens möchte ich an dieser Stelle nichts mehr sagen. Ich bin vor allem sehr froh, dass ich unfallfrei und mit 4 Etappensiegen, einem 2ten Gesamtrang und dem Punktetrikot doch sehr erfolgreich von diesem Abenteuer in Australien nach Hause reisen werde!

Es war eine lange und erfolgreiche Saison und ich freue mich jetzt auf mein zu Hause und ein paar ruhigere Wochen! Ganz in den Winterschlaf verabschiede ich mich noch nicht, da ich mich eigentlich noch für ein letztes Rennen angemeldet habe. Mal sehen was daraus wird!

Zuerst muss ich Morgen noch mit dem Rad zurück nach Cairns, bevor ich am Montagvormittag nach Hause reise! Ein letzter „Marathon“ steht also noch bevor, denn die Reise dauert eeeeewig!

Vielen Dank an dieser Stelle meinem Team für die Möglichkeit, um diese Reise anzutreten! Ich habe Alles gegeben und das ist die Hauptsache, auch wenn am Ende einer stärker war!

Eine Nachlese folgt in ein paar Tagen!

Stay tuned!