Rennberichte

Rang 2 auf der 3. Etappe. Gesamtführung verteidigt!


Was für eine harte Etappe! Am Ende waren es 74 km & etwas über 2’000 Hm, doch da es nie mehr als 200 Hm am Stück bergauf ging, waren es unglaublich kräftezehrende Km. Das erste Chaos gab es heute bereits vor dem Start. Denn der erste Anstieg musste ausgelassen werden. Es wäre entgegengesetzt zur gestrigen finalen Abfahrt gestartet worden, doch da wurde gestern 20 Meter neben dem Weg eine Bombe aus dem Krieg entdeckt und so rückte zuerst einmal die Armee an und wir konnten natürlich nicht mehr durchfahren. So stiegen wir bei Km 6 wieder in die originale Strecke, nachdem wir die ersten paar Km auf dem Highway eskortiert wurden.

Der Startschuss feuerte dann Huber los, denn er war es, der schon nach wenigen Metern Vollgas fuhr. Es ging beinahe senkrecht die ersten 200 Hm bergauf und oben angekommen waren wir schon wieder weg….. in der folgenden Abfahrt und den nächsten paar Km konnte ich die Vorteile des Fully’s nutzen. Huber setzte aufs Hardtail und aus meiner Sicht habe ich in der Hinsicht die bessere Wahl getroffen! Bis zur ersten Verpflegung bei Km 21 fuhren wir für mein Befinden „normal“, doch ab da war Huber kaum noch zu bremsen. Jede Welle wurde durchgedrückt und immer wieder das Tempo erhöht. In den Abfahrten nahm Urs viel Risiko und ich musste immer mehr leiden. Die heutige Strecke war die letzte schwere Etappe vom Profil her, in der man richtig Zeit hätte gut machen können. Doch so schnell lies ich mich nicht abschütteln, da mir dieses Auf- & Ab ja sehr gut liegt. Nach 45 Km verlor Huber dann das erste Mal Luft aus dem Hinterrad, doch kurz nachpumpen eliminierte den Schaden. Ich nahm kurz raus und so ging’s zu Zweit weiter.

Doch Huber fuhr nach dem Vorfall noch aggressiver und wählte offensichtlich die „Zermürbungstaktik“! Ich blieb ruhig und als es dann endlich mal für eine Weile auf einer offenen Strasse weiter ging, da überliess er mir auch mal die Führung. Ich hielt das Tempo tief, denn unser Vorsprung war bereits gross und wieso sollte ich hier mein ganzes Pulver unnötig verschiessen. Als es dann auf die letzten 15 Km ging, da wusste ich, dass heute nochmals ein finales Feuerwerk kommen würde. Doch in einer kurzen, sehr groben Abfahrt erwischte Urs erneut einen Stein und wieder hatte er keine Luft mehr im Reifen. Doch diesmal hielt ich nicht mehr an, denn wenn man so viel Risiko nimmt und so aggressiv fährt, dann muss man damit rechnen. Zumal konnte ich ein wenig verschnaufen. So fuhr ich einfach weiter und Urs war ca. 40 Sek zurück, als er den Schaden behoben hatte. Doch vor uns lag noch ein letzter sehr steiler Anstieg und ich machte sicher, dass ich noch etwas Reserven hatte für das Finale. Kurz vor dem Anstieg schloss Urs wieder auf, doch ich hatte mich gefangen und so liess ich mich nicht mehr abschütteln!

Am Ende hielt ich mich auch aus dem Sprint raus, da Urs ja die gesamte Etappe über mehr gearbeitet hatte und ich war vor allem happy, dass ich keine Zeit verlor und weiterhin die Leaderposition inne habe!

Die 3 schwersten Etappen habe ich nun überstanden und das macht mich bereits extrem glücklich! Es waren schwere Tage und die letzten 3 Etappen sind zwar lange, doch von den Höhenmeter her nicht mehr selektiv. Das einzige Problem gibt es Morgen, denn da wartet ein 38 Km langes Einzelzeitfahren auf uns und da wird es sehr schwer, gegen Urs zu bestehen. Aber 3 Leadertrikot habe ich bereits (sofern ich sie noch kriege) & ich werde natürlich Alles geben, um die Spitzenposition zu verteidigen!