Rennberichte

Rang 3 auf der 4.Etappe von Grächen nach Zermatt!

Heute stand bereits die 4te Etappe auf dem Programm. Von Grächen ging es über 63 Km & 2‘400 Hm bis nach Zermatt. In der Nacht fiel etwas Regen und auch während der gesamten Etappe war es trüb und nass, doch zum Glück nicht allzu kalt. Unser Plan war klar, wir wollten bis km 25 abwarten und dann in der längsten Steigung des Tages etwas versuchen.

Die ersten 25 Km waren nämlich nicht allzu schwer und nach dem Start gab es nur knapp 200 Hm zu bewältigen, womit noch einige Teams den Anschluss halten konnten. So waren wir nach dem Singletrail bis zum ersten richtigen Anstieg noch 6 Teams zusammen. Gleich zu Beginn der Steigung forcierten wir das Tempo und kamen auch rasch weg, doch der Abstand zur Gruppe blieb danach konstant und wir nahmen dann bald einmal wieder Tempo raus. Obwohl wir uns nicht von den Leadern und den Gesamtdritten absetzen konnten, fielen die Spanier von Buff-Scott komplett zurück und somit werden wir wohl Morgen einen Top3 Rang nach Hause fahren!

Im oberen Abschnitt der gut 1‘000 Hm fühlte ich mich richtig gut, doch Hansueli konnte zu jenem Zeitpunkt nicht zusetzen und so kamen wir mit den Leader, Gesamtdritten und dem Felt-Brunex Team über das „Dach“ des Tages. Die Abfahrt führte dann über den heute eröffneten Flow Trail von Zermatt hinunter ins Dorf und schon beim Einstieg in den Trail traf ich für einmal eine fatale Fehlentscheidung! Die Leader vom Scott-Sram Team fuhren bei der Verpflegung vor dem Trail einfach durch und da ich um meine Schwäche in solchen Abfahrten wusste, fuhr ich einfach hinterher, da ich noch genügend Wasser bei mir hatte, ich dachte es auf jeden Fall!

Denn vor uns lagen nur noch 20 Km, doch diese waren dann sehr viel schwerer als ich dachte! Ich verlor im Flow Trail wie erwartet Zeit auf die Cross Country Fahrer und musste im folgenden Abschnitt ziemlich investieren, um nochmals heran zu kommen. Hansueli fuhr am Ende der Gruppe mit, doch als es im Höhenweg hinter Zermatt nochmals steil bergauf ging, da hatte ich wieder ein gutes Gefühl und den Anschluss wieder hergestellt. Thomas Litscher vom Felt Team sorgte für die erste Vorentscheidung ums Podest, indem er seinen eigenen Teamkollegen aus der Gruppe fuhr und somit waren wir nur noch 3 Teams an der Spitze. Ich schaute auf die Hm und nahm an, dass ich den letzten Trail kannte. Den Anstieg davor zog ich deshalb von der Spitze aus hoch, damit ich als erster in die Abfahrt stechen konnte, doch leider hatte das Profil nicht gestimmt und die Hm Angaben ebenfalls nicht. Statt der erwartete Trail folgten nochmals 200 Hm und bei mir rächte sich die Tatsache, dass ich keine Flasche genommen hatte! Mental war ich in jenem Moment einfach zu schwach und auch meine Energiereserven neigten sich dem Ende zu. Scott-Sram und auch die US Amerikaner zogen davon und die entstandene Lücke konnten wir nicht mehr schliessen.

Schlimmer noch, denn im letzten langen Downhill verloren wir nochmals richtig Zeit, doch den dritten Tagesrang konnten wir sicher ins Ziel fahren. Es war keine leichte Etappe, denn nach den letzten beiden zermürbenden Tage machten sich die Strapazen langsam aber sicher bemerkbar und die Leader wirkten heute souverän! Zudem passten heute die Stärke / Schwächephasen von Hansueli & mir nicht zusammen. Als ich konnte & wollte ging’s bei ihm nicht und als er konnte & wollte war bei mir Schluss. Trotzdem dürfen wir mit einem weiteren Podestplatz zufrieden sein, doch ganz ruhig schlafen können wir auch auf Morgen nicht, da uns die Gesamtdritten bis auf 5 Minuten aufrückten!

Somit wird es Morgen noch einmal einen harten Kampf geben, nicht um Gelb, aber um die Plätze 2 & 3! All-in!