Rennberichte

Sieg beim EKZ Cup Eschenbach

Nach der Enttäuschung beim Nationalpark Bike Marathon schaffte ich mit dem Sieg beim EKZ Cup in Eschenbach die emotionale Kehrtwende. Diese war für mich sehr wichtig, damit ich den Flow der vergangenen Wochen nicht verliere und somit nicht ganz so negativ in die neue Woche starte!

Rückblickend waren die Bedingungen und Umstände im Engadin wohl einfach nicht so ideal für mich und mein Körper reagiert bekanntlich sowieso ziemlich sensibel auf Kälte. Klar, der Temperatursturz war für alle gleich, doch vlt. scheint er mir einfach mehr anzuhaben als bei anderen, dafür ertrage ich grosse Hitze ziemlich gut. Über einen Start beim EKZ Cup hatte ich bereits vor dem Rennen in Scuol nachgedacht, da die kurze Rennbelastung ein sehr gutes intensives Training darstellt. Dies war auch ein Grund, wieso ich am Ende nicht mehr um Rang 7 mitgesprintet hatte, da ich diese Kräfte lieber für den Sonntag einsetzte, denn ob ich nun 7ter oder 10ter wurde, spielte am Ende keine Rolle mehr. Meine Erwartungen hatte ich mit beiden Rängen sowieso nicht erfüllt…..

Am Sonntagmittag packte ich dann meinen Rucksack und fuhr mit dem Bike nach Eschenbach. Die Fahrt dahin sollte einen Entscheid bringen, ob ich starten würde oder nicht! Ich wollte zuerst wissen, wie und ob meine Beine drehten und diese waren dann erstaunlicherweise richtig gut. So löste ich noch kurzfristig eine Nummer und stellte mich an den Start. Die Strecke gefällt mir ebenfalls sehr gut und es ist jedes Mal schön, beim EKZ Cup so viele bekannte Gesichter aus der Region zu sehen! Ausserdem finde ich, sollte man als Fahrer die regionalen Rennen unterstützen, denn diese kurze Rennbelastung hat noch niemandem geschadet. Hier könnte ich eine lange Debatte führen, denn ich finde die aktuelle Entwicklung vor allem im Cross Country Sport ziemlich schlecht. Viele junge Fahrer setzen Mittlerweilen alles auf den Weltcup und fahren nicht einmal mehr die Rennen vor der eigenen Haustüre und dies, obwohl sie genau bei diesen Rennen neben Rennhärte auch die eigene Vermarktung in der Region pushen könnten!

Für mich sind ja die EKZ Cup Rennen auch keine Saisonhöhepunkte, sondern einfach extrem effiziente Trainingsbelastungen und ich fahre die Rennen auch immer gerne vor meinem „Heimpublikum“ in der Region!

Was ich gestern nicht konnte, wollte ich heute „üben“, denn durch die langen Einheiten und extrem harten Rennen muss ich vor allem im Hinblick auf das Swiss Epic wieder vermehrt die Spitzen fahren können. Dies tat ich heute, indem ich von Beginn weg das Tempo bestimmte. Obwohl ich es mehrmals versuchte, blieben die „Jungen“ hartnäckig und ich konnte mich erst auf der Zielgeraden durchsetzen und das Rennen am Ende gewinnen.

Das ist wirklich witzig, denn selbst nach dem Rennen hätte ich wohl nochmals genauso viele Runden fahren können, einfach im Moment selber kann ich nicht schneller. Genau dies ist das Problem beim Marathon, denn ich bin nach 5 Stunden noch immer in der Lage, praktisch dieselbe Pace zu fahren wie zu Beginn des Rennens. Dies sah man zB. auch bei der Salzkammergut Trophy, denn da fuhr ich nach 9 Stunden dieselben Abschnittszeiten wie diejenigen der Kurzstrecken! Der hemmende Faktor ist am Ende der „Drehzahlbegrenzer“…..

Nun werde ich die kommenden 2 Wochen nutzen, um mich nochmals optimal auf das Swiss Epic vorzubereiten. Am Sonntag könnte ich noch den Marathon beim Bike Festival in Leogang als Training mitnehmen, denn da würde noch der Gesamtsieg der Rocky Mountain Bike Serie winken. Doch wie gestern beschrieben brauche ich vlt. auch einfach mal etwas Abstand vor den langen Rennen. Ihr könnt mir glauben, am Samstag hatte ich wesentlich mehr gelitten, als beim heutigen Cross Countryrennen! Denn die langen Anstiege kann man nicht einfach mal eben kurz drüber „kicken“, wenn man weg ist, ist man weg und man kommt auch nicht mehr zurück! Mental macht genau das die Härte meines Sportes aus! Beim Cross Country ist nach 90 Min Schluss, beim Marathon gibt es oftmals ein Leiden ohne Ende……

Stay tuned!