Das Glück ist bislang leider überhaupt nicht auf meiner Seite in diesem Jahr!

Heute startete ich beim Black Forest Ultra Marathon im Deutschen Kirchzarten. Das Rennen führte über 114 Km & 3’170 Hm durch den Schwarzwald rund um den Feldberg und zählt zu meinen Lieblingsrennen! Zwar ist die Strecke nicht besonders anspruchsvoll, dafür liegt mir das Profil extrem gut und die Stimmung mit knapp 5’000 Teilnehmern ist jedes Jahr ein Highlight!

Dieses Jahr war das Rennen zugleich die Deutsche Marathon Meisterschaft. Da mir das Rennen so gut gefällt, fuhr ich trotzdem mit. Ich hatte spekuliert, dass mich die „Deutschen“ Kollegen vlt. eher ziehen lassen würden, damit ich als „Ausländer“ ihr Rennen um den Titel nicht beeinflussen würde.

Ich wählte meine Taktik jedoch so, dass ich erst am Ende versuchen würde, der Spitze zu entkommen, sofern ich überhaupt so lange dranbleiben würde. Dies gelang mir dann ohne Probleme und so fuhr ich die ersten 55 Km wie ein Schatten am Ende der Spitzengruppe hinterher. Es war immer dasselbe Spiel. Kam ein Aufstieg, so setzten sich stets dieselben 5 Fahrer ab, doch danach fiel das Tempo jedes Mal zusammen und 10 weitere Fahrer schlossen wieder auf. Gut war, dass ich nie abgehängt wurde. Schlecht war dann der Plattfuss nach 55 Km!

Ich konnte es kaum glauben aber ein Stein schlitzte die Seitenwand auf und obwohl ich kurz nachpumpte, entwich die Luft erneut. Eigentlich hätte ich im besten Moment Platten gehabt, denn die nächste Verpflegungsstelle kam direkt um die Ecke. Doch da meine Eltern es zeitlich bis auf einen nicht zu jedem Posten schafften, war es natürlich genau derjenige, an dem ich keine Betreuung hatte!

Obwohl ich lieb fragte, gab mir keines der anderen Teams ein Hinterrad, was ich Aufgrund der Meisterschaft auch verstehe! So musste ich einen Schlauch rein machen und alle schauten mir zu! Zum Glück gab es wenigstens einen Kompressor an der Verpflegung und so dauerte es nicht all zulange. Trotzdem fiel ich bis auf die erste Verfolgergruppe auf Rang 15 und gut 2.5 Minuten zurück!

Am liebsten hätte ich aufgegeben weil ich so enttäuscht war, doch ich riss mich zusammen und startete die Aufholjagd. Auf den verbleibenden 60 Km bis ins Ziel sammelte ich Fahrer um Fahrer ein bis ich schliesslich auf Rang 5 & 6 mit Tim Böhme war und wir kurz vor der letzten Abfahrt bis auf eine knappe Minute an die Spitzengruppe heran kamen. Doch vorne ging es um den Sieg und uns war dann auch klar, dass wir nicht mehr heran kommen würden! Am Ende musste ich mich mit Rang 6 zufrieden geben und einmal mehr feststellen, was aktuell meine grösste Schwäche ist!

Die Form hätte heute vlt. für mehr gereicht, doch hätte wenn und aber gibt es leider nicht. Vielmehr muss ich lernen mit Enttäuschungen besser um zu gehen! An meinem Ausfall bei der EM beisse ich mir noch genauso die Zähne aus, wie nun wohl auch an diesem für mich enttäuschenden Renntag!

Vlt. ist es auch besser so, denn so hatten die Deutschen ein faires Rennen um den Titel! Glückwunsch an dieser Stelle dem neuen Meister Julian Schelb!

Für mich gilt es nun nach vorne zu schauen, denn nächste Woche geht es bereits beim Bergi Bike in Fribourg weiter. Es wäre schön, wenn ich dann wieder ohne Defekte durchkomme und die gute Form ausnützen könnte!

Keep the vision! Full Gaz!