Heute will und brauche ich nicht viel schönreden, denn ich fuhr ganz einfach fernab meiner Möglichkeiten und bin auch keineswegs zufrieden mit dem Erreichten. Das Gute ist, dass ich die Gründe für mein schlechtes Abschneiden kenne, doch ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr darauf eingehen.
Beim Spitzensport läuft sehr viel über die mentale Ebene ab und da ich ein emotionaler Mensch bin, kann ich diese Fähigkeiten positiv oder negativ einsetzen. Wenn es mir gut geht, dann kann ich leiden und beissen bis zum Umfallen aber diese Energie kann mich auch genauso stark in die andere Richtung ziehen. In letzter Zeit häuften sich leider einige Dinge, die mich sehr beschäftigen und als ich heute das erste Mal richtig beissen musste, ging das einfach nicht. Es kam alles in mir hoch und in meinem Kopf überschlugen sich die schlechten Gedanken.
Der Ortler Bike Marthon wäre eine sehr imposante Strecke mit einer genialen Aussicht, doch er verzeit von Beginn weg mit seinen 1’600 Höhenmetern gleich nach dem Start auch keine Schwächen. Obwohl ich mich in der ersten Hälfte in den Top 5 behaupten konnte, ging danach für eine Weile gar nichts mehr.
Die Gedanken waren überall, nur nicht beim Rennen und so spülte es mich immer weiter nach Hinten. Auch wenn ich wollte, brachte ich einfach keine Power mehr auf die Pedalen und so fuhr ich im Trainingsmodus den Anstieg hoch.
Ich war lange Zeit in einer Gruppe von Rang 13 bis 19 unterwegs und zum Glück lief es nach dem Flachstück um den Reschensee wieder etwas besser und ich konnte im letzten langen Anstieg bis auf 2 Fahrer alle anderen abschütteln. Am Ende entschied ich auch noch den Sprint für mich und so beendete ich das Rennen auf dem enttäuschenden 13ten Schlussrang nachdem ich während 3.45 Std ziemlich neben der Spur Fahrrad fuhr.
Der Start in die Garmin Bike Classic ist mir damit ebenfalls missglückt, doch da ausser Huber auch die anderen Schweizer erst ab Rang 8 ins Ziel kamen, gingen diesbezüglich nicht allzu viele Punkte verloren. Es ärgert mich einfach vor allem deswegen, weil ich weiss, dass meine Form zu sehr viel mehr reichen würde.
Nach dem Rennen fuhr ich direkt nach Hause, da hiess es kurz Bike putzen und wieder alles packen, denn Morgen versuche ich es an der Elsa Bike Trophy besser zu machen. Es wäre zu schön, wenn ich meinen Vorjahressieg wiederholen könnte.