Rennberichte

Sehr viel Pech beim EKZ Cup Wetzikon.

Es gibt Dinge, die gewollt nicht gehen, aber ungewollt irgendwie doch! Ein 6er im Lotto zB….. Der heutige Nagel, der meine Siegchancen beim Durchbohren des Felgenbandes zunichtemachte, gehört wohl auch in diese Rubrik!

Nach dem Rennen in Willingen gönnte ich mir ein paar Tage Erholung, denn die grosse Belastung mit den beiden harten Rennen (Singen & Willingen) innert 6 Tagen hinterliessen ein wenig Spuren. Das Wetter wurde dann Mitte der letzten Woche immer besser und wie üblich wollte ich die letzten langen Einheiten einbauen. So sass ich am Donnerstag 6 Std. und am Freitag sogar über 7 Std im Sattel und spulte einige Höhenmeter ab. Trotz der vielen Stunden wollte ich am heutigen EKZ Cup Rennen in Wetzikon teilnehmen und eine super schnelle und intensive Belastung einbauen.

Die Strecke in Wetzikon ist eine der anspruchsvollsten des EKZ Cups, obwohl sie beinahe keine Höhenmeter aufweist. Dafür gibt sie keinerlei Erholungsmöglichkeit und man fährt einfach die ganze Zeit Anschlag. Ich kann hier auch meine Stärke am Berg nicht einsetzen und nach dem beinahe 5 stündigen Rennen vor einer Woche war heute ein ganz anderer Rennrhythmus gefragt. Ich war deshalb gespannt, ob mir die Umstellung gelingen würde. Mit Simon Zahner & Marcel Wildhaber standen zudem zwei der stärksten Schweizer Radquerfahrer am Start und für sie ist dieses Rennen quasi massgeschneidert! Irgendwie ein komisches Gefühl, da wir in diesem Jahr sehr viele Trainings zusammen absolviert haben, ein Rennen unter Kollegen also!

Ich fühlte mich dann von Beginn weg sehr gut und die erste Runde reihte ich mich auf Position 3 ein, um so ein wenig ins Rennen zu kommen. Doch schon zu Beginn der zweiten Runde setzte ich die erste Attacke, dann nahm ich etwas raus, ehe ich erneut nachsetzte. Ich merkte schnell, dass ich mit dieser Fahrweise wohl eine rasche Selektion herbeiführen würde, doch dazu kam es leider nicht mehr. Nach der Hälfte der 2ten Runde hatte ich einen platten Hinterreifen. Das darf doch nicht wahr sein! Nicht auf dieser Strecke! Ich war stinksauer und fuhr sorgfältig auf der Felge weiter. Das Rennen war natürlich bereits gelaufen und ich dachte ans Aufgeben, denn ich hätte noch eine halbe Runde auf der Felge fahren müssen, ehe ich die Techzone erreicht hätte. Doch nach gut einem Kilometer stand meine Rettung an der Strecke! Ein Hinwiler Kollege, welche mein letztjähriges Mountainbike gekauft hatte, kam als Zuschauer nach Wetzikon und so hatte ich ein riesen Glück und er gab mir sein  Hinterrad. Mit gut 3 Minuten Rückstand konnte ich das Rennen fortsetzen, doch die Motivation war natürlich geknickt, denn um nochmals nach vorne zu kommen war das Rennen zu kurz und die Strecke zu wenig selektiv.

Ich wollte das Rennen aber auf jeden Fall zu Ende fahren und den vielen Zuschauern noch etwas bieten. Auch gegenüber den „Kleinen“ wollte ich ein Vorbild sein, denn man sollte nicht immer gleich aufgeben wenn’s nicht läuft. Zudem musste ich heute ja sowieso trainieren und somit fuhr ich das Rennen als Training zu Ende. Der Abstand auf den Sieger Zahner blieb nach dem Defekt in etwa gleich, doch auf die restlichen Podestränge konnte ich mein Rückstand bis ins Ziel nochmals halbieren. Ich ärgerte mich extrem über den heutigen Defekt, denn die Beine wären auf jeden Fall da gewesen, um mit meinem Kollegen Zahner um den Sieg zu fighten!

Im Ziel sah ich dann auch, weshalb ich ein Platten hatte. Ich fragte mich nämlich das ganze Rennen lang, in welchen Stein ich wohl gefahren sein musste! Das Rätsel war schnell gelöst, denn ein gut 3 cm langer Nagel hatte sich durch meinen Reifen gebohrt! Der Nagel alleine und das entstandene Loch wäre nicht einmal das Problem gewesen, da es die Dichtungsmilch geschlossen hätte! Doch der Nagel steckte perfekt senkrecht im Reifen und durchbohrte auch noch das Felgenband! Da kommt halt leider keine Dichtungsmilch zum Zuge und die Luft entwich durch die Felgeninnenseite! Einfach nur ganz grosses Pech! Shit happens halt……

Schade um die tolle Stimmung und es tut mir Leid für alle Fans, die mich heute so stark angefeuert haben! Ich hätte gerne mehr gezeigt!

Nun muss ich das Positive mitnehmen, denn die Form scheint da zu sein und die paar Körner, die ich heute sparen konnte, werde ich nun am kommenden Samstag beim Ortler Bike Marathon (Vinschgau, IT) ins Rennen werfen! Beim Rennen über 86 Km & 2620 Hm sind dann wieder die eigentlichen Qualitäten als Marathonfahrer gefragt! Zudem starte ich am Sonntag auch noch bei der Elsa Bike Trophy in Estavayer! Es liegt also ein richtig schweres und kräftezehrendes Wochenende vor mir. Hoffen wir mal, dass ich mein Pech für dieses Jahr eingezogen habe!

FullGaz!