Rennberichte

Angeschlagen zu Rang 47 auf der letzten Etappe. 12ter Gesamtrang.

Regen, Regen & nochmals Regen! Das Wasser kam heute erneut beinahe am Stück vom Himmel! Dazu fühlte ich mich richtig mies und es war klar, dass auch die verkürzte Etappe eine grosse Schlammschlacht werden würde! Dazu kam, dass ich am gestrigen „Ruhetag“ leider alles andere als zur Ruhe kam und mich eine grosse Sache (später mehr dazu) bis nach Mitternacht um den Schlaf brachte. Heute Morgen wachte ich dann Schweissgebadet auf, doch ich wusste nicht, ob es vom Stress oder von einer sich anbahnenden Grippe kam!
Ich wollte heute einfach irgendwie ins Ziel kommen und das Rennen abhaken. Obwohl sich die Beine nicht so schlecht anfühlten, hatte ich schon in der Neutralisation Mühe, denn da war einfach absolut keine Energie im Tank. Wir fuhren die ersten 10 Km genau gleich wie vorgestern und während ich vor 2 Tagen an der Spitze in den ersten Anstieg fuhr, wurde ich heute bereits davor bis auf Rang 50 durchgereicht. Mein primäres Ziel war vor allem, meine Rangierung in den Top15 zu halten und dies schien trotz eines miserablen Tages realistisch. Denn nach Hinten hatte ich ein gutes Polster und nach vorne hätte es so oder so einen Exploit gebraucht.

So kam es, dass ich meine Position bis oben auf dem Berg nicht verbessern konnte und auch im folgenden Verlauf der Etappe kam ich nicht weiter nach vorne. Ich war hingegen überrascht, wie hart und stark umkämpft jene Positionen nach den Top 20 sind. Da wird um jede Rangierung gefightet und vor jedem Trail wird noch rein gestochen, um auch ja eine Position gut zu machen. Weiter vorne sind diese Positionskämpfe weniger schlimm. Denn wir Profis kennen einander und es ist viel mehr „Fluss“ vorhanden. Mir spielte es wirklich keine Rolle mehr, ob ich nun auf Rang 40 oder 45 ins Ziel kam, ich wollte einfach so schnell wie möglich ins Ziel und unter die warme Dusche kommen.

Die Gesamtrangierung ist noch nicht raus, aber ich sollte auf Rang 11 der 12 die Rundfahrt beendet haben. Leider kann man sagen, dass die diesjährige Austragung komplett ins Wasser fiel. Schade, denn es wäre sicherlich eine schöne Gegend hier und nach dem Zieleinlauf wäre an einem Kaffee auf der Piazza in der Altstadt von Cordoba auch nichts verkehrt gewesen. Stattdessen verbringen wir einmal mehr mehrere Stunden damit, unsere Kleider und Fahrräder zu reinigen!

Schade, haben mich die Vorkommnisse und Entscheidungen für die kommenden Wochen so viel mentale Energie gebraucht, dass ich heute kein besseres Resultat erzielen konnte. Trotzdem war es eine gute Woche, denn ich habe gesehen, dass ich trotz des kurzen Aufbaus bereits auf einem guten Niveau fahren kann!

Vielen Dank an dieser Stelle an unsere beiden Betreuer (Nadja & Katrin, Frauen von Hansueli Stauffer & Jochen Käss). Danke auch den Verantwortlichen des Rennens, welche trotz der miserablen Bedingungen extrem darum bemüht waren, das Beste daraus zu machen!