Rennberichte

Rang 14 auf der 3ten Etappe.

Ich weiss gar nicht was ich heute schreiben soll. Vor lauter geschwollenen Augen kann ich kaum die Buchstaben auf dem Bildschirm erkennen. Auch 5 Stunden nach Zieleinlauf kommt noch immer der halbe Waldboden aus den Augenliedern! Spass auf dem Mountainbike sieht anders aus. Besonders schmerzhaft, die heutige Etappe wäre von der Strecke her absolut genial gewesen. Unzählige Singletrails reihten sich aneinander, doch durch den starken Regen verwandelten sich diese in Bäche und so fuhren wir die ganzen 60 Km durch Morast, Wasserlöcher oder über glitschige Steine!

Die Etappe wurde zum Glück von 90 auf 60 Km gekürzt und dies war die absolut beste Lösung, denn viel länger hätten heute Körper & Material den Bedingungen nicht standgehalten. Das Tempo war bereits in der Neutralisation horrend hoch und jeder wollte an der Spitze in den ersten Anstieg mit knapp 500 Hm fahren. Dieser war dann sehr ruppig und leider war ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als dass ich irgendeinen Überblick über den Rennverlauf hatte. Oben angekommen fand ich mich auf jeden Fall in der zweiten Gruppe wieder, aber ich hatte keine Ahnung, wie viele Fahrer bereits vor uns lagen.

Es folgte ein coupierter Mittelteil und obwohl ich das Gefühl hatte, dass wir schnell unterwegs waren, füllte es meine Gruppe auf bis zu 12 Fahrer auf! Ich fuhr dabei jedoch stets in den ersten 2 Positionen, denn so hatte ich etwas weniger Dreck im Gesicht! Mit dabei war erfreulicherweise auch Hansueli, denn er erwischte einen deutlich besseren Tag und konnte sich in der Gruppe behaupten!
Irgendwann fielen dann ein paar Begleiter ab und ab da fuhr ich gut 10 Km meinen Rhythmus an der Spitze der Gruppe. Es war mir eigentlich egal wie es weiter ging, Hauptsache ich erreichte so schnell wie möglich die Ziellinie!

Kurz vor der letzten langen Abfahrt hatte ich dann richtig Glück. 200 Meter vor der letzten Verpflegung erwischte ich einen Stein und es schlitzte mir die Seitenwand auf. Zack, die Luft war draussen doch ich konnte sofort das Laufrad wechseln. Diese Reparatur hätte mir heute den Rest gegeben, denn ich hätte einen Schlauch einziehen müssen!
So war ich aber innert kürzester Zeit wieder an der Gruppe dran und die letzte Abfahrt war dann eine richtige Lotterie! Während ein Grossteil unserer Gruppe den Anschluss verlor, passierten wir auch noch 4 Fahrer, welche weniger Glück als ich hatten und mit Defekten zurück fielen.

Am Ende passierte ich auf Rang 14 das Ziel, Hansueli kam direkt hinter mir auf Rang 15 rein. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so unterkühlt war und leider hatte ich extrem lange extrem kalt. Im Moment fühle ich mich alles andere als gut und ich hoffe, dass ich Morgen in der Lage bin, das Rennen fort zu setzen!