Rennberichte

Rang 3 nach einem frühen Plattfuss! Der Thriller von Grabouw!

Was für eine unglaubliche zweite Etappe! 71 Km & 1’100 Hm, davon gut 80% Singletrails rund um Oak Valley in Grabouw gab es heute zurück zu legen. Das Ganze war im Grunde ein doppeltes Cross Country Rennen, denn es reihte sich ein kurzer Anstieg an den nächsten, gefolgt von ein paar richtig geilen Singletrails!

Eigentlich ein Tag zum geniessen und unter normalen Umständen sollte es keine Abstände im Gesamtklassement geben, da wir gestern zur Kenntnis nahmen, dass die Zweitplatzierten bis auf die Laufpassage ziemlich genau gleichstark waren. Dass es am Ende ein Kampf auf Biegen und Brechen wurde, damit hatte wohl niemand gerechnet.

Die Pyga Jungs Philipp Buys & Matthys Beukes machten gleich von Beginn weg Druck und somit ihre Ambitionen klar, um ihre verlorenen 51 Sekunden von gestern gut zu machen. Wir blieben jedoch ruhig und klebten an ihren Hinterrädern, bis ich nach 10 Km im Rennen einen platten Hinterreifen hatte. Das war nun wirklich der dümmste Moment und bis wir den Schaden behoben hatten, verstrich über 1 Minute! Das Rennen schien gelaufen, denn es war klar, dass vorne damit die Post abging und die beiden stärksten Südafrikaner ihre Chance nutzen wollten! Wir starteten somit neu ins Rennen und der Rückstand pendelte sich bei 1.20 Minuten ein. Doch vor uns lagen noch knapp 60 Km und mental war es nicht einfach, sich auf ein so langes „Teamzeitfahren“ einzustellen. Doch wer Sauser kennt, der weiss, dass aufgeben keine Option ist und damit decken sich unsere Einstellung! Selbst bei der Salzkammergut Trophy konnte ich den Spiess nochmals umdrehen und gerade bei Etappenrennen ist erst am Ende fertig! Trotzdem besitzen diese Fähigkeiten nicht alle im Profifeld! So zählte ich Kilometer für Kilometer runter, mass den Abstand bei jeder möglichen Stelle und hoffte auf ein Wettmachen des Rückstandes.

Leider mussten wir nach knapp 2 Rennstunden feststellen, dass der Abstand konstant grösser wurde und so schien uns das Rennen tatsächlich aus der Hand zu laufen! Doch als wir in den nächsten Singletrail stachen, da tauchten die drei Teams der Spitzengruppe nicht weit vor uns auf. Sie hatten den Abzweiger verpasst und damit etwas Zeit verloren!

Als wir das nächste Mal messen konnten, lagen wir knapp 40 Sekunden zurück und so waren wir immer noch in gelb! Dies sollte doch ein Zeichen sein und damit war unser Pech zumindest ein bisschen relativiert!

Vor uns lagen allerdings noch immer 15 Kilometer bis ins Ziel und wir hatten eine lange Aufholjagd in den Beinen. Trotzdem waren wir beide zurück im Rennfieber und hämmerten nochmals alles in die Pedalen! 5 Km vor dem Ziel hatten wir noch 1 Sekunde Vorsprung und so war es an Spannung kaum noch zu überbieten. 3 Km vor dem Ziel passierten wir auch noch Rang 3 und als wir am Ende über den Zielstrich sprinteten, stoppte die Uhr tatsächlich bei 45 Sekunden!

Damit retteten wir 6 Sekunden, um in der Gesamtwertung die Spitzenposition zu halten! Was für ein aufreibender Renntag! Einmal mehr zeigte es sich, dass wenn man etwas wirklich will und daran glaubt, mit ein bisschen Glück bis am Ende vieles möglich ist! Hätten wir nach dem Plattfuss nicht an uns geglaubt, dann wäre jetzt das Rennen für uns gelaufen. So sind wir aber auch Morgen diejenigen, die es zu schlagen gibt und auf der relativ flachen Etappe ist es beinahe unmöglich, unter normalen Umständen viel Zeit gut zu machen.

Die beste Verteidigung ist erfahrungsgemäss angreifen und so hoffen wir, dass wir das Rennen ohne Defekte nach unserem Geschmack kontrollieren können!

  • There’s only one gas, and that’s FullGaz!