Rennberichte

Etappensieg und gelbes Trikot bei der 1. Etappe!

SwissEpic 2017

Etappensieg und Leadertrikot auf der Königsetappe über 92 Km & 3‘050 Höhenmeter, was will man mehr…. Nein im Ernst, wenn man solche Beine hat wie ich sie heute hatte, dann muss man sie ausnützen, denn solche Tage kann man an einer Hand abzählen in einem ganzen Jahr! Unser Tagesziel vor der Etappe war das Podest und somit top3 und da die Mitfavoriten mit Stirnemann & Frischknecht vom Scott-Sram Team nach einem Sturz beim Prolog und Aufgabe von Frischknecht bereits aus dem Rennen waren, schien unser Ziel auch realistisch.

Unmittelbar nach dem Start machten die Centurion Jungs und Hauptfavoriten  (Geismayr & Käss) ihre Ambitionen auch gleich deutlich und bestimmten das Tempo im ersten kurzen Anstieg. So kam es, dass wir nach knapp 10 Minuten zu meiner grossen Überraschung bereits die einzigen waren, die die Hinterräder der beiden halten konnten. Es folgte die erste lange Abfahrt zurück ins Tal und exakt beim Talboden war Oli’s Reifen platt, doch diesmal erwischte es das Vorderrad. Das darf doch nicht wahr sein! In diesem Jahr erlitten wir beide noch keinen einzigen Platten und nun haben wir gleich deren Zwei!

Nach kurzem Fluchen war der Dichtungswurm aber auch diesmal relativ schnell gesetzt, doch es passierten uns bereits gut 7 Teams und rasch wurde uns 1 Minute Rückstand gemeldet! Es folgte nun der erste richtig lange Aufstieg und dieser zog sich dann knapp 15 Km & 900 Hm den Berg hinauf. Wir fanden einen guten Tritt und so hatten wir die Verfolgergruppe relativ schnell ein & überholt, doch als ich das erst Mal die Spitze sah und messen konnte, betrug unser Rückstand bereits 1.40 Minuten!

Ich fühlte mich immer besser und so konnte ich im starken Gegenwind immer wieder Tempo machen und siehe da, kurz vor der Abfahrt waren es nur noch 40 Sekunden. Im ersten coupierten Teil der Abfahrt konnten wir dann die Lücke schliessen und so donnerten wir zu fünft (Stirnemann startete alleine und fuhr die heutige Etappe noch mit uns mit) zurück auf den Talboden.

Es folgte der nächste, gut 10 Km lange Anstieg und erneut waren es knapp 900 Höhenmeter am Stück. Lange Zeit fuhren wir geschlossen weiter und ich wusste nicht, wie ich die Centurions einschätzen sollte. Hatten sie beim ersten Anstieg extra raus genommen, um uns am Ende auseinander zu nehmen oder waren sie tatsächlich nicht so stark? Kurz vor dem Gipfel erhielt ich dann eine Antwort, denn als ich im letzten extrem ruppigen Abschnitt das Tempo erhöhte, hatte Käss plötzlich Mühe und eine leichte Lücke zur Gruppe. Nun mussten wir die Situation ausnützen und siehe da, wir konnten uns tatsächlich absetzen! Stirnemann blieb weiter bei uns, durfte aber  natürlich keine Ablösungen fahren und so waren wir nach der langen und technisch anspruchsvollen Abfahrt nach 72 Km auf uns alleine gestellt. Vor uns lagen nun knapp 10 flache Kilometer und zum Glück ging es mir noch immer super und so machte uns auch der extreme Gegenwind nicht gross zu schaffen.

Die letzten 10 Km führten dann noch einmal über 800 Höhenmeter hinauf ins Ziel nach Leukerbad! Oli kämpfte mit letztem Einsatz und ich ziehe den Hut vor seiner Leidensfähigkeit! Aber wenn ein Etappensieg und das Leadertrikot winken, dann fällt einem das Leiden ein wenig leichter! Und siehe da, nach knapp 4.5 Rennstunden war der Tagessieg Tatsache und nun galt es nur noch den Vorsprung abzuwarten auf die nächsten Verfolger! Es reichte und so holten wir uns auch noch das gelbe Leadertrikot! Ein schöner Erfolg, doch das Rennen hat erst begonnen und es ist noch ein weiter und steiniger Weg bis nach Zermatt! Ich bin vor allem froh, dass wir nach dem Defekt zu Beginn der Etappe den Mut wieder gefunden haben und am Ende nochmals so stark zurückkamen!

Nun hoffen wir, dass wir Morgen von Defekten verschont bleiben und mit denselben Beinen wie heute aufwachen! Die heutige Etappe war übrigens einmal mehr wie beim Swiss Epic so üblich ein Leckerbissen vom Feinsten, was das Mountainbiken anbelangt! Das Wallis ist in Sachen Singletrails einfach kaum zu übertreffen!

FullGaz!

SwissEpic 2017