Auch auf der heutigen dritten Etappe wurden noch einmal alle Fähigkeiten gefordert! Obwohl es nur 61 Km und 2100 Hm zu bewältigen gab, war die Strecke sehr fordernd und richtig hart!

Ich fühlte mich ein kleines bisschen besser, doch als es kurz nach dem Start die ersten 250 Höhenmeter bergauf ging, da sah ich bereits das erste Mal Dunkelrot! Obwohl das Tempo gefühlt sehr hoch war, hingen beinahe 20 Fahrer an der Spitzengruppe und ich schaffte es nur mit Mühe, den Anschluss halten zu können! Es folgten immer wieder kurze Abfahrten, bevor der nächste scharfe Anstieg die Gruppe wieder auseinander riss. Ich konnte  mich leider nicht weiter als Position 15 nach vorne schaffen und so bekam ich den gesamten Yo-yo Effekt ab. Dies ging dann bis Km 21 so weiter, bevor es kurz vor der ersten Verpflegung auf einer breiteren Kiesstrasse dem Silvaplanersee entlang führte. Da überholte ich die gesamte Gruppe und fuhr an der Spitze weiter. So war ich zwar im Wind draussen, doch für einmal hatte ich Ruhe von den Positionskämpfen und dem on & off! Kurz danach kam ein steiler und schmaler Wanderweg hinauf zur Verpflegung und da forcierte Käss das Tempo dermassen, dass es die gesamte Gruppe auseinander riss.

Da ich eine gute Position hatte, konnte ich die Spitze halten und ab da waren wir nur noch 11 Fahrer an der Spitze! Diese konnte ich dann auch im weiteren Verlauf halten, obwohl es ziemlich wehtat, doch da Platt nicht in der Gruppe war und der Gesamtführende Adrien Chenaux einen Defekt erlitt, sah ich die Top10 winken!

Nach 45 Km erreichten wir schliesslich den Schlussanstieg, welcher von Samedan erneut hinauf zur Salastrains Bergstation führte. Leider musste ich relativ rasch einsehen, dass die ersten 2 Rennstunden im Dunkelroten Bereich ihren Tribut zollten und so bekam ich die Quittung bereits beim ersten steilen Abschnitt! Ich verabschiedete mich aus der Spitzengruppe und fuhr danach 45 Minuten lang alleine den teilweise extrem steilen Anstieg hinauf. Im letzten Abschnitt sah ich dann auch noch Platt von hinten immer näher kommen und als mir im ersten Teil der Abfahrt auch noch eine Kuh den Weg versperrte und anschliessend vor mir her rannte, verlor ich endgültig die Motivation! Platt schloss tatsächlich nochmals auf und am Ende erreichte ich das Ziel auf Rang 12!

Da Chenaux durch seinen Defekt das Rennen sogar aufgab, konnte ich mich allerdings doch noch in die Top10 in der Gesamtwertung drücken! Sicherlich nicht ganz das erhoffte Resultat, doch unter den gesamten Umständen sicherlich eine solide Leistung.

Für mich war es der erste Start am Engadin Bike Giro und ich muss sagen, dass es ein richtig toller Event ist mit echten Mountainbike Strecken, eingebettet in einer atemberaubender Kulisse! Ich kannte das Engadin bislang nicht sehr gut, doch die Trails hier rund um St.Moritz sind richtig cool und auch die Länge der Etappen ist gerade richtig!

Ich werde nun meine geplanten Einsätze nochmals überdenken. Denn die Erkältung brachte einen gehörigen Knick in meine Form und dies machte sich nicht nur leistungsmässig bemerkbar, sondern nagte auch an der Motivation. Vlt. werde ich nun früher als geplant in die Sommerpause steigen, damit ich mich nun vollständig erhole und gesund werde.  Für mich ist die Saison nun doch schon ziemlich lange und ich möchte mich natürlich bei den Klassikern im August wieder besser präsentieren, als ich das die letzte Woche tat!

Ein ganz grosses Dankeschön an dieser Stelle auch an das gesamte Team und meiner Freundin für die Betreuung, welche wie immer perfekt war! Auch die Stimmung war sehr gut und nun werden wir den Engadin Bike Giro 2017 mit einem gemütlichen Abend und einem grossen Stück Pizza abschliessen!