Was für ein schöner Tag! Mit dem heutigen Sieg bei der Elsa Bike Trophy konnte ich endlich meinen ersten Schweizer Sieg bei einem der „Marathon-Klasiker“ feiern! Das Rennen ist zwar vom Streckenprofil (60 Km & 1500 Hm) und der Länge kein richtiges Marathonrennen, doch da auch heute die komplette Schweizer Marathon-Elite am Start stand, fällt das Rennen trotzdem unter die „Rubrik“ der Langdistanz!
Nach den zwei intensiven Trainingswochen und dem abschliessenden Ortler Bike Marathon nahm ich diese Woche ein wenig raus, was die Stunden auf dem Rad anbelangt, denn ich merkte, dass die Form immer besser wurde in letzter Zeit und so reiste ich sehr zuversichtlich nach Estavayer-le-Lac. Diese Zuversicht war dann leider heute Morgen dahin, denn ich hatte eine schreckliche Nacht hinter mir. Dabei fuhr ich am Samstagabend noch alleine extra am Abend mit dem Wohnmobil zum Rennplatz. Doch obwohl ich nur noch parkieren musste und dann hätte schlafen können, ging das überhaupt nicht und so brauchte ich heute Morgen mehr als nur eine Tasse Kaffee, damit ich richtig wach wurde. Spätestens beim Einfahren war ich dann aber wieder optimistisch, denn die Beine fühlten sich sehr gut an!
Heute wollte ich einen Podestplatz, und dafür legte ich mir eine entsprechende Fahrweise zurecht. Beim ersten Anstieg nach 4 flachen Kilometern war es dann allerdings zuerst Teamkollege Stauffer, der mächtig aufs Tempo drückte und bereits nach der ersten Welle waren wir nur noch 6 Fahrer an der Spitze. Neben Stauffer und mir fanden noch Huber, Chenaux, Moser und Stutzmann Unterschlupf in der Gruppe.
Auf einer solchen Strecke konnte ich meine Stärken im weiteren Streckenverlauf gut ausspielen. Gerade die paar Abendrennen (Kriterium’s) gaben zu dieser Fahrweise noch ein paar extra %! Denn ich attackierte praktisch in jeden Anstieg hinein und obwohl ich dann jeweils oben auf der Kuppe nicht zusetzte und die anderen wieder aufschlossen, verschossen auch alle meine Verfolger wertvolle Körner, indem sie ja versuchten, mich nicht davon ziehen zu lassen. Natürlich brauchte diese Fahrweise heute ziemlich viel Selbstvertrauen, denn es war klar, dass es eine Frage der Zeit sein würde, bis es die ersten „Motoren verjagen“ würde. Ich war mir jedoch sicher, dass ich es heute bis zum Ende durchziehen würde und so waren es nach knapp 30 Km die beiden Thömus Moser & Stutzmann, welche dem Stop & Go als erstes zum Opfer fielen.
Ich merkte aber auch, dass die verbleibenden Fahrer der Spitzengruppe heute allesamt auf dem gleichen Niveau fuhren und sich keiner alleine absetzen würde. Denn dafür waren die anderen 3 dann entweder zu stark oder der eine alleine zu schwach…..
Zwar versuchte es Anstieg für Anstieg ein anderer die Gruppe zu sprengen, doch nach 50 Km war klar, dass wir die Zielgerade wohl zu Viert erreichen würden und so vertraute ich auf meinen Sprint und glaubte 100 % an den Sieg. Denn bereits bei sämtlichen Attacken von mir konnte ich in den ersten 100 Meter gut 20 Meter schneller beschleunigen als meine Begleiter und so hiess es einfach Ruhe bewaren und die Nerven nicht verlieren.
Gut 500 Meter vor dem Ziel war es dann Chenaux, welcher zuerst diese berühmten Nerven verlor und so den Sprint perfekt lancierte. Huber schloss die Lücke 100 Meter später und da schauten sich alle an, nahmen Tempo raus und in genau dem Moment setzte ich auf der Gegenseite den Konter. Schnell hatte ich diese 20 Meter Vorsprung, doch nun musste ich es die restlichen 300 Meter bis ins Ziel durchziehen. Obwohl die anderen nochmals nahe aufkamen, konnte ich am Ende einen klaren Sprintsieg feiern!
Dass sich Hansueli dahinter Rang 2 sicherte, machte den Doppelsieg für unser BiXS Pro Team perfekt und mit Oli auf Rang 7 hatten wir eine super Teambilanz vorzuweisen. Huguenin erlitt leider zwei Reifendefekte und musste das Rennen aufgeben. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle an unsere Betreuer für den super Job!
Für mich steht nun bereits am kommenden Sonntag eines meiner Lieblingsrennen und ganz grossen Saisonzielen auf dem Programm. Der Black Forest Ultra Marathon in Kirchzarten! Das Ziel Podest hatte ich mir schon länger gesteckt und ich hoffe, dass ich nun den Flow mitnehmen und die gute Form halten kann!
Stay tuned!