Rennberichte

Erster Saisonsieg zum Auftakt von Pe-Plett!

Der erste Saisonsieg ist Tatsache, doch es brauchte etwas Glück und Durchhaltewille! Am Dienstag fuhr ich mit Matt und seinem Vater die erste Teilstrecke bis nach Knysna. Bislang kam ich auf der Garden Route noch nie weiter als George und so betrat ich ungewohntes Neuland in Südafrika. Matt wuchs auf einer kleinen Farm mitten im Nirgendwo, gut 30 km ausserhalb von Knysna auf und da blieben wir dann für die erste Nacht. Die Vegetation veränderte sich ab Swellendamm immer mehr und die Gegend rund um Knysna erinnerte mich irgendwie an den Schwarzwald. Auf jeden Fall fühlte ich mich wie zu Hause, denn die Wiesen wurden immer „grüner“, die Kühe scheinen ebenfalls glücklicher und die Hügelzüge im Hinterland erinnern an den Schweizer Jura! Gestern legten wir dann als Warmup die Strecke bis nach Knysna mit dem Bike zurück und von da lagen nach dem Mittagessen an der Touristenmeile nochmals 2 Std. Autofahrt vor uns. Unsere Unterkunft war dann erneut irgendwo fernab jeglicher Zivilisation, doch mir gefiel der Wechsel ganz gut, denn das Verkehrschaos und die vielen Leute rund um Kapstadt habe ich auch langsam „satt“. Der Startschuss zum 4 Tagesrennen fiel dann auf dem Gelände des Woodrige Colleges, welches gut 30 Km vor Port Elisabeth in der Pampa liegt. Die Anlage ist riesig und rund 750 Schüler besuchen hier den Campus, bevor sie später an die Universitäten im ganzen Land verteilt wechseln. Für den Start heute Morgen um 8 Uhr liessen sie sogar die Schulklassen kurz fallen und so standen alle Schulkinder dicht gedrängt an der Strecke!

 

Das PE-Plett ist kein grosses Rennen und dementsprechend klein ist die Konkurrenz an der Spitze. Das war mir auch mal ganz recht, denn so ist es zur Abwechslung einmal etwas ruhiger und übersichtlicher. Trotzdem waren wir nach 10 km etwas im Hintertreffen, da Matt Probleme mit seinem Schuh hatte und so kamen wir nach dem ersten Singletrail an 10ter Stelle mit leichtem Rückstand auf die Schotterstrasse, welche den ersten Anstieg hinauf führte. Oben wartete nach 13 Km auch gleich der Bergpreis auf uns und so mussten wir gleich etwas investieren, um die entstandene Lücke zu zufahren und die Wertung für uns zu entscheiden. Nach dem Bergpreis ist dass Rennen schnell erzählt. Denn es konnte uns nur ein weiteres Team folgen und so fuhren wir mit Andrew Hill & Stuart Marais bis 70 Km gemeinsam weiter. Die Strecke war leider ebenfalls sehr langweilig und führte Grösstenteils über Cheaptracks und Sandstrassen. Nach 65 Km mussten wir noch durch einen 1 Meter  tiefen Fluss laufen und das Bike auf die Schultern nehmen. Schön angenehm, denn danach folgte eine 10 Meter lange Sandbank, welche wir hochlaufen mussten und ihr könnt euch selber denken, wie viel Sand ich danach in den Schuhen hatte!

 

Eigentlich wollte ich im letzten coupierten Streckenabschnitt die Entscheidung suchen, doch da hatte Matt plötzlich grosse Probleme und wir mussten schauen, dass nicht wir die Opfer wurden! Glücklicherweise hatten unsere Begleiter noch mehr Probleme und so konnten wir uns nach 80 Km im Zielsprint doch noch den Tagessieg sichern. Der heutige Tag zeigte mir, dass man selbst als Favorit die Konkurrenz nie unterschätzen darf, denn dies passierte Heute Matt und er vergass sich ausreichend zu verpflegen, da er sich am Anfang etwas „überlegen“ fühlte. Obwohl bei mir die Beine und das System relativ gut funktionierte, habe ich immer noch grosse Schmerzen im Knie und es zieht an allen Ecken und Enden. Spass macht Fahrradfahren in diesem Zustand überhaupt nicht und wenn ich mich nicht mächtig in meinem Gefühl täusche, dann liegt die Ursache an meiner Narbe in der Hüfte. Ich werde nächste Woche bestimmt weitere Abklärungen dazu machen müssen. Nun übernachten wir in Humansdorp, einem kleineren Dorf nahe Jeffreys bay. Morgen stehen erneut 80 km und 1700 Hm auf dem Programm und ich bin gespannt, ob es erneut zu einem knappen Rennausgang kommen wird und ob ich überhaupt in der Lage bin, in diesem Zustand zu Ende fahren.

 

FullGaz!