Rennberichte

2. Etappe, Rang 13, leichter Aufwärtstrend……

Um kurz vor 6 Uhr erhielten wir die Nachricht von den Verantwortlichen des Cape Epic’s, dass die heutige Etappe von 102 auf 62 Km verkürzt wurde! Grund dafür waren die unzähligen Ausfälle (knapp 200) von gestern. Die grosse Hitze von bis zu 40 Grad und die lange Etappe verlangte so einigen Fahrern Alles ab und deshalb entschieden sich die Organisatoren, die Notbremse zu ziehen um Schlimmeres zu verhindern! Ich war sicherlich nicht der Einzige, dem das nicht wirklich passte, denn das Cape Epic war bis jetzt als „härtestes MTB Rennen der Welt“ bekannt und in der Vergangenheit gab es schon unzählige Etappen bei denen ich dachte, die wären über dem Limit des Zumutbaren! Dazu kann jeder den Beschrieb im Vorfeld lesen und sollte selber abwägen können, ob er in der Lage ist, an einem solchen Rennen Teil zu nehmen. Eine Mischlösung wäre vlt. gewesen, die UCI Kategorien über die volle Distanz fahren zu lassen. Denn für uns Profis ändert die Distanz nie was, es wird einfach noch härter gefahren wenn es kürzer ist und ob das für uns „gesünder“ ist, stelle ich hier mal in Frage. Wenn das Wetter wie vorhergesagt so bleibt wie es ist, dann müssten ab jetzt fast alle Etappe gekürzt werden, da noch viel härtere Tage vor uns liegen! Vlt. liegt es auch an der Übernahme einer amerikanischen Firma, welche sich von Klagen fürchtet…..
Anyways, wir waren zuversichtlich, dass es heute nach zwei missglückten Tagen etwas besser laufen würde und so starteten wir wie am Vortag und fuhren relativ offensiv die ersten 15 Km. Meine Beine drehten super und ich kannte den ersten Teil der Strecke von einem anderen Rennen. Lange Zeit waren wir mit den Top 8 Teams zusammen, doch diesmal nahm Matt etwas früher raus, um nicht wieder komplett in den roten Bereich zu fahren! Als wir nach 30 Km den steilen Hauptanstieg des Tages erreichten, waren wir immer noch mit den Centurion Vaude 1&2, sowie Topeak 1 unterwegs. Doch dann „verjagte“ es Matt leider wie gestern kurz vor dem Gipfel. Von hinten schossen die beiden Bulls und noch zwei weitere Teams an uns vorbei und so kamen wir alleine auf die letzten 20 Km, welche hauptsächlich im Gegenwind über weite offene Felder führten. So ackerte ich vorne im Wind die Kilometer runter und kurz vor dem Ziel konnten wir nochmals zu Bulls2 aufschliessen und den Sprint um Rang 12 für uns entscheiden! Auch wenn ich denke, dass durchaus mehr drin liegen würde, waren wir nach dem gestrigen Abschneiden mit dem heutigen Resultat zufrieden! Die Leistungsdichte ist im Vergleich zu den Vorjahren massiv gestiegen und es wird sehr viel härter gefahren!
Ich bin mir sicher, dass es mit zunehmender Distanz noch dem Einen oder anderen Team den Stecker ziehen wird! Wir können nur hoffen, dass wir nicht auch zu Jenen zählen werden und wir in den nächsten Tagen unseren Trend fortsetzen können! Nach dem Motivationstiefpunkt von gestern ging es mir heute wenigstens ein wenig besser!
Morgen stehen 78 Km Cross Country vor uns. Es wird ein ständiges Auf und Ab und viele Singletrails warten auf uns! Während die Mehrheit der Teilnehmer in den kleinen Zelten schlafen, sind wir einmal mehr in einem schönen Guesthouse auf einer Weinfarm, gut 30 Min. vom Renngelände untergebracht. Ich muss zugestehen, dass mir dies das Leben einiges erleichtert und ich den Hut ziehe von Allen, die das Epic auf die harte Tour durchziehen!
Also, Morgen wieder auf die Zähne beissen und wer weiss, vlt. wird’s ja wieder ein verkürzter Arbeitstag, hehe……..