Das erste Rennen der neuen Saison ist Geschichte und leider verfehlte ich ein Top-Resultat am Ende knapp und erreichte das Ziel auf einem etwas enttäuschenden 8ten Rang! Die Gründe für das „Eingehen“ nach 50 Km sind mir bewusst und deshalb ist das Rennen als Ganzes gesehen ok für mich.
Nach einem harten Trainingslager auf Gran Canaria, bei welchen ich während 9 Tagen im Schnitt über 5 Std., 136km & 3060 Hm im Sattel sass, konnte ich für 4 Tage noch die frisch verschneite Heimat geniessen. Somit schaffte ich es auch dieses Jahr noch auf die Langlaufskier! Trotzdem blieb nicht viel Zeit zu Hause, denn am Sonntagabend sass ich wieder im Flugzeug nach Namibia. Nach einer langen Reise via Johannesburg erreichten Vera & ich schliesslich am Montagabend das erste Ziel, Windheok. Doch auch da blieb nicht viel Zeit, denn bereits am Mittwoch fuhren wir mit dem Auto die 1500 Km am Stück zurück nach Südafrika und somit hiess es erneut 13 Std. still sitzen, was für die Erholung nicht wirklich ideal war!
Denn bereits beim letzten Trainingsblock auf Gran Canaria bekam ich immer mehr Schmerzen im rechten Knie und diese wurden immer schlimmer, obwohl ich gefühlte Stunden auf der Blackroll und mit Stretchen verbrachte! In Stellenbosch konnte ich dann endlich meinen Physiotherapeuten sehen, welcher mir schon so oft helfen konnte und dies tat er auch am letzten Freitag. Während 1 Std. ging ich durch die Hölle bei der Massage, doch danach war ich wieder in der Lage, einigermassen Rad zu fahren. Somit wollte ich einen Start beim ersten Rennen der Ashburton Serie versuchen.
Dieses fand dann nur knapp 25 Minuten von meinem neuen Wohnort (Strand) in Grabouw statt und die Besetzung war extrem gut! Es bot sich also ein erster Test um zu sehen, wo meine Form steht und so freute ich mich trotz der enormen Vorbelastung auf das 75 Km lange Rennen!
Die Strecke wurde auf den vom Wines2Whales & Cape Epic bestens bekannten Singletrails ausgesteckt und war sehr abwechslungsreich. Im neuen Trikot des Teams (Ryder-RED-E) startete ich offensiv ins Rennen, denn die Beine fühlten sich einfach super an und auch das neue Bike (welches ich nach Gran Canaria noch bei Intercycle abholen konnte) machte einfach nur Spass! Das Knie schien die Belastung auszuhalten und so glaubte ich an meine Chance! Nach gut 15 Km bildete sich eine Spitzengruppe mit 8 Fahrern und diese blieb bis zum Hauptanstieg bei gut 30 Km zusammen. Das Tempo wurde immer wieder verschärft und vor allem die Cross Country Speziallisten um Philip Buys & Mathys Beukes machten mächtig Druck. Kurz vor dem Anstieg folgte ein kurzer Singletrail und da öffnete sich eine Lücke vor den vor mir fahrenden Gert Heyns & Julian Jessop. Vorne waren nun die beiden Pyga Fahrer Buys & Beukes, sowie Knox, Sauser & Haterley. Dahinter musste ich nun mit Heyns die entstandene Lücke schliessen, doch da alle am Limit fuhren, war dies beinahe unmöglich. 1 Km vor dem KOM sprengte es auch vorne die Gruppe und so schloss ich mit Heyns wieder zu Sauser auf, doch während Buys zurück fiel, konnten sich Knox, Beukes & Haterley mit einer knappen Minute absetzen.
Oben angekommen musste ich dann meine Flasche wechseln und da Sauser & Heyns auf Risiko einfach durchgefahren sind, verlor ich erneut den Anschluss. Nach der Abfahrt musste ich somit während 10 Minuten im Dunkelroten Bereich fahren, ehe ich die Minute zur Spitze wieder geschlossen hatte. Schliesslich wollten sie ja vorne den Zusammenschluss verhindern und machten gemeinsame Sache, doch dank meines Efforts waren wir nach 45 km wieder 6 Mann an der Spitze. Die folgenden 10 Km folgten eine Attacke nach der anderen und jeder noch so kleine Anstieg wurde voll drüber gezogen, mal war Beukes weg, dann Heyns…… doch jedes Mal folgte der erneute Zusammenschluss.
Mir brachte das Fahren im Dunkelroten den Gnadenstoss und so erholte ich mich nach jeder Welle immer schlechter von den Leistungsspitzen. Durch das viele Training der letzten 2 Wochen fehlte mir am Ende die Frische und auch für den Motor war das erste Rennen bei dieser extremen Intensität ein erster Schock. So musste ich nach 55 Km die Segel streichen und meine 5 Begleiter ziehen lassen. Es geschieht nicht mehr oft, dass ich den Parkschein ziehe, doch beim heutigen Rennen wurde es Tatsache. Es schien mich die ganze Müdigkeit der Reiserei und der ganze Stress mit dem Knie auf den letzten 20 Km einzuholen und so passierten mich bis ins Ziel nochmals 2 Fahrer! Die „Kampfmoral“ war ebenfalls weg und so war ich einfach nur froh, nach 3.09 Std. Abnützungskampf, den Zielstrich zu sehen.
Klar, das Resultat war am Ende nicht das erhoffte, doch ich bin mir bewusst, weshalb es zum Einbruch kam und vor allem das Gefühl zu Beginn des Rennens stimmt mich sehr positiv. Nun werde ich mich von den ganzen Belastungen erholen und dann kann ich im erholten Zustand wieder vermehrt an den Leistungsspitzen arbeiten! Es ist schliesslich wie beim Auto, die PS sind da, doch das Feintunig des Turbos muss nun noch gemacht werden!
Noch ein kurzes Statement zu meinem neuen Trikot. Wie bereits im letzten Bericht erwähnt, werde ich das diesjährige Cape Epic sowie sämtliche Rennen in Südafrika mit dem Südafrikaner Matt Beers bestreiten. Sein Ausrüster (Omnico) bietet mir vollen Support und ich werde weiterhin mein eigenes Arbeitsgerät fahren. Die Hauptsponsoren des neuen Teams sind Ryder (Tools) sowie RED-E (LED Beleuchtungen). Da die Firma Omnico wie auch die Firma Intercycle ein Verteiler vieler Marken ist, sind wir unter anderem mit Co-Sponsoren wie Stages Powermeter, Crank Brothers, Giro Helmen, Go-Pro (Kameras), Chaoyang (Reifen) sowie Ciovita (Bekleidung) unterwegs. Ich freue mich auf die neue Zusammenarbeit und unser Hauptziel ist ganz klar das Cape Epic! Dazu kommen vor allem die 3 grossen 3 Tagesrennen Sani2c, Wines2Whales sowie Berg & Bush und das Cape Pioneer im Oktober! Somit gehen für mich sämtliche Renneinsätze an der Schweizer Saison vorbei!
Ich bin natürlich sehr dankbar, dass mir mein Ausrüster Intercycle sowie das BiXS Pro Team die Freiheit lässt, dass ich die Rennen in Südafrika unter fremder Flagge fahren kann.
Mein nächster Renneinsatz wird in 2 Wochen sein, dann bestreite ich mit dem Tankwa Trek in den Cederberegen das Erste 3 Tagesrennen!
Ziemlich eindeutig, die Verklebungen der Muskeln im rechten Bein!