Rennberichte

Verflixte 1te Etappe, Rang 10

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Die erste Etappe hatte es so richtig in sich, doch leider sollte es nicht ganz unser Tag werden! Der Startschuss fiel unter der Kulisse des von der Sonne beleuchteten Matterhorns, impossanter hätte die Aussicht also nicht sein können und ich denke so mancher Ausländer hatte ein wenig Gänsehaut!
Nach gut 2km neutralisiertem Start gings dann auch gleich die ersten 300 Hm bergauf. Ich fühlte mich super und reihte mich ganz vorne ein und so kam ich an 4ter Stelle in den ersten Singletrail. Leider verpasste danach einer der Merida-Profis den Abzweiger und so war ich statt an der Spitze irgendwo im Gedränge. Da die Meisten angehalten und ziemlich lange gebraucht hatten, bis sie wussten was los war, hatten die BMC und 4 weitere Teams den richtigen Weg genommen und ich war gerade noch dran. Dahinter entstand eine Lücke und als wir nach der Abfahrt wieder in Zermatt waren, musste ich erstmal kurz anhalten und auf die hintere Gruppe warten um mich zu vergewissern, wo Susi war. Zum Glück war er in der gut 7 Teams starken Verfolgergruppe und so jagten wir alle zusammen der entkommenen Spitzengruppe hinterher. Die Fahrt hinunter ins Tal war extrem schnell und leider musste ich etwas feststellen, was mir in 17 Jahren Rennsport und Training noch nie passiert ist. Mein Klickpedal löste sich am linken Schuh und ich war gezwungen das Problem zu beheben. Doch in der schnellen Abfahrt wäre ich nie mehr zurück gekommen und so riskierte ich viel und wartete auf den Anstieg. Hätte sich das Clied gelöst, dann hätte ich beinahe unmöglich weiterfahren können doch ich hatte Glück und erreichte den langen Anstieg auf die Moosalp mit der Gruppe. Ein erster Versuch bei der Verpflegung scheiterte, da die Schrauben voll Dreck waren. So fuhr ich etwas weiter den Anstieg hoch mit der immer kleiner werdenden Gruppe ehe ich dann kurz stoppte und das Problem beheben konnte. Damit verloren wir natürlich etwas an Boden. Susi erwischte auch nicht seinen besten Tag und so lagen wir vor der langen Abfahrt ins Rhonetal alleine an 12ter Stelle. Die gut 1200 Höhenmeter vernichteten wir dann auf feinstem Singletrail, doch bei mir fehlen die letzten % Sicherheit & Vertrauen, nachdem ich beinahe 10 Wochen nicht mehr auf dem Bike trainierte. Gegen die Cross Country Fahrer, die sich technische Kurse sowieso gewohnt sind, verlor ich richtig Zeit und so hatten wir bereits einen beträchtlichen Rückstand, ehe wir den Schlussanstieg mit 900 Höhenmeter hinauf nach Leukerbad in Angriff nahmen. Bei diesem gings dann wieder besser und am Ende konnten wir sogar noch zwei Team einholen und das Ziel schlussendlich auf Rang 10 überqueren. In der Gesamtwertung verloren wir die Top10 und liegen nun auf dem 11ten Zwischenrang. Eigentlich hatten wir ja im Vorfeld gesagt, dass wir einfach fahren wollen und wenn ich das Ganze mit den ganzen Unständen betrachte, dann bin ich doch sehr zufrieden, mit wie viel Druck ich mach der kurzen Zeit wieder fahren kann. Das Rennfieber ist auf jeden Fall voll entfacht und ich werde weiterhin versuchen, das Bestmögliche raus zu holen und die coolen Trails geniessen! Morgen wartet ein Zeitfahren über 40 km und 1400 Hm auf uns. Eine sehr spezielle Rennart, welche ich bislang erst einmal beim Cape Epic gefahren habe. Denn mit 40 Km ist das Rennen doch deutlich länger als ein Prolog. Der Start wird erst am Nachmittag sein und somit können wir Morgen sogar ausschlafen, hehe!