Das Trainingslager auf Mallorca ist bereits wieder zu Ende und ich bin wieder zu Hause in der regnerischen Schweiz. Obwohl es durch die aktuelle Situation zu Beginn nicht sehr leicht war, hatte ich eine super Zeit und die 11 Trainingstage waren ein voller Erfolg. Ein paar Facts….. während den 11 Tagen kamen rund 1670 Km, 21‘651 Höhenmeter und 56 Stunden im Sattel zusammen. Alleine auf dem Rad verbrannte ich dabei rund 45‘000 Kalorien, was rund 90 Big Mac’s entspricht, hehe!
Die erste Woche verbrachten wir mit dem BiXS Pro Team im Ma-13 Hotel im idyllischen Städtchen Sineu, in der Mitte der Insel Mallorca. Neben einer perfekten Infrastruktur (wir hatten das ganze Haus für uns), genossen wir die idealen Rahmenbedingungen, die Mallorca für Radfahrer bietet! Perfekte Strassen, unzählige Möglichkeiten und super Wetter! Die Zeit verging leider viel zu schnell, doch neben dem Training blieb uns allen genug Zeit, um den Teamspirit zu stärken und uns auch neben dem Rad etwas auszutauschen! Vielen Dank Intercycle für die Ermöglichung dieses Trainingslagers!
Am Dienstag reiste meine Freundin aus Südafrika nach und so wechselten wir am Samstag nach einer Woche das Hotel und zogen ans Meer nach Arenal. Von da aus konnten wir auch noch etwas besser im Süden der Insel trainieren und somit hatten wir in den 11 Tagen praktisch jede mögliche Strasse auf der gesamten Insel abgefahren! Das grosse Hotel und der Massentourismus am „Ballermann“ war dann der reine Kontrast zu dem verschlafenen Dörfchen in der ersten Woche! Eigentlich gar nicht meine Welt, doch ich konnte ja mit einem Schmunzeln an den grölenden Touristen, welche bereits morgens um 9 Uhr mit der Bierflasche zum Strand laufen, vorbei gehen! Das war mal lustig zu sehen, doch ich muss sagen, dass mir die Ruhe mehr zusagt!
Dies war nun bereits mein vierter Aufenthalt auf Mallorca und ich muss sagen, dass ich jedes Mal von den Trainingsmöglichkeiten begeistert zurückkehre!
Obwohl ich im Moment eine richtig gute Form hätte und mein Körper richtig gut abgestimmt wäre, bin ich einfach nicht konkurrenzfähig. Durch Gewichtsoptimierung und mehr Leistung schaffe ich es im Moment zwar 10 Watt mehr zu fahren bis das Problem eintritt, doch für ein Rennen an der Spitze kann ich es leider unmöglich kompensieren! Im Moment stehe ich in Kontakten mit zwei weiteren Operationsmöglichkeiten in London und Holland und ich werde voraussichtlich sehr bald wissen, wie es weiter geht. Fact ist, dass ich nach dem Eingriff mindestens 2-3 Monate ausfallen werde und somit erst Ende Saison zurückkommen kann.
Obwohl es sehr schwer ist im Moment, versuche ich optimistisch zu bleiben und meine Trainings trotzdem durchzuführen, auch wenn ich wohl noch etwas warten muss, bis ich endlich wieder so fahren kann, wie ich das gerne möchte.
Das Schöne an der Diagnose ist, dass ich für mich persönlich eine Erleichterung finde und weiss, wieso ich seit mehr als einem Jahr nie meine Leistung abrufen konnte. Oftmals musste ich mir sagen lassen, dass es „nur im Kopf“ sei, oder für mich eingestehen, dass ich wohl einfach nicht mehr das Niveau habe. Die Gewissheit, dass es für die schlechte Performance einen Grund gibt, ist für mich eine grosse Erleichterung. Es ist natürlich schade, dass es so lange dauerte und ich all die vielen harten Trainings und die seriöse Lebensweise lange Zeit nicht ausnutzen konnte. Doch falls die OP erfolgreich wird, werde ich genug Möglichkeiten haben, um es besser zu machen und zu zeigen was ich eigentlich drauf hätte!
vlt. versuch ich mich nach der OP als Teamkoch bei den Rennen….